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Mordfall Elias (6)

3.623 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kind, Aktenzeichen Xy ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Elias (6)

12.10.2015 um 18:45
@Ingrid1
Zitat von Ingrid1Ingrid1 schrieb:Für meine Begriffe hätte die Suche nach dem dunklen Kombi viel deutschlandweit platziert werden müssen.
Dann hätte man aber erhebliche detailliertere Informationen haben müssen. Einfach bundesweit nach einem dunklen/schwarzen Kombi zu fahnden ohne Angabe von Hersteller und Modell hätte doch überhaupt nichts gebracht. Selbst der einzige etwas konkretere Hinweis auf die dunklen Scheiben ist ja nur einmal gegeben worden; er wurde später nicht wiederholt.

Natürlich wünsche ich mir wie Alle hier, dass die Suche erfolgreich ist und ich möchte auch Niemandem die Hoffnung auf diesen Erfolg nehmen, aber ich habe den Eindruck, dass es sich hier um den berühmten Strohhalm handelt, an den die Polizei sich klammert, nachdem anscheinend alle anderen Spuren ausermittelt sind.


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Mordfall Elias (6)

12.10.2015 um 19:17
@Seefahrer

Ich weiß, was Du meinst. Meine Überlegungen gingen in eine andere Richtung.

Wir haben z.B. letztes Jahr auf der Insel Poel Urlaub gemacht. Wir sind mit der Bahn nach Schwerin gefahren und haben uns dort einen Mietwagen genommen. Mit diesem sind wir die ganze Zeit durch die Gegend gefahren, haben uns die ganze Ostseekünste in Mecklenburg-Vorpommern angeschaut. Wäre in dieser Zeit ein Verbrechen in dieser Gegend passiert, hätten wir vielleicht gedacht. Hey, da waren wir doch. Aber mehr nicht.

Man hat ja im Urlaub nicht so wirklich ein Zeitgefühl, wir jedenfalls nicht. Wir haben kein Programm.

Wäre aber ein Aufruf nach einem weißen Open Corsa gekommen, hätte ich mich angesprochen gefühlt.


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Mordfall Elias (6)

12.10.2015 um 19:35
@Ingrid1
Wäre aber ein Aufruf nach einem weißen Opel Corsa gekommen, hätte ich mich angesprochen gefühlt.
Aber hättest Du Dich auch dann angesprochen gefühlt, wenn nur nach einem weißen/hellen Pkw (ohne die Angabe Opel Corsa) gesucht worden wäre? Davon hätte es wahrscheinlich Hunderte in der Gegend gegeben und ich zumindest hätte mich dann wohl eher nicht angesprochen gefühlt.


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Mordfall Elias (6)

12.10.2015 um 19:36
Ja, ich hätte mich angesprochen gefühlt. Dann hätte es zwei Übereinstimmungen gegeben.


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13.10.2015 um 04:24
Persönlich bin ich nach wie vor überzeugt... das die Lösung in diesem Fall sehr nahe am Wohnort liegt...


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Mordfall Elias (6)

13.10.2015 um 11:24
Ich fand das Interview sehr aufschlussreich..
Auto.. So wie ich es verstanden habe, gab es durchaus Hinweise auf das Kennzeichen zumindest Stadt/Landkreis. Außerdem scheint es eine gewisse Sicherheit zu geben, dass in dem Auto mehr als eine Person saßen.
Ob die Insassen nun als Täter oder wichtige Zeugen sind bleibt abtuwarten.

Jedoch scheint auch die Polizei nicht ganz auszuschließen, dass sich Elias evtl. doch in einer der vielen Wohnungen/Keller im Inselhof befindet. So ganz vertrauen sie also auch nicht den Suchhunden bzw. sehen in deren Arbeit auch keine 100% ige Verlässlichkeit.


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13.10.2015 um 14:08
@nebelkind
"Jedoch scheint auch die Polizei nicht ganz auszuschließen, dass sich Elias evtl. doch in einer der vielen Wohnungen/Keller im Inselhof befindet. So ganz vertrauen sie also auch nicht den Suchhunden bzw.sehen in deren Arbeit auch keine 100%ige Verlässlichkeit."

Für mich ist dies nicht unbedingt mit der Unzuverlässlichkeit der Suchhunde begründet sondern einfach der Annahme, das Elias aus dem "Geruchsumfeld" verschwunden ist. Also hier auch in der "Normalität" der Umgebung. Hier liegt für mich der Schlüssel. Das heißt nicht das ich die Familie meine aber doch das "bekannte/bewegte" Umfeld von Elias. Irgendwie ist dies eben unbeobachtet geschehen. Das Fahrzeug welches gesucht wird, sollen ja angeblich mögliche Zeugen sein. Außer es ist dem TV von M. doch auch geschuldet, aber diese kurzen Zeitspannen hier, um erstmal unbeobachtet eine Vertrauensbasis aufzubauen ohne beobachtet zu werden, macht es einfach schwer zu glauben. Man kann sich natürlich auch täuschen.Abwarten. Nicht das hier ähnliches im Spiel ist wie im Fall "Maskenmann" (ein "Betreuer").



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Mordfall Elias (6)

13.10.2015 um 19:59
Er ist immer noch verschwunden? Nach drei Monaten?
Schrecklich.
Aber: Natürlich dürfen Sechsjährige draußen spielen. Warum um Gottes Willen denn nicht? Es wäre ein Drama wenn man Kinder einsperren müsste weil es schlimme Vorfälle gibt.


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Mordfall Elias (6)

13.10.2015 um 20:55
@kleinerprinz
Klaro... Ich denke dort z.B. drüber nach, ob er womöglich imTreppenhaus abgefangen wurde. Oder auf dem Weg nach Hause in ein Nachbarhaus hineingezogen wurde, wenn er dort stets lang lief, garnicht so unwahrscheinlich.
Ach Mensch, ich kann mir einfach kein perfektes Verbrechen in diesem Fall vorstellen. Es muss doch irgendwo einen Anhaltspunkt geben.


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13.10.2015 um 22:07
ich schließe mich 33 an, die Lösung liegt in der Nähe des Wohngebietes...


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Mordfall Elias (6)

14.10.2015 um 10:01
Befürchte ich auch. Weit weg ist er wahrscheinlich nicht.
In solchen Fällen denke ich immer an den ersten "großen" Fall dieser Art. Unterschied ist natürlich das es offenbar keine perversen Erpresserspiele gibt:
http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/die-grossen-kriminalfaelle/sendung/2002/der-raetselhafte-kindermord-hr-100.html


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Mordfall Elias (6)

14.10.2015 um 20:23
Ich denke auch immer noch das er sich in näherer Umgebung befindet.

Im Widerspruch steht dazu, dass ich heute auf einer Autobahnraststätte an der A3 im Westerwald (Rheinland-Pfalz) ein Fahndungsplakat der Polizei Berlin/Brandenburg gesehen habe, was prominent platziert an der Eingangstür des amerikanischen Restaurants mit dem goldenen M hing.

Zum ersten Mal habe ich bewusst einen Fahndungsaufruf wahr genommen, der hier im Forum diskutiert wird (abgesehen natürlich von den Medienberichten etc)


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Mordfall Elias (6)

15.10.2015 um 06:48
@robbyrobsbanks
Ja, in den Medien ist es ruhig....
So unglaublich es auch sein mag- solange man als Mutter keine Gewissheit hat- gäbe es doch noch die aller geringste Chance, dass der Junge noch am Leben ist...
Verstehe die Eltern, die permanent an die Öffentlichkeit gehen ...
Leider hört man von Elias Mutter nichts...


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Mordfall Elias (6)

15.10.2015 um 10:13
Bei Dutroux haben die Kinder noch monatelang "gelebt" - bestimmt hatte damit niemand mehr gerechnet. Selbst der Polizist, der die Stimmen hörte, kam nicht darauf, dass die Kinder dort waren. 😢 In dem Fall war der Irrtum für zwei der Mädchen tödlich. Und dann die Fälle Fritzl und Kampusch.... Man sollte daraus echt ableiten, solange nach lebenden Kindern zu suchen, bis sie gefunden sind. Wenn jemand vor hat, Kinder länger festzuhalten, wird er entsprechende Vorbereitungen treffen und dafür sorgen, dass das Versteck nicht so einfach zu entdecken ist.

Ich hoffe in den Fällen Elias, Inga und Mohamed sehr darauf, dass es noch zu einem guten Ausgang kommt, aber die Wahrscheinlichkeit ist wohl eher gering.


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Mordfall Elias (6)

15.10.2015 um 14:58
@Nummer33
Interessanter Punkt mit der "Gewissheit als Mutter".
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema "Statement Analysis", d.h. wieviel die unbewusste Formulierung von Sachverhalten verraten kann, und da kam der gleiche psychologische Faktor zur Sprache.

Ein wichtiger Punkt, den die englische Seite zu dem Thema, der ich folge, festgehalten hat, ist, dass Eltern von vermissten Kindern es in der Regel weder bewusst noch unbewusst über sich bringen, von dem Kind in der Vergangenheitsform zu sprechen, weil sie sich solange es irgend geht, an die Hoffnung klammern, dass das Kind noch lebt. (So wie das übrigens Elias´ Mutter in dem frühesten Interview, das ich von ihr gefunden hatte, auch tut: " "Was ist mit ihm passiert? Wurde er entführt? Geht's ihm gut? Leidet er? Hat er Angst? Ist er tot? Er muss doch irgendwo sein." (Quelle: http://rtlnext.rtl.de/cms/ist-er-tot-mutter-bangt-um-den-vermissten-elias-6-2373200.html)

Wenn also in Vermisstenfällen Eltern auffällig kurz nach dem Verschwinden schon von dem Kind in der Vergangenheitsform sprechen (also nicht, um zu anzugeben, was das Kind nach ihrem Wissen zuletzt getan hat, sondern in der allgemeinen Beschreibung - "er hat immer gern gelesen" statt "er liest gerne"), KANN das durchaus ein Hinweis darauf sein, dass sie wissen bzw. Grund haben, davon auszugehen, dass das Kind nicht mehr lebt.
Und das wiederum nicht im Sinn von Angst oder Resignation, sondern weil sie etwas Spezifisches wissen/mitbekommen haben, das sie quasi (gegen ihre Natur als Eltern) "zwingt" so zu denken.

In vielen Fällen vermisster Kinder, in denen die Eltern auffällig früh die Vergangenheitsform verwendet haben, haben sich später weitere Indizien gefunden, dass das Kind bei einem häuslichen Unfall/Fall von Gewalt ums Leben gekommen ist und mit der Vermisstenmeldung dieses vertuscht werden sollte.

Natürlich kennt die Aussagenanalyse keine absoluten Tatsachen, man darf also auf gar keinen Fall "Vergangenheitsform" mit "Wissen, dass tot" gleichsetzen. Es handelt sich dabei lediglich um EINEN Anhaltspunkt, in eine bestimmte Richtung (auch mal) genauer hinzuschauen. (Im Fall Elias sehe ich diesen Anhaltspunkt bisher nicht.) Und man darf dabei weder aus den Augen verlieren, wie das betreffende Zitat übermittelt wurde (Medien zitieren evtl. nicht wortgetreu oder nicht im vollen Kontext), noch, welchen persönlichen Hintergrund der Sprechende hat, der seine Sprache evtl. allgemein beeinflussen könnte.

Dass Elias´ Mutter nicht an die Öffentlichkeit geht, liegt vielleicht ganz einfach daran, dass die Polizei (oder sonst jemand - Anwalt, Arzt/Therapeut, wenn sie einen hat) ihr davon abgeraten hat. Oder dass sie sich gesundheitlich/psychisch dem momentan nicht gewachsen fühlt.
Das finde ich angesichts der vielen Fälle vermißter Personen, auch Kinder, in denen die Angehörigen nicht an die Öffentlichkeit gehen im Vergleich zu den relativ wenigen mit lang anhaltender auffälliger Medienpräsenz nicht irgendwie "seltsam" oder "verwerflich".


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Mordfall Elias (6)

16.10.2015 um 17:31
Elias seit 100 Tagen vermisst

„Wir passen noch mehr auf unsere Kinder auf“

Der kleine Elias ist seit 100 Tagen verschwunden. Noch immer spurlos. Die MAZ hat sich in Potsdam im Schlaatz, wo Elias mit seiner Familie lebte, drei Monate nach dem rätselhaften Verschwinden des Jungen umgehört. Erschreckend: Kaum jemand redet mehr über den Fall. Das Leben geht einfach weiter.


Potsdam. Die Flyer hängen noch an Laternen und Mauern. Die Menschen hier haben sie schon tausend Mal gesehen, eilen mit Einkaufstüten daran vorbei, hinein zu Rewe und wieder hinaus auf den fast leeren Marktplatz. Im Wohngebiet Schlaatz erinnert außer den verblichenen Plakaten nichts mehr an den größten Polizeieinsatz der Potsdamer Geschichte. Am 8. Juli war der sechsjährige Elias plötzlich verschwunden, am hellen Abend von einem Spielplatz im Inselhof, wo der Junge damals mit seiner Mutter und deren Freund wohnte. Wo er geblieben ist, ob er entführt wurde, ob er noch lebt? Niemand hier weiß es, auch die Polizei nicht. Es gibt nichts Neues von den Ermittlern, es gibt nichts zu bereden, hört man allerorten.

Elias’ Verschwinden hat europaweit für Schlagzeilen gesorgt

Im Supermarkt war die Suche nach Elias wochenlang das Thema Nummer eins zwischen Verkäuferinnen und Kunden, erzählt eine Rewe-Mitarbeiterin. Heute würde kaum noch darüber gesprochen. Es gebe inzwischen andere Themen. 100 Tage nach dem mysteriösen Vorfall, der europaweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, hat der Alltag die Menschen wieder eingeholt. Wenn man nach Elias fragt, kennt jeder die Geschichte von damals, aber ein Gesprächsthema ist sie nur noch selten. Zu viel Zeit ist vergangen, und so hektisch und verzweifelt die Suche war, so ergebnislos blieb sie am Ende.

Die Polizei ermittelt immer noch, sichtet alles, was schon mehrmals durchforstet wurde: 1200 Hinweise, knapp 400 Stunden Videobänder aus Bussen und Bahnen sowie vom Rewe-Vorplatz, rund 1000 Fotos. „Wir wollen sicher sein, dass uns nichts entgangen ist“, sagt der Leitende Polizeidirektor Michael Scharf. Wie lange das dauert, wagt er nicht abzuschätzen. Etwa ein Drittel der Zweitsichtung ist schon wieder geschafft, in „Hand- und Kopfarbeit“.

Dunkler Kombi gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf

Die Sonderkommission (Soko) Schlaatz wurde mittlerweile von einst 60 auf 15 Leute geschrumpft. Doch Scharf sieht darin auch einen Vorteil: Je weniger Leute die Hinweise sichten und sortieren, desto eher fallen Übereinstimmungen von Hinweisen auf. „Am besten wäre es, einer allein könnte das machen. Einer, der alles gelesen und gesehen hat, in dessen Kopf sich alles ordnet.“ Zum Beispiel das Rätsel des ominösen dunklen Autos mit verdunkelten Scheiben, das am Abend des 8. Juli im Kiez umher gefahren sein soll. Mehrere Zeugen haben über Wochen hinweg davon berichtet, unabhängig voneinander. Da war die Erinnerung zwar noch recht frisch, aber trotzdem so ungenau, dass der Fahrzeugtyp nicht festzulegen ist. Es sei „eher ein Pkw Kombi“ gewesen als ein Pick-up oder Transporter, sagt die Polizei. Ob der Wagen überhaupt im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Elias steht, ist unklar. Sind die Insassen Zeugen? Oder war es vielleicht das Tatfahrzeug?

So nebulös die Beschreibung des dunklen Autos auch ist – trotzdem gibt es Hinweise, sogar aus dem gesamten Bundesgebiet. Man gehe ihnen nach, versichert die Polizei. Wie viele dunkle Autos mit dunklen Scheiben überprüft werden müssen, kann niemand sagen. Fraglich ist, ob ein Mann oder eine Frau den Wagen fuhr. Auch zu Autos mit ausländischen Kennzeichen gab es Tipps, doch Genaueres gibt die Polizei nicht preis.

Hinweise zu dem Jungen reichen bis nach Stuttgart

„Wir können nicht alle dunklen Autos in Potsdam überprüfen und ihre Halter befragen“, sagt Scharf. „Aber für das Wohngebiet am Schlaatz versuchen wir das.“ Es gehe darum, dass sich Halter dunkler Autos erinnern, ob sie am Tag von Elias’ Verschwinden hier waren, was sie da gemacht und ob sie etwas gesehen haben. „Wir suchen immer noch einen Anpacker“, sagt Scharf. Und: „Wir hatten immer genug Leute. Es ist so gelaufen, wie es laufen muss.“


Noch immer gehen Hinweise zu Elias ein, mutmaßliche Sichtungen vor allem. Bis nach Stuttgart reichen solche Tipps; keiner brachte einen Anhaltspunkt. „Elias ist ein unauffälliger blonder Junge“, sagt Scharf. „Und er kann heute schon ganz anders aussehen. Vielleicht hilft uns eines Tages Kommissar Zufall weiter.“

Gerüchte, die über Facebook kursierten, zerstreuten sich

Vermutungen von Anwohnern, der leibliche Kindsvater könnte Elias entführt haben, zerstreut Scharf. Der Mann sei überprüft worden, er habe keine Beziehung zu dem Jungen gehabt, ein Vertrauensverhältnis sei auszuschließen. Nachgegangen ist man auch Mutmaßungen, es seien ausländische Kinderfänger unterwegs. Auf Facebook wies jemand warnend auf Autos mit bulgarischen Kennzeichen hin. Kein Hinweis war richtig. Vieles, sagt Scharf bedauernd, entspringe der reinen Fantasie. „Im Normalfall würden wir viele der eingehenden Hinweise schnell verwerfen, im Fall Elias nicht. Wir prüfen alles, sogar die Tipps der Hellseher. Das sind Strohhalme, aber auch danach muss man greifen.“

Die Schlaatzer sind nach all der Aufregung und der bislang vergeblichen Suche müde. „Alles ist möglich“, sagt Wolfgang Hofmann, der hier wohnt . „Auch, dass Elias noch lebt. Aber man redet kaum noch über ihn.“ Eine Friseurin am Markt erzählt, das Gespräch der Kunden komme nur noch selten auf das traurige Geschehen: „Über Flüchtlinge wird viel mehr geredet.“

Anwohnerin: „Wir reden nur noch wenig über diese Sache“

Mit ihren drei kleinen Kindern eilt eine junge Mutter von der Ladenzeile nach Hause an den Inselhof, wo einst Elias wohnte. „Wir reden nur noch wenig über diese Sache“ gibt sie zu, „aber wir haben gelernt, besser auf unsere Kinder aufzupassen. Sie laufen und rennen lassen, das geht nicht mehr.“ Für Daniela Kotelecki (31) ist der Fall Elias noch immer sehr lebendig, weil ihre Kinder (9 und 6) immer wieder fragen, wo Elias sei. Natürlich hat sie darauf keine Antwort. „Wir passen jetzt noch mehr auf unsere Kinder auf“, sagt sie: „Allein zur Kita oder in die Schule? Undenkbar!“

Immer mittwochs treffen sich Helfer der Suchwochen im Nachbarschaftscafé des Bürgerhauses. Sie reden über Elias und sein Schicksal, wollen, dass der Junge nicht vergessen wird. Suchkoordinatorin Gabi Franz wird oft gefragt, denn viele kennen sie als Kopf der zivilen Einsatzleitung, die sich damals neben dem Bürgerhaus versammelt hatte. „Außenstehende würden wohl sagen: Hak’ das endlich ab! Aber wir können das nicht. Wer sich so tief reingehängt hat, schüttelt das nicht ab.“ Kinder fragen am häufigsten danach, „ob Elias wieder bei seiner Mama ist“, berichtet Gabi Franz. Bei der Luftballonaktion Ende Juli hatten Kinder selbstgemalte Bilder vom Schlaatz angehängt, „damit Elias wieder nach Hause findet.“

Helfer haben Suche unterstützt – auch weil sie Elias’ Schicksal kennen

Aber das ist lange her. Wenn Kiez-Pfarrerin Ute Pfeiffer mal drei Tage nicht an Elias denkt, erschrickt sie. „Das gerät in den Hintergrund“, räumt sie ein, „aber nicht in Vergessenheit.“ Schon gar nicht bei Daniel, der mit den Suchtrupps unterwegs war und immer noch zur Helfer-Runde kommt. Für den 34-Jährigen war die Suche so wichtig wie für keinen sonst im Schlaatz, denn sein eigener Junge ist seit sechseinhalb Jahren verschwunden. Vermutet wird, dass seine Mutter mit ihm abgetaucht ist. Daniel hat den Sohn vermisst gemeldet, sogar Interpol sucht ihn. Der Junge wird im Dezember acht Jahre alt – sein Name ist Elias.
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Elias/Elias-aus-dem-Schlaatz-in-Potsdam-wird-seit-100-Tagen-vermisst (Archiv-Version vom 17.10.2015)


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Mordfall Elias (6)

16.10.2015 um 18:09
@BlueLagoon
Danke fürs Einstellen. Der letzte Absatz klingt aber irgendwie komisch. Wenn das so stimmt, ist das ja ein echt merkwürdiger Zufall. Ist Elias ein so moderner Name heute?


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Mordfall Elias (6)

16.10.2015 um 18:16
finde diesen anderen Elias nicht bei Interpol....seltsam klingt das schon...


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Mordfall Elias (6)

16.10.2015 um 18:19
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb: Ist Elias ein so moderner Name heute?
Je, ist ein sehr häufiger Name im Moment. Also wahrscheinlich ein unguter Zufall, zumal bei diesem erwähnten Elias wohl klar ist, was aus ihm geworden ist.


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Mordfall Elias (6)

20.10.2015 um 23:59
hat jetzt nicht direkt mit Elias zur tun... musste aber an ihn denken. So viele kranke Leute...
http://www.bild.de/bildlive/2015/33-16-bundespolizei-urteil-42768286.bild.html


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