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Der Fall Silke Schroth

105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2002, Babenhausen, Silke Schroth ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Silke Schroth

26.01.2015 um 21:54
Ja, wo sind denn die Psychiater hier im Forum? Kann ein Gesunder mit einem psychisch Kranken zusammenleben? Wenn ja, wie kann das funktionieren?
(ich trenne hier nicht explizit männlich/weiblich)


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Der Fall Silke Schroth

26.01.2015 um 21:59
@JuliaDurant

Deine Frage ist falsch gestellt. Die Frage sollte lauten: Welche Erfordernisse werden an einen Partner gestellt, der selbst nicht unter einer Angststörung leidet, jedoch seine Partnerin? Welche Ressourcen stehen ihm dafür auf der anderen Seite, gegenüber diesen Anforderungen zur Verfügung? Welche Erfordernisse sind notwendig, zu erfüllen, um eine - wenn auch "schiefe" - Homöostase zwischen den Partnern herbeizuführen, damit es darin nicht zu Eskalationen oder zum Zusammenbruch des ehelichen Systems kommt?


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Der Fall Silke Schroth

26.01.2015 um 22:04
@traces
Zitat von tracestraces schrieb:eine - wenn auch "schiefe" - Homöostase
Was ist denn das, wenn ich mal fragen darf? Habe gerade kein Wörterbuch zur Hand.
Und das waren aber schon mehr als eine Frage :-)


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Der Fall Silke Schroth

26.01.2015 um 22:08
@JuliaDurant

Homöostase meint das Gleichgewicht/ die Ausgeglichenheit innerhalb einer Partnerschaft. "Schief" deswegen, weil von einem Ungleichgewicht der partnerschaftlichen Bedürfnisse ausgegangen werden kann, wenn einer seelisch beeinträchtigt ist und der andere in seinem sozialen Funktionieren nicht. Dann braucht es Kompensationsstrategien, um dieses Ungleichgewicht soweit auszugleichen, dass das System Ehe als Ganzes dennoch funktionieren kann.

Ich habe das Laster, mich nicht kurzfassen zu können - daher gleich mehrere Fragen auf einmal ;)


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Der Fall Silke Schroth

26.01.2015 um 22:14
Danke, ich hab dich gut verstanden. Hast ja auch ansatzweise die Frage schon beantwortet.


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Der Fall Silke Schroth

27.01.2015 um 00:09
Natürlich kann es sein, dass die Beziehung in Schieflache geraten war, weil ein Teil, nämlich die Frau, psychisch angeschlagen und krank gewesen ist.

Aber es gibt auch eine andere Erklärung: Vielleicht haben die beiden in einer engen, symbolischen Beziehung gelebt.

Symbiotische Beziehungen wirken auf Außenstehende oft extrem liebevoll und harmonisch. Die Harmonie wird gleichsam zelebriert. Die Ungleichheit durch die Rollenzuschreibung (stark/schwach) ist durch die gegenseitige Abhängigkeit zunächst aufgehoben. Jeder Teil nimmt seine Rolle an, der Starke und der Schwache, perfekt, als wären sie füreinander gemacht. Sobald einer der Partner aber die Abhängigkeit kündigt, zum Beispiel der schwache Teil stärker wird, Dinge tut, die er sonst nicht getan hat, kann die obsessive, zerstörerische Seite der Beziehungskonstellation zutage treten. Vielleicht ist das dort passiert.

Schwache kranke Frau, liebevoller, verständnisvoller Mann oder umgekehrt: natürlich gibt es das. Aber manchmal ist es auch nur der äußere Schein. Manche Menschen brauchen extreme Nähe, andererseits halten sie Nähe nur aus, wenn der Beziehungspartner schwach, krank und abhängig ist. Sobald er selbstbestimmt und nicht vorhersehbar handelt, wird es zum Problem.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 09:06
Zitat von tracestraces schrieb:Ich finde deine Beiträge hier sehr durchdacht und schlüssig. *thumbs up!*
Danke sehr, auch deine Ausführungen erachte ich als besonders lesenswert.


In dem Filmbeitrag von XY wird gesagt: "Für die Kripo ein Fall mit vielen Fragezeichen. [...]Weit und breit ist kein Motiv erkennbar."

Ersteres würde ich bejahen, denn die Tatsache, dass der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, ist ein Beleg dafür.

Mit dem 2. Satz habe ich so meine Probleme. Was uns in diesem Forum an einem Tag gelingt - das Aufzeigen eines möglichen Motivs - sollten bezahlte Ermittler allemal erkennen. Als eingefleischter XY-Fan weiß ich, dass solche Aussagen und Darstellungsweisen Ausdruck taktischen Verhaltens sind. Fälle werden so dargestellt, dass Zuscher und potentielle Zeugen nicht beeinflusst werden und die Einschätzung der Ermittler nicht eindeutig abzuleiten ist.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 10:02
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ich habe eine Angst-und Panikstörung. Mein Mann war anfangs sehr um mich besorgt, hat mich immer mitgenommen, ist nicht mehr weggegangen usw.
Er sagt heute, dass er oft kurz davor war einfach seine Sachen zu packen und zu gehen. Das konnte er aber nicht, weil er sich für mich verantwortlich fühlte. Und dass er auch oft Aggressionen gegen mich hatte, weil er immer Rücksicht nehmen musste.
Wir hatten auch schon Situationen, wo er weg wollte und ich mich in meiner Angst an ihn geklammert und Theater gemacht habe. Da hat er mich auch schon mal etwas fester am Arm genommen und zur Seite geschoben. Ich habe aber in meiner Panik immer weiter versucht ihn aufzuhalten und er war mehr als einmal kurz davor mir eine zu scheuern.

Ich denke es war für den Mann von Frau Schroth schon eine sehr belastende Situation.


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Ruuna ehemaliges Mitglied

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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 10:32
Ich könnte mir vorstellen, dass die Ängste von Frau Schroth nicht nur für sie selbst und für ihren Mann äußerst belastend waren, sondern auch für das weitere Umfeld. Insbesondere die Familie und der engere Freundeskreis des Mannes dürften mit Befremden registriert haben, dass der Ehemann - der ja selbst unter keinerlei Einschränkungen litt - sich fast völlig zurückzog und auch sein berufliches Leben den Zwängen unterwarf, die die Ängste seiner Frau offenbar mit sich brachten. Sollte dieser Zustand länger angehalten haben oder sich im Lauf der Zeit verschlimmert haben, könnte das Umfeld besorgt gewesen sein, was das für die Zukunft des Mannes bedeuten könnte. Enge Freunde könnten sich zurückgesetzt und vernachlässigt gefühlt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht nur in der Ehe sondern auch außerhalb Spannungen gegeben haben könnte.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 11:02
Bezüglich der Ängste der Frau, kann man wohl nur mutmaßen!?
Ich denke schon, dass der Ehemann diesbezüglich den größten Einblick hatte und mit Sicherheit die Hintergründe der Ängste seiner Frau kannte! Sollten diese Ängste auch nur im entferntesten realer Natur sein, wäre sicherlich irgendwas verdächtiges als Licht gekommen!?

Jetzt wurde die Frau im eigenen Schlafzimmer getötet!?
Hmmmm.... !?


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 12:36
Es müsste ja jemand gewesen sein, der wusste, dass Frau Schroth genau an diesem Morgen alleine sein würde. Das war offenbar eine ungewöhnliche Situation, weil sie sonst immer mit ihrem Mann mitgefahren ist.
Wer wusste also davon?

Am auffälligsten finde ich, dass es Kampfspuren nur im Schlafzimmer gab und dass man keine externen Spuren gefunden hat. Das spricht für mich eine klare Sprache, vor allem, weil man den Todeszeitpunkt nicht auf die Stunde eingrenzen kann und ein Alibi deshalb relativ ist.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 12:39
@nephilimfield
Sehe ich ebenso! Es wäre auch interessant zu wissen, wann feststand, dass Silke alleine zu Hause bleibt und unter welchen Umständen das zu Stande kam!!??


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 13:59
Der Fall bleibt nach wie vor rätselhaft und lässt viel Raum für Spekulationen.

Babenhausen scheint für derartige Mysterien ein Magnet zu sein. Es ist im Bereich des denkbaren, dass der Grund hierfür auch bei der zuständigen Polizeibehörde zu suchen ist.

Ich persönlich habe gegen die dort zuständigen Beamten gewisse Zweifel und Vorbehalte an deren Ermittlungsarbeit.

Aus der XY-Sendung geht hervor, dass Silke zufällig an diesem Morgen alleine gewesen ist und ihr Mann gegen 05.45h das Haus verlassen hat.

Von dort aus ist er in eine Lagerhalle im Ort gefahren und tankte um 07.30h.

Wo er tankte geht aus dem Bericht nicht hervor.

Zur Tat ist leider nur bekannt, dass Silke die Tür geöffnet haben muss. In einem Kampf wurde sie dann brutal erschlagen. Kampfspuren gab es nur im Schlafzimmer.


Heutzutage wird ja viel über DNA gesprochen und dieser ein hoher Beweiswert zugeschrieben.

Nun frage ich mich, ob bei einem Kampfszenario tatsächlich die Möglichkeit für einen Täter besteht KEINE DNA am Tatort bzw. am Opfer zu hinterlassen.

Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Geraubt wurde nichts.

Zwei T-Shirts wurden offensichtlich entwendet.


Für mich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Täter die Tatwaffe mitbrachte, ansonsten wäre der fehlende Gegenstand wohl aufgefallen.

Der Ehemann als Täter liegt am Anfang einer solchen Ermittlung immer nahe. Trotz der Tatsache, dass ich gegen die zuständigen Ermittler Vorbehalte habe, muss davon ausgegangen werden das der Ehemann als Täter ausgeschlossen werden konnte.

Ebenso der Bruder und der Vater.

Offen bleibt warum Silke solche Ängste hatte und woher diese kamen.

Gab es einen Stalker oder waren diese auf andere Gründe zurückzuführen?

Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, wer der Mann war dem Ralf Schroth bei der Abfahrt vom Haus begegnete.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 14:24
@Ma_Ve
Für mich macht es einen großen Unterschied - ob jemand als Täter völlig ausscheidet - oder, ob sich nur keine Punkte ergeben, die einen für dringenden Tatverdacht sprechen! Ansonsten wird man sich im Zuge der Ermittlungen- wohl immer sehr verdeckt halten müssen!
In anderen Fällen, wurde die Öffentlichkeit bezüglich des Tatverdachtes- völlig im Dunkeln gehalten, bis die Handschellen geklickt haben! Das keine Tatwaffe gefunden wurde, bedeutet wohl nicht zwangsläufig, dass sie mitgebracht werden musste... Selbst wenn es ein banaler Gegestand aus der Wohnung war, ließe ein kluger Täter, diesen wohl erstmal verschwinden!? Fakt ist ja, dass der Täter die Tat bisweilen so ausgeführt hat, dass man ihm noch nicht auf die Schliche kam.

Die Angaben zu den Ängsten finde ich auch etwas mager... es gäbe hier ja nur zwei Möglichkeiten...
A. Eine reale Angst, von der die Frau ihrem Mann bestimmt berichtet haben muss... alleine schon aufgrund ihres Verhaltens! Massives Stalking wäre sicherlich nicht unbemerkt geblieben...
B. Panikattacken psychischen Urspungs... in dem Falle, hätte der Mann und ihr Umfeld wohl zu ärztlicher Hilfe raten müssen..

Irgendwie scheint es mir hier so, als hätte irgendjemand bewusst Interesse daran, die Sache schwammig und mystisch zu halten! Es kommt für den Täter immer besser, wenn das Opfer durch irgendwelche Sachen (Fragen nach dem Mädchennamen... ) zu Spekulationen verleiten lässt...


Ich weiß nicht, ob in Babenhausen immer die gleiche SOKO am Werke ist... wenn dem so sein sollte, dann teile ich deine Vorbehalte!


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 14:43
@Lara1973

Die Tatwaffe kann natürlich aus der Wohnung stammen, dann müsste allerdings der Mann in die Tat involviert sein und das Fehlen des Gegenstandes verschwiegen haben.

Andererseits kann es sich um Ermittlungstaktik handeln und es wird bewußt verschwiegen ob das Werkzeug aus der Wohnung stammt.

Die Polizei hält sich bezüglich der Äußerungen zu Tatverdächtigen immer bedeckt. Dort wird zwischen Verdächtigen und dringend Tatverdächtigen unterschieden.

Die Polizei an sich ist überall gleich strukturiert und organisiert. Für den Fall, dass eine SOKO gebildet werden muß stehen deren Mitglieder fest. Im Ernstfall werden diese dann alarmiert und die Arbeit geht los.

Von daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein hoher Anteil der Soko personell bei solchen Delikten immer gleich zusammengesetzt sein wird.

Grundsätzlich macht diese Form der Organisation auch Sinn.


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Der Fall Silke Schroth

28.01.2015 um 22:07
Bei einem solchen Tatablauf - Kampf, Zuschlagen - also massiver Körperkontakt und nicht ... keine Ahnung ...ein Schuss aus der Ferne zB, da muss es doch (DNA)Spuren geben oder eben (Abwehr)verletzungen.


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Der Fall Silke Schroth

29.01.2015 um 07:54
@Lara1973

So schnell kann es gehen. Die Soko Südhessen hat den nächsten Einsatz. Jetzt können wir gespannt sein.


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Der Fall Silke Schroth

29.01.2015 um 08:04
welchen???


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Der Fall Silke Schroth

29.01.2015 um 09:53
also, Babenhausen kenne ich ja schon zur Genüge hier aus dem Forum....irgendwie ist der Fall unheimlich. Vor allem die Gemeinsamkeit mit einem anderen Mordopfer, dass nach ihnen mit ihren Mädchennamen gefragt wurde, finde ich gruselig. Keine Ahnung warum...als würde der Todesengel nach seinen Opfern suchenn (okay, das gehört wohl eher in ein Esoterikforum :-) )
Andererseits ist der Fall ja schon relativ alt, wär wohl eine Überraschung, wenn da jetzt noch was rauskäme.


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