Entführte Unternehmertochter Anneli-Marie R. tot aufgefunden

Heute Abend sind Anneli's Eltern zu Gast bei Stern TV:

Vor wenigen Tagen nun begann der Prozess gegen Markus B. (40) und Norbert K. (62) vor dem Landgericht Dresden. "Der erste Prozesstag war grausam für uns, die Begegnung mit den vermeintlichen Tätern – man wird innerlich zerrissen", so Annelis Vater Uwe Riße. "Eine gerechte Strafe kann es aus unserer Sicht nicht geben. Aber wir möchten alles über die Umstände des grausamen Todes unseres Kindes erfahren."
Welchen Eindruck die Eltern von den Tätern gewonnen haben und was der Tod ihrer Tochter aus ihrem Leben gemacht hat – darüber werden Ramona und Uwe Riße live in der Sendung mit Steffen Hallaschka sprechen. Mittwochabend bei stern TV.

http://www.stern.de/tv/dilettantische-entfuehrung--der-traurige-fall-der-entfuehrten-und-erdrosselten-anneli-6898456.html (Archiv-Version vom 15.06.2016)

Habe den Beitrag in Stern TV gesehen, ein Teil ist auch hier aufrufbar:
http://www.stern.de/tv/dilettantische-entfuehrung--der-traurige-fall-der-entfuehrten-und-erdrosselten-anneli-6898456.html (Archiv-Version vom 15.06.2016)

Habe immer noch einen Kloß im Hals. Als die Mutter von dem Gefühl erzählte, dass sie weiß, dass ihre Tochter um ihr Leben gebettelt hat...die Vorstellung muss wirklich unerträglich sein. Und zeigt noch einmal das abartige, eiskalte Vorgehen dieser "Kreaturen". Sie hätten die Tat abbrechen können, genug Gelegenheiten gab es ja offenbar.

Die Beiden Männer werden im Knast keine schöne Zeit haben soviel ist mal sicher.

Ich möchte hier nicht wieder die Diskussion lostreten. Und bei allem Verständnis. Aber die große Anteilnahme der Bevölkerung beruht eben auch darauf, dass die Familie sehr öffentlich mit ihrer Trauer umgeht. Das ist sicher gut und hilfreich. Ich frage mich nur, was mit den vielen anderen Opfern von Gewaltverbrechen passiert (egal, ob selbst oder Angehörige), die eben nicht in der Lage sind, eine solche Öffentlichkeit zu erzeugen, aus welchen Gründen auch immer. Sorry - einerseits find ich es eben gut, andererseits eben nicht. Tut mir leid.

@puntanorte: So wie ich Annelis Vater gestern in der Sendung verstanden habe, geht es ihnen u.a. auch darum, darauf aufmerksam zu machen, dass Opferschutz vor Täterschutz geht und zu zeigen, was eine solche Tat auslöst - nicht nur in der Familie, auch im Umfeld, bei den vielen Freunden, Mitschülern, Mitarbeitern. Einem jungen Mädchen wurde die Zukunft geraubt und die letzten Lebensstunden zur Hölle gemacht, aber es ist eben nicht nur ein Leben, dass in Scherben liegt. Freundinnen von Anneli leiden sehr unter der Tat und sind dadurch geprägt worden. Der Neffe und die Nichte haben nun nicht nur ihre Tanten verloren, sondern gebrochene Großeltern, die nie mehr so wein werden wie früher. Eine strunzdämliche Tat hat Auswirkungen auf so viele Leben. Natürlich wollen Annelis Eltern in aller erster Linie Gerechtigkeit für ihr Kind, aber sie wollen auch generell Aufmerksamkeit darauf lenken, welche schwerwiegende Auswirkungen solche Taten nicht nur auf das unmittelbare Opfer haben.

@Eimear
Ja, das ist gut und richtig. Ich sehe das so wie Du. Die Frage ist für mich, was kann diese Aufmerksamkeit bewirken? In allererster Linie wird doch Mitleid mit der Familie erzeugt. Mir persönlich fehlt dieses "Was machen wir daraus?". Das erwarte ich nicht von der Familie, wohlgemerkt. Deshalb eben stelle ich mir die Frage: Was bringt oder was kann diese Öffentlichkeit erwirken? Das wäre doch ein zusätzliches Resultat zum Urteil...

Es bringt insofern etwas, dass es um das Opfer geht. Nicht nur um die Täter. Die Opfer kommen immer zu kurz.

.und nicht nur um das Opfer sondern auch um die Angehörigen, die ihr Leben lang leiden müssen. Wenn erhöhte Aufmerksamkeit hier ein wenig Trost spenden kann, bin ich gerne dabei.

@Mama0915

Danke für den Link

Die arme Familie, war schon schwer die Mutter im leeren Jugendzimmer der Annelie zu sehen
aber das Gedicht was sie geschrieben hat ist so traurig-schön

Man darf auch nicht vergessen, dass Hr. Riße in der Region auch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Da sind eine Menge Menschen, die Anteil nehmen und ihr Beileid bekunden. Von daher ist ein medienwirksames Auftreten nicht unangebracht.
Und natürlich der Fakt, dass gerade ein von den Medien verfolgter Prozess ganz anders verhandelt (meine ganz subjektive Meinung ^^).

... :cat: ...

Gestern war wieder ein Verhandlungstag, bei diesem Abschnitt habe ich einfach nur mit dem Kopf geschüttelt:

Interessant ist auch ein 14-minütiges Telefonat der Angeklagten vom Sonntagabend. Es wurde im Prozess vorgespielt. Ahnten die Männer, dass ihnen die Polizei schon auf den Fersen war? Diesen Eindruck muss man haben. So erkundigt sich B. bei K., ob alles in Ordnung sei. K. berichtete, ihm sei in Lampersdorf mehrfach ein dunkler Kleintransporter aufgefallen. Plötzlich sagt B., er habe im Internet von einer Entführung gelesen. K. bestätigt das. „Um die Kleine tut es mir leid“, sagte der 62-Jährige, „Wann ist das passiert?“ – „Am Donnerstag.“ Die Unterhaltung wirkt gekünstelt. Auffallend ist, wie B. versucht, den Älteren zu beruhigen. Dann sprechen sie von Containern, die von dem Dreiseithof geholt werden sollen. Am nächsten Tag wird N. verhaftet, die Entführung gestehen und sagen, dass der Mitangeklagte das Mädchen getötet habe. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

http://www.sz-online.de/sachsen/hof-besichtigung-nach-annelis-tod-3424399.html

Ein Bericht von der Bild zum heutigen 5. Prozesstag:

http://www.bild.de/regional/dresden/mord/killer-lachten-ueber-den-mord-an-anneli-46447950.bild.html

Eine Zusammenfassung da viele den Adblocker bei der Bild Aktiviert haben:

Am heutigen Prozesstag erzählte der Vater, wie ihm die Worte der Männer quälen, die aus einem Telefonmitschnitt der Ermitller vorgespielt wurden. Demnach plauderten Hauptäter Markus B und Mitäter Norbert K nach der Tat locker und haben behauptet von der Entführung gelesen zuhaben. Es wurde gefragt :"Kennst du die Familie" Antwort: "Nein". Danach folgte Gelächter.

Annelis Vater ringt um Fassung und meint, dass Telefonat ist Verhöhnung des Opfers. Anneli wäre gestern 18 Jahre alt geworden :( .
Dann wendet er sich an die Entführer und meint:

„Stehen Sie zu Ihrer Tat. Das kann ein erster Schritt zur Sühne sein, die Sie uns schulden. Ihr Auftritt hier ist feige und erbärmlich!

Mir ist es kalt den Rücken runter gelaufen als sich der Vater wieder an die Entführer gewendet hat. :(

Dann sagte noch die Ehefrau des Haupttäters Markus B aus. Demnach hat sie nach der Tat erfahren, dass ihr Mann sie mehrmals betrogen hat, die gemeinsamen Kinder wussten wohl davon, wurden aber wohl von Markus B erpresst o.O
Ich zitiere:

„Er bedrohte sie mit einem Messer oder drohte, ihnen etwas wegzunehmen oder mich zu verlassen“, sagt die 33-Jährige. „Meine Kinder haben heute noch Angst, dass ihr Vater ihnen etwas antut.“

In diesem Artikel : http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Polizeiticker-Mitteldeutschland/Bestimmend-und-verlogen-Ehefrau-beschreibt-Angeklagten (Archiv-Version vom 24.06.2016) ist nochmal mehr von der Aussage der Ehefrau zu lesen.

Für mich ist das ja alles harter Tobak und mir fehlen einfach nur die Worte.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mordfall-anneli-erschuetternde-details-vor-gericht-14306320.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


Ich kann den Vater sehr gut verstehen, Respekt, daß er sich trotzdem unter Kontrolle hat.

„... dann kam die Kleine angefahren“
Welche Rolle spielt Norbert K., der zweite Angeklagte im Mordfall Anneli? Er hätte das Mädchen wohl retten können.

Von Thomas Schade

kompletter Artikel: http://www.sz-online.de/sachsen/-dann-kam-die-kleine-angefahren-3428277.html

http://www.t-online.de/regionales/id_78225890/anneli-prozess-verdaechtiger-machte-verschiedene-aussagen.html

Nächster Prozesstag erst am 18. Juli. Ist eine lange Zeit für die Eltern. Bestimmt schwer auszuhalten.

Heute ging der Prozess weiter. Anwalt der Nebenklage hält beide Angeklagten für Mörder. Auch bei Norbert K. müsse Mord durch Unterlassen in Betracht gezogen werden, erklärte der Anwalt der Nebenklage heute am Dresdner Landgericht.

Auch wurde heute bekannt das bei Markus B ein Handy gefunden wurde, das rein geschmuggelt wurde. Mit diesem Handy soll er seinen Stiefbruder heimlich Nachrichten geschickt haben. Die Daten wurden ausgelesen und nun wird noch auf das Ergebnis gewartet.

Der geplante Bericht der Rechtsmedizin wurde unterdessen verschoben wegen Erkrankung der Sachverständigen. Ein Kollege soll die Ergebnisse am nächsten Verhandlungstag am 29.07 präsentieren.

kompletter Artikel: http://www.sz-online.de/nachrichten/sind-beide-anneli-entfuehrer-moerder-3445795.html

B. scheint ja immer sein eigenes Ding zu drehen. In der Situation noch ein Handy ins Gefängnis schmuggeln... Hoffe sehr, dass er sich damit jetzt selbst ein Bein gestellt hat.

Danke für den Link.

Der Artikel wurde nochmal aktualisiert und ist jetzt ausführlicher: http://www.sz-online.de/nachrichten/angeklagter-verschickte-sms-aus-der-u-haft-3445795.html

Die heimliche Kommunikation könnte für den Angeklagten zu einem Schuss ins eigene Knie werden. Denn die Ermittler stießen auf zwei neue Zeugen, die nun geladen werden, um Auskunft über die Persönlichkeit des Angeklagten zu geben. Bisher versucht Markus B., durch beharrliches Schweigen sein Leben zu verschleiern.

das hoffe ich doch auch mal, dass dies ein Schuss ins eigene Knie wird für den Angeklagten..

Kommt nur mir das so vor oder wird grade im Segement Verbeamtung und damit verbundene Berufe viel "krank gefeiert"? Denn ich erinnere mich an unzählige Prozesse (ich glaube sogar Fr. Wiegand konnte dieses auch schon zu Beginn des Prozesses unter Beweis stellen, richtig!?) wo sowohl der bzw. die Vorsitzende als auch notwendige Schöffen duch Krankheit keine Glanzleistung der Judikative zeigten und eine Verschiebung notwendig wurde. Wie gut, dass diese Krankheiten in der freien Wirtschaft einen eher selten ereilen ;)

Unglaublich, dieser Angeklagte verfügte die ganze Zeit über ein Handy im Knast! Und keiner hats mitbekommen?!
Schokierend... Sein Stiefbruder hat dem ein Ende gesetzt und ihn sozusagen verraten. Wobei dies ja unter den Umständen wirklich positiv zu sehen ist. Heftige Zustände!