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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

292 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Eckensberger Mord Braunschweig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Lara1973 Diskussionsleiter
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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 19:39
Nollau könnte auch was ins Rollen gebracht haben...

"....Würdig feierte die Republik Verfassungsfest.

Doch ehe der Abend kam, rang die Regierung um Würde und Fassung. Ausgerechnet in der Stunde der Feiern zum 25. Jahrestag des Grundgesetzes, kurz nach 16 Uhr, wurden Kanzler und Innenminister informiert, daß vier Wochen nach dem Fall Guillaume der nächste, weitaus brisantere Skandal anstehe: Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Günther Nollau, werde, so verbreitete das Kölner Wirtschaftsmagazin "Capital" in einer eindeutig formulierten Vorabmeldung über eine weit weniger eindeutige Enthüllungsgeschichte, vom amerikanischen Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) als Ost-Agent verdächtigt, als "der Mann hinter Guillaume".

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41739225.html


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 20:03
Zitat von roseweinrosewein schrieb:warum, ich konnte lesen....sie lief tagelang in ihrer wohnung im neglige umher, auch waehrend geschaeftlicher besprechungen.
da sie nicht unvermoegend war, werden das schon halbwegs hochwertige teile u. weitgehend durchsichtige teile mit spitzenborduere mit einem hohen anschaffungspreis gewesen sein, worin sie sich wohlfuehlte u. wusste das sie eine ansage ist. (...)
Da geht aber die Phantasie mit jemandem durch.
Es kann auch ein Morgenmantel oder Hausanzug/Hauskleid gemeint sein, denn die Presse ist nicht verpflichtet, auch in solchen Dingen absolut wahrheitsgetreu zu berichten und "Negligé" klingt natürlich viel spannender.
Zitat von roseweinrosewein schrieb:das ist meine sicht u. ich mag eben interessante frauen, die ein sexy outfit haben, alter unwichtig, darueber spricht man nicht.
Kein Grund, sich jedes Verbrechensopfer, das angeblich "Negligé" trug, als sexy Vamp vorzustellen. Meinst Du nicht, dass das in der Presse erwähnt worden wäre, wenn die Dame so skandalös aufgetreten wäre? In einer Stadt wie Braunschweig würde sich das herumsprechen.
Aber schön, dass wir über Deine Phantasien sprechen konnten.
Zitat von roseweinrosewein schrieb:er war erst ein jahr im westen, arbeitete nicht fest mit 30j, aber fuhr schon einen mercedes fuer damalige zeit vergleichbar heute mit einem s 350 u. konnte 5000dm einer freundin
Der Mann hatte anscheinend ein Grundgehalt, und hat bestimmt für die Schmuckverkäufe und anderen Geschäfte, die er für seine Arbeitgeber getätigt hat, auch noch Provision bekommen. Und ist er denn als armer Schlucker gekommen?
Zitat von roseweinrosewein schrieb:aber die fahrten des h. w. waren noch interessanter. was fuer ein supermann.
anreise zur freundin nach bad segeberg in der nacht, die nacht fast durchgemacht, morgens in aller fruehe im vw kaefer von bad s.. nach braunschweig wieder vielleicht ueber 250km...dann die tat, dann zurueck mit dem kaefer nach b. s........stimmt nicht passt nicht, geht nicht...irgendwann kommt der sekundenschlaf. vor allen dingen als mercedes fahrer im unbequemen, lauten u. recht langsamen vw kaefer.
Im lauten, ungemütlichen Käfer schläft man nicht so schnell ein wie im gemütlichen Mercedes, und mein Vater hat solche Touren auch an einem Wochenende zurückgelegt ... im R4. Der hatte max. 140km/h bergab.
Zitat von roseweinrosewein schrieb:meine meinung die freundin fuhr mit u. fuhr auch mindestens eine fahrt
Haltlose Unterstellung einer Zeugin gegenüber, ohne die der Täter nie mit der Tat in Verbindung gebracht und angeklagt worden wäre. Übrigens nicht zulässig hier bei Allmy.
A. Volkmar hat einen regulären Ausreiseantrag gestellt und galt somit als Staatfeind,(...)
B. Er wurde von der BRD freigekauft... (...)
C. (...)
Oder:
D. Er war die ganze Zeit schon österreichischer Staatsbürger und hatte deshalb von vornherein ganz andere Ein- und Ausreisbedingungen als DDR-Bürger oder Westdeutsche. Auch kann er mit Handel recht ansehnliche Summen verdient haben, im Westen wie im Osten - auch legal.


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 20:08
@FF
rosewein schrieb:
meine meinung die freundin fuhr mit u. fuhr auch mindestens eine fahrt

Haltlose Unterstellung einer Zeugin gegenüber, ohne die der Täter nie mit der Tat in Verbindung gebracht und angeklagt worden wäre. Übrigens nicht zulässig hier bei Allmy.
Auch wenn ich deine sonstigen Anmerkungen zu dem Beitrag von @rosewein teile. A) Die Umstände der Ausreise/Ausbürgerung von V. Weilguny, seiner Ehefrau und Ulrike Winkler finde ich dubios. Und was die Idee einer Verwicklung von U. Winkler angeht, dass ist keine völlig haltlose Spekulation, man achte auf die Andeutungen zur Person U. Winkler in den Spiegel Artikeln und lese aufmerksam den Zeit-Artikel zum Prozeß -> http://www.zeit.de/1974/49/wer-steht-hinder-dem-angeklagten-weilguny

Zitat: "Auch Ursula Winkler, von einem Zeugen als „Laus, die nur sich liebt und das Geld anderer Leute“, bezeichnet, weiß darauf keine Antwort. Die Belohnung, die zur Aufklärung des Verbrechens führt, beträgt 63 000 Mark.

Die Hauptbelastungszeugin, deren Glaubwürdigkeit auch von der Verteidigung nicht bestritten wird, geriet jedoch ins Zwielicht. Am Tag des Verbrechens soll sie sich im Treppenflur des Hauses Bismarckstraße 14 aufgehalten haben. Ursula Winkler verneint es."


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 20:18
@Rorschach
Dann hätte der Täter sie belasten können, wenn sie Mittäterin gewesen wäre. Allzu groß war seine Zuneigung vermutlich nicht mehr, nachdem sie ihn verpfiff.
Aber er hat geschwiegen, und es konnte ihr auch sonst nichts nachgewiesen werden.
Soll man nun jeden verdächtigen, der als Zeuge einen Täter belastet und die Belohnung einstreicht?

Was ist an dem Umständen der Umsiedlungen/Ausbürgerungen dubios? Ich meine: dubioser als an so vielen anderen Fällen, bei denen bis heute nicht klar ist, wieso es genau zu einem Freikauf kam, wieso zu Verhaftungen, wieso in anderen Fällen zum Zulassen der Ausbürgerung ... Niemand hatte damals Interesse daran, irgend etwas davon an die große Glocke zu hängen, um den Austausch von Gefangenen und die Freikäufe nicht zu gefährden. Abgesehen von den innerdeutschen Wirtschaftsbeziehungen.
Viele der Betroffenen haben genauere Umstände selbst auch erst nach Maueröffnung erfahren ... und viele auch dann nicht, weil die Akten vernichtet wurden.


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14.03.2015 um 20:35
@FF Ich wollte nur zeigen, dass diese Fragen auch im Prozeß eine Rolle spielten und während der Verhandlung angesprochen wurden. Also immer locker bleiben, ich habe keine Wertung zu den Aussagen im Zeit-Artikel in meinem Beitrag getroffen, nur darauf hingewiesen, dass diese Frage eine Rolle im Prozeß spielten. Weilguny hat zu fast allen Aspekten des Falles keine Aussage getroffen, Hintermänner, Details etc. vielleicht ist das schlicht der Grund, dass er sich auch zur Person Winkler nicht äusserte.

Was die Ausreisen angeht: Ja es gab zum Anfang der Ära Honecker mehr Ausreisen/Ausbürgerungen von DDR-Bürgern, aber wie @rosewein schrieb, in der Regel konnte man danach nicht so schnell wieder Einreisen... Mitglieder meiner Familie die damals das Glück hatten Ausreisen zu können, hatten danach auf Jahre hinaus keine Möglichkeit mal eben so in die DDR einzureisen.


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14.03.2015 um 21:19
@Rorschach
Ja, aber wir stellten bereist fest, dass Weilguny Österreicher war, und ich könnte mir vorstellen, dass dadurch die ganzen Umstände seines Lebens in der DDR und Reisen e.t.c. ganz anders verliefen.


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 21:25
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Ja, aber wir stellten bereist fest, dass Weilguny Österreicher war, und ich könnte mir vorstellen, dass dadurch die ganzen Umstände seines Lebens in der DDR und Reisen e.t.c. ganz anders verliefen.
Dazu ein interessanter Artikel:
Über die Eheschließungen mit den ausländischen Handwerkern war die DDR übrigens nicht erfreut. Sie ließ sich schikanöse Prozeduren einfallen. Im Falle der Österreicher mussten Dokumente wie Geburtsurkunde und Staatsbürgerschaftsnachweis in einem Spießrutenlauf auf allen Ebenen beglaubigt werden: in der Heimatgemeinde, in der Bezirkshauptmannschaft, auf der Ebene des Landesregierung, bei den zuständigen Bundesbehörden und zuletzt auch noch an der Botschaft der DDR in Wien.

Auch die Ausreise war schikanös: Die jungen Ehepaare durften nicht direkt von Ost- nach Westberlin ziehen, sondern mussten über das Drittland Tschechoslowakei ausreisen. Die Kofferinhalte mussten penibel aufgelistet werden: 1 Paar Socken rot, 1 Paar Socken weiß, 1 Unterhose gestreift... Und am CSSR-Übergang dauerte die Prozedur mehrere Stunden, in denen eiskalte DDR-Grenzer jedes Detail der Inventarliste überprüften und viele Fragen stellten.

http://www.euractiv.de/europa-2020-und-reformen/artikel/ddr-sterreich-iii-und-das-andere-arbeiterparadies-003791



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14.03.2015 um 21:30
@inci2 So ähnlich habe ich die Geschichten aus meiner Familie in Erinnerung.


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14.03.2015 um 21:37
@Rorschach

Und so kenne ich es von Leuten, die vor 1989
aus der DDR ausgereist sind.

Was man aber sehen kann ist, daß Weilguny
sogar noch was diese Dinge betrifft, im Gegensatz
zu anderen Österreichern noch bevorzugt war.


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 22:00
@FF
Dann hätte der Täter sie (Anm. Freundin) belasten können, wenn sie Mittäterin gewesen wäre.
Was soll das für Vorteile bringen, wenn ich eine Mittäterin präsentiere? Er hätte mit Sicherheit viele andere Personen belasten können, hat er aber nicht getan. Er hat sich in absolutes Schweigen gehüllt. Hat über keinen seiner Hintermänner etwas verlauten lassen. Der Mann hatte offensichtlich Angst um sein Leben, verlangte Schutz in der U-Haft.


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14.03.2015 um 22:05
@inci2
Dort wird aber auch beschrieben, dass die Handwerker fröhlich ein- und ausreisen konnten und viel Geld verdienten.
Nur die Ausreise mit Ehefrau war dann schwierig.
Das heißt, ein Österreicher hätte in der DDR heiraten und immer noch ein- und ausreisen können, so lange er seine Frau dort lässt. Nur die endgültige Ausreise beider Eheleute wurde erschwert ... bei weitem aber nicht, wie vielen anderen, mit Inhaftierung.


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14.03.2015 um 22:07
Es gab aber auch die Version, da wurden Leute freigekauft, die schlossen sich der RAF an. Die hatten fünfstellige DM Beträge zur Verfügung. Dann liefen Aktionen schief, sie waren "verbrannt" und wurden wieder zurückgeholt.


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14.03.2015 um 22:09
@FF

Ja, das gab es auch.
Wir können aber davon ausgehen,
daß das auf Weilguny nicht zutraf.


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14.03.2015 um 22:13
@inci2
Und warum nicht?
Er muss seine späteren Arbeitgeber schon vor der Übersiedlung gekannt haben. Dazu muss er hin- und hergereist sein.


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14.03.2015 um 22:19
@FF

Nein, ich denke, er kannte die Voigts
schon vorher aus Dresden. Und wenn
Voigt nach dem Krieg ganz legal die Zone
gewechselt hat, also vom sowjetischen in
die britische, hatte er auch keine Republikflucht
begangen und konnte nach Erledigung des
üblichen, aber nervigen Papierkrams, ohne
weiteres in die DDR fahren und seine Verwandten
besuchen.

Auf der Webseite von David Voigt (übrigens sehr
gut gemacht und in der Tat ein interessantes Zeitzeugnis)
kann man sehen, daß der Vater in den 50ern
in Dresden war.


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 22:53
@inci2
Aber trotzdem: Warum sollte Weilguny als Österreicher nicht auch aus- und eingereist sein können?


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14.03.2015 um 22:56
@FF
Die Möglichkeit besteht, aber es wäre
ein eher untypisches Verhalten seitens
der DDR Behörden gewesen.

Ich muss mal jemand fragen, der gelernter
Ossi ist und sich gut auskannte in dem System.


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14.03.2015 um 23:35
@inci2
Wie man an den Montage-Handwerkern sehen kann, wäre das gar nicht so untypisch gewesen.
Er leitete in Dresden den mütterlichen Betrieb ... das ist ja schon ungeheures Privileg, dass da nicht enteignet wurde. Und dann konnte er mit Sack und Pack ausreisen.


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Der mysteriöse Mord an der Verleger-Witwe Helga Eckensberger

14.03.2015 um 23:42
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Er leitete in Dresden den mütterlichen Betrieb ... das ist ja schon ungeheures Privileg, dass da nicht enteignet wurde. Und dann konnte er mit Sack und Pack ausreisen.
Eben. Das mit den Privatbetrieben wurde
auch erst so ab Mitte/Ende der 70er Jahre die
herbe Nummer. Da hatte Honni erst mal ein paar
Jahre gute Miene zum bösen Spiel gemacht, und
dann die Sau 'rausgelassen.

Eigentlich ein ganz interessantes Thema,
auch jenseits des Falls. Da kommt eine Menge
zusammen. Ich finde das sehr spannend.


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14.03.2015 um 23:46
@inci2
Da würde er aber dann auch nur als Opfer von Honeckers Politik erscheinen, und nicht als Profiteur oder gar Agent. Zu unspektakulär?

Vielleicht waren seine Andeutungen und seine Bitte um Untersuchungshaft auch nur Ablenkungen, oder eine Form von Paranoia. Die auch die Tat erklären könnte.


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