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Vermisstenfall Lars Mittank

36.358 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Video, Mutter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisstenfall Lars Mittank

Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 14:31
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Ich denke er wird dort zwar weiter gekommen sein aber im Vorfeld geplant war das sicher nicht
Da gebe ich Dir natürlich recht, geplant war das ganz sicher nicht.

Meine Vermutung gründet nur darauf, dass es von "dort" (mutmaßliches Ziel am Ende dieses Ackers) direkt zum Busbahnhof geht.


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Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 15:01
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Meine Vermutung gründet nur darauf, dass es von "dort" (mutmaßliches Ziel am Ende dieses Ackers) direkt zum Busbahnhof geht.
Ja die Überlegung hatte ich auch schon. Wäre spannend zu wissen ob der Busbahnhof damals video überwacht war und das geprüft wurde. Leider konnte ich da keine Infos zu finden (ich selbst war noch nie in dem Busbahnhof)


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Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 15:02
Ich gehe nicht davon aus, dass Lars den Busbahnhof je erreichte. Nur dass er womöglich dort hin wollte, und zwar auf dem schnellsten Weg. :)


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21.05.2020 um 15:07
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Also vermute ich, es kam für Lars zu einer quälenden Warterei.
Das wäre ja schon mal einigermaßen realistisch. In dem Sinne, als da weiter nichts passiert ist als eben irgendeine Untersuchung, Schreibkram, warten, wat immer. Ebenso denkbar die daran anknüpfende Variante, ...
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:dass er eine alternative Transportmöglichkeit in die Heimat ins Auge gefasst hatte, nachdem man ihm vom Fliegen so dringend abgeraten hat.
Bleiben aber auch hier etliche Fragen offen:
- Warum die Aufregung wegen der Person, die zur Tür hereinsah, warum die zurückgelassenen Dinge, schließlich die Zaun-Aktion?
- Warum das merkwürdige Verhalten in der Nacht zuvor?
- Warum eine Rückreise auf eigene Faust, statt den bereits gebuchten Bus zu nehmen?

In 'ner Party-Hochburg unter lauter Gleichgesinnten die Sau 'rauslassen ist das eine. Außerhalb dieser Szene scheint mir Lars Mittank ein absoluter Normalo mit tariflich abgesichertem Job, Auslandskrankenversicherung, Reisekopfkissen und einer Mutter, die sich "einen besseren Sohn [...] einfach nicht wünschen" kann. Mein persönlicher Eindruck ist, dass er eigentlich ein Schisser war, der partout von irgendeiner Instanz das Okay wollte, sich in den Flieger zu setzen. Hierzu schrieb seinerzeit einer der Mitreisenden:
Zitat von ramoneramone schrieb am 19.08.2014:Montagmorgen verschlechterte sich seine Hörleistung auf diesem Ohr etwas mehr,woraufhin er entschloss auf Nummer sicher zu gehen und sich von einem Arzt untersuchen zu lassen.
"Auf Nummer sicher gehen", das passt ins Bild. Ich denke, seine Erwartung an den Arzt war einfach ein "Okay" nebst Bestätigung, dass keine größere Verletzung vorliegt und das Ganze in Bälde von selbst verschwindet. Zur Sicherheit noch ein paar Ohrentropfen. Stattdessen empfiehlt der Mann Mittank den Gang ins Krankenhaus. Also genau das Gegenteil. Von da an, so meine Überzeugung, steigerte sich Mittank in eine Ohr-Problematik hinein, die de facto keine war. Sein Umfeld, welches ihm auch Sicherheit vermittelt hat, war nach Hause geflogen. Statt mit fünf Saufkumpanen in einer komfortablen All-inclusive-Herberge stand er jetzt mit Ohrverletzung alleine in einem Billighotel, und keiner gab ihm die "Genehmigung", nach Hause zu fliegen. Er war nicht mehr der Lars Mittank, der im Urlaub auf die K.... haut, sondern der LM, der an einem fremden Ort gefangen ist und sich nun in eine Bedrohungslage hineinsteigert, in der ihm offenbar alles unheimlich scheint: Das Hotel, die Kreditkarte, das Medikament, irgendwelche Verfolger. Eine Gefühlslage, die der leitende Ermittler seinerzeit so zusammenfasste:

"Mehrere Zeugen haben unabhängig voneinander davon berichtet, dass er zumindest seit er das Krankenhaus in Varna verlassen hat, verhaltensauffällig war. Er hatte Angst und war teilweise sogar panisch."


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Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 15:26
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Bleiben aber auch hier etliche Fragen offen:
- Warum die Aufregung wegen der Person, die zur Tür hereinsah, warum die zurückgelassenen Dinge, schließlich die Zaun-Aktion?
- Warum das merkwürdige Verhalten in der Nacht zuvor?
- Warum eine Rückreise auf eigene Faust, statt den bereits gebuchten Bus zu nehmen?
1. Dass Lars´ überstürzter Aufbruch in einem kausalen Zusammenhang mit dem hereinlugenden Mitarbeiter stand, ist in meinen Augen nicht erwiesen. Es könnte sein, dass er die kurze Unterbrechung nutzte, um endlich aus diesem sinnlosen Arztgespräch zu "entkommen".
2. Jemand schrieb, es könnten wertlose, leicht ersetzbare Gegenstände gewesen sein. Pass und Portemonnaie hatte Lars doch mitgenommen? Ich gebe zu, dass ich keine plausible Erklärung für das Zurücklassen habe.
3. Die Zaun-Aktion. Meine Hypothese ist, dass er so schnell wie möglich zum Busbahnhof wollte. Auf dem Vorplatz des Flughafens schaut er sich suchend um. Vielleicht nach einem Taxi. Einige 100 Meter weiter ist eine Straße, die direkt zum Busbahnhof führt. Dazwischen liegt ein Feld. Und dummerweise ein Zaun. Ich vermag mich nicht in die Gedankenwelt junger sportlicher Männer einzufühlen, aber ist es so ausgeschlossen, dass ein Zaun auf den ersten Blick als überwindbar gilt?
(auf den zweiten Blick natürlich nicht mehr, ich vermute, dass ihm zwischen Zaun und Straße etwas zustieß, das er nicht überlebte; außerdem wurde Lars letztmalig nicht beim Überwinden dieses Zauns gesehen, sondern auf einer Art Hügel direkt daneben).
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Außerhalb dieser Szene scheint mir Lars Mittank ein absoluter Normalo mit tariflich abgesichertem Job, Auslandskrankenversicherung, Reisekopfkissen und einer Mutter, die sich "einen besseren Sohn [...] einfach nicht wünschen" kann. Mein persönlicher Eindruck ist, dass er eigentlich ein Schisser war, der partout von irgendeiner Instanz das Okay wollte, sich in den Flieger zu setzen.
Ein Normalo, ja. Ein junger Mann wie viele andere auch, die sich an Orten wie Varna tummeln. Schisser? Jedenfalls kein bekennender. Als solcher hätte er sich nicht nachts von seinen Begleitern separiert, mit mindestens einem anderen Typen Händel an- und einen Schlag gegen den Kopf eingefangen. Ansonsten teile ich Deinen Eindruck. Die Sache mit seinem Ohr hat ihn sehr besorgt gestimmt. Warum sollte er sonst 3 (!) Ärzte aufgesucht haben.

Leider wird der Begriff "panisch" sehr inflationär benutzt. Ich würde ihn also auf keinen Fall wörtlich nehmen und durch "ziemlich verstört" ersetzen und den Rest sehr ähnlich interpretieren wie Du auch.


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21.05.2020 um 16:38
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Einige 100 Meter weiter ist eine Straße, die direkt zum Busbahnhof führt.
Das setzt voraus, dass ihm das bekannt war. Sowohl der Busbahnhof als auch die Straße, die dort hinführt. Mittank saß nicht wie wir hier vor'm Bildschirm, um sich bei Google-Maps die örtlichen Gegebenheiten anzusehen. Er agierte aus der Bodenperspektive und hatte kein internetfähiges Handy (bzw. zum Schluss überhaupt keines mehr). Ich schließe die Variante aber nicht aus, es wäre eine Erklärung, warum er in diese Richtung ist.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:ist es so ausgeschlossen, dass ein Zaun auf den ersten Blick als überwindbar gilt?
Das ist natürlich nicht ausgeschlossen. Nur würde man üblicherweise eben zum Ausgang 'rausgehen statt über einen Stacheldrahtzaun. Jedenfalls wenn man bei klarem Verstand ist. Ansonsten: siehe oben.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Schisser? Jedenfalls kein bekennender. Als solcher hätte er sich nicht nachts von seinen Begleitern separiert, mit mindestens einem anderen Typen Händel an- und einen Schlag gegen den Kopf eingefangen.
Wie gesagt: Innerhalb einer Partyzone sich von den anderen zu separieren, ohne dabei jemals die eigene Komfortzone zu verlassen, finde ich wenig bemerkenswert. Was er da gemacht haben könnte, mag jeder für sich selbst spekulieren. Ein Draufgänger muss man da jedenfalls nicht sein. Ob er die fragliche Auseinandersetzung angefangen hat, ist nicht bekannt. Ich könnte es mir aber angesichts der Beschreibungen vorstellen. Latent aggressiv, und irgendwann hat er sich mal eine gefangen. Für mich ist es kein Widerspruch, innerhalb einer billigen Partywelt – auch noch unter Alkoholeinfluss – andere herauszufordern und außerhalb derselben ein recht spießbürgerliches Leben zu führen.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Leider wird der Begriff "panisch" sehr inflationär benutzt.
Ist mir noch nicht so aufgefallen, aber wenn es so ist: Woran liegt das? Daran, dass alle übertreiben, oder daran, dass es die Beteiligen jeweils so empfunden haben? Das Inflationäre ergibt sich vielleicht, weil es im Nachhinein als ein Schlüsselbegriff immer wieder gebraucht wird (v.a. in Form der immergleichen Zitate). Wie dem auch sei: Ob "panisch" oder "ziemlich verstört" – in irgendwas hat sich der Mann hineingesteigert.


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Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 16:57
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Dass Lars´ überstürzter Aufbruch in einem kausalen Zusammenhang mit dem hereinlugenden Mitarbeiter stand, ist in meinen Augen nicht erwiesen. Es könnte sein, dass er die kurze Unterbrechung nutzte, um endlich aus diesem sinnlosen Arztgespräch zu "entkommen".
Erwiesen ist ja im Fall Lars Mittank leider so gut wie gar nichts. Außer, dass er verschwunden ist. Aber die Aussage des Arztes ist m.E. eindeutig. Als solcher sollte er schon in der Lage gewesen sein, eine echte Aufregung von einer gespielten zu unterscheiden.


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Vermisstenfall Lars Mittank

21.05.2020 um 17:02
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Ich kann nicht nachvollziehen, was der Flughafenarzt 40 Minuten lang bei einer bestehenden Diagnose (Trommelfellruptur) herumdiagnostiziert haben sollte. Also vermute ich, es kam für Lars zu einer quälenden Warterei.
Es kann doch auch genau andersherum gewesen sein: Vielleicht war Lars ja nicht nervös weil das Arztgespräch so lange dauerte, sondern das Arztgespräch dauerte so lange, weil Lars so nervös war?
Wenn man den Aussagen des Arztes folgt, dann scheint Lars von vorneherein auffällig nervös gewesen zu sein. Der Arzt könnte daher neben der physischen Diagnose noch eine psychische Problematik vermutet haben. Und die Diagnose von psychischen Problemen dauert nun mal wesentlich länger, als die Diagnose von Verletzungen und beruht vor allem auf einem längeren Dialog.


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22.05.2020 um 08:50
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Das setzt voraus, dass ihm das bekannt war. Sowohl der Busbahnhof als auch die Straße, die dort hinführt. Mittank saß nicht wie wir hier vor'm Bildschirm, um sich bei Google-Maps die örtlichen Gegebenheiten anzusehen.
Richtig, aber sogar auf der kurzen Filmsequenz (vor dem Verschwinden ins Arztzimmer) sieht man, dass er sich einen Lageplan oder etwas Ähnliches anschaut. Lagepläne von Varna hängen am Flughafen aus, denn es gab auch eine Zeit vor Google-Maps (die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch). :)
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Vielleicht war Lars ja nicht nervös weil das Arztgespräch so lange dauerte, sondern das Arztgespräch dauerte so lange, weil Lars so nervös war?
Wenn man den Aussagen des Arztes folgt, dann scheint Lars von vorneherein auffällig nervös gewesen zu sein. Der Arzt könnte daher neben der physischen Diagnose noch eine psychische Problematik vermutet haben. Und die Diagnose von psychischen Problemen dauert nun mal wesentlich länger, als die Diagnose von Verletzungen und beruht vor allem auf einem längeren Dialog.
Du hast recht, man könnte es auch "ganz andersrum" interpretieren. Einen mental auffälligen Passagier nehmen die Airlines nämlich auch nicht mit an Bord.

Wie man es dreht und wendet, mit den öffentlich bekannten Infos kommt man nicht weiter. :(


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22.05.2020 um 09:05
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Du hast recht, man könnte es auch "ganz andersrum" interpretieren. Einen mental auffälligen Passagier nehmen die Airlines nämlich auch nicht mit an Bord.
Auch wenn mich manche deshalb vielleicht für naiv halten: Ich gehe erst einmal davon aus dass der Flughafenarzt ein Arzt ist der seinen Job gerne und gut macht. Daraus leite ich wiederum die unerhörte Vermutung ab, dass der Arzt ernsthaft daran interessiert war Lars zu helfen und nicht in erster Linie an lukrative Organdeals oder an die Fluggesellschaften dachte. Und das könnte dann eben auch erklären, warum das Arztgespräch so lange dauerte: Psychische Diagnosen dauern einfach viel länger und Lars war zu diesem Zeitpunkt auffällig.

Dass der Arzt für seine Dienste ein gesalzenes, deutlich über dem Landesdurchschnitt liegendes Honorar verlangt haben könte, halte ich nicht nur für möglich, sondern sogar für sehr wahrscheinlich. Das widerspricht aber meinen obigen Überlegungen nicht. Man kann seinen Job auch gut machen wenn man gleichzeitig bestrebt ist, die eigene Vergütung kontinuierlich zu optimieren. Hier scheint teilweise ein wenig die romantisierende Vorstellung vorzuherrschen dass man in seinem Job nur gut sein kann, wenn man sich vollkommen dafür aufopfert.


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Vermisstenfall Lars Mittank

22.05.2020 um 09:49
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Richtig, aber sogar auf der kurzen Filmsequenz (vor dem Verschwinden ins Arztzimmer) sieht man, dass er sich einen Lageplan oder etwas Ähnliches anschaut.
Wo sieht man das?


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Vermisstenfall Lars Mittank

22.05.2020 um 10:24
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Mein persönlicher Eindruck ist, dass er eigentlich ein Schisser war, der partout von irgendeiner Instanz das Okay wollte, sich in den Flieger zu setzen.
Das kann durchaus sein. In Deutschland hat er alleine gelebt, gearbeitet und einkaufen gefahren etc. Ich denke um alle anderen „wichtigen“ Dinge hat seine Mutter sich gekümmert. Vielleicht hat er sich so in die Sache reingesteigert und so ein Drama um diese „Lapalie“ gemacht, dass er wirklich erst von einem Arzt hören wollte, dass er fliegen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass er an dem Abend nach dem KH aus seiner Sicht dazu noch nicht „bereit“ war. Denn die Tickets wurden erst am Morgen gebucht, als er am FH ankam, nicht schon am Abend davor. Vielleicht wurde er auch aus Deutschland aus unter „Druck“ gesetzt, dass er nach Hause kommen soll, da die Verletzung nicht so schlimm war. Er das aber nicht wollte, weil er sich so da rein gesteigert hat, dass mit seinem Ohr was schlimmeres passieren könnte. Widerwillig hat er sich dann zum FH begeben. Als er beim Arzt dann das Formular unterschreiben musste, auf eigene Gefahr zu fliegen, hat es ihm komplett gereicht und er hat seinen Willen durchgesetzt und ist weg.


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Vermisstenfall Lars Mittank

22.05.2020 um 11:01
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich gehe erst einmal davon aus dass der Flughafenarzt ein Arzt ist der seinen Job gerne und gut macht. Daraus leite ich wiederum die unerhörte Vermutung ab, dass der Arzt ernsthaft daran interessiert war Lars zu helfen und nicht in erster Linie an lukrative Organdeals oder an die Fluggesellschaften dachte. Und das könnte dann eben auch erklären, warum das Arztgespräch so lange dauerte: Psychische Diagnosen dauern einfach viel länger
Eine psychiatrische Diagnose zwischen Tür und Angel am Flughafen, ohne gemeinsame Sprachgrundlage? Puhhhh... Bei allem Respekt vor dem bulgarischen Arzt, aber das hieße ein wirklich dickes Brett zu bohren. ;)

Ich tippe darauf, dass Lars nicht der einzige Mensch war, der irgendetwas von diesem Arzt wollte, und dass die Zeit von geschlagenen 40 min daher rührt.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dass der Arzt für seine Dienste ein gesalzenes, deutlich über dem Landesdurchschnitt liegendes Honorar verlangt haben könte, halte ich nicht nur für möglich, sondern sogar für sehr wahrscheinlich.
Das halte ich auch für wahrscheinlich und für durchaus legitim, aber vor allem für unerheblich. Lars hatte nachweislich keine Geldsorgen. Jedenfalls hätte er keine haben müssen, denn die Mutter stand daheim Gewehr bei Fuß.

Die Spekulationen in Richtung Organhandel oder ähnliches wüstes Zeug hielt ich schon immer für abwegig. Da haben wir keinen Dissens. :)


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22.05.2020 um 11:17
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Eine psychiatrische Diagnose zwischen Tür und Angel am Flughafen, ohne gemeinsame Sprachgrundlage? Puhhhh... Bei allem Respekt vor dem bulgarischen Arzt, aber das hieße ein wirklich dickes Brett zu bohren. ;)
Darauf will ich ja hinaus - denn wenn man das berücksichtigt, dann sind die 45 Minuten plötzlich nicht mehr lang, sondern viel zu kurz. Worauf du hinauswolltest ist auch klar: Es wäre dem Arzt überhaupt nicht möglich gewesen, eine psychiatrische Diagnose zu stellen. Aber was hätte er als verantwortungsvoller Arzt tun können? Ihn einfach rausschicken mit der Bemerkung, dass psychische Störungen leider nicht in seine Zuständigkeit fallen?


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22.05.2020 um 11:26
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Aber was hätte er als verantwortungsvoller Arzt tun können? Ihn einfach rausschicken mit der Bemerkung, dass psychische Störungen leider nicht in seine Zuständigkeit fallen?
Ein verantwortungsvoller Arzt müsste ihm mitteilen, dass er nicht fliegen kann. Weder mit seinem Ohr noch in seinem psychischen Zustand. Er würde ihm vielleicht ein leichtes Beruhigungsmittel geben. Ein verantwortungsvoller bulgarischsprechender FLUGHAFENarzt (vermutlich ein Allgemeinmediziner oder Internist, ganz sicher jedoch kein Psychiater) würde auf keinen Fall anfangen, bei einem Deutschen eine Psychotherapie anzuwenden. Vor welchem Hintergrund denn?


Hier kann übrigens jeder Recht haben. Die Infos reichen aus für Hypothesen aller Art. :)


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22.05.2020 um 11:44
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Ein verantwortungsvoller Arzt müsste ihm mitteilen, dass er nicht fliegen kann.
Vielleicht hätte er das noch getan, oder war gerade dabei, wurde aber durch Lars abrupte Flucht unterbrochen? Womöglich war das sogar der Grund für Lars Flucht?
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Ein verantwortungsvoller bulgarischsprechender FLUGHAFENarzt (vermutlich ein Allgemeinmediziner oder Internist, ganz sicher jedoch kein Psychiater) würde auf keinen Fall anfangen, bei einem Deutschen eine Psychotherapie anzuwenden.
Wo habe ich etwas von einer Psychotherapie geschrieben? Ich habe noch nicht einmal von einer Therapie gesprochen, sondern nur von einer Diagnose.


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22.05.2020 um 11:50
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Psychische Diagnosen dauern einfach viel länger und Lars war zu diesem Zeitpunkt auffällig.
Ich glaube nicht, dass ein Flughafenarzt psychische Diagnosen stellt. Was sollte denn auch aus einer solchen folgen? (Von Offensichtlichkeiten, wenn eine Person aggressiv und gewalttätig ist, und daher nicht ins Flugzeug sollte, mal abgesehen.)
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dass der Arzt für seine Dienste ein gesalzenes, deutlich über dem Landesdurchschnitt liegendes Honorar verlangt haben könte, halte ich nicht nur für möglich, sondern sogar für sehr wahrscheinlich.
Ich könnte mir, wie gesagt, ebenso gut vorstellen, dass der Arzt ein Angestellter des Flughafens (oder einer Behörde) war.


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Vermisstenfall Lars Mittank

22.05.2020 um 11:58
Immer diese Denkweise, dass ein Allgemeinmediziner "nur ein Hausarzt" ist, der maximal mit Husten und Ohrenweh zu tun hat.


Allgemeinmedizin ist eine eingeschlagene Fachrichtung nach Beendigung des Studiums.

In seinem Studium hat jeder Arzt sämtliche Fachrichtungen durchlaufen.
Teil des Studiums sind natur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin, Chemie, Biologie, Physik, Anatomie, Physiologie und medizinische Psychologie! Erste-Hilfe-Ausbildung, Krankenpflegepraktikum, ärztliche Prüfungen und im klinischen Abschnitt die Fachgebiete, z.B.Chirurgie, Neurologie, Orthopädie und Allgemein- und Rechtsmedizin.

Jeder "nur Allgemeinmediziner" hat also - schlicht gesagt- auch den Job des Chirurgen, Pathologen und auch Psychiaters gelernt.

Da es sich hier um einen älteren, erfahreneren Mediziner handelte, nicht just Studiumabgänger,
kann man davon ausgehen, dass er psychische Auffälligkeiten sehr wohl bemerkt haben kann/wird


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Vermisstenfall Lars Mittank

22.05.2020 um 12:05
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:Jeder "nur Allgemeinmediziner" hat also - schlicht gesagt- auch den Job des Chirurgen, Pathologen und auch Psychiaters gelernt.

Da es sich hier um einen älteren, erfahreneren Mediziner handelte, nicht just Studiumabgänger,
kann man davon ausgehen, dass er psychische Auffälligkeiten sehr wohl bemerkt haben kann/wird
Man kann noch ergänzen, dass ein halbwegs erfahrener Allgemeinmediziner durch eine Vielzahl unterschiedlicher Patienten – von "Psychos" über Simulanten, Hypochonder bis hin zu ganz normalen Leuten – eine entsprechende Menschenkenntnis entwickelt hat.


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