@EDGARallanPOE Na ja, die Ringalarmfahndungen hören sich in der Theorie super an, schaut man aber mal, wie oft Täter durch eine solche gefasst werden, sieht es leider extrem traurig aus. Der Grund dafür ist, dass es einfach nicht genug Polizeibeamte gibt.
In einer ländlichen Gegend sind oft in einem Revierbereich nur ein bis zwei Streifenwagen verfügbar, aber es gibt theoretisch 10 verschiedene Ringpunkte. Also besetzt man die, welche am logischesten erscheinen - aber nur für den unvorbereiteten Täter. In diesem Fall waren sicher Punkte an der A 4 in Richtung Eisenach besetzt, ebenso bei Bad Hersfeld, vor dem Dreieck (also in der Gegenrichtung, falls die Täter umgedreht wären), aber schon bei der Besetzung der zahlreichen Bundesstrassen in diesem Gebiet gerät man schnell in Personalnot.
Man schaue nur einmal, wie oft bei Banküberfällen im ländlichen Gebiet eine Ringalarmfahndung ausgelöst wird (Regelfall) und wie oft sie erfolgreich ist: so gut wie nie.
Im übrigen ist es, besonders nachts, relativ einfach, ihnen zu entkommen: es ist zwar gegen den Instinkt des Täters, aber am besten für ihn ist einfach irgendwo stehenzubleiben. Die Polizei besetzt die Ringpunkte und bleibt dort stationär 15-30 Minuten stehen. In dieser Zeit haben sie keine Kräfte, um auch noch in der Gegend herum zu streifen. Nachts ist auch ein Hubschraubereinsatz kaum möglich. Nach dieser Zeit wird die Ringalarmfahndung aufgehoben und die eingesetzten Streifen beginnen, ihren Auftragsstau abzuarbeiten, der bis dahin aufgelaufen ist. Nun ist die Luft für die Täter schon fast wieder rein.