Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

Enterprise1701 schrieb:In der Regel gibt es keinen dritten Sitz im Cockpit.

Doch, es gibt den sogenannten "Jumpseat".

@Auweia

Nein, man sollte niemanden belästigen!

Gibt es denn nichtsmehr dazwischen? Oder nur noch Belästigung vs Ignoranz?
Es geht mir schlicht darum, nicht jeden Furz von diesem Amokpiloten erfahren zu müssen, während das Schicksal anderer einfach untergeht. Die werden schlicht nicht erwähnt. Dazu muss man aber nicht deren Wohnhäuser belagern, es geht nur darum, sie nicht unerwähnt zu lassen.

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Sicher, für Datenschützer ist das der Supergau, aber es wird so kommen ODER Flugzeuge werden mittelfristig genau deshalb autark agieren können.

Den Datenschutzaspekt hatte ich momentan noch
gar nicht so im Fokus, sondern eher die Möglichkeit,
daß das dann irgendwann auch bei jedem noch so
einfachen Job eine Bedingung wird.

Also ich für mich möchte so etwas nicht.

@inci2

inci2 schrieb:Und es müsste ein umfassendes Kontrollsystem etabliert
werden

Ich weiss nicht. Ich denk mehr so, dass man sich damit abfinden muss das ein allgemeines Restrisiko einfach immer bestehen bleiben wird.

Wenn man jetzt anfangen würde, jeden Piloten wie einen potentiell psychisch Kranken zu behandeln ...

@behind_eyes

ich vergleiche. Nur ich halte es für sinnlos nach paar Tagen Informationen zu vergleichen die auf Krampf gesammelt werden damit sich die Zeitungen füllen. Vielleicht macht ernsthafte Recherche in 3 Monaten sinn wenn Berichte veröffentlicht werden die von Institutionen veröffentlicht werden die an der Quelle sitzen, das heißt am Unfallort. Doch im allgemeinen gebe ich dir recht, nur der Fall hat eine besondere Härte und somit ein hohes Maß an Lügen die verreitet werden bzw Halbwahrheiten

@Mao1974

Es gibt doch Schweigeminuten, Gedenkgottesdienste usw. und sicherlich werden die Angehörigen auch sehr gut betreut.

Was sollten wir machen, um den Opfern mehr zu gedenken?

@Mao1974
Auf ausdrücklichen Wunsch der Hinterbliebenen deckelt die LH Presseanfragen an die Hinterbliebenen sowie sonstige Aktivitäten.
Darüberhinaus ist es leider normal das dem Amoktäter mehr Interesse zuteil wird als den anderen Opfern. Wohl auch weil es vielen hilft etwas Ordnung in die Gedanken zu bekommen, das Warum zu beantworten. Einfach eine Auseinandersetzung mit dem Thema.

Jeder von Euch weiß noch wie Atta aussieht von 911, die wenigsten haben aber noch ein Gesicht vor Augen eines Opfers, und damals gab es viele -->alles menschlich.

@bavi

Es gibt noch andere Berufe, als den des Piloten, bei denen der Ausübende das Schicksal vieler
Menschen beeinflussen kann. Bei der Fahrt mit dem Bus über Serpentinen habe ich auch innerlich
gehofft, dass der Fahrer guter Laune ist.

schwabe1980 schrieb:Falls die Grafiken auf Seite 442 von DearMRHazzard stimmen so war dort kein Berg im Weg.
Ist der obere Bereich des roten Bereichs die ungefähre Flughöhe so sehe ich keinen Berg im Weg. Die obere Linie führt genau auf den Absturzort.

Interessant .... Was war also das Geräusch vor dem Absturz?

Vielleicht mal ganz interessant, da hier immer wieder die Frage auftaucht, warum niemand was bemerkt hat.

Die statistische Datenbasis für die Analyse des erweiterten Suizids ist wohl bis heute nicht besonders groß. Aber aus den Forschungsergebnissen geht unter anderem doch zumindest hervor,

dass die meisten Täter oder Täterinnen vorher keine besonders herausragende Auffälligkeit gezeigt haben,

dass Männer häufiger einen erweiterten Suizid vollenden als Frauen

dass Frauen meist ausschließlich eigene Kinder in ihre suizidale Handlungen einbeziehen

dass die Mehrzahl der Täter in der Zeit vor den suizidalen Handlungen eine wachsende Isolierung aller sozialen Beziehungen erfahren haben (vgl. Bien 1984, S.36)

Auch die »Amokläufe von »Erfurt (2002), »Emsdetten (2006) oder »Winnenden (2009) können als eine Form des erweiterten Suizids aufgefasst werden, bei denen es, so die Diplom-Psychologin Esther Köhler (2008, S.140) um "das Gehen mit einem Knall, an den sich die Welt, in der man gescheitert ist, erinnern soll", geht. (vgl. Ego-Shooter)

http://www.teachsam.de/pro/pro_selbsttt/pro_selbsttt_5_5.htm

@ramisha Jah. Im Prinzip müsste man das dann endlos fortsetzen.

Es gibt keine absolute Sicherkeit - man kann immer nur versuchen, sich dieser anzunähern - in einem sinnvollen Rahmen.

Diese 2-Mann Regel wird doch nur hier ins Leben gerufen, weil die Leute das wolllen damit sie zufrieden sind.

Sicherer als vorher wird es dadurch auch nicht.

Hier (auf englisch) die Transkript-Infos vom Voicerecorder, die BAS veröffentlicht hat. Weiß der Teufel, wie die an diese Infos gekommen sind....

The captain of Germanwings flight 4U 9525 made two desperate attempts to get back onto the flight deck before it crashed, according to excerpts from a transcript of the cockpit voice recorder reported by German newspaper Bild.

The transcript also reveals copilot Andreas Lubitz suggesting that the captain go to the toilet during the flight.

And, tragically, it suggests that some passengers on the flight were aware the flight was going down, and were screaming in panic, minutes before the final impact with the mountain.

Bild reported that early in the flight Capt Patrick Sondheimer 'entertained' his co-pilot in a long conversation that included the fact that he had not gone to the toilet in Barcelona.
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Lubitz then offered that he could take over – but the captain did not respond.

After the plane reached cruising altitude, the captain instructed his copilot to prepare the landing in Dusseldorf. But Lubitz responded "laconically", using words such as "hopefully" and "we'll see".

Lubitz then said to the captain "you can go now". Two minutes later the captain told Lubitz to take over, and left the cockpit.

Less than a minute later, at 10.30, the plane started losing altitude.

A few minutes later, Bild reported, there was a "loud bang" and the voice of the captain could be heard shouting "For God's sake, open the door".

In the background, screams from passengers could be heard.

At 10.35, again, "loud metallic blows against the cockpit door" were heard.

About 90 seconds later an automatic alert said "Ground. Pull up. Pull up."

Outside the captain screamed "Open the damn door".

At 10.40 the plane's right wing hit the mountain. The last noise on the tape, Bild reported, was the cries of the passengers.

http://www.smh.com.au/world/germanwings-plane-crash-captain-made-two-attempts-to-enter-cockpit-20150329-1mami9.html

Demnach stimmt so einiges nicht, was auf der PK der Staatsanwaltschaft gesagt wurde, nicht, z.B.

- den Passieren wurde das Ausmaß der Katastrophe erst Sekunden vor dem endgültigen Absturz bewusst

- der "Crash" ereignete sich um 10.53 h

Das mag aber vielleicht (auch) daran liegen, dass diese PK "überstürzt" einberufen wurde und die Aufzeichnungen auf dem Voicerecorder nicht - oder noch nicht - konkret mit den Zeitachsen abgeglichen wurden bzw. abgeglichen werden konnten, sondern man die Zeitachsen zu diesem Zeitpunkt lediglich geschätzt hat.
.
.

Die beziehen sich auch nur auf die Bild

@bavi

bavi schrieb:Ich weiss nicht. Ich denk mehr so, dass man sich damit abfinden muss das ein allgemeines Restrisiko einfach immer bestehen bleiben wird.

Wenn man jetzt anfangen würde, jeden Piloten wie einen potentiell psychisch Kranken zu behandeln ...

Sehe ich auch so. War ja auch nicht meine
Idee, sondern nur meine Einlassung zu
einer Idee von behind_eyes.

@J.Watson

War ja klar, dass Bild diese Notlüge aus Mitgefühl nicht stehen lassen kann. Perverse Schweine!

@Rho-ny-theta

Als würde es der Bild oder sonstigem Käseblatt um echte Aufklärung oder Anteilnahme gehen - es geht nur um deren fucking Auflage und Geld, Geld, Geld.

NTV hat den Bild Artikel in deutsch übersetzt:

Der Spät-Start: Um kurz nach 10 Uhr geht der Flieger mit der Flugnummer 4U9525 vom Flughafen Barcelona-El Prat in Richtung Düsseldorf in die Luft. Der Pilot begrüßt die 144 Passagiere und entschuldigt sich für die Verspätung. Nach dem Start verläuft zunächst alles nach Plan. In den ersten 20 Minuten unterhalten sich die beiden Männer im Cockpit. Der Pilot erzählt seinem Copilot Andreas Lubitz, dass er es vor dem Abflug nicht geschafft habe, auf die Toilette zu gehen. Der bietet ihm an, er könne jederzeit übernehmen. Aber der Pilot bleibt zunächst noch im Cockpit. Die Maschine befindet sich etwas südlich von Marseille.

"Du kannst jetzt gehen"

Um 10:27 Uhr erreicht der Airbus A320 seine reguläre Reise-Flughöhe von 38.000 Fuß (knapp 11.600 Meter). Das Wetter ist gut, nichts weist auf Komplikationen hin. In diesen Minuten gibt es den letzten Funkkontakt zwischen Cockpit und Flugsicherung. Die letzte Nachricht der Besatzung wird im Flugsektor von Aix-en-Provence aufgefangen, das berichten französische Fluglotsen später.



Im Cockpit fordert der Pilot Lubitz auf, die Landung vorzubereiten. Der Chefermittler der französischen Staatsanwaltschaft nennt dessen Antworten später auffällig "lakonisch". Nach dem Landungs-Check sagt Lubitz dem Band zufolge zum Piloten: "Du kannst jetzt gehen." Mit den Worten "Du kannst übernehmen" verlässt dieser schließlich das Cockpit in Richtung Toilette. Auf dem Band ist zu hören, wie ein Sitz zurückgeschoben wird und die Tür zufällt. Es ist der letzte Augenkontakt der beiden.

Der Pilot ist kaum fort, da geht die Germanwings-Maschine nach Angaben der Fluggesellschaft in den Sinkflug. Etwa um 10:30 Uhr stellt der Flugradar ein Absinken des Fliegers fest. Nach zwei Minuten verliert er bereits mehr als 2000 Fuß (mehr als 600 Meter). Die Fluglotsen versuchen Kontakt zum Cockpit aufzunehmen, sie erhalten aber keine Antwort. Wie sich bei der Auswertung des Stimmrekorders später zeigt, ertönt in der Maschine das Alarm-Signal "Sink Rate".

Atmen, keine Reaktion

Der Pilot hat die Bordtoilette derweil wieder verlassen. Ein lauter Knall auf dem Band deutet darauf hin, dass jemand von außen gegen die Cockpit-Tür schlägt und tritt. Der Pilot ruft: "Um Gottes willen, mach die Tür auf." Im Hintergrund sind die Schreie von Passagieren zu hören. Die Cockpit-Tür ist nur einige Meter von den ersten Sitzreihen entfernt. Die Maschine sinkt inzwischen mit einer Geschwindigkeit von 3000 bis 4000 Fuß, das sind 900 bis 1200 Meter - pro Minute.

Das Flugkontrollzentrum versucht insgesamt fünf- oder sechsmal, die Piloten der Germanwings-Maschine zu erreichen, ohne Erfolg. Die Lotsen lösen den Notruf aus. Die französische Luftwaffe schickt einen in der Stadt Orange stationierten Mirage-Kampfjet, um Kontakt zu der Maschine herzustellen. Vergeblich.

Um 10:35 Uhr protokolliert das Band erneut laute Schläge gegen die Tür. Die Flughöhe beträgt jetzt nur noch 7000 Meter. Eineinhalb Minuten später ertönt die Warnmeldung "Terrain - Pull Up". Der Pilot schreit: "Mach die verdammte Tür auf." Lubitz reagiert nicht, auf dem Band hört man ihn atmen. Das Flugzeug fliegt in nordöstliche Richtung mitten auf die Alpen zu. Maschine und Boden trennen jetzt nur noch fünf Kilometer.

Die Radarverbindung zu der Maschine bricht in diesen Minuten ab. Die Flughöhe beträgt nur noch zwei Kilometer. Gegen 10:40 Uhr nimmt der Stimmenrekorder die letzten Geräusche auf. Zu hören ist laut, wie eine Tragfläche des Flugzeugs einen Berg streift. Wieder schreien Passagiere. Das Flugzeug stürzt im Massif des Trois-Évêchés ab. Alle 150 Insassen sterben.

Quelle: n-tv.de , cro

Thinka schrieb:So ein "Fall" ist ja nicht geradlinig, sondern ein Bogen... kann mich leider nicht besser ausdrücken...

Wie ich schon erwähnt hatte betrug die Sinkrate zwischen den Kilometern 550 und 596 konstant 72,70 Meter pro Kilometer. Auf den letzten 4.41 Kilometern bis zum Absturz lag sie mindestens bei 113 Metern pro Kilometer.

Der eigentliche Abstieg begann bei Kilometer 462 und war bis Kilometer 550 nicht konstant, lag aber im Durchschnitt bei 69,85 Metern pro Kilometer. Vermutlich haben hier leichte Turbulenzen den Abstieg zeitweilig etwas verlangsamt.

interessant wäre, ob man, wenn nicht durch die Eingangstür, durch eine "Hintertür" in das Cockpit gelangen könnte, z.B. von unten über den Fraucht-/ bzw. Rechnerraum, indem man sich nach oben "durchschlägt".

Denn das Hauptproblem war ja nun mal, die Tür zu öffnen!