Blutspur ohne Leiche - was geschah mit Doris Seyffarth?

ich bin ja hier noch nicht lange "unterwegs"...darum hier nur mal meine laienhaften Gedankengänge:

zum Radio: das Radio lässt man laufen um für die Nachbarn zu suggerieren: ja, es befindet sich noch jemand (D.S.) in der Wohnung....oder evtl. um Geräusche zu übertönen? (dann müsste es aber ganz schön laut gespielt haben...).
Waren überhaupt Nachbarn im Haus? oder waren die evtl. über Pfingsten gar nicht da?

zum Rollo/Jalousie:

wenn die Tat nachts passiert ist, kann der Täter ja schlecht mit Licht an und offenem Rollo da rumfuhrwerkeln...also Licht an und Rollo runter...aber: nachdem er weg war, würde mir spätestens am nächsten/übernächsten Tag auffallen, dass bei meiner Nachbarin die Rollos den ganzen Tag unten sind...es sei denn, das ist öfter vorgekommen...glaube ich aber weniger...also Risikopunkt für den Täter...
ist die Tat allerdings tagsüber passiert, dann hätte er durch das Herunterlassen des Rollos noch zusätzliche Zeit gewonnen und die Nacht noch durcharbeiten können...hier Risiko: es hätte jederzeit jemand klingeln können und keiner macht auf...obwohl Auto da und Radio läuft...(es sei denn Radio würde erst bei Flucht eingeschaltet.)

Was mich auch stört ist: ein Fenster war nicht ganz heruntergelassen? (Balkon?) also wird das der Fluchtweg gewesen sein?
Kann jemand alleine die Leiche, als Ganzes, in den Kofferraum heben?
Messerblock, PC und D.S. und evtl. die Katze fortschaffen also mindestens 2-3 mal aus der Wohnung..
Bierflasche und Zigaretten lasse ich da, weil vorher schon dagewesen und nicht meine DNA dran.
(Tastatur ebenfalls).
Zum PC: ist das noch so ein grosser Tower gewesen? was ist mit dem Bildschirm?

Fragen über Fragen...

@diegraefin
Oder es gab vor der Tat sexuelle Handlungen mit Einverständnis der Doris.
Dannach wurde sie zum Mordopfer und um ihn als letzte "Begegnung" auszuschließen hatte er sie eben wegbringen müssen.

@MisterIös

Das mit dem Radio und den Rollläden stützt die These, dass der Täter alles in einer Nacht erledigt hat. Mir kommt das zwar immer noch nach sehr viel Aktionismus vor, aber wenn er die ganze Nacht durchgearbeitet hat, wäre es vielleicht zu schaffen. Wäre er in der Folgenacht noch mal gekommen, hätte er sicher auch die Rollläden unten gelassen, aber ob er dann das Radio auch immer noch dudeln lassen hätte? Auch müsste ihm tagsüber dann bewusst geworden sein, dass die herabgelassenen Rollläden auffällig wirken könnten, vor allem im Zusammenhang mit dem laufenden Radio und brennenden Licht, was ja nur nachts Sinn macht.

So wie ich es verstanden habe, fehlte nur der PC, vom Bildschirm war keine Rede und die Tastatur blieb da, also wird es ein Tower gewesen sein, ob nun liegend oder stehend.

@Granola
Aber ist das wahrscheinlich? Wo wäre das Motiv, wenn man gerade einvernehmlichen Sex mit jemandem hatte, denjenigen danach hinterrücks (es gab ja scheinbar keinen Streit!) umzubringen? Müsste ja der totale Psycho sein. Es sei denn, bei einem Sexspielchen ist irgendwas schiefgegangen (würgen zwecks Lustgewinn ging in die Hose)... Aber dann das ganze Blut? Und laut Spurensicherung wurde die Tat ja scheinbar im Wohnzimmer begangen, wo die Blutspur begann. Passt also auch nicht.

Ich will hier nicht so in Detail gehen, weil mir grad n bisschen schlecht wird, aber ich hab auch an sexuelle Handlungen gedacht. Eher unfreiwillig denke ich, muss aber nicht sein.

woertermord schrieb:Eher unfreiwillig denke ich, muss aber nicht sein.

Aber viel/lautstarke Gegenwehr kann es dann nicht gegeben haben, sonst hätten Nachbarn doch sicher was mitbekommen (Schreie, Hilferufe o.ä., gerade nachts ist es ja meist so ruhig, dass man aus Nachbars Wohnung jeden "Pups" hört). Wenn es also sowas war, wurde das Opfer vorher irgendwie wehrlos gemacht, entweder betäubt, gefesselt, geknebelt oder schon vorher verletzt oder getötet.

@diegraefin
Richtig, dann hätte er sie besser erwürgen können!
Also passt das auch nicht ins Bild.
Warum nimmt er ein Messer und ersticht sie und warum erwürgt er sie nicht sauberer. Dann hätte er auch keine akribische Arbeit mit der Säuberung hinterher gehabt.
Könnte genauso gut sein, dass er versucht hatte sie zu erwürgen und hat dann trotzdem noch ein Messer genommen um sicher zu gehen dass sie tot ist?

Aber vom Spurenbild, zumindest wie bei XY dargestellt (Opfer wurde im Wohnzimmer blutig angegriffen, dann tot/sterbend in die Wanne geschleppt), würde ich sexuelle Handlungen erst Mal ausschließen. Es sei denn, die Polizei hat absichtlich entsprechende Spuren dafür als Täterwissen für sich behalten.

@Granola

Granola schrieb:Könnte genauso gut sein, dass er versucht hatte sie zu erwürgen und hat dann trotzdem noch ein Messer genommen um sicher zu gehen dass sie tot ist?

Oder statt erwürgen wurde sie vorher erst niedergeschlagen. Weitere Schläge - vor allem auf eine auf dem Boden liegende Person - sind aber lauter als Stiche, also wählte der Täter dann eine möglichst leise Tötungsmethode, damit die Nachbarn nichts merken. Erwürgen ist nicht unbedingt jedermanns Sache, man ist dabei dem Opfer sehr nah (auf Augenhöhe), daher sagt man ja auch, das sei eine sehr persönliche Art zu töten.

Könnte auch versuchte Vergewaltigung sein mit anschließendem mißglücktem Erwürgen und dann erst kam das Messer zum Einsatz.
Nur in diesem Fall mußte er die Leiche wegtransportieren wegen der Spuren, ansonsten hätte er sie auch einfach liegenlassen können.Also befanden sich (Sperma) spuren an ihr?
Diese hätten ihn eindeutig überführt.
Es muß ja einen Grund geben warum man auch nach 1,5 Jahren nirgendwo eine Leiche findet.
Demnach hat er wirklich gute Arbeit geleistet und ausgerechnet die Leiche irgendwie verschwinden lassen.
Aber ihr Auto an einem belebten Platz zurückgelassen. Auch das hätte er irgendwo versenken können.Genauo wie der verschollene PC von ihr.

Das mit dem erfolgreich Leiche verschwinden lassen geht mir auch nicht aus dem Kopf. Hatte er nur Glück, dass man sie nicht gefunden hat? Bei einem so akkribisch vorgehenden Täter würde ich eher denken, er hat sich vorher auch sehr gut überlegt, wohin jetzt mit der Leiche, und hat auch da nichts dem Zufall überlassen.

Haben wir hier auf den 50+ Seiten eigentlich irgendwo mal eine Karte gehabt, wo Tatort und Fundort des Wagens eingezeichnet sind? Ich kenne mich leider vor Ort nicht aus, aber vielleicht kann sich ja mal ein Ortskundiger überlegen, wo/wie ER (SIE) in so einem Fall eine Leiche verschwinden lassen würde von dort aus, damit sie nicht gefunden wird. Bietet sich da vor Ort was an als "idealer" Ablageort?

Granola schrieb:Also befanden sich (Sperma) spuren an ihr?

Bei Würgen wären auch andere Spuren denkbar - Täter-DNA von seinen Händen in den Würgemalen am Hals; und bei Versuchen, sich aus dem Würgegriff zu befreien, könnte das Opfer den Täter auch gekratzt haben an den Händen und Unterarmen.

@diegraefin
Die Frage die sich stellt ist eben:
Gab es Spuren an der Leiche von ihm und mußte sie deswegen weg oder
Wollte er dass sie als vermisst gilt?
Ich tendiere zum ersten Gedanken.
Eine vermisste Person mitten im Umzug ist doch eher unwahrscheinlich.
Also sexuelle Handlungen an ihr schließe ich hier NICHT aus, ganz im Gegenteil das macht Sinn.
Also eine Tat aufgrund einer Vertuschung einer Straftat?

Granola schrieb:Also eine Tat aufgrund einer Vertuschung einer Straftat?

Das ist in jedem Fall ein denkbares Motiv, aber wenn, muss das alles wie gesagt ohne großen Streit und Kampf geschehen sein, es sei denn, die Nachbarn waren alle verreist oder halbtaub. Es gab ja mind. 2 weitere Parteien im Haus und nebenan noch mal mind. 3 Nachbarn Wand an Wand im Nachbarhaus. Leider weiß man GAR nichts drüber, ob/was die Nachbarn gesehen und/oder gehört haben. Vielleicht gab es ja sogar irgendwelche Zeugenaussagen, die sogar in eine bestimmte Richtung deuten, aber nicht veröffentlicht werden, weil man der Person, gegen die sie sich richten, nicht mehr nachweisen kann.

@Feelee

Feelee schrieb:Vielleicht bekam sie K.O.Tropfen verabreicht? Das wäre ziemlich leise.

Das hatten wir doch gestern schon mal! Warum sollte der Täter ein mit KO-Tropfen betäubtes Opfer mit dem Messer erstechen und Blutspuren erzeugen, wenn er es auch auf unblutige Weise wie z.B. erwürgen/ersticken umbringen kann?
Macht doch keinen Sinn! Oder?

Und der verschwundene PC könnte ebenfalls darauf hindeuten ,dass es hier um verschmähte Liebe ging?
Vlt hatte der Täter ihr darauf unmissverständliche Liebeserklärungen gemacht?
Würde man ihre Emails lesen ,käme man möglicherweise auf den Täter?
Dann könnte es so abgelaufen sein, dass er mehr von ihr wollte, sich ihr näherte um ihr z.B beim Umzug zu helfen (Kisten Packen) aber doch mehr wollte und es dann eben zu einer versuchten oder vollendeten Vergewaltigung kam mit Erwürgen und anschließendem Erstechen?
War ja der Anfangsgedanke von @diegraefin

Dann packt er noch den Pc ein,lässt die Leiche verschwinden und bringt ihr Auto fein gesäubert wieder zurück in unmittelbarer Nähe zu einem Bahnhof?
Viel rumgefahren weiß man nicht ,dann hätte er zumindest mal tanken müssen oder mit Kanister nachfüllen,denn viel Benzin passt nicht in einen Fiat Panda (35 Liter)Falls das Auto vorher vollgetankt (unwahrscheinlich)dort stand .
Wieviel Benzin war noch drin?
Gibt es Spuren am Tankdeckel von ihm ???
Könnte man somit evtl die gefahrene Route berechnen.
Frage wäre eben: wer hat ihn beim Tanken beobachtet ?Videoaufnahmen einer Tankstelle im Umkreis?
Es gibt wenige erwachsene Männer die einen Fiat Panda fahren.
Eher ein Auto für Frauen /Fahranfänger.

Vielleicht musste die Leiche weg, weil der Täter der Letzte war, der mit DS Kontakt hatte. Die Tat geschah demnach wirklich am Freitag, den 17. Das würde dann eher für Robert als Täter sprechen, denn zum PC-Karsten gibt es ja anscheinend keine Spuren außer das Phantombild.
Robert konnte nicht wissen, dass die Sichtung am nächsten Tag zu Stande kam, weil es sie gar nicht gab. Dafür würde auch sprechen, dass von einer Sichtung bei XY nicht die Rede ist. (Ich weiß es wurde nicht ausgeschlossen, dass die Tat ein paar Tage später stattfand)
Der PC-Karsten musste keine Leiche verschwinden lassen, weil es zwischen ihm und DS keine nachvollziehbare Verbindung gab.
Ich find es ja komisch, dass nicht gesagt wurde, ob von einer Person, die noch nicht ermittelt wurde, DNA Spuren gab.

@woertermord So ähnlich sehe ich das auch.
Sieht so aus als gäbe es keine weitere Fremd DNA.
Derjenige von dem die gefundene DNA stammt war wohl in Erklärungsnot. Jetzt will die Kripo ihn überführen??

@diegraefin
Auf Seite 11 hat @LIncoln_rhyME eine Karte gepostet, wo Tatort und Fundort des Autos eingezeichnet sind.
Der Fundort ist in einer abgelegenen Straße neben den Bahngleisen, die nächste Bahnstation OLGA-Park. Dieser und das Centro-Gelände ist in der Nähe.
Der Fundort des Autos befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Geschäft einer nahestehenden Person von DS (Bruder/Ehemann).

@MisterIös

MisterIös schrieb:Kann jemand alleine die Leiche, als Ganzes, in den Kofferraum heben?

Warum denn nicht? Wo ist denn das Problem?

MisterIös schrieb:Messerblock, PC und D.S. und evtl. die Katze fortschaffen also mindestens 2-3 mal aus der Wohnung..

- D.S. und Messerblock über den Balkon;
- PC unter den Arm
- Katze? Sie galt als 'außerhäusig' (ist das der Fachausdruck?). Niemand weiß, ob sie zum Tatzeitpunkt überhaupt in der Wohnung war. Und wenn ja, warum sollte der Täter sie mitnehmen?
Fazit: Das alles kann mit einem Mal erledigt werden. Dazu muss man nicht 2-3 Mal aus der Wohnung und wieder zurück gehen.