@KonradTönz
KonradTönz1 schrieb:Zuletzt wurde er ja noch zu einer Art Pflegesklaven degradiert...
Deiner Aufzählung der Freiheiten die er sich in seiner Freizeit gönnen konnte, muss man noch die diversen sportlichen Aktivität hinzufügen.
Ich hab bei manchen echt langsam das Gefühl, sie schreiben hier eher an ihrer eigenen Story als an der von Lars. Manche scheinen ihn ja regelrecht anzufeuern auf seinem vermeintlichen Selbstbefreiungs-Journey: "Flieg, kleiner Vogel - flieg!"
Du hast vollkommen recht! Die sportlichen Aktivitäten hätten ebenso in die Aufzählung gehört, sprechen sie doch für eine eigenständige und selbstbestimmte Freizeitgestaltung. Was "Flieg, kleiner Vogel – flieg!" angeht, so weiß ich gerade nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll ... Du hast es leider perfekt auf den Punkt getroffen.
@lawinelawine schrieb:für einen, der sich nach Freiheit und Unabhängigkeit sehnt, der endlich mal ein Aussteigerleben führen will im wildromantischen Bulgarien (im Idealfall zusammen mit einer strammen Kellnerin, wegen der Liebe und des tollen Nebenerwerbs) ein seltsames Verhalten des nachts um 4:30 seine Mutter anzurufen und nach der Wirkung von Medikamenten zu fragen. sie daraufhin in Angst und Schrecken zu versetzen und als er es endlich zum Flughafen geschafft hat, wen ruft er als erstes an: seine Mutter!
Darf ich den Ansatz fortsetzen?
Natürlich gibt es Menschen, die dem Kapitalismus den Rücken zukehren und, frei von jeglichem Luxus, in den Wald ziehen und dort ein naturverbundenes Leben führen. Keine Frage! Allerdings zeichnet sich eine solche Einstellung doch lange vorher ab, ehe es zu dem endgültigen Entschluss kommt, diesen Schritt tatsächlich umzusetzen.
Wo sind dafür nötige Hinweise bei Lars zu erkennen? Es gibt keine. Es gibt keine Info, dass er schon als sechzehn Jähriger biologisch abbaubare Sandalen jedem noch so modernen Sneaker-Modell vorzog. Ich habe auch nicht gehört, dass er auf jeder Occupy-Demo in der ersten Reihe anzutreffen war. Oder dass er sich schon immer gerne in die Natur zurückzog und dort gerne mit sich allein war. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Lars ist ein junger Mann, der in einem Kraftwerk arbeitet. (Am Ende Kohle oder Atomkraft? Da freut sich die Umwelt.)
Lars trägt genau jene Sorte Marken-Klamotten, die schon so häufig wegen ausbeuterischen Herstellungsweisen in Indien und China in der Kritik standen. (Ganz zu schweigen von den Chemikalien, die für die Herstellung benutzt werden, und die schon manchen Arbeiter mit 30 an Leukämie erkranken ließ)
Lars ist ein Fußballfan. Hier muss ich an Bukowski denken, der mal sagte, dass Fußball nichts anderes wäre, als Millionären beim Ballspielen zuzusehen.
Lars macht low-budget Pauschalurlaub in einem Hotelbunker, was wohl die letzte Anlaufstelle für jemandem wäre, der eine kritische Einstellung gegenüber dem ganzen System besäße und sich eigentlich wünscht, ein Teil der Natur zu sein, fern ab von allem.
Das haut für mich irgendwie alles nicht hin.
@Schimpanski Schimpanski schrieb:Manchmal habe ich den Eindruck, als ob er nicht gerade der "Hellste" ist. Er kann kaum Englisch ( normalerweise auf jeder Schule Pflichtfach ab der 5. Klasse), stellt sich m.M.n. mit seiner Ohrverletzung sehr unbeholfen an und nimmt das AB nicht ein, verläuft sich vom Hotel zum Strand anstatt Richtung FH zu gehen, er nimmt auch kein Taxi dorthin, sondern wird Mitgenommen ( ob er den Weg dorthin alleine gefunden hätte?), muss ständig Mama um Rat fragen, nimmt auch kein Taxi vom FH weg und klettert stattdessen über einen Stacheldrahtzaun. Was für einen Schulabschluss hatte Lars? Was für eine Ausbildung brauche ich als Kraftwerker? Das klingt für mich ähnlich wie Bauarbeiter oder Fabrikarbeiter.
Ich hoffe wirklich, dass das ein Scherz ist. Denn das "Unhellste", was ich an diesem Beitrag erkennen kann, ist der Beitrag selbst.