SistaB schrieb: er denn diese paar Tage verschwunden war. Und ob Sy.Sch. nun wusste wieso und wohin,
So wie Hope es formulierte, klang es, als ob das schon länger her war, jedenfalls ohne ersichtlichen Bezug zum Ende. Gut möglich ist, dass er zwar seiner Frau hinterher erzählt hat, wo er war, aber der Vorfall einfach nicht weiter nach außen thematisiert wurde. Ich selbst stelle mir da eigentlich eine im Endeffekt ganz harmlose Situation vor (im Sinn von keine finsteren heimlichen Machenschaften). Ich schätze, er wollte seine Frau "einfach mal zappeln lassen" und ist irgendwohin zu Bekannten oder in eine Pension abgetaucht, nach dem Motto, jetzt sieh zu wie du damit klarkommst, ich sitze jetzt am längeren Hebel. Wenn man aus diesem Informationsfitzel überhaupt irgendwelche Rückschlüsse auf den Charakter ziehen kann, würde ich sagen, so etwas macht jemand, der in dem Moment unbedingt die Oberhand haben will und eine gewisse Neigung zu Verstocktheit (nach Streit) und Alleingängen hat.
SistaB schrieb:sich die Familie bedroht gefühlt haben könnte
Kommt mir durchaus auch so vor, aber nicht von außen, ist meine Meinung. Da braute sich intern was zusammen.
SistaB schrieb:Die Tat an sich ja! Aber hatte MaSch. diese Charakterzüge. Eher nicht, oder seht ihr das anders?
Von dem ziemlich wenigen her, was man über ihn bzw. sein Vorleben weiß, finde ich da auch keine Anhaltspunkte. Eher im Gegenteil. Hopes äußerst positive Schilderungen; die Aussagen der Nachbarn, die wohl laut Berichten bis heute nicht recht glauben können, dass er seine Tochter getötet haben soll ...
Wenn er die Tat trotzdem begangen hat, muss der Hintergrund oder Auslöser sehr schwerwiegend sein.
Ich hatte gestern Gelegenheit, einen Bekannten, der ein echter (!) Psychiater ist, ein bisschen auszuquetschen, abstrakt nach dem Motto "könnte eine psychiatrische Erkrankung dahinterstecken, wenn jemand plötzlich seine Familie tötet und dann sich selbst?". Antwort war, grds. natürlich ja, aber es wäre dann eigentlich zwingend eine psychiatrische Vorgeschichte zu erwarten. Man bekomme nicht plötzlich mit 43 von heute auf nachher eine Psychose (das sei sowieso ein ganz unwahrscheinlich spätes Ersterkrankungsalter), sondern es gebe ggf. Wochen, eher Monate vorher weitere Anzeichen wie sozialer Rückzug, auffälliges Verhalten in kleineren Dingen, gestörter Nachrhythmus usw.. Dann meinte er noch, für näher liegend würde er in so einem Fall rein von den Eckdaten her eine schwere Depression mit psychotischen Symptomen halten, aber das sei ein sehr schweres Krankheitsbild, das ebenfalls nicht von heute auf Morgen auftritt und der Umgebung 100 Prozent auffällt (in dem Sinn, dass da erkennbar eine massive Veränderung bei dem Menschen stattfindet).