Vermisstenfall Lars Mittank

@Axolotl
Wie ich in einen anderen Post bereits schrieb kann ich mir vorstellen das er sich diese Saison einen Job sucht und dadurch erkannt wird. Sei es Arbeitgeber Arbeitskollegen oder Touristen. Deshalb sagte ich sollte man noch mal an die Medien, Presse etc geh'n und noch mals viele Flyer verteilen. Je mehr Leute darüber Bescheid wissen um so grösser die Chance das er gefunden wird. :)

Ich bin vor 20 Jahren auf einer Rundreise durch Bulgarien von einem dortigen Kumpel mit in sein Heimatdorf genommen worden. Während er dann da drei Tage faul in der Küche seiner Oma herumlag und sich verwöhnen liess, durfte ich den Wein im Hof abernten. Während meiner Arbeit kam mit Sicherheit das gesamte Dorf "vorbeispaziert" um die seltsame Deutsche zu sehen, die zur "Sklavenarbeit" angeschleppt wurde. Ich war definitiv DAS Thema in den drei Tagen.

Und so weit ab ist auch ein bulgarisches Dorf nicht, dass nicht jeder dort irgendwelche Verwandten in der Stadt hat, die er mit Lebensmitteln versorgt. Ein längerer Aufenthalt eines Ausländers würde sich immer rumsprechen.

Und während unserer Rundreise vor anderthalb Jahren war es grundsätzlich so, dass in jedem Dorf, in das wir hineinfuhren, jeder, der draußen auf der Strasse oder im Garten unterwegs war, unser Auto ganz genau registriert hat. Dabei war es nur ein Golf mit Sofioter Kennzeichen - also nicht erkennbar ausländisch.

Die Leute achten auf so etwas.

Ich in meiner Einfamilienhausstrasse in Berlin übrigens auch. Wenn ich im Garten werkele, schau ich, wer durch unsere stille Strasse fährt.

@30marple12
So kenne ich es auch. Entweder man guckt aus Neugierde oder weil man Bedenken hat, dass der Wagen bzw die Person hier nicht wirklich etwas zu suchen hat.

Das ist in Deutschland so und wird auch in Bulgarien so sein.

@30marple12
Anders ist es aber in einem Romaviertel...ich kenne es von Kroatien,da geht niemand von den anderen Bürgern hin,um zu schauen wer und was da ist und wenn dann würde da glaub mal ein Lars unter all den Romas niemandem auffallen (je nachdem wie sie ihn zurecht gemacht haben,aber ich denke mal er läuft da nicht mit Anzug und Krawatte rum und fährt ein BMW...und es kennt ihn doch niemand bzw der grösste Teil weiß nicht mal wer er ist,woher er kommt,ob er vermisst wird oder nicht...

@Nina75

Nina75 schrieb:Anders ist es aber in einem Romaviertel...

Ob das wirklich ein Romaviertel war wissen wir
gar nicht. Das Hotel Color wurde ja auch schon
in ein Romaviertel verfrachtet, obwohl das Hotel
gar nicht in einem Romaviertel steht.

@inci2
Nein wissen wir natürlich nicht aber ich meinte falls er da ist in einem Romaviertel...

@Nina75
Aber die Roma wüssten ALLE, dass es ein Fremder ist. Und 10.000 Euro kann jeder Mensch gut gebrauchen.



Die Roma sind doch auch nur durch einen Nebensatz ins Spiel gebracht worden:
LM soll der Prostituierten gesagt haben, er lebe in einem großen Hotel. In der Nähe gäbe es aber keine Hotels, sondern nur größere Roma-Häuser.

Nun hat LM aber nicht behauptet, er sei "in der Nähe" in einem großen "Haus".

Da wird einfach was zusammengeschrieben, was keinerlei erkennbare Relevanz hat.

Ich hab jetzt noch mal bei FB geschaut, was die drei angeblich bestätigten Sichtungen im September betrifft. Die sind nicht spezifiziert, es kann sich also rein theoretisch um die Prostituierte, ihre bestätigende Kollegin und noch jemanden handeln. Das dieser "Fakt" erst im Dezember in die (bulgarische) Presse kam, kann einfach daran liegen, dass DG unbedingt einen Aufhänger für eine neue Lanzierung einer Suchmeldung brauchte. Und da bietet sich die Schlagzeile "Prostituierte" ja direkt an.

Sicherlich fällt eine Deutsche oder ein Deutscher in so einem Viertel auf...weil er/sie einfach “anders aussieht“ aber interessiert dann keinen der nicht weiß das diese/r vermisst wird...

@30marple12
Anders ist es aber in einem Romaviertel...ich kenne es von Kroatien,da geht niemand von den anderen Bürgern hin,um zu schauen wer und was da ist und wenn dann würde da glaub mal ein Lars unter all den Romas niemandem auffallen (je nachdem wie sie ihn zurecht gemacht haben,aber ich denke mal er läuft da nicht mit Anzug und Krawatte rum und fährt ein BMW...und es kennt ihn doch niemand bzw der grösste Teil weiß nicht mal wer er ist,woher er kommt,ob er vermisst wird odnicht...

Naja - aber das ist schon arg mit Biegen und Brechen konstruiert, dass Lars quasi als Haussklave einer Romafamilie sein Dasein fristen könnte. Worauf beruht eigentlich diese These? Doch eigentlich nur auf der (wahrscheinlich komplett erfundenen) Sichtung der - ähem - Freiberuflerin. Wenn die aber stimmen sollte, würde das ohnehin nicht zu dieser Theorie passen - denn was wollten die Romas mit einem psychischen und physischen Wrack? Sich abends am Lagerfeuer (sorry für die Zigeunerjungeromantik) an seinen Gebrechen ergötzen? Und an ein ganzes Dorf voller konspirativer Samarither glaube ich noch viel weniger.

Also : Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Lars irgendwo seit 7 Monaten als Hausgast (ob freiwilliger oder unfreiwilliger) sein Leben fristet. Es gibt auch nicht den geringsten ernstzunehmenden Hinweis darauf.

Ihnen wird ein Deutscher schon auffallen. Und wenn sie von der Belohnung erfahren, wird es sie auch interessieren.

@Feelee
Wobei ich glaube das das Mord und Totschlag geben könnte....weil sich alle um die 10 000 € reißen würden :)

Evtl ist irgendwo untergekommen was aber weiter von Varna weg ist. Somit würde das ganze wieder funktionieren. Da es dort nicht so in den Medien bekannt ist. Natürlich sind das alles nur Theorien und nichts davon ist belegt und für einige Theorien braucht man auch viel Phantasie. ;)

@30marple12

30marple12 schrieb:Das dieser "Fakt" erst im Dezember in die (bulgarische) Presse kam, kann einfach daran liegen, dass DG unbedingt einen Aufhänger für eine neue Lanzierung einer Suchmeldung brauchte. Und da bietet sich die Schlagzeile "Prostituierte" ja direkt an.

Dagegen spricht aber, daß es im Dezember eben keinen
direkten Verweis auf "kürzlich mit einer Prostutuierten"
gesprochen gibt.

Und September ist Mitte Dezember eben auch nicht mehr
"kürzlich". Kürzlich ist meistens ein Zeitraum von ca. 2 Wochen.
Das müsste dann Ende November/Anfang Dezember gewesen
sein, um dem "kürzlich" eine zeitliche Einordnung zu geben.

Und auch dieser Artikel wird auf der fb-Seite nirgends
erwähnt.

Kurze Randanekdote zu "Auffallen und Reden":

Vorigen Sommer war ich in der Garageneinfahrt am Unkrautzupfen, also von der Strasse aus im Hocken eher unsichtbar. Dann hörte ich, wie unsere Gartentür aufging und schaute über die Einfassungsmauer. Ohne aufzustehen - man ist ja im gewissen Alter (hm). Da marschierte eine 7-köpfige Romafamilie in unseren Garten (wie gesagt - in Berlin), und bediente sich seelenruhig aus unserem Außenwasserhahn.
Ich hab sie nur beobachtet und gar nicht reagiert.

NATÜRLICH war das dann im Haus und in der Strasse DAS Thema, aber eigentlich eher lustig - wie man so trotz aller angeblicher Toleranz erstaunt darüber sein kann, dass 7 Roma ganz selbstverständlich den Schlauch vom Wasserhahn abmachen, alle ihre Flaschen mit Wasser füllen, den Schlauch ordentlich wieder ranmachen und auch die Gartentür wieder zu machen. Ohne sich weiter im Garten umzuschauen oder sonst was "Böses" zu tun.

Wir reden über so was. Das ist menschlich.

Wenn in irgendeiner Gemeinschaft ein Mensch ohne Identität aufgenommen werden würde, wüsste dies das gesamte Umfeld. Erst recht nach paar Tagen, Wochen, Monaten.

Ich denke die Sichtung ist reine Phantasie. Die Beschreibung deckt sich mit der Beschreibung von Stella. Natürlich würde es hier in keinem Artikel erwähnt. Aber es wurde hier geschrieben. Und einer der mit der Presse in Bulgarien gesprochen hat, hat hier mitgelesen und das war Gütig

@KonradTönz

@30marple12
Anders ist es aber in einem Romaviertel...ich kenne es von Kroatien,da geht niemand von den anderen Bürgern hin,um zu schauen wer und was da ist und wenn dann würde da glaub mal ein Lars unter all den Romas niemandem auffallen (je nachdem wie sie ihn zurecht gemacht haben,aber ich denke mal er läuft da nicht mit Anzug und Krawatte rum und fährt ein BMW...und es kennt ihn doch niemand bzw der grösste Teil weiß nicht mal wer er ist,woher er kommt,ob er vermisst wird odnicht...


Naja - aber das ist schon arg mit Biegen und Brechen konstruiert, dass Lars quasi als Haussklave einer Romafamilie sein Dasein fristen könnte. Worauf beruht eigentlich diese These? Doch eigentlich nur auf der (wahrscheinlich komplett erfundenen) Sichtung der - ähem - Freiberuflerin. Wenn die aber stimmen sollte, würde das ohnehin nicht zu dieser Theorie passen - denn was wollten die Romas mit einem psychischen und physischen Wrack? Sich abends am Lagerfeuer (sorry für die Zigeunerjungeromantik) an seinen Gebrechen ergötzen? Und an ein ganzes Dorf voller konspirativer Samarither glaube ich noch viel weniger.

Also : Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass Lars irgendwo seit 7 Monaten als Hausgast (ob freiwilliger oder unfreiwilliger) sein Leben fristet. Es gibt auch nicht den geringsten ernstzunehmenden Hinweis darauf.

es würde mich nicht wundern, wenn er bei den Korbmachern am Straßenrand sitzt....

in Grunde genommen, weiß man garnichts, bis auf das letzte Video vom Flughafen....alles andere ist Spekulatius...

@Nina75

Nina75 schrieb:wenn dann würde da glaub mal ein Lars unter all den Romas niemandem auffallen

Nina75 schrieb:Sicherlich fällt eine Deutsche oder ein Deutscher in so einem Viertel auf...weil er/sie einfach “anders aussieht“ aber interessiert dann keinen der nicht weiß das diese/r vermisst wird...

ich habe größte Schwierigkeiten, dein Weltbild zu verstehen.
was denn nu, fällt er auf oder nicht?
ein Deutscher junger Mann, rotblond, zumindest anfangs gänzlich ohne bulgarische Sprachkenntnisse und ohne Erinnerung, wer er selber sei ... der lebt mitten unter anderen Menschen und keiner fragt ihn, spricht ihn an - und auch Lars kommuniziert mit absolut niemanden

ich sag nicht, was ich davon halte um nicht gesperrt zu werden

@30marple12

30marple12 schrieb:Wenn in irgendeiner Gemeinschaft ein Mensch ohne Identität aufgenommen werden würde, wüsste dies das gesamte Umfeld. Erst recht nach paar Tagen, Wochen, Monaten.

weise und wahr gesprochen! wenigstens eine Perle unter Kieseln :)

ihr geht jetzt alle davon aus, dass LM seit Monaten dort lebt...ich bin jetzt eher davon ausgegangen, dass er - zeitweise - in einem Haus untergekommen ist, nicht BEI Jemandem und auch nicht mit Versorgung, sondern einfach nur ein Schlafplatz in einem leerstehendem Raum oä.
Dieses hat er damals der Prostituirten geschildert, mehr nicht. Niemand sagt, dass er dort noch immer ist. Und wenn er wirklich in einem so schlechten Zustand war wie geschildert wurde er von niemandem ärztlich oder anderweitig versorgt.

Nochmal: auch ich glaube nicht wirklich an einen lebenden Lars, aber eine winzige Option, dass er noch lebt, gibt es: nämlich dass er als Streuner umherirrt (und ich bin sicher, dass man überleben kann) und tatsächlich so verwirrt ist, dass er nicht weiß, wo er hin gehört und auch nicht in der Lage ist, um Hilfe zu bitten (es gibt eine Bezeichnung für dieses Syndrom).

Und ich schließe mich da @30marple12 an: es würde ihn niemand erkennen mittlerweile....

Evtl ist er ja auch vom Flughafen aus zu der Autobahn gerannt und wurde dort von wem mit genommen und weiss nun eben nicht mehr wer er ist. Doch der Ort kann ja weiter entfernt sein so das die ganze Geschichte dort nicht so bekannt ist und deshalb sich noch keiner gemeldet hat... Immerhin sind doch auch ein paar Tage vergangen bis die Geschichte an die Medien gekommen ist, in der Zeit kann man ja schon ein wenig rum kommen. Die Leute können ja davon ausgehen das er "ein neues Leben starten wollte" dann fällt man zwar auch auf aber dann ist das ganze relativ uninteressant und wird schnell vergessen. Immerhin kann er sich ja nicht so gut mit den Leuten verständigen.

Dies ist nur eine Überlegung. Wie @soisser schon schrieb, es sind alles nur Spekulationen, wissen tun wir so gut wie nix.