@Inquirer Prinzipiell erinnert mich dieser Fall an den ebenfalls ungelösten "YOG´TZE/BAB-Fall" in der BRD aus den 80´er Jahren. Es gibt hier bei Allmy eine gleichnamige Diskussion. Auch dort wurde das Ableben des Opfers unter sehr mysteriösen Umständen, mit möglichen psychischen Problemen bzw. einer akuten Psychose des Opfers zu erklären versucht, obwohl es auch dort sehr viele Ungereimtheiten gibt. Fakt ist -hier wie dort-, dass die offiziellen Untersuchungsergebnisse keine unanfechtbaren Beweise anführen, die (nahezu) zweifelsfrei für die Eine oder Andere Theorie sprechen. Ich will damit sagen, dass ein Unfall ebenso möglich ist, wie Suizid oder Mord.
Mrs. Lam hatte eine ernste psychische Erkrankung, sie hatte größere Mengen sehr starker Medikamente verschrieben bekommen, jedoch mutmaßlich nicht eingenommen und das gezeigte Verhalten des Opfers im Fahrstuhl kann man auch ohne Expertise in Psychologie als auffällig bezeichnen. Zuvor war ihr "merkwürdiges Verhalten" schon ihren Zimmergenossen aufgefallen, die sich daraufhin ein anderes Zimmer geben ließen. Dazu kommt, dass es dem Opfer -zumindest theoretisch- möglich war, auch ohne eine Alarmauslösung unbeobachtet und ungehindert auf das Dach des Gebäudes zu gelangen. Die gefundenen "Graffitis" konnten ihrem Schaffen -zumindest offiziell- nicht zweifelsfrei zugeordnet werden, der Tank war nicht verschlossen. Es gab lt. offiziellem Obduktionsbericht keine Hinweise auf Fremdverschulden, keine Spuren von äußerlicher Gewalteinwirkung / Werkzeuggebrauch gegen den Körper, keine Spuren eines sexuellen Mißbrauchs oder von Drogen- und/oder Alkoholkonsums. Im Tank wurde ihre vollständige Kleidung, Armbanduhr und Zimmerschlüssel sichergestellt. Soweit bekannt, wurde in ihrem Zimmer nichts offensichtlich durchwühlt und oder entwendet. Da es keine konkreten Hinweise auf einen Streit, andere beteiligte Personen oder Drohungen gegen Mrs. Lam gab, legt das alles den nachvollziehbaren Schluss nahe, dass es sich zumindest nicht um ein Ableben unter Beteiligung dritter Personen handelt.
Allerdings gibt es hier ein dickes "ABER". Denn ihr Ableben war von ziemlich seltsamen Begleitumständen geprägt, die eine eingehendere Untersuchung seitens der Polizei geradezu erfordert hätten. Es beginnt mit der Frage, ob sie in der Stadt ausschließlich allein unterwegs war, ob sie zu irgendeinem Zeitpunkt Besuch empfing, warum sie nicht -wie verschrieben- die erforderlichen Medikamente nahm, warum im Fahrstuhlvideo fast eine Minute (!) fehlt, wie sie tatsächlich auf das Dach kam, wie lange sie dort war, ob eine Urheberschafft von Mrs. Lam an den gefundenen Graffitis absolut ausgeschlossen werden kann, warum sie in den Tank kletterte, die Hunde sie nicht fanden, sie niemand hörte usw. usw. usw.
Ich denke, hätte die polizei hier vorbildlich und gründlich gearbeitet, wäre auch ein abschließendes Ergebnis dabei herausgekommen, dass nachvollziehbar und unbestreitbar ist. So bleibt vieles offen und sorgt u.A. für diesen Thread.