Toter 17-Jähriger, Polizei steht vor einem Rätsel

Okersumpf schrieb:minu16 schrieb am 18.12.2014:
Weiter gab die Polizei bekannt, dass der Verstorbene mit einem Freund den Abend verbracht hätte, dieser habe aber einen Filmriss und könne sich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr an die Nacht erinnern. Er sei alkoholisiert gewesen.
Nur mal so zur Erinnerung...

Ich hoffe doch, die Polizei hat sich nicht mit dieser Erklärung zufrieden gegeben?

falstaff schrieb:Ich hoffe doch, die Polizei hat sich nicht mit dieser Erklärung zufrieden gegeben?

Eine berechtigte Frage...

DS79 schrieb am 26.06.2015:So gehen beide zuerst in eine Bar um anschließend ab ca. Mitternacht in einem dunklen Park "abzuhängen" und ein paar Bier aus der Flasche zu konsumieren...
...gegen 3Uhr will man dann getrennt heim radeln obwohl er am Vorabend, gegenüber den Eltern, noch angab bei dem Kumpel zu übernachten!

Auch dieser Punkt ist offen. Das erschwert (uns) natürlich eine objektive Einschätzung der Geschehnisse.

Okersumpf schrieb:Auch dieser Punkt ist offen. Das erschwert (uns) natürlich eine objektive Einschätzung der Geschehnisse.

Das war jedenfalls ein Aspekt der mir von Anfang an auffällig erschien. Einen derartigen Filmriss halte ich eigentlich nur für glaubwürdig, wenn der Junge praktisch bewusstlos war. Ich war in meiner Jugend auch das ein oder andere mal so unterwegs wie die beiden und habe es doch nie erlebt dass ich oder ein anderer die Erinnerung an mehrere Stunden komplett und irreversibel verloren hätten.

Dass man das ein oder andere nicht mehr so richtig zusammenbekommt, ein paar Szenen vergisst, den zeitlichen Ablauf durcheinander bringt, klar - aber dass man einen tödlichen Unfall mitbekommt und danach komplett vergisst, halte ich ehrlich gesagt für schwer vorstellbar.

Nummer33 schrieb am 26.06.2015:So wie es ausschaut, hatte er ja nicht vor daheim zu schlafen

Woher kam der Sinneswandel? Was war passiert?

Vielleicht hat ihn Tom nach Hause begleitet, weil der so voll war und sich entschlossen, nicht dort zu schlafen. Eventuell weil der Kumpel gekotzt hat.
Schlafsachen hat er ja wohl nicht dabei gehabt, könnte er aber am frühen Abend schon abgegeben haben bzw. beim Kumpel deponiert haben.
Die SMS lässt daraus schließen, dass bei dahin nichts auffälliges passiert ist.

Wieso wird hier geschrieben, er sei angeblich sitzend auf der Straße angefahren worden?

Also diese Info ist mir nicht bekannt.
Hieß es nicht, er sei stehend mit dem Fahrzeug(Kastenwagen oder Wagen mit Aufsatz) kollidiert oder gestreift worden? !

Deshalb könnte der Fahrer des Wagens die Kollision evtl. gar nicht bemerkt haben, da weiter hinten am Fahrzeug.

Auf dem Shirt gab es Farbspuren, die möglicherweise von dem Unfall stammen könnten.

Whitelight schrieb:Wieso wird hier geschrieben, er sei angeblich sitzend auf der Straße angefahren worden?

Der Unfallhergang dürfte unbekannt sein. Da sich ja scheinbar kein Zeuge gefunden hat, wird das wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Ich gehe mal davon aus, dass die Polizei Fingerabdrücke vom Handy untersucht hat und eventuell nur seine darauf waren. So dass man davon ausgehen kann, dass der Unfall auch dort passiert ist. Ich meine damit, dass er nicht unterwegs irgendwo gegen gefahren ist und erst dort zusammengebrochen ist.

Das er bei seinem Freund übernachten wollte, kann benutzt worden sein, um den Eltern quasi ein sicheres Alibi zu geben, damit sie sich keine Gedanken machen. Macht man ja nicht so selten in dem Alter: Ich schlafe bei x und x sagt, ich schlafe bei y. Damit gemeint ist aber oft, dass man eben auch mal die ganze Nacht unterwegs sein kann, weil ja die Eltern denken, man ist beim Anderen und deswegen nix mitbekommen.

Viele Dinge im Ablauf, finde ich gerade für das Alter nicht untypisch: Irgendwo auf ein Bier noch einmal rumhängen z.B.. Im jugendlichen Leichtsinn, sind da auch dunklerer Ecken nicht selten wie Parks, Plätze. Genauso finde ich es auch nicht ungewöhnlich sich noch einmal oder 5x umzuentscheiden, erlebe ich gerade selbst bei meinem 17jährigen Sohn. Absprachen sind etwas schwierig im Hormonchaos. Dinge, die eben noch geplant waren, kippt man jetzt genauso schnell wieder um.

Wenn sein Kumpel also wirklich so betrunken war, kann es sein, dass Finn einfach nur in seine gewohnte Umgebung, nach Hause wollte. Das er seinen Bruder noch anschrieb nachts zeigt, dass er sich in dem Zustand womöglich gerne im vertrauten Bereich mit Menschen, die ihm nahe stehen oder vertraut sind umgab. Da kommt dann auch mal schnell das noch junge Alter zum Zug, wo man eben eher nach anderen Dingen sucht als nach den Erwachsenen spielen, was ja in dem Alter eine Art Achterbahnfahrt gleicht;)

Ich denke, weil es zeitlich einfach zu sehr zusammenpasst, dass der Einbruch in der Nähe und der Fluchtweg sich mit dem Unfallort kreutzten. Wenn der Anrufer, der sich gemeldet hat, richtig lag, könnte das Fluchtauto ein Lkw gewesen sein, was durchaus von der Größe Sinn macht, bei einem Raub im Möbelhaus.

Die werden sich natürlich nicht mehr melden, weil dann hätte man ja gleich zwei Strafbestände:

Raub oder versuchter Diebstahl/Raub und Fahrerflucht mit Todesfolge

@sundra


auch meine Meinung!

sehr guter Beitrag, danke dafür.

es ist ein sehr sehr bedauerlicher Unfall gewesen, Fahrerflucht, Todesfolge...ganz schlimm, aber etwas mysteriöses haftet diesem Todesfall nicht an...da greift keine Verschwörungstheorie...meine Meinung.

https://www.neue-braunschweiger.de/wir-moechten-dass-das-aufgeklaert-wird/

In diesem Bericht wird erwähnt, daß man annimmt, daß er von einem Fahrzeug gestreift wurde und zwar ausschließlich am Oberkörper.




Auch wenn in diesem Bericht eher aufgezählt wird, was nicht passiert sein wird, z.B. ein Sprung von der Brücke oder auf einen Lkw, so wird beschrieben, daß man beim Verletzungsmuster von einem Fahrzeug ausgeht.

Es konnte festgestellt werden, daß er sich danach noch bewegt hat.
Theoretisch hätte er sich die Kleidung selber ausgezogen haben.
Die Frage ist nur, warum er das hätte tun sollen?

Der ganze Ablauf ist tragisch und traurig zugleich, eine Verschwörungstheorie oder Anzweiflung an die Ermittlerarbeit kann ich nicht teilen.

Whitelight schrieb:Die Frage ist nur, warum er das hätte tun sollen?

Eventuell um zu sehen, ob er blutet. Ich denke aber eher, ihm wollte jemand helfen, der dann verschwunden ist. Außer dem Fahrer hätte aber niemand Grund dazu.

Glaubt ihr das es ein Unfall war und der Verursacher einfach davon gefahren ist ? Merken muss man sowals als Fahrer ja

sundra schrieb:Ich denke, weil es zeitlich einfach zu sehr zusammenpasst, dass der Einbruch in der Nähe und der Fluchtweg sich mit dem Unfallort kreutzten. Wenn der Anrufer, der sich gemeldet hat, richtig lag, könnte das Fluchtauto ein Lkw gewesen sein, was durchaus von der Größe Sinn macht, bei einem Raub im Möbelhaus.

Der Gedanke liegt zwar nahe, aber wenn man sich einmal die Sache auf dem Stadtplan anschaut, sieht man, dass es eben gerade kein sinnvoller Fluchtweg vom Möbelmarkt gewesen war, da die Strasse, in der der Unfall passierte, nur in das Gewerbegebiet führte und nicht wieder hinaus. Daher vermute ich, dass es sich lediglich um einen Zufall handelt und der Einbruchsversuch nichts mit dem Unfall zu tun hat.

Ventil schrieb:es ist ein sehr sehr bedauerlicher Unfall gewesen, Fahrerflucht, Todesfolge...ganz schlimm, aber etwas mysteriöses haftet diesem Todesfall nicht an...da greift keine Verschwörungstheorie...meine Meinung.

So sehe ich das auch.

RalexS schrieb:Glaubt ihr das es ein Unfall war und der Verursacher einfach davon gefahren ist ? Merken muss man sowals als Fahrer ja

Nein, das muss man eben nicht merken, schon gar nicht als LKW Fahrer. Es ist durchaus möglich, und so weit ich mich erinnere sogar wahrscheinlich, dass der Junge von der Seite eines LKW erfasst wurde. Das wird der Fahrer in der Regel eben gerade nicht bemerken.

@Rick_Blaine ich denke auch, dass der Alarm nichts mit dem Unfall zu tun hat. Die beiden Radfahrer, die unter der Brücke gesehen wurden, könnten damit zu tun haben.
Sollte es einen Einbruchversuch gegeben haben, dann wahrscheinlich, um Bargeld zu stehlen. Möbel werden, wenn überhaupt, wohl eher direkt vom LKW geklaut (aufgeschlitzte Planen).

Rick_Blaine schrieb:Nein, das muss man eben nicht merken, schon gar nicht als LKW Fahrer. Es ist durchaus möglich, und so weit ich mich erinnere sogar wahrscheinlich, dass der Junge von der Seite eines LKW erfasst wurde. Das wird der Fahrer in der Regel eben gerade nicht bemerken.

Sehe ich auch so. Leider passieren ja gerade deshalb, WEIL man es nicht merkt, so viele tödliche Unfälle, speziell mit Fahrradfahrern und toter Winkel. Man sitzt sehr hoch im Führerhäuschen und kann eben den Bereich nicht überblicken. LKWs sind wuchtige Geschosse!

Wen es interessiert, die Mutter von Tom ist heute zu Gast im Nachtcafe (23.00 Uhr Talk am Dienstag / Erstes Deutsches Fernsehen).

https://www.daserste.de/unterhaltung/talk/talk-am-dienstag/videos/vorschau-nachtcafe-video-100.html

Vorgestern lief in der ARD die Krimiserie "Morden in Norden". Die Folge "Filmriss" erinnerte mich ein wenig an diesen Fall...

Nummer33 schrieb am 30.06.2015:Über viele Dinge, gibt es ja öffentlich keine konkreten Angaben!
Zum Beispiel habe ich nirgendwo gelesen, wieviel Promille bei Tom festgestellt worden sind- alleine das, gäbe ja schon ein wenig Aufschluss über seinen Zustand.

Über eine Blutprobe des Kumpels, der wohl einen Filmriss hatte, wurde ebenfalls nicht veröffentlicht, oder? Da würde mich der Promillewert sehr interessieren...

Hier lässt sich ein Polizist über die bisherigen "Ermittlungen" aus. Gruselig. Sehr gruselig.

https://regionalheute.de/cold-cases-ermittlungsgruppe-geht-neuen-spuren-nach-1603972011/

@mUePEt353

Deine Aussage, „der Polizist würde sich über die bisherigen Ermittlungen auslassen“ ist treffend

Der Polizist formuliert „ungewöhnlich“. So als würde er mit einen guten Freund über die Fälle reden. Seine Aussage bzgl. des Obdachlosen, der angibt etwas mitbekommen zu haben ist interessant. „Er wollte diesen Obdachlosen laut eigener Aussage befragen. Die Staatsanwaltschaft hätte dies aber nicht gewünscht,“ zeigt Dissonanzen zwischen Polizist und Staatsanwaltschaft. Es wundert mich, dass der Polizist diese Dissonanzen so deutlich in der Öffentlichkeit thematisiert.