@lawinelawine schrieb:erinnert mich an den Todesfall Anton Koschuh
Österreicher, der nach einem dienstl Aufenthalt in Hamburg nicht heimkehrte. War wochenlang vermisst. schwierige Suche, nicht in Bulgarien, sondern in Deutschland. Zeugen wollten ihn wandernd am Grünen Band (ehem. innerdeutsche Grenze) gesehen haben. Darauf hin wurde von einem lebenden AK ausgegangen. die offizielle Suche eingestellt (keine Kontoüberprüfung)
die Familie suchte verzweifelt Hilfe :(
ich finde es toll, dass Fr. Mittank mehr Hilfe und Verständnis bei der Suche zuteil wird.
Ja, Anton Koschuh
:( Ich hab das damals zufällig mitbekommen und bin auf den Blog des Bruders gestoßen. Es ist etwas anderes, von einem Vermisstenfall zu "hören", als die Gefühlsachterbahnen eines Angehörigen hautnah mitlesen zu können. Es hat mich wahnsinnig berührt und ging mir sehr nahe.
Ich glaube nicht, dass man sich vorstellen kann, was man durchmacht, wenn ein geliebter Mensch einfach verschwindet. Einfach weg, ohne irgendetwas zu wissen. Das muss Folter sein.
Was Lars angeht, so kann man kein einziges Szenario mit absoluter Gewissheit ausschließen. Es ist alles offen. Man kann sich höchstens an Wahrscheinlichkeiten orientieren, das ist leider alles. Und wenn man sich an Wahrscheinlichkeiten hält, dann sehe ich nicht unbedingt ein glückliches Ende, sondern ein sehr trauriges. Umso weniger Verständnis habe ich für die Anfeindungen und Unterstellungen gegenüber der Familie. Märchen sind eine schöne Sache, aber in jedem Märchen gibt es einen Bösen. Ausgerechnet die Person, die mit am meisten unter dem Verschwinden von Lars leidet, in genau jene Rolle der Hexe zu stecken, ist einfach nur empathielos und grausam.
Gehe ich von den genannten Wahrscheinlichkeiten aus, dann denke ich, dass das Schicksal von Lars an der Autobahn seinen Lauf genommen hat. Vielleicht ließ er sich dort von jemandem mitnehmen und stieg ausgerechnet zu der völligen falschen Person ins Auto. Vielleicht verhielt auch Lars selbst sich angsteinflösend/unberechenbar, der Autofahrer fühlte sich bedroht, es kam zum Streit und die Situation eskalierte. Oder die Fahrt verlief reibungslos und es kam erst an einem späteren Punkt zu einem ähnlichen Szenario.
Man weiß einfach nicht, was in seinem Kopf los war. Aber es deutet viel daraufhin, dass sein Verhalten eher irrationaler Natur gewesen sein könnte und womöglich eine größere Verletzung vorlag als angenommen wurde. Das wiederum könnte sich ganz schlecht mit der vorangegangen Woche voller Partyexzesse vertragen und alles verschlimmert haben.
Eine reale Gefahr lässt sich – wie alles andere auch – natürlich auch nicht gänzlich ausschließen. Aber alles, was mir dazu einfällt, geht mir zu nah in Richtung Verschwörungstheorie und verliert dadurch an Glaubhaftigkeit und Wahrscheinlichkeit.