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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

1.050 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2024 um 23:07
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das stimmt hal taberauch nur bedingt und relativiert sich, wenn man keine andreren besseren Orte zur Verfügung hat.r
Letztlich ist aber auch der Kohlekeller einer Schule (z. B.) oder eines anderen öffentlichen Gebäudes nun auch nicht gerade so sicher, wie man das auf den ersten Blick denken würde.

Nehmen wir nur mal an, der Täter läuft mit Stefan auf dem Gelände einer ferienbedingt geschlossenen Schule herum, geht ins Gebäude, irgendwer sieht Licht aus dem Kellerfenster.... usw. Wenn das jemand sieht, wirkt das zuerst doch einmal ungewöhnlich ("Nanu, wer läuft denn da rum? Und der Junge kann ja anscheinend nicht genug von der Schule kriegen, wenn der sogar in den Ferien da hingeht, hahah...")

Also beobachtet werden kann man auch da. Während in einem Mietshaus einer der Bewohner im Treppenhaus in Begleitung eines Jugendlichen ja erst einmal nicht verdächtig ist. Da hat Herr X halt eben Besuch von seinem Neffen (natürlich vorausgesetzt, dass der besagte Bewohner den Nachbarn nicht schon öfter mit wechselnden Jugendlichen aufgefallen ist).

Ganz abgesehen davon, mit welchem Vorwand der Täter ihn ausgerechnet in eine Schule locken will, während "Komm doch mit zu mir nach Hause!" nochmal etwas anderes ist.

Die Gefahr ist allenfalls, dass sich im Nachhinein jemand daran erinnert, genau diesen Jugendlichen gesehen zu haben. Aber das kann immer passieren, auch bei einer Begegnung auf der Straße. Das ist normales Täterrisiko, das man nicht vermeiden kann.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

26.07.2024 um 07:58
Die Schulen sind in den Sommerferien nie ganz abgeschlossen. Es gibt Hausmeister Wohnungen etc. Zudem war es Hochsommer, da brennt um 18.00 Uhr noch kein Licht.
Ich hatte zuerst an die ganz in der Nähe der Selliner Strasse gelegene Gartenkolonie gedacht. Die scheidet aber aus, da die Polizei die Ablage im Hausmüll auf die Ecker Berliner Straße/Schönhauser Allee eingrenzen konnte, dass sieht dann viel mehr danach aus, dass er nicht in der Nähe der Selliner Straße (Wohnort seines Freundes) auf den Täter traf, sondern eher in der Nähe des Wohnortes der Oma.
Es gibt 2 wahrscheinliche Richtungen aus denen er von und zurück zur Oma gelaufen ist, vorausgesetzt er ist nicht mit der Straßenbahn gefahren (keine Zeugen die Stefan an Haltestellen oder in Straßenbahnen gesehen haben).


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

26.07.2024 um 14:55
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb am 25.07.2014:Ich vermute, dass Stefan ins Kinderporno-Milieu geraten war und deshalb sterben musste», sagt der Privatdetektiv. Zu dieser These passt auch eine Erinnerung von Ines Lamprecht: «Bis heute verstehe ich nicht, warum die Polizei mir vor Stefans Tod gesagt hatte, ich müsste meinen Jungen eventuell auf eigene Kosten aus Holland holen.» Stefan Lamprecht lebte in Kiel, verbrachte aber 1993 und 1995, als er ermordet wurde, die Sommerferien bei seiner Verwandtschaft in Berlin.
Ich weiß, es bringt dem Fall direkt nicht der Lösung nah, aber es ist nie vom Vater/Oma oder Mutter oder den EB was dazu gesagt worden, warum er 1994 nicht in den Ferien in Berlin war.?

Es könnte ja theoretisch 1993 (da verschwand Manuel, wie wir wissen) schon einen Vorfall gegeben haben, in dessen Folge wollte er dann nicht 1994 nach Berlin.

Aber wahrscheinlich sind es einfach familiäre Gründe gewesen, dass es 1994 keine Ferien in Berlin für Stefan gab.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

27.07.2024 um 10:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nehmen wir nur mal an, der Täter läuft mit Stefan auf dem Gelände einer ferienbedingt geschlossenen Schule herum, geht ins Gebäude, irgendwer sieht Licht aus dem Kellerfenster....
Zitat von bura007bura007 schrieb:Zudem war es Hochsommer, da brennt um 18.00 Uhr noch kein Licht.
Also ich muss auch im Hochsommer in meinem Keller Licht anmachen um 18:00 (aber auch zu jeder anderen Tageszeit). Von außen könnte man dann sehen, dass innen Licht brennt.


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27.07.2024 um 17:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die Gefahr ist allenfalls, dass sich im Nachhinein jemand daran erinnert, genau diesen Jugendlichen gesehen zu haben. Aber das kann immer passieren, auch bei einer Begegnung auf der Straße. Das ist normales Täterrisiko, das man nicht vermeiden kann.
Eben das meinte ich.
Es ist immer eine Gefahr der Entdeckung gegeben. Der Täter kann sie bewusst minimiert haben oder einfach den passenden Moment ausgenutzt haben.
In erster Linie stand bei ihm wohl die Triebbefriedigung.
Das er Stefan mit Alkohol abgefüllt hat, spricht halt auch dafür, das er ihn irgendwie in seine Wohnung gelockt hat.
Zitat von bura007bura007 schrieb:(keine Zeugen die Stefan an Haltestellen oder in Straßenbahnen gesehen haben).
Na gut, aber daraus kann man so gar nichts schlußfolgern.
Wer soll sich denn an einen normalen Jungen erinnern, den er im Berufsverkehr in der Straßenbahn gesehen hat und diesen dann auch widerekennen ?
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Aber wahrscheinlich sind es einfach familiäre Gründe gewesen, dass es 1994 keine Ferien in Berlin für Stefan gab.
Ich denke auch. Alles andere, wie Du es vorher spekulliert hast , wäre mehr als unwahrscheinlich.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

27.07.2024 um 17:49
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wer soll sich denn an einen normalen Jungen erinnern, den er im Berufsverkehr in der Straßenbahn gesehen hat und diesen dann auch widerekennen ?
Ja, eben. Das ist doch ein Fehler, den man oft unwillkürlich macht, wenn man von so einem Fall hört: "Ja, aber irgendwer muss sich doch erinnern!"

Nein, das muss niemand: Wie viele Jungs in dem Alter sieht man in einer Stadt wie Berlin an Haltestellen oder in der Straßenbahn sitzen? Da kann mir niemand glaubhaft erzählen (sieht man einmal von seltenen Sonderbegabungen ab), dass er oder sie noch nach Monaten alle Leute beschreiben kann, mit denen er/sie an einem bestimmten Tag in der Straßenbahn gefahren ist.

Denn zu dem Zeitpunkt war das ja für jeden nur ein gewöhnlicher Junge, der da unterwegs war, wie so viele andere Menschen auch. Sein schlimmes Schicksal konnte noch niemand ahnen. Und selbst wenn er mit dem Täter unterwegs war - ja, wieviele Jungs sieht man, die mit ihrem Vater oder Onkel unterwegs sind? Das ist doch auch erst einmal nichts auffälliges.

Und solange es nicht irgendwelche besonderen Bedingungen gab, vergisst man das doch gleich wieder. Da müsste der besagte Junge schon irgendwie aufgefallen sein, objektiv (z. B. durch ungewöhnliches Verhalten) oder subjektiv ("Mensch, guck mal, da hinten der Junge, ist das nicht der Sohn von Familie X?" - "Nein, der ist viel dünner, aber der sieht dem Sohn von X wirklich ähnlich, das ist ja witzig. Muss ich ihm mal erzählen, dass er in Berlin einen Doppelgänger hat!")


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

27.07.2024 um 19:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und solange es nicht irgendwelche besonderen Bedingungen gab, vergisst man das doch gleich wieder.
Alles Andere würde das menschliche Gehirn überfordern.
Deshalb vergisst man diese Zufallssichtungen schon Stunden, ja Minuten bspäter.

Es sei denn es steht in Zusammenhang mit irgend welchen ungewöhnlichen Situationen.

Hätte z.B jemand beobachtet, das der Täter mit Nachdruck den Jungen zum aussteigen bewegt hat, dieser aber gar nicht richtig wollte und das auch zum Ausdruck brachte.
Kommt einen die Situation seltsam vor, merkt man sich vielleicht auch die Gesichter der Beteiligten länger.
Scheint aber hier nicht der Fall gewesen zu sein
Bei Allagssituationen wie von @brigittsche beschrieben, ist das kaum möglich.
Das heißt aber gar nichts. Vor allem kann man daraus nicht schließen, das er nicht mit der Tram gefahren ist.

Ich bin auch der Meinung, das die Tat und der Täter in der Nähe der Wohnung der Großeltern zu finden war.
Stefan war fast zu Hause, konnte die Zeit einschätzen und war deshalb vielleicht bereit für einen kurzen "Hilfsdienst" um den der Täter ihn gebeten hat um ihn von der Straße zu locken.
Würde mich auch nicht wundern, wenn sich Stefan und der Täter zumindest vom sehen her schon kannten. Zum Beispiel aus der Nachbarschaft.
Deshalb betont die Polizei ja auch die ausgesprochene Hilfsbereitschaft Stefans.


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27.07.2024 um 19:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Stefan war fast zu Hause, konnte die Zeit einschätzen und war deshalb vielleicht bereit für einen kurzen "Hilfsdienst" um den der Täter ihn gebeten hat um ihn von der Straße zu locken.
Ja, das wäre die einfachste Möglichkeit mit ihm in Kontakt zu kommen. Er hilft, z. B. indem er etwas in die Wohnung trägt und dann....

Andererseits müsste die Tat dann eben doch relativ spontan abgelaufen sein, weil der Täter ja nicht wissen konnte, wann ein geeignetes Opfer vorbeikommt.

Und: Würde man nicht auch erwarten, dass ein solches Szenario schon mal probiert wurde und nicht geklappt hat, also z. B. dass ein Kind/Jugendlicher sagt: "Nö, ich habe keine Zeit!" - egal ob das nun stimmt oder man sich an die dringende Ermahnung der Mutter erinnert: "Geh' niemals mit Fremden mit, hörst Du?"

Und solche fehlgeschlagenen Versuche wären dann vielleicht doch bekannt geworden, nachdem der Fall durch die Presse ging....


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27.07.2024 um 22:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Andererseits müsste die Tat dann eben doch relativ spontan abgelaufen sein, weil der Täter ja nicht wissen konnte, wann ein geeignetes Opfer vorbeikommt.
Davon gehe ich aus.
Eine spontane Tat und Stefan ein Zufallsopfer, der sich irgendwie "mitquatschen " lies.
Vielleicht durch eine kurze Dienstleistung wie Einkäufe hoch tragen oder mit Versprechungen anderer Art, so wie bei Georgine Krüger.
Der Täter nutze eine sich ihm ergebene Gelegenheit seine sadistischen Motive auszuleben und den Jungen schlußendlich zu töten


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27.07.2024 um 23:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und solche fehlgeschlagenen Versuche wären dann vielleicht doch bekannt geworden, nachdem der Fall durch die Presse ging....
Es wäre interessant, ob sich heute vielleicht Jungs von damals (die heute vielleicht selbst Väter sind) an solche Situationen erinnern, denen sie damals keine Bedeutung beigemessen haben. Das wäre vielleicht wirklich eine Möglichkeit, einem Täter heute noch auf die Spur zu kommen, selbst wenn dieser heute vielleicht ganz woanders wohnt.


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28.07.2024 um 00:14
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es wäre interessant, ob sich heute vielleicht Jungs von damals (die heute vielleicht selbst Väter sind) an solche Situationen erinnern, denen sie damals keine Bedeutung beigemessen haben
Die Frage ist halt, ob sie sich dann heute noch erinnern, wenn es ihnen damals gar nicht komisch vorkam. Wenn es z. B. sodann was war wie: "Kannst Du mir mal helfen, diese Kiste hochzutragen?" - "Nein, tut mir leid, ich habe einen Termin beim Zahnarzt und bin schon spät dran!" dann wäre das eine so alltägliche Situation, dass man sie leicht vergisst.

Etwas ganz anderes wäre es natürlich, wenn es da schon etwas irgendwie "komisch" gewesen ist, also wenn der angeblich Hilfsbedürftige irgendwie gar nicht so hilfsbedürftig war (z. B. weil es sich nicht um eine schwere Kiste, sondern nur um einen kleinen Karton gehandelt hat) oder irgendwie schon direkt versucht hat, Körperkontakt herzustellen.

Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass es irgendwie in unbewusst in Erinnerung geblieben ist und plötzlich wieder auftaucht.


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28.07.2024 um 20:02
@brigittsche
Wenn es wirklich schon vorher einen Versuch gegeben hat, ein anderes Kind anzulocken, dann weiß es derjenige, mittlerweile Erwachsene. Selbst wenn er sich zum Zeitpunkt damals nichts gedacht hat. Es hat ja einen Grund gegeben, warum er nicht mitgegangen ist. Ein bestimmtes Bauchgefühl, die warnende Stimme der Mutter im Kopf. Und dann etwas später die Nachricht, dass ein Kind ermordet wurde. Da wären doch sicher alle Alarmglocken angegangen, FALLS es einen Versuch gegeben hätte. Also hat es entweder keinen Versuch gegeben oder das Bauchgefühl wurde verdrängt. Vielleicht hat er die Person gekannt und es abgetan: „Ach, der Herr x hat das wahrscheinlich gar nicht so gemeint. Vielleicht hab ich was falsch verstanden, ich war ja noch ein Kind.“ Vielleicht sollte man einen niederschwelligen Aufruf starten in der Bevölkerung der Umgebung, ob etwas vorgefallen ist. Heutzutage ist man auch weit sensibler, was Kinderbelästigung betrifft. Früher hatten die Erwachsenen recht und basta, Kindern wurde nicht so zugehört.


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28.07.2024 um 20:18
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Es hat ja einen Grund gegeben, warum er nicht mitgegangen ist.
Ja, nur kann der eben leider auch ganz banal gewesen sein - derjenige hatte wirklich keine Zeit oder, weniger edel: schlichtweg keine Lust. Dann wird er sich heute wohl nicht mehr daran erinnern können.

Was Du beschreibst, eine diffuse Angst, ein Bauchgefühl... das ist natürlich richtig, dass das heute noch oder wieder in der Erinnerung präsent sein kann.

Aber eben nicht, wenn es den Versuch zwar gab, der Betreffende sich aber damals und auch im Nachhinein nichts dabei gedacht hat, weil eben nichts Verdächtiges erkennbar war. Und selbst wenn ich lese, dass ein Kind ermordet wurde, warum soll ich dann an den Typen denken, der mich gebeten hat ihm mit einer Kiste zu helfen, worauf ich aber keinen Bock hatte, weil ich mit meinen Kumpels zum Fußball verabredet war?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

28.07.2024 um 20:35
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:warum soll ich dann an den Typen denken, der mich gebeten hat ihm mit einer Kiste zu helfen, worauf ich aber keinen Bock hatte, weil ich mit meinen Kumpels zum Fußball verabredet war?
Ja, wenn man sowas vermutet, sollte man das konkret ansprechen, wenn man einen Aufruf macht. Vielleicht kann derjenige es nicht damit in Verbindung bringen, vielleicht auch schon. Man hat ja nicht viel zu verlieren, aber manchmal kommen erstaunlicherweise Leute mit Sachen raus, wo Du Dir an den Kopf greifst


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28.07.2024 um 20:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, nur kann der eben leider auch ganz banal gewesen sein - derjenige hatte wirklich keine Zeit oder, weniger edel: schlichtweg keine Lust. Dann wird er sich heute wohl nicht mehr daran erinnern können.
Das denke ich auch. Wenn wirklich gar nichts verdächtiges in dieser Situation war, so wird mn sich wohl kaum daran erinnern
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und selbst wenn ich lese, dass ein Kind ermordet wurde, warum soll ich dann an den Typen denken, der mich gebeten hat ihm mit einer Kiste zu helfen, worauf ich aber keinen Bock hatte, weil ich mit meinen Kumpels zum Fußball verabredet war?
Eben.
Es ist mehr als unwahrscheinlich, das man sich an den Vorfall überhaupt erinnern kann.
Und was sollte man daraus heute für Erkenntnisse ziehen wollen, wqenn sich jemand sich erinnert von einem ihm unbekannten Mann 1994 gebeten worden zu sein, den Einkauf hoch zu tragen-

Das Einzige wäre, wen jemand sich erinnern könnte, von einem Mann entsprechend belästigt worden zu sein und man dessen Identität auch heute noch feststellen könnte.
So wie im Fall des schwarzen Mannes ( Ney)
Aber, das halte ich für Unwahrscheinlich


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28.07.2024 um 20:56
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ja, wenn man sowas vermutet, sollte man das konkret ansprechen, wenn man einen Aufruf macht. Vielleicht kann derjenige es nicht damit in Verbindung bringen, vielleicht auch schon.
Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei: Ich meine damit, dass man diesen Vorgang, eben wegen seiner völligen Belanglosigkeit, schon wenig später vergessen hat. Der ist dann weg, gelöscht, verschwunden, ausradiert. Da kann man 100 Aufrufe machen, derjenige wird sich nicht mehr erinnern.

Weder einige Tage danach, noch 30 Jahre später.

Das ist eine grundsätzlich andere Situation, als wenn es schon damals irgendwie komisch gewesen wäre. Aber das war es in meinem Beispiel ja eben nicht. In diesem Fall, also wenn es etwas komisches gegeben hätte, wäre es durchaus möglich, dass man sich (wieder) erinnert.

Aber ich habe z. B. meine Zweifel, ob Du alle Leute aufzählen kannst, die Dich vor 30 Jahren mal nach der Uhrzeit oder dem Weg gefragt haben. Einfach weil solche Alltäglichkeiten, wenn es denn nichts Besonderes daran gibt, unmittelbar danach wieder weg sind.


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29.07.2024 um 09:30
@brigittsche
Ja, ich versteh Dich schon. Vielleicht geh ich zu sehr von mir selbst aus. Mir wäre es als Kind zu jeder Zeit komisch vorgekommen, wenn mich ein Fremder angesprochen hätte und mich zum mitkommen bewegen wollte. Aber ich war auch ein sehr vorsichtiges Kind. Und wir reden jetzt ja nicht von 5 jährigen. Die Kätzchen haben sicher nicht mehr gezogen. Schon klar, Georgina ist für ein gebrauchtes Handy mitgegangen. Aber die kannte den Typen auch vom sehen. Vielleicht kannte Stefan seinen Mörder auch? Dann hatte der Typ aber wahrscheinlich Stefan schon länger im Visier. Schade, dass da keiner was beobachtet hat.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

29.07.2024 um 11:49
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Mir wäre es als Kind zu jeder Zeit komisch vorgekommen, wenn mich ein Fremder angesprochen hätte und mich zum mitkommen bewegen wollte. Aber ich war auch ein sehr vorsichtiges Kind. Und wir reden jetzt ja nicht von 5 jährigen. Die Kätzchen haben sicher nicht mehr gezogen
Ah, ok, dann verstehe ich das! Mir wäre es übrigens auch komisch vorgekommen, weil meine Mutter mir immer nachdrücklich eingeschärft hat, ich solle nicht mit Fremden gehen. Aber trotzdem hätte ich das sicher im Laufe der Zeit vergessen - einfach weil ich zwar nicht gedacht hätte, dass da jemand was Böses will, aber aus Prinzip nicht mitgegangen wäre. Und daher wäre das nichts gewesen, was mich verwundert hätte.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

29.07.2024 um 16:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Eine spontane Tat und Stefan ein Zufallsopfer, der sich irgendwie "mitquatschen " lies.
"Mitschnacker" hieß das damals in meiner Kindheit in den 70ern bei uns, wenn jemand versuchte, Kinder mit sich zu locken. Und das war uns sehr präsent, ich erinnere mich besonders an meine Kindergartenzeit, als ich mitunter ganz allein als Vier- oder Fünfjährige durch die Feldmark streifte. Kam mir jemand komisch vor, sah ich zu, dass ich nachhause kam. Und sowas kam durchaus vor. Zu der Zeit und auch ein paar Jahre später dann auch durchaus Übergriffe und Überfälle! Das war damals aber eben in der Gegend (Hamburger Umland) selten, aber doch nicht soo selten, dass das ein großes Thema gewesen wäre. Man hat damit so gelebt, als Kind, das nicht persönlich betroffen war. Die Eltern wussten davon, aber so eine richtige "Alarmbereitschaft" war da anders als heute irgendwie nicht. Den Kindern wurde eindringlich gesagt, mit niemandem mitzugehen. Daran hat man sich gehalten. Dass man das gar nicht selbst in der Hand hat, wenn's drauf an kommt, das war mir als Kind aber nicht bewusst. Ich erinnere mich, immer damit gerechnet zu haben, dass da möglicherweise gleich jemand aus dem Busch springt (als ich so 12, 13, 14 war), wenn ich abends im Dunkeln wenig beleuchtete Wege einige hundert Meter von den nächsten Häusern weg entlanggegangen bin. Dass ich in so einem Fall wohl nichts hätte tun können, war mir aber nicht klar.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

29.07.2024 um 16:50
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Den Kindern wurde eindringlich gesagt, mit niemandem mitzugehen.
Ich kenne es aus den 80er Jahren ähnlich, wobei meine Mutter da sehr drauf geachtet hat. Und mir auch, ab einem bestimmten Alter, erlaubt hat, mit ihr Aktenzeichen XY zu gucken - damit ich sehe, was passieren kann.

Die Frage ist aber, inwieweit ein Kind (oder im Falle Stefan eher ein Jugendlicher) erkennen kann, ob eine Situation nun gefährlich ist oder eben Alltagskram wie er häufiger vorkommt.

Mir ist es als Kind mal passiert, dass neben mir ein Auto hielt und der Fahrer mich gefragt hat, ob ich ihm helfen könnte. Ich bin weggerannt, weil ich wusste, dass sowas mitunter gefährlich sein kann. Keine Ahnung, wahrscheinlich war es total harmlos und er wollte nur nach dem Weg fragen.

Als mich aber mal ein älterer Herr nach einer bestimmten Straße gefragt hat, habe ich ihm das freundlich gesagt, er hat sich bedankt und ist weitergegangen. Das war mir keineswegs unheimlich oder ähnliches (die Szene ist mir auch nur im Gedächtnis geblieben, weil mein Freund der zufälligerweise dabei war später gesagt hat, ich hätte dem alten Herrn den falschen Weg sagen sollen, das wäre doch lustig gewesen - was ich ziemlich gemein fand.)


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