Wir können uns nochmal gemeinsam mit dem abendlich möglichen Ablauf beschäftigen.
Einige Fakt Daten:
19.33 Uhr wiederholter Anruf vom Schwiegervater. Telefonat mit M.S. Dauer nur wenige Minuten.
gegen 20 Uhr war die Mülltonne an der Strasse. Unterschiedliche Berichte beinhalten gar Nachbarzeugen die M.S gesehen haben.
20.58 Uhr Das Handy von M.S geht vom Netz.
Quelle:
http://www.sunrise-and-sunset.com/de/sun/deutschland/aub/2015/juli/23 (Archiv-Version vom 08.05.2015)gegen 21.20 Uhr setzte in Drage die Dämmerung ein.
Hinweis: die astronomische Dämmerungsphase ist die dunkelste Phase. Die gewöhnliche Phase ist die erste Phase , die sogenannte Zivil- oder auch Bürgerliche Dämmerung genannt. In der 2ten Phase der nautischen Dämmerung wird bereits künstliches Licht benötigt.
Diese Phasen sind insofern mit den Zeitangaben wichtig, um zu verstehen wann überhaupt etwas aus dem Haus geschafft werden konnte. Die spätere Durchführung des Suizid spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in dem Dämmerungsphasenmodell.
Gegen 22.00 Uhr benötige man draussen Kunstlicht.
Gegen 22.45 Uhr war es stockfinster.
Ein Detail fehlt uns noch. Mir ist nicht bekannt wo in der Strasse Straßenlaternen aufgestellt sind. Auf den Fotoausschnitten konnte ich keine erkennen.
Ebenfalls wichtig: es können durchaus Anwohner in anliegenden Häusern den lauen Sommerabend im Garten genossen haben. Das macht man durchaus unter der Woche. Nun wird es kniffelig: Es kann durchaus Frau und Kind zu Hause am Abend betäubt haben. Noch eine Bemerkung: wir wissen leider auch nicht ob es Nachweis von Abendessen, Geschirr etc gab. Irgendwo habe ich mal gelesen, es gab noch schmutziges Geschirr im Geschirrspüler. Welcher Art: Frühstück, Abendbrot etc weiß ich nicht. Vielleicht hat jemand noch eine Quelle dazu.
Wie lange kann eine Betäubung anhalten ? Ich mache nun einen Sprung zur Radtour, komme später nochmal zurück ob und wie eine Tat im Haus passiert sein kann.
Die nautische Morgendämmerung begann am 23.7.15 bereits um:
04.05 Uhr.
gegen 05.00 Uhr begann die uns bekannte zivile Dämmerung, das ist die Phase die wir gewöhnlich wahrnehmen.
Da die leichte Dämmerung schon kurz nach 04.00 Uhr einsetzte, wird M.S vermutlich spätestens um diese Uhrzeit bereits im Wasser gewesen sein. Stellt sich die Frage: wie lange dauerten die Vorbereitungen mit dem Klotz und den Spanngurten. M.S befand sich psychisch in einer Ausnahmesituation. Er wollte sein Leben beenden. Er musste nach Personen Ausschau halten. Die Baustelle hatte vermutlich auch eine Beleuchtung. Er wird diese Situation nicht geprobt haben. Der Satz mag blöde klingen, aber die Situation mit dem Klotz war keine gewöhnliche. Vielleicht hat die Befestigung auch nicht sofort funktioniert. Noch eine Zigarette ? Zögerte er vielleicht auch ? Ist ein Vorgang von 30 Minuten auf der Brücke realistisch mit den aufgeführten Faktoren ? Um sicher zu gehen bezgl. Dunkelheit setze ich die Uhrzeit auf:
3.30 Uhr im Wasser
3.00 Uhr Ankunft mit dem Rad und Vorbereitungen
1.30 Uhr Abfahrt mit dem Rad von Drage. Je nach Stress etc wird die Fahrt knapp 1h 30 m gedauert haben.
Nun die Frage: hatte M.S sich vorher noch ein wenig ausgeruht ? Er war bereits seit dem frühen Morgen auf den Beinen. Zwischen 21.oo Uhr (Handyabmeldung) und 01.30 Uhr hätte er theoretisch Zeit gehabt. Absolut dunkel war es aber erst gegen 22.45 Uhr um Personen in das Auto zu verladen. Es gibt keine Zeugenaussage hinsichtlich Fahrzeuggeräusch oder Aktivitäten am Haus. Laut KHK Düker kann M.S aber erst kurz vor 19.30 Uhr zu Hause angekommen sein Das ergibt sich aus der Kalkulation der einzelnen Ausflugsphasen ab 17.30 Uhr. Er telefonierte aber bereits um 19.33 Uhr. In der kurzen Zeit wird Frau und Kind nicht betäubt haben können. Warum aber die Aussage: Sie schlafen schon ? Weil sie nicht im Hause waren ? Hat er sie erst später betäubt ? Wieder die Frage: wie lange hält die Betäubung an ? Leichengeruch gab es nicht im Auto und Haus. Er hätte frühestens bei absoluter Dunkelheit die Körper abtransportieren müssen. Im Hinterkopf immer noch die Brückenfahrt nicht vergessen. Ein Verstecken der Körper hätte demnach mit Hin-und Rückfahrt nicht weit sein können. Geht er dazu das Risiko ein theoretisch gesehen zu werden im Auto sei es bei der Abfahrt oder Ankunft ? Ich gehe davon aus, er hat die Situation entzerrt. Er wollte keine Spuren im Haus und Auto. Die gab es auch nicht. Eine Kleinigkeit hätte schon genügt.
Für mich gibt es noch ein weiteres Indiz für eine Tat ausserhalb des Hauses: Die SMS am Nachmittag. Er wollte unbedingt , dass seine Frau früher nach Hause kommt. Im geregelten Schichtverlauf wäre sie vermutlich erst gegen 20.00 Uhr nach Hause gekommen. Um die Uhrzeit macht man keinen Ausflug mehr. Seine Frau kam früher (16.50) Uhr, das genügt ihm scheinbar noch. Das spricht gegen ein Vorhaben im Haus. Es entlastet dazu die nächtliche Timeline. Ich schliesse mich KHK Düker, es gab mit großer Wahrscheinlichkeit keine Aktion im Haus.