Vermisste Familie aus Drage

@gruselich

Um 17:30 - war dass das Telefonat mit dem Reiterhof, bei dem er sich schon merkwürdig verhalten haben soll?

Wenn ja - das ist für mich noch die einzige, kleine Ungereimtheit. Hatte er seinen Plan zu dem Zeitpunkt dann schon gefasst?^^ Vermutlich ...

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/fuenffacher-mord-in-nantes-der-vater-hat-offenbar-ein-doppelleben-gefuehrt-1626763.html

Hier ein Artikel auf einen ähnlich gelagerten Fall, allerdings wurden hier die Leichen der Familienangehörigen bereits gefunden, die des Familienvaters fehlt noch. Daher wird auch nach wie vor nach ihm gefahndet, möglicherweise hat er es geschafft sich in einem schwer zugänglichen Gebiet oder in einer Höhle in Südfrankreich das Leben zu nehmen.

Nachdem die Leiche des Vaters gefunden wurde, halte ich den Fall nicht mehr für mysteriös. Da die Polizei eindeutig von seinem Suizid ausgeht finde ich die Art und Weise wie und wo er das getan hat, so aufschlussreich, dass der Rest für mich auch klar erscheint.
Und ich denke die Polizei geht von einem ähnlichen Szenario aus.
Wenn man den Suizid analysiert, merkt man, dass er nicht gefunden werden wollte und einiges auf sich genommen hat. Er ist von der Brücke gesprungen mit einem Betonklotz, um eben niemals gefunden zu werden. Dorthin ist er wahrscheinlich mit dem Fahrrad seiner Frau gefahren, in der Hoffnung, dass dieses nicht identifiziert wird wie es beim Auto sofort der Fall gewesen wäre.

Ich gehe davon aus, seine Frau wollte ihn verlassen und das konnte er auf keinen Fall ertragen, weswegen er zuerst die Beiden tötete (30 Minuten können ausreichen) und danach sich selber.

Dass er gegenüber einer Freundin (?) mit Suizid gedroht hat, falls die Beiden ihn verlassen, finde ich auch schon sehr eindeutig und alles andere als normal.

Wahrscheinlich war er der Typ Mensch, der es nicht ertragen konnte, dass sein Ansehen durch eine Trennung/Scheidung beschmutzt wurde und deswegen lieber alle umbringt und das dann noch so perfekt geplant, dass man nicht mal Spuren findet. Denn auch sonst wäre seine Ehre nachträglich beschmutzt worden.

Dass sich niemand so etwas bei ihm vorstellen kann, ist doch immer so, SOWAS kann man sich nie vorstellen. Aber leider spricht sein eindeutiger Suizid für mich einfach Bände.

Ich habe in der Nachbarschaft einen Fall miterlebt, wo ein Mann seine Frau, seine Kinder und dann sich selbst töten wollte, weil sie sich eben trennen wollte. Die Frau und 1 Kind haben es überlebt, er auch, das zweite Kind war tot.

Besonders bei den fürsorglichen, liebevollen, stets bemühten Familienvätern wie der Mann in diesem Fall beschrieben wird, halte ich es genau deswegen für möglich.
Solche Menschen definieren sich über ihre Familie, das ist ihr verlängertes Selbstwertgefühl und der Gedanke, dass das jemanden zerstören könnte, treibt sie zu solch einer Tat.

Nur dass es bei Familie Schulze außergewöhnlich geplant und sorgsam ausgeführt erscheint, das ist ungewöhnlich für einen erweiterten Suizid.
Ihm muss wohl seine Ehre mehr als nur wichtig gewesen sein.

Das ist meine Einschätzung dazu.

marienkaefer schrieb:Das ist meine Einschätzung dazu.

Ich habe nicht wenige Beiträge in diesem Thread gelesen und fand viele sehr gut. Aber Deinen finde ich Over-the-Top - 10/10.

@HerculePoirot

Danke für den Link. Krass ... sehr krass.
Gibt es also ähnliche Fälle, wenn auch selten.

@marienkaefer

Ja, sehe ich genauso. Und die Kripo scheint zu wissen, was das Motiv ist, verrät es aber nicht.

jihotiyo schrieb:Und die Kripo scheint zu wissen, was das Motiv ist, verrät es aber nicht.

Zweitjob verloren ? Alkohol Probleme ? Seine Stieftochter hat ihn schwer belastet im Mai in einem Artikel auf dem Presseportal ein paar Seiten zurück verlinkt.

@marienkaefer
Gut formuliert nur würde ich Ehre hierbei herauslassen und die Verzweiflung hinzufügen.
Klar hatte mit Sicherheit auh er Ehre und Stolz aber in dem Fall würde ich eher von einer Verzweiflungstat ausgehen.

@DearMRHazzard

Und Füherschein, war der nicht auch weg? Evtl. finanzielle Probleme - und wenn da mehreres zusammenkommt ... die anstehende Trennung noch ... hm.

Den link muss mir nochmal suchen, hatt ich nicht gelesen.

@marienkaefer
Bin ganz deiner Meinung, alles spricht dafür.

Der Beitrag in XY schien mir wie ein letzter verzweifelter Akt doch noch irgendwo einen Hinweis zu erhaschen, da es ja bei der Sendung zuvor durch den Anruf der Zeugin ja wirklich effektiv war.

Die Tatsache seine privaten Probleme nicht zu erwähnen und lieber die Lehrerin und die Situation mit dem Spinnt auszustrahlen, wirkt für mich so gedreht, dass es für den Zuschauer nicht ganz so abwegig erscheint, dass die beiden eventuell doch im Ausland sein könnten.
Wenn die beiden jedoch im Ausland wären (!), dann hätten sie wieder auftauchen können, da der Vater tot ist.
Welchen Grund könnte die Mutter denn noch haben sich ins Ausland zu verabschieden ohne ein Lebenszeichen an Freunde Familie oder an die ältere Tochter zu senden!
Sie müsste dann ja wohl mitbekommen haben, dass sie mit einem Großaufgebot in Deutschland gesucht wird.
Das ist sowas von grotesk. Für mich scheidet die Theorie in jeglicher Hinsicht aus. Die Mutter stand mit beiden Beinen fest im Leben. Hatte einen Job, ein Haus und eine Familie. Was sollte sie treiben ins Ausland zu gehen bzw. dort zu bleiben? Nichts.

Ich kann mir vorstellen, dass in einigen Jahren eventuell die Leichen gefunden werden. Mehr wird da aber nicht mehr passieren.

@DearMRHazzard Dankeschön ;-)

@Nina75 Ja, Ehre trifft es nicht ganz. Es geht mehr um das eigene Selbstwertgefühl, dass wohl von seiner Frau und dem Kind abhängig war. Es hätte ihn von seinem Gefühl her vernichtet, hätte die Frau ihn verlassen. Das hätte so eine tiefe Kränkung dargestellt, die er nicht ertragen konnte.

Hätte man seine Leiche nicht gefunden und wüsste eindeutig, dass es Suizid war, dann wäre dieser Fall wohl unlösbar.

So kann man nur darauf hoffen, dass man die Leichen der Beiden auch noch findet.

Die Tat ist furchtbar, psychologisch aber durchaus erklärbar und gar nicht soooo selten. Leider hatte ich das ja schon selber in der Nachbarschaft und nein, das hätte ich diesem Nachbarn eben auch niemals zugetraut. Das ist ja der Punkt.

Laut diesem Bericht hatte er seinen Führerschein zurück bekommen:

Er räumt ein, dass als letzte Frage immer bleibe, ob die Hunde wirklich recht haben: "Sie sind immerhin nur Hilfsmittel."
Das Interview, das die Tochter von Sylvia Schulze der Zeitschrift "Closer" gegeben hatte (das WOCHENBLATT berichtete), war für die Polizei nicht hilfreich. Düker: "Es hat auch keine neuen Hinweise gebracht." Dafür aber weitere Gründe für Spekulationen bezüglich des Arbeitsplatzes von Marco Schulze sowie des Verlustes seines Führerscheins - und als Folge seines Zweitjobs. "In der Chemiefabrik haben wir jeden Stein umgedreht und jedes Fass durchsucht. Da liegen keine Leichen", so der Fahnder. Für seinen Zweitjob habe Marco Schulze gar keinen Führerschein benötigt, da er die Arbeitsstelle bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen konnte. Und: "Nach der Trunkenheitsfahrt, von der die Tochter sprach, hatte er den Führerschein zurückbekommen."

http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/winsen/blaulicht/vermisste-familie-schulze-letzte-hoffnung-xy-d79137.html?cp=Kurationsbox

@marienkäfer

marienkaefer schrieb:Besonders bei den fürsorglichen, liebevollen, stets bemühten Familienvätern wie der Mann in diesem Fall beschrieben wird, halte ich es genau deswegen für möglich.
Solche Menschen definieren sich über ihre Familie, das ist ihr verlängertes Selbstwertgefühl und der Gedanke, dass das jemanden zerstören könnte, treibt sie zu solch einer Tat.

Nur dass es bei Familie Schulze außergewöhnlich geplant und sorgsam ausgeführt erscheint, das ist ungewöhnlich für einen erweiterten Suizid.
Ihm muss wohl seine Ehre mehr als nur wichtig gewesen sein.

Ich denke, dass ich mich mit dieser Theorie anfreunden muss….obwohl sich alles in mir sträubt.

Ein Mann, welcher in der Lage ist, derart planvoll, effektiv und durchschlagend handeln zu können, sollte keine weiteren Problemlösungen in Betracht ziehen können? Daher bleiben für mich Fragen offen…

@jihotiyo

jihotiyo schrieb:Ja, sehe ich genauso. Und die Kripo scheint zu wissen, was das Motiv ist, verrät es aber nicht.

Es kann sich demnach nur um eine ausgesprochene Trennung via Ehefrau handeln…du meine Güte, auch das ist händelbar.

Puh, dann war der Ehemann wohl nicht fähig, Lösungen anzubieten, da er evtl. Jobverlust und andere Probleme kurzfristig nicht hätte lösen können. Wie schon von mir beschrieben, Schamgefühle ohne Ende…er war wohl psychisch am Ende….niemand vor Ort, der ihm hilfreich zur Seite stand…unmögliche Situation….schade.

aber warum eigentlich diese geheimnistuerei bez. des motivs?

wo ist da der sinn?

@E_M

Danke für die Info. Eben jener Düker deuted ja an, die Kripo hat ein plausibles Motiv, welches sie aber für sich behalten, da privat.

@Mauro

Ja, die Trennung bliebe zB. noch als Motiv.

@Flamingo85

Weil auch Verstorbene und Vermisste ein Recht haben, dass nicht alles Persönliche an die Öffentlichkeit gezerrt wird...

@Mauro
Wenn du von dem Punkt des eigenen Selbstwertgefühles ausgehst, dann gibt es dafür keine rational Lösung. Das Gefühl "vernichtet" zu werden weil die Frau einem alles nehmen will, da setzt die Ratio völlig aus. Der ist durchgedreht, ihm war aber am aller wichtigsten, dass niemals rauskommt, was er da getan hat. Um das zu vertuschen, kann so ein Mensch äußerst rational vorgehen. Psychologisch finde ich das auf einer sehr kranken Ebene leider nachvollziehbar.

Für mich passt folgendes nicht ins Bild:
- Die Tochter ist krank, bleibt an dem Tag zuhause.
- Die Mutter bekommt die SMS, dass es der Tochter schlechter geht, versucht daraufhin, früher von der Arbeit zu gehen.
- Wenig später ist die Familie an einem See.

Warum zum Henker sollte man in so einer Situation zu dritt an einen See fahren?

@Minderella
Es könnte vielleicht so gewesen sein, dass das Kind an die frische Luft gehen und sich etwas bewegen sollte, als Gegenmaßnahme zu den Bauchschmerzen, die vielleicht auch am Abend schon besser waren. Wenn sie nicht zur Schule war, lag sie wahrscheinlich den größten Teil des Tages im Bett. Sie hat dann mit den Eltern ausgehandelt, dass sie gerne an den See wollte. Vielleicht kannte und mochte sie den. Die drei haben also einen kleinen Ausflug gemacht und dann ist es irgendwie eskaliert.

Minderella schrieb:Warum zum Henker sollte man in so einer Situation zu dritt an einen See fahren?

Weil es der Tochter möglicherweise zwischenzeitlich wieder besser ging ? Kinder und Bauchschmerzen. In den allermeisten Fällen keine grosse Sache. Haribo macht Kinder froh. Manchmal aber nicht so wie es in der Werbung rüberkommt.