@DocRiversDocRivers schrieb:Also ganz ehrlich, ich find das abstrus, ganz und gar nicht vorstellbar. Das würde bedeuten, dass Inga vom Spielplatz in den Wald gelaufen sein muss (die Wölfe hätten sie wohl kaum um 18:30 Uhr dort abgeholt) ohne eine nachvollziehbare Spur zu hinterlassen.
Ja, das bedeutet, daß Inga auf jeden Fall ein Stück weit, vermutlich ein ziemliches Stück weit, in den Wald geraten sein muß. Davon gehe ich auch aus, einfach aus dem Bauch heraus, wenn ich mir die Szene mit dem Holzholen wie beschrieben vorstelle. Habe selber Kinder in dem Alter, und deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, wie das abgelaufen ist und wie so ein Kind in den Wald gerät. Da glaube ich wesentlich eher dran als an irgendwelche wilden Entführungstheorien, für die es ja ebensowenig konkrete Hinweise gibt.
DocRivers schrieb:Außerdem müsste sie so schnell voran gekommen sein, dass die Suche, welche max. 1,5 Stunden nach ihrem Verschwinden begann, sie nicht mehr "einholen" konnte - unvorstellbar, bei einer 5jährigen, die sicher keine 3km und mehr in 1,5 Stunden geht.
Wie weit und wie schnell Kinder (zumal evtl. in Panik) laufen können, wurde hier ja schon diskutiert. Ich sehe da keinen Widerspruch drin, daß sie in kürzester Zeit relativ weit in den Wald geraten sein könnte. Es wurden ja zudem auch einige andere Varianten besprochen, wie so ein Kind recht schnell weit in diesen oder auch den nächsten Wald gekommen sein könnte.
DocRivers schrieb:France, als Referenz, ist 4 km auf einem Weg (!) gelaufen über einen deutlich längeren Zeitraum und das wird schon als Sensation ausgerufen.
Es wird vieles als Sensation ausgerufen. Ist es aber imo nicht. Ebenso wie überall ausgerufen wird, daß Wölfe Menschen nichts tun. Das ist mindestens ein ebenso großer Quatsch, erst recht wenn diese klein, allein und in deren Revier eingedrungen sind.
DocRivers schrieb:Zuletzt verspeist ein Wolfsrudel sicher nicht klinisch rein, schon gar nicht Schuhe und Kleidung. Sicher auch keinen Schädel. Wölfe reißen.
Ich möchte da nun wirklich ungern ins Detail gehen, weil dieses Thema einfach zu traurig ist. Aber wer sich mal entsprechende Fotos, Videos, usw. ansieht, die man heute online problemlos findet, der wird sehen, daß da oftmals so gut wie nichts über bleibt, was man im Rahmen so einer eher groben Suche im Wald finden würde (zumal wenn man in dem Gebiet vielleicht gar nicht sucht). Ok, bringen wir es auf den Punkt - es würden wohl nur ein paar Fetzen der Kleidung bleiben und ein Kopf, evtl. noch ein wenig Wirbelsäule. Sorry, aber so ist es. Es gibt da keine riesen Schlachtfelder, Blutlachen oder was sich mancher hier vorstellt. Und einen "Kampf" in dem Sinne gäbe es selbst mit einem Erwachsenen kaum, sicher nicht mit einem Kind. Eine Beute dieser Größe trägt selbst ein einzelner Wolf easy ganz einfach weg, und sogar das geht bei Bedarf lautlos. Sowas ist alles "überliefert" aus anderen Ländern und nur für uns hier in Europa aufgrund der aktuellen Propaganda abwegig.
DocRivers schrieb:Und dass diese scheuen Tiere in diesem riesigen Waldgebiet die Nähe der Menschen suchen, halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
Wieviele Jägerberichte über die nachtaktiven Wölfe stammen aus der Gegend?
Und da sind die nächsten beiden Irrtümer. Wölfe sind weder menschenscheu noch nachtaktiv. Sie werden auch dort in der Gegend regelmässig sogar tagsüber gesehen, auch bei der Jagd beobachtet, laufen und reissen auch ihre Beute teilweise sogar mitten in den Dörfern. Google doch einfach mal.
Da der Wolf hierzulande nicht gejagt werden darf, kennt er Menschen nicht als gefährlich. Und entsprechende Experten warnen schon lange davor, daß es unter bestimmten Umständen, die bei uns alle gegeben sind, eine Eskalationsleiter gibt, deren einzig noch fehlende Stufe nun eben der Angriff auf einen Menschen war. Alles andere ist bereits gewesen. Dazu gehört als völlig normales wölfisches Verhalten das neugierige und geduldige Auskundschaften des Menschen und seiner Haus- und Weidetiere. Sie schauen also durchaus vom Waldrand und nähern sich auch direkt Höfen und Häusern. Es wäre so gesehen nichtmal abwegig, wenn das Kind nicht weit in den Wald hätte laufen brauchen, aber das behaupte ich ja gar nicht.
Der nächste Schritt ist dann Nutztiere zu jagen, auch dicht an den Häusern der Menschen, was inzwischen regelmässig vorkommt, dann "spielerische" Angriffe auf Menschen - hatten wir auch schon zu Hauf, wo Reiter oder Spaziergänger mit oder ohne Hund erschreckt oder gescheucht werden, usw. - und letztlich folgt dann das ernsthafte Antesten des Menschen als Beute, wenn es bis dahin noch immer keine passende Antwort gab, aus denen sie hätten lernen können, daß man sich von Menschen fern hält. Und da gilt halt, Gelegenheit macht Diebe. Der Wolf ist vor allem ein Opportunist und frisst, was er leicht bekommen kann.
Bitte verabschiedet Euch mal von den scheuen Wölfen, die sich vom Menschen fern halten, ihn auf keinen Fall angreifen und so gut wie nie irgendwo zu sehen sind. Diese glatten Lügen, die man uns seit Jahren auftischt, sind alle längst widerlegt. Schaut lieber nach Erfahrungen aus anderen Ländern. Da seht Ihr, was Sache ist.
Aber diese Diskussion wird schon an vielen anderen Stellen sehr heiß geführt. Das wird sich wohl nicht ändern, bis etwas Schlimmes passiert. Ich kann nur hoffen, daß das hier noch nicht der Fall war. Mein Punkt ist nur der, daß dieser nächste Schritt absolut logisch und sogar konkret erwartet war. Es würde also passen. Die Frage war nur, wo es als erstes passiert. Meine Meinung. Die muß nicht jeder teilen. ;-) Es ist halt nur schade, wenn man unermüdlich warnt, und dann doch vielleicht erst sowas passieren muß...
DocRivers schrieb:Dagegen ist jede Unfall- oder Entführungstherorie zehnmal plausibler. Wie heißt es doch immer: Was häufig ist, ist häufig.
Das sehe ich nicht so, denn die Dinge passen hier geradezu unheimlich gut zueinander.
@ZfaktorZfaktor schrieb:Ja der böse Wolf,es gab in Munster bei dem leider Tragisch ausgegangenen Vermissten Fall
Anton Koschuh auch den Verdacht es könne das Wolfsrudel vom nahen
Bundeswehr Übungsplatz Munster dahinter stecken.
Mit einem "bösen" Wolf hat das nichts zu tun. Ein Wolf ist nicht böse sondern einfach nur ein Raubtier, daß man allerdings auch nicht verniedlichen sollte. Letzteres ist hierzulande aber geschehen, und der Wolf selbst sorgt jetzt nach und nach durch sein Verhalten dafür, daß so manche Behauptung gerade gerückt wird.
Es hieß zuerst, es wäre wie ein Lottogewinn, wenn man überhaupt mal einen zu Gesicht bekäme, weil er so scheu sei. Inzwischen gibt es quasi tägliche Sichtungen. Seit er mitten durch die Dörfer läuft und dort sogar jagt, ist das kein Thema mehr. Regelmässige Zwischenfälle mit Spaziergängern, usw. sprechen auch eine andere Sprache.
Dann hieß es er würde keine Rinder, Pferde, usw. angreifen, und Esel könnten als Schutztiere Schafherden beschützen. Das hat auch nicht lange gedauert, bis er selbst das Gegenteil bewiesen hat.
Und so ist es ein ständiges Rückzugsgefecht derer, die ihn zu sehr verharmlost und ihm damit imo keinen Gefallen getan haben. Ein konkreter Angriff, nicht nur beinahe, auf einen Menschen wäre nun der lang erwartete Gipfel dieser Entwicklung. Mit "böser Wolf" hat das allerdings nichts zu tun. Er kann nichts dafür, daß hier kein Platz für ihn ist und der Ärger somit vorprogrammiert. Er ist nur einfach kein Kuscheltier sondern ein großer Räuber, und er folgt eben seinen Instinkten.
Zfaktor schrieb:Ich weiß nicht in uns Menschen sitzt eine Jahrtausende Alte Wolfsphobie die man
jetzt wo die Tiere zurückkehren nicht mit jedem Vermissten Fall der in solchen
Gebieten vorkommt Forcieren sollte.
Wenn alles so gut zusammen paßt wie hier, darf man das schon auch so sagen. Ich finde es sehr merkwürdig, daß gerade dieses Thema offenbar eine Art Tabu darstellt, weil nicht sein kann, was nach Meinung einiger nicht sein darf.
Mit Wolfsphobie hat das nichts zu tun. Ich habe auch nichts gegen Wölfe, dort wo sie hingehören und Platz haben. Ich finde es allerdings auch völlig falsch, die Erfahrungen unserer Vorfahren zu dem Thema immer nur als Märchen abzutun. Es gibt jede Menge Quellen, die belegen, was für ein Problem Wölfe und auch regelmässig menschenfressende Wölfe jahrhundertelang waren. Wir sollten uns da nicht für dumm verkaufen lassen. Jeder kann sich heute leicht selbst informieren. Wölfe frassen schon immer die Tiere der Menschen und auch die Menschen selbst, kamen bis in die Städte, und all das tun sie auch heute noch. In vielen Ländern, auch "zivilisierten" ist es ganz normal, daß man abends seine Hunde rein holt, weil der Wolf aus dem Wald kommt. Ist so.
Zfaktor schrieb:Es gibt natürlich einige Dinge bei den Neuansiedler Wölfen die ich aber auch bedenke.
Sie werden im Moment nicht bejagt,das heißt sie wachsen hier bei uns auf ohne
den Menschen als Feind zu betrachten.
Korrekt. Das ist eine der Voraussetzungen, unter denen sie für Menschen gefährlich werden. Alle anderen sind hier bei uns ebenfalls mustergültig erfüllt.
Zfaktor schrieb:An einen Erwachsenen werden sie sich aber wahrscheinlich nicht herantrauen,
bei Kindern bin ich mir da nicht sicher.
Selbstverständlich würden sie sich auch an einen Erwachsenen trauen. Warum sollten sie nicht. Vielleicht kennst Du das Video, wo bei Uelzen ein ganzes Rudel einen Bauern auf seinem Trecker umstellt? Die Situation hätte ich ohne den sicheren Platz auf dem Trecker zum Beispiel nicht erleben wollen, auch wenn sie vielleicht nicht gleich tödlich geendet wäre.
Schon ein einzelner Wolf ist für einen unbewaffneten Menschen durchaus lebensgefährlich. Ein Rudel jagt problemlos viel wehrhaftere und größere Tiere wie Wildschweine und sogar Elche und Bisons. Da hat ein Mensch, auch ein großer, absolut keine Chance. Ein fünfjähriges Kind ist eine Kleinigkeit selbst für ein Einzeltier.
Und ich spreche hier davon, daß nachts jemand in ihr Revier eindringt bzw. dort schutzlos herumirrt und auch noch ruft. Da muß es nichtmal um Hunger gehen. Vielleicht sind sie auch gar nicht selbst schuld. Aber ich würde nicht davon ausgehen, daß ich nach zwei Wochen in einem solchen Wald noch viel von einem Kind finden würde, daß dort aus welchen Gründen auch immer reingeraten und ggfs. liegengeblieben ist.
Zfaktor schrieb:Hätte Inga wenn ein oder mehrere Wölfe sie angegriffen hätten nicht geschrien ?
Nicht zwangsläufig. Das geht blitzschnell, man ist geschockt, realisiert vielleicht gerade als Kind zuerst auch gar nicht die Lage. Und es gibt z.B. überlieferte Fälle, wo Kinder oder Hunde von einem einzelnen Wolf lautlos weggetragen wurden. Das ist möglich. Es sind schlaue Tiere, und mit einem Griff können Sie leicht sowohl Mund als auch Nase bedecken, wenn es leise gehen muß. Sowas gab es alles schon. Das ist keine Theorie.
Wenn sich alles weit im Wald abgespielt hat, ist der Punkt Geräuschentwicklung aber auch zunehmend unwichtig.
Zfaktor schrieb:Die Wölfe sollte man schon in seine Überlegungen mit einbeziehen aber ich denke
doch eher an den Wolf (Mensch) der hinter dem Verschwinden von Inga steckt.
Richtig. Ich sage auch nicht, daß es Wölfe waren. Für mich ist es allerdings bislang der schlüssigste Ansatz. Und mir geht es einfach darum, daß man die Wölfe hier etwas realistischer betrachtet und in Erwägung zieht. Ich finde es total ätzend, daß sie bei vielen gedanklich quasi regelrecht unter Schutz stehen und ein Blanko-Alibi haben, selbst wenn es nur um eine realistische Betrachtung geht. Sie könnten(!) hier eine Rolle spielen. Mehr sag ich gar nicht.