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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Messer, 2001, Bochum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 20:16
@kammerjäger

moralische bedenken oder angst? hmmmm, ich vermute der trieb ist stärker als die moral.
wobei interessant finde ich die tatsache, dass er von den 15 jährigen abgelassen hat:

aber vermutlich wegen anderer sexueller preferenzen statt moral.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 20:30
Er hat dann aber seine Präferenzen scheinbar geändert, wenn man bedenkt, dass sein erstes Opfer eine 12jährige war.

Vielleicht hat er auch in der Zwischenzeit irgendwie privat Halt gefunden (Ehe, Familie) und dadurch keinen Trieb mehr gehabt, weil er zufrieden war plötzlich in seinem Leben. Vielleicht hat er eine Psychotherapie gemacht? Vielleicht hatte er einen Unfall und ist seitdem krank/invalid oder gar tot...

An eine Haftstrafe glaube ich nicht, da er dann schon 12 Jahre jetzt im Knast sein müsste, und so lang wird man nicht für Kinkerlitzchen verknackt, aber bei einem Kapitalverbrechen, wofür es längere Haftstrafen gibt, hätte man sicher seine DNA gespeichert.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 21:22
Hier habe ich noch einen interessanten SPIEGEL-Artikel von 2012 gefunden, also vergleichsweise aktuell, wo man auch der Frage nachgeht, warum der Täter damit aufgehört haben könnte. Da geht es auch um das Thema "Verjährung", denn die ersten Taten fangen ja jetzt schon an zu verjähren - ich bezweifel allerdings, dass ihn das dann dazu bringen wird, sich freiwillig zu stellen, denn auch wenn ihm dann keine Haft mehr droht, so wäre das doch gesellschaftlich und sozial auch ein "Aus":
Das Phantom
Von Reinhard, Ulla

Die Polizei im Ruhrgebiet fahndet seit 18 Jahren nach einem Serienvergewaltiger. 22 Frauen hat er überfallen - die meisten im Bochumer Uni-Viertel. Eine Ermittlerin sagt: "Wir kriegen ihn."

Vielleicht wohnt er ja noch ganz in der Nähe, hat jetzt eine Familie und führt ein zufriedenes Leben. Vielleicht hat es ihn auch in einen anderen Teil der Republik verschlagen, und er streift nun wieder im Dunkeln durch die Gegend, auf der Suche nach einem neuen Opfer. Vielleicht ist er ausgewandert und hat nie aufgehört, Frauen zu überwältigen, zu vergewaltigen, ihr Leben zu zerstören. Nur, dass es hier in Deutschland keinem mehr auffällt.

Kriminaloberrätin Andrea Stein glaubt jedenfalls, dass der Mann, der als das "Uni-Phantom" bekannt wurde, noch lebt; er könne jetzt höchstens 50 Jahre alt sein. Vielleicht denkt dieser Mann, er habe es geschafft, er sei davongekommen mit dem, was er getan hat. Doch Stein, 55, eine kleine schmale Frau mit kurzen Haaren, ist sich sicher: "Wir kriegen ihn."

Die Polizistin sitzt in einem schlauchförmigen Büro im Polizeipräsidium Bochum, vor ihr ein Kaffee und ein paar Aktenordner, die sie mal wieder hervorgeholt hat. Darin steht, was man weiß über das Uni-Phantom, das zwischen 1994 und 2002 mindestens 22 Frauen überfiel, 9 im Bochumer Uni-Viertel, mindestens 3 in einem dunklen Wäldchen nahe eines Studentenwohnheims.

Kaum ein anderer Polizist hat sich so intensiv mit dem Serienvergewaltiger beschäftigt wie Stein. Drei Jahre lang leitete sie die eigens gegründete "Ermittlungskommission Messer", die so heißt, weil der Täter den Frauen ein Messer an die Kehle hielt, während er sie missbrauchte.

Der Täter, der nur manchmal maskiert war und fast jedes Mal DNA-Spuren hinterließ, begann seine Serie an einem Januartag des Jahres 1994, im südlichen Ruhrgebiet. Es war wahrscheinlich seine erste Vergewaltigung, und er suchte sich ein besonders wehrloses Opfer: ein Kind.

Auf der Homepage der Bochumer Polizei, wo alle Fälle aufgelistet sind, liest sich das so: "Opfer war damals ein zu diesem Zeitpunkt gerade 12-jähriges Mädchen, welches er in Sprockhövel im Grünbereich an den Straßen Haßlinghauser Straße / Im Kühlen Grunde von hinten anging, mit einem Messer bedrohte und zu sexuellen Praktiken nötigte. Er drohte dem Kind mit Tötung, falls es nicht das täte, was er verlangte."

Acht Monate später dann seine zweite Tat, diesmal überfiel der Unbekannte eine 44 Jahre alte Frau, die ihn wie folgt beschrieb: "Deutscher, ca. 20 - 30 Jahre alt, schlank, dunkelbraune Haare, Meckifrisur, hinten länger, Ponyfransen im Gesicht, eventuell braune Augen und ruhig." Mit Hilfe der Frau entstand das erste der sieben Phantombilder, die im Internet zu sehen sind. Sieben Gesichter mit Schnauzer und Kurzhaarfrisur.

Der Mann war nach den ersten beiden Taten offenbar auf den Geschmack gekommen, er ging nun häufiger auf die Jagd. Meist suchte er sich seine Opfer abends oder nachts in entlegenen Wohngebieten, näherte sich von hinten und zwang sie in ein Gebüsch. Manchmal fesselte er sie mit Kabelbindern, damit sie sich nicht wehren konnten.

Nachdem er sich anfangs vor allem in Sprockhövel und in den benachbarten Städten Witten und Hattingen herumgetrieben hatte, schlug er ab 1997 häufig in Bochum zu, das erste Mal in der Nähe der Universität. Die Ermittlungskommission Messer spekulierte, dass der Täter umgezogen sein könnte, weg von Sprockhövel, näher Richtung Bochum. Sie versuchten dann, zum ersten Mal, ihn mit einem Massen-Gentest zu überführen: 1000 Männer, die sich zwischen 1994 und 1997 aus Sprockhövel abgemeldet hatten, gaben Speichelproben ab - der Täter war nicht dabei.

Dann machte das Phantom eine Entdeckung: das sogenannte Laerholzwäldchen in der Nähe eines Studentenwohnheims. Es sollte sein bevorzugtes Jagdrevier werden.

Kriminaloberrätin Stein ist oft im Laerholzwäldchen gewesen, um Kollegen die Tatorte zu zeigen, möglich, dass sie sich dort nun besser auskennt als der Vergewaltiger. Das Gehölz verbindet den Campus und die U-Bahn-Haltestelle Ruhr-Universität mit Wohnheimen und Einfamilienhäusern. Tagsüber sind hier viele Menschen unterwegs, aber ab 18 Uhr begegnet man nur noch vereinzelt Fußgängern, das Wäldchen wird zu einem einsamen, düsteren Ort mit vielen Möglichkeiten, sich zu verstecken.

"Wir gehen den Weg, den die Opfer gegangen sind", sagt Andrea Stein und biegt in einen Pfad ein, eine Abkürzung, die durch eine dämmrige Landschaft aus hohen Bäumen führt. Der trüb beleuchtete Hauptweg ist von hier kaum noch zu erkennen. Als die jungen Frauen auf den Täter trafen, war es Nacht.

Auf dem Campus der Ruhr-Uni brach damals Panik aus unter den Studentinnen. Andrea Stein organisierte eine Informationsveranstaltung und forderte die Frauen auf, nachts Fahrgemeinschaften zu gründen. Gleichzeitig setzte sie Polizistinnen ein; die liefen als Lockvögel durchs Universitätsviertel.

Bis zu 50 Polizeibeamte waren an manchen Tagen rund um die Hochschule unterwegs und kontrollierten alle Männer, die ihnen verdächtig vorkamen. Einmal entdeckten sie auf einem Parkplatz einen Kerl in einem Gummianzug mit zusammengebundenen Füßen. Ein Fetischist, aber der Täter war er nicht.

Ende des Jahres 2002 hörte es auf. Im Oktober versuchte das Phantom noch, eine Studentin am Rande des Laerholzwäldchens zu vergewaltigen. Die junge Frau rammte ihm ein Knie zwischen die Beine und rannte; die Flucht gelang. Zwei Monate später, am 1. Dezember 2002, probierte der Serientäter es bei einer weiteren Studentin, dieses Mal in einem anderen Stadtteil. Aber auch sie wehrte sich erfolgreich. Beschloss er daraufhin aufzuhören? Was geschah danach?

Die EK Messer ermittelte noch drei Jahre lang. Stein ließ einen Geo-Profiler von Scotland Yard einfliegen, der anhand der verschiedenen Tatorte eingrenzen sollte, wo der Täter herkommen und wo er zuletzt gelebt haben könnte. Der Experte kam zu dem Schluss, dass grundsätzlich alle Männer verdächtig waren, die zwischen 1962 und 1977 geboren worden waren und ab 1968 in Sprockhövel und/oder ab 1995 im Universitätsviertel von Bochum gelebt hatten.

Stein leitete daraufhin einen zweiten Massen-Gentest in die Wege, einen der größten in der bundesdeutschen Geschichte. Wer dem Geo-Profil entsprach, sollte eine Speichelprobe abgeben. Es konnten nicht alle Männer ermittelt werden, gerade von den Studenten waren viele schon wieder weggezogen. Einige weigerten sich auch, ihre DNA abzugeben. Insgesamt testete die Polizei mehr als 10 000 Männer. Erfolglos.

Im Polizeipräsidium Bochum gibt es noch einen Sachbearbeiter, der für den Fall zuständig ist. Er nimmt die Hinweise entgegen, die weiter regelmäßig eingehen. Vor einigen Monaten meldete sich ein ehemaliger Mitarbeiter der Universität. Er habe seinen Schrank ausgeräumt und einen Studentenausweis entdeckt, den er damals auf dem Campus gefunden hatte. Ob der Ausweis vielleicht dem Täter gehöre? Der Sachbearbeiter überprüfte den Inhaber - Fehlanzeige.

Sollte der Serienvergewaltiger tatsächlich irgendwann gefasst werden, wird es das Gericht wegen der DNA-Spuren nicht schwer haben, ihm die Taten nachzuweisen. Doch die Zeit drängt. Vergewaltigung verjährt nach 20 Jahren. Für die erste Tat würde das Phantom in zwei Jahren nicht mehr bestraft werden.

Und in zehn Jahren könnte ihm keiner mehr was.
http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/d-83827748.html


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 21:30
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Diskussionsansatz:
1. Wie kann es möglich sein, dass der Täter trotz zigfacher Beschreibungen durch Opfer/Zeugen und hinterlassener DNA-Spuren nie gefunden wurde.
2. Was haltet Ihr für den Grund, warum er zwischen seinen Taten teils mehrjährige Pausen einlegte und ab 2002 gar nicht mehr zuschlug?
3. Wie wahrscheinlich ist es, dass es sich bei den 22 bekanntgewordenen Opfern auch um alle Opfer handelt?
4. Wieso wählte der Täter die Ruhr-Uni Bochum als bevorzugtes "Revier", nachdem er vorher mehrfach in Sprockhövel zuschlug?
Zu 1: Das frage ich mich auch. Erklären kann ich es mir nicht. Besser kann die Ausgangslage ja gar nicht sein: Es gibt zahlreiche detaillierte Beschreibungen, es gibt DNA-Spuren, es gibt eine geographisch eng einzugrenzende Tat-Serie. Und doch findet man ihn nicht.

Zu 2: Wie auch Du vermutest, könnte die verstärkte Polizeipräsenz der Grund sein. Weitere mögliche Ursachen: Stabiliserte Lebensverhältnisse, Krankheit/Ableben, Haftstrafe.

Zu 3: Unwahrscheinlich.

Zu 4: Am nächstliegenden war für mich immer, dass er aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis kam und dann zum Studieren nach Bochum zog. Denn die Taten spielten sich ja eindeutig in Uninähe ab.
Andererseits passt das Alter dafür nicht ganz. Und die Beschreibungen (Schnäuzer, Igel/Vokuhila etc.) sind nicht die klassischen Attribute eines Studenten.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 21:32
Wo ich das in dem Artikel gerade noch mal lese mit diesem Laerholzwäldchen fällt mir ein, dass ich da auch einmal spät abends mit meiner Freundin, die dort wohnte, durchgegangen bin, das muss so ca. 1996/1997 gewesen sein. Wir waren im "Blauen Engel" (= bei den Studenten und Alternativen beliebte Gaststätte) essen und sind dann in der Dämmerung durch das Laerholzwäldchen wieder nach Hause zu ihr, und dann sagte sie mir, dass da die Vergewaltigungen waren, wo wir gerade herlaufen. Mir war sooo mulmig, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, jeden Moment springt einer aus dem Gebüsch. Die Vorstellung, dass er vielleicht sogar in dem Moment da gehockt und auf ein passendes Opfer gelauert haben könnte, ist wirklich gruselig.


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16.09.2014 um 21:35
Zitat von MantrailerMantrailer schrieb:Zu 4: Am nächstliegenden war für mich immer, dass er aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis kam und dann zum Studieren nach Bochum zog. Denn die Taten spielten sich ja eindeutig in Uninähe ab.
Andererseits passt das Alter dafür nicht ganz. Und die Beschreibungen (Schnäuzer, Igel/Vokuhila etc.) sind nicht die klassischen Attribute eines Studenten
Das stimmt, das Aussehen passt nicht. Ich tippe eher auf jemanden, der 1994 schon so an die 30 Jahre alt war und ein bisschen stehengeblieben modetechnisch. Ein Student war er dann aber sicher nicht mehr in dem Alter, außerdem haben auch alternde Studenten meist die Eigenart, sich jugendlicher zu stylen durch den ständigen Umgang mit anderen jungen / jüngeren Menschen.

Vielleicht war er sogar jung/früh fest liiert. Männer, die in einer festen Partnerschaft sind und nicht mehr partnermäßig auf die Pirsch gehen, bleiben modetechnisch eher stehen als die, die noch auf Partnersuche sind.


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16.09.2014 um 21:42
Ehem... ich bin "ältere" Studentin und habe mich im letzten Semester über einen lustig gemacht (heimlich), der aussah, als ob er beim Nationalkader '90 mitgespielt hat.

MÖGLICH ist alles.

8 Jahre würden sogar eventuell einer Promotionsdauer entsprechen.


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16.09.2014 um 21:45
@diegraefin
Jemand aus meinem ehemaligen Umfeld geriet seinerzeit ins Visier der Ermittler. Er kam nämlich aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, studierte in Bochum und war während der ersten Pausenphase dummerweise zu einem Auslandssemester in England.

Zum Aussehen allgemein: Ich finde nicht, dass die Phantombilder so unterschiedlich sind. Darüber hinaus haben die Beschreibungen, wie Du auch schon herausstellst, ganz deutliche Parallelen.

Wenn wir ihn uns zu Beginn der Serie anschauen, hat Der Mann 90er kurze mittelblonde bis dunkle Haare. Stellenweise zum Igel, stellenweise als eine Art Vokuhila gestylt. Er trägt stellenweise Schnäuzer.
Er kommt aus dem Ruhrgebiet. Er ist 25 bis 35 Jahre alt. Er ist schlank und vermutlich Raucher. Er ist als Mann eher klein, ca. 1,75. Er hat einen Bezug zum Ennepe-Ruhr-Kreis und zu Bochum.
Das sind doch, neben den DNA-Spuren, handfeste und wertvolle Hinweise. Und trotzdem haben sie ins Nichts geführt.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 21:47
Es gibt bei uns übrigens auch Menschen, die eigentlich den ganzen Tag an der Uni hängen, obwohl sie nicht eingeschrieben sind, nicht dort arbeiten - und dort theoretisch nichts verloren hätten... welche, die einfach nur den Kontakt zu Menschengruppen suchen.

DAS wäre sicherlich auch eine Möglichkeit, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Zumal man sie sicher nicht getestet hätte, sie stehen ja auf keiner Liste, und sind nicht "gemeldet" an der Uni.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 21:58
Der Fall ging ja hier im Ruhrgebiet Jahrelang durch die Medien.
Ich denke, dass die Polizei auf der richtigen Spur war, warum er nicht gefunden wurde ist schwer zu sagen.
Möglichkeiten warum die Serie pausierte bzw. abbrach wurden zu Genüge genannt.

Was mir aber auffällt ist, dass er nach der ersten Tat an einer 12 Jährigen ein deutlich älteres Opfer wählte. Später fragte er eine 15 Jährige nach ihrem Alter und lies von ihr ab, die Polizei glaubt, dass er sie für zu jung hielt, aus welcher Motivation auch immer.
Ich denke aus diesem Grund verlegte er seine Aktivitäten an die Uni, dort laufen mehr volljährige junge Frauen rum.

Das erste Phantombild sieht übrigens auch einem Freund von mir zum verwechseln ähnlich, der hat sogar mal in Bochum gewohnt. Da er 1994 aber erst 7 Jahre alt war, werde ich von einem Gang zur Polizei absehen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 22:14
Auffällig ist: Der Mann scheint nicht zu altern.

Schaut man sich die Schätzungen einmal an, ergibt sich folgendes Bild:

07.01.1994 30
26.09.1994 21,5
16.11.1994 22
21.08.1995 40
22.01.1996 27,5
19.04.1996 30
23.06.1996 27,5
24.08.1996 30
07.05.1997 35
26.08.1997 35
09.10.1997 30
26.10.1997 35
18.11.1997 27,5
21.06.2000 25
13.08.2000 30
07.06.2002 26,5
12.10.2002 30

xnkxptnt
(Anmerkung: Bei geschätzten Zeitspannen habe ich jeweils den Mittelwert errechnet.)

Wir reden von einem Zeitraum von immerhin acht Jahren. Doch der Mann wird eher jünger als älter.

Wenn man mal das erste Alter, die 30, als gesetzt annimmt, kann man von diesem ausgehend weiterrechnen - und das mit den Schätzungen vergleichen. So ergibt sich das folgende Bild:

tzupimmd

Rot zeigt die tatsächliche Alterung, wenn er 1994 30 gewesen wäre. Blau die Schätzungen. Die Abweichungen sind demnach nicht unerheblich. Insbesondere ganz zu Beginn (1994) und dann wieder so ab 1998 wird er deutlich jünger geschätzt.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2014 um 22:36
Das mit dem Alter ist viell. gar nicht so verwunderlich oder ungewöhnlich. Mein Mann ist auch so ein Typ, der optisch nicht sehr gealtert ist in den letzten 15-20 Jahren. Mit Anfang-Mitte 20 wurde er meist schon auf 30 geschätzt... jetzt ist er 42 und die meisten schätzen ihn immer noch auch Anfang-Mitte 30. Vielleicht ist der Täter ja auch so ein Typ, der in jungen Jahren schon reifer/älter aussah und dann mit dem Älterwerden aber sich gar nicht mehr so sehr veränderte, was das scheinbare Alter betrifft?!


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16.09.2014 um 22:40
Ich glaube übrigens, das 12-jährige Mädchen (erstes Opfer) lag mit der Schätzung des Alters kindtypisch daneben. Kinder schätzen Erwachsene - auch jüngere - oft deutlich älter als sie tatsächlich sind. Wenn wir von Zeugin 1 + 2 das Mittelmaß nähmen, wären wir bei ca. 25 Jahren Alter im Jahr 1994, also so Generation 1968/69 ca.! Das halte ich auch in Bezug auf Vokuhila + Schnäuzer für nicht unrealistisch. Diese Frisur mit Schnurbart war ja so Mitte der 80er Jahre in, wenn der Täter zu der Zeit Teenager war, könnte gut sein, dass er an dieser Mode festgehalten hat.

@Mantrailer
Danke für die Grafik und Statistik, sehr beeindruckend. Ich freue mich, dass sich noch mehr von Euch hier an den Fall erinnern und/oder dafür interessieren. Schön auch so mal zu sehen, wer noch alles so hier aus der Ecke kommt. ;)


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16.09.2014 um 22:49
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Ich glaube übrigens, das 12-jährige Mädchen (erstes Opfer) lag mit der Schätzung des Alters kindtypisch daneben. Kinder schätzen Erwachsene - auch jüngere - oft deutlich älter als sie tatsächlich sind.
Ja, das kann sehr gut sein. Das ist dann ein Ausreißer aufgrund des jungen Opferalters.
Umgekehrt kann es genauso sein, dass der Täter bei der zweiten Tat aufgrund des höheren Opfer-Alters (44) zu jung geschätzt wird (20-23). Dann relativiert sich das Ganze.
Da hat er auch keinen Bart. Bei den nächsten beiden Taten schon - und wird älter geschätzt. So ein Bart macht ja auch oft etwas aus.


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16.09.2014 um 23:00
Zitat von FeeleeFeelee schrieb:Dein damaliger Bekannter sah dem 1. Bild ähnlich?
Ich kenne auch jemanden, der Bild 1 etwas ähnlich sieht. Ich kann aber versichern, daß der im November 1994 nicht in Deutschland war.


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16.09.2014 um 23:15
Zitat von SecretLetterSecretLetter schrieb:Die Frage ist natürlich, warum er plötzlich mit den Vergewaltigungen aufhörte. Kann ein serientäter das einfach so?! Ich denke nicht. Ich vermute dass er entweder 1. Gestorben ist, 2. Im Knast wegen was anderem sitzt oder 3. Gar nicht mehr in Deutschland lebt. Fallen euch noch andere Gründe ein?
Wenn es sich um ein und denselben Mann handelt, könnte es sein, daß er wegen kleinerer Vergehen kürzere Haftstrafen verbüßte, oder mehrfach in U-Haft saß.

Er könnte natürlich auch jemand gewesen sein, der sich bei der BW für mehrere Jahre verpflichtet hat, da könnten natürlich auch Auslandseinsätze dann für die Abwesenheit ein Grund sein und es könnte ein Grund sein, warum es bei ein und demselben Mann doch zu sehr unterschiedlichen Phantombildern kommen konnte.

Daß der Täter selbst verstorben ist, könnte natürlich ein Grund sein, daß die Serie aufgehört hat.
Wenn er aus Deutschland weg wäre, würde er vermutlich nicht mit den Vergewaltigungen aufhören und es müsste evtl. im europäischen Ausland ähnliche Serien geben.


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16.09.2014 um 23:22
Zitat von MantrailerMantrailer schrieb:Das sind doch, neben den DNA-Spuren, handfeste und wertvolle Hinweise. Und trotzdem haben sie ins Nichts geführt.
Gibt es Informationen dazu, daß es sich bei den DNA-Spuren um jeweils dieselbe DNA handelt, oder hat man einfach nur die DNA "gesammelt"?


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16.09.2014 um 23:22
Ich denke mal, dass durch DNA-Spuren gesichert ist, dass es sich um den selben Täter handelte.

Dass der Täter später von einem Opfer ablässt, nachdem er nach seinem Alter fragt und das Opfer minderjährig war scheint mir extrem wichtig. Der Täter scheint, zumindest bei dieser Tat, nicht zügellos triebgesteuert, sondern eher bewusst handelnd. Evtl. ist das ein Ansatz warum die Taten pausierten und später ganz aufhörten. Der Täter hat vieleicht tatsächlich einfach aufgehört.


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16.09.2014 um 23:24
Zitat von KodamaKodama schrieb:Ich denke mal, dass durch DNA-Spuren gesichert ist, dass es sich um den selben Täter handelte.
Aber dazu gibt es keinen Hinweis seitens der Polizei wenn ich mich recht erinnere. Es gibt nur die Info, daß DNA-Material sichergestellt wurde.


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16.09.2014 um 23:24
Ich kann mich auch noch gut an das Uni-Phantom erinnern. Weiß auch, wie unheimlich es da im Umfeld sein kann, besonders abends. Hab mich mal im Nebel auf dem Unigelände verfranst - im Dunklen. Das vergesse ich nie.

Die Phantombilder sind m. M. n. sehr unterschiedlich. Das könnten gut 7 ganz verschiedene Personen sein. Das erschwerte die Fahndung vielleicht auch etwas.

Ich tippe auch eher darauf, dass es kein Student war. Rein intuitiv und aufgrund der Erscheinung. Aber ich vermute einen Bezug zur Uni oder deren direkten Umkreis. Im Uni-Center sind ja bspw. Geschäfte. Vielleicht besteht dahin ein Zusammenhang.


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