@DaScully Danke für den Link aus der FAZ.
In einem Nebensatz findet sich ein recht interessanter Ansatz der bisher im Fall Tristan Brübach nach außen hin nicht kommuniziert wurde.
Auszug aus FAZ-Online / 24.05.2016 / 13:16
"...Zu den kriminaltechnischen Ergebnissen, die im Zusammenhang mit der Mordserie stehen, die Manfred Seel verübt haben soll, schweigt Schneider. Aber es ist kein Geheimnis, dass in seinem Labor auch der blutige Fingerabdruck untersucht wurde, den die Polizei auf einem Schulheft von Tristan Brübach fand. Die Ermittler sind sich bis heute sicher, dass die Fingerspur vom Mörder stammen muss. Als man Manfred Seel exhumierte, nachdem sich die Serienmord-Theorie verfestigt hat, nahm man auch seine Fingerabdrücke, sofern sie noch vorhanden waren. Sechs Finger ließen sich daktyloskopisch erfassen, vier nicht. Der Abgleich mit dem Fingerabdruck auf dem Heft verlief negativ. „Das hat uns leider nicht weitergebracht“, sagt Mordermittler Frank Herrmann. „Wir können weder ausschließen, dass die Fingerspur zu dem Verdächtigen passt, noch können wir es bestätigen.“ Somit bleibt der Fall Tristan Brübach schwierig, denn DNA-Spuren an der Leiche fanden sich damals so gut wie keine. Aber auch da ist Schneider optimistisch. „Man hat schon oft gedacht, die Möglichkeiten seien erschöpft. Aber dann kam eine neue Technik auf, die es ermöglichte, aus einzelnen Spuren noch größere Informationen zu gewinnen.“ Anders als sonst setzen die Ermittler in diesem Punkt auf Zeit..."
Einfach mal als Hinweis, dass im Artikel nur erwähnt wird, dass man lediglich einen Vergleich der Fingerabdrücke vorgenommen hat.
Es wird ansonsten sehr schwammig um die Ecke herum zum Thema DNA Stellung bezogen. Man sagt aus, dass der Abgleich des Fingerabdrucks negativ ausfiel, ob aber auch ein Vergleich der DNA vollzogen wurde kommt nicht zur Sprache. Zudem aber wird ein Satz weiter wiederum ausgesagt, dass man nicht ausschließen kann, dass die
"Fingerspur" (vom Wortlaut her also nicht Fingerabdruck - Wichtig!) zu dem Verdächtigen passt oder aber nicht.
Ja was denn nun? Eine Übereinstimmung des Fingerabdruck verlief negativ, warum wird aber eine Übereinstimmung der "Fingerspur" nicht gänzlich ausgeschlossen? Die Wortwahl bei der Stellungnahme dürfte sehr wohl beabsichtigt gewesen sein.
Was dabei dann nachfolgend auffällt, ist die Aussage, dass man
an der Leiche von Tristan
so gut wie keine DNA Spuren gefunden hat. Diese Aussage ist verblüffend, denn bisher hieß es, dass überhaupt keine DNA-Spuren an der Leiche von Tristan vorhanden waren. Bitt auch hier beachten, dass nur von "...an der Leiche..." die Rede ist, der eigentliche Fingerabdruck am Schulheft von Tristan kommt nicht zur Sprache!