Aktuelle Fahndungen nach Tatverdächtigen und Straftätern

Eine weitere Fahndung nach einem Tatverdächtigen.ö In den drei verfügbaren Behördenmeldungen finden sich zum Tatvorwurf bzw. den Tatvorwürfen drei Varianten.

Tat 1

Tatzeit: 20.5.24, gegen 18.40
Tatort: Neckarstraße, Moers
Tatvorwurf: Brandstiftung

Ein 39-jähriger Mann aus Moers wird verdächtigt, am Montagabend, gegen 18.40 Uhr, im Eingangsbereich des Wohnhauses seiner ehemaligen Lebensgefährtin an der Neckarstraße in Moers Benzin entzündet zu haben.

Das Feuer griff auf das gesamte Wohnhaus über. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Personen in dem angezündeten Haus.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65858/5783366

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Tat 2
Tatzeit: 20.5.24, gegen 19.10
Tatort: Eurotec-Ring, Moers
Tatvorwurf: Raub. Der gesuchte ist verdächtig,

unter Vorhalt eines Messers und Einsatz von Reizgas ein Fahrzeug entwendet zu haben. Hierbei wurde der 49-jährige Fahrzeughalter leicht verletzt.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65858/5783366

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Weitere Angaben:

Der abgebildete Beschuldigte hatte das Haus seiner Exfreundin angezündet. Es entstand großer Sachschaden und das Haus ist unbewohnbar. Hiernach raubte er einen Pkw und setzte sich ins Ausland ab.

Nun gibt es Hinweise darauf, dass er wieder in Moers ist. Es ist nicht auszuschließen, dass er weitere Straftaten zum Nachteil seiner Exfreundin begehen will.

Quelle: https://polizei.nrw/fahndung/140803
Dort gibt es auch ein Foto und eine Personenbeschreibung.

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Die drei Varianten des Tatvorwurfs bzw. der Tatvorwürfe:
Aktuelle Pressemeldung, https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65858/5821990 , Brandstiftung.
Älteren Pressemeldung https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65858/5783366 , Brandstiftung und Raub
Fahndungsportal NRW https://polizei.nrw/fahndung/140803 , schwere Brandstiftung und Raub

Drei Monate nach der blutigen Attacke fahndet die Polizei jetzt öffentlich nach den zwei Verdächtigen.

Quelle: https://m.bild.de/regional/hessen/frankfurt-mann-lebensgefaehrlich-verletzt-fahndung-nach-bubi-brutalos-669792bc3529bf7c06273da0

Na da wurde ja 3 Monate bisher Rücksicht genommen, obwohl ein 30jähriger lebensgefährlich verletzt wurde

Es wird ein Tatverdächtiger gesucht, bei dem wohl kaum gesagt werden kann, der Fall würde stinken...

Tat 1
Tatzeit: Mittwoch, 6.03.24
Tatort: Filiale der Drogerie Müller in der Wittlicher Schlossgalerie
Tatvorwurf: Diebstahl hochwertiger Parfüms bekannter Markenhersteller, Wert über 1.700 €

Tat 2
Tatzeit: Donnerstag, 7.03.24
Tatort: Filiale der Drogerie Müller in der Wittlicher Schlossgalerie
Tatvorwurf: Diebstahl hochwertiger Parfüms bekannter Markenhersteller, Wert über 900 €

Personenbeschreibung und 5 Fotos: https://www.polizei.rlp.de/fahndung/detailansicht/default-fb5e30a578ecf5515e4b0063b8141ac7

Es wird immer verrückter:

Mittwochabend, kurz nach 20 Uhr. Ein Wohnmobil rast über die Autobahn A3, dicht dahinter ein schwarzer VW Phaeton und ein BMW. Immer wieder wechseln sie die Spuren, Lkw-Fahrer werden geschnitten. Eine Verfolgungsjagd!
An der Raststätte Logebachtal östlich von Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen) verlässt der Wohnmobilfahrer plötzlich die Autobahn. Der Phaeton mit Büdinger Kennzeichen rast ihm hinterher, rammt offenbar gezielt das Heck des Campers.

Quelle: https://m.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/messerangriff-auf-a3-rastplatz-wohnmobil-fahrer-51-schwer-verletzt-66989df4d8f6555e1592310a

In der Pressemitteilung wird diese vorige Verfolgungsjagd bevor es zum Mordversuch kam, allerdings nicht erwähnt:

Am 17.07.2024, gegen 20:15 Uhr, kam es auf dem Gelände des Rastplatzes "Logebachtal West" zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen - hierbei wurden ein 51-Jähriger und seine 50-jährige Ehefrau durch Stiche schwer verletzt.

Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand stand der 51-Jährige zur Tatzeit auf dem Rastplatz vor seinem Wohnmobil, als sich plötzlich ein weiterer Wagen näherte und mit Wohnmobil kollidierte. Der Geschädigte wurde hierbei kurzzeitig eingeklemmt. Der Fahrer des anderen Wagens stieg dann aus und attackierte zusammen mit bis zu vier weiteren Personen den 51-Jährigen nach dem derzeitigen Sachstand mit Tritten und spitzen Gegenständen - die 50-jährige Ehefrau wurde bei der Aktion auch durch Stiche verletzt und nach erfolgter Behandlung vor Ort mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert. Ihr Ehemann wurde nach der erfolgten Erstversorgung mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Die Tatverdächtigen entfernten sich noch vor dem Eintreffen der von Zeugen alarmierten Einsatzkräfte mit einem Pkw

bei dem es sich möglicherweise um einem VW Touran handelt,

über die BAB 3 in Richtung Frankfurt.

Die eingeleiteten Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen, zu denen auch eine Ringalarmfahndung gehörte, führten bislang noch nicht zur Feststellung der Tatverdächtigen.

Aufgrund der Gesamtumstände hat eine Mordkommission der Bonner Polizei unter Leitung von KHK Norbert Lindhorst zusammen mit Staatsanwältin Carola Stangier die Ermittlungen zu dem Geschehen übernommen. Aus den ersten Ermittlungen ergaben sich Anhaltspunkte für eine mögliche Vorbeziehung zwischen den Geschädigten und den Tatverdächtigen.

Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem geschilderten Geschehen gemacht haben, oder Angaben zur Identität / zum aktuellen Aufenthaltsort der Tatverdächtigen machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0228-150 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/5825547

Ist das jetzt eine Erfindung der Bild? Dafür ist das ja sehr detailliert ɓeschrieben. Und ohne Vorgeschichte so eine brutale Tat, glaube ich nicht.

Lanza schrieb:diese vorige Verfolgungsjagd bevor es zum Mordversuch kam

Hier wird auch erwähnt, dass es vorher schon eine Verfolgungsfahrt gab:

BAD HONNEF: Ehepaar auf A3-Raststätte abgestochen! Dashcam nimmt Täter auf - Fahndung läuft!

Externer Inhalt
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Bei Min 2:17 sieht man einen der TV. Das Fluchtauto soll ein französisches Kennzeichen haben

Hier wird ein des Bankraubs verdächtiger gesucht. Ein Delikt, das wohl immer seltener wird.

Tatzeit: Montag, 1.7.24 gegen 8.00 Uhr
Tatort: Volksbank Darmstadt Mainz, Filiale Gensingen, Alzeyer Str. 3, 55457 Gensingen
Tatvorwurf:

Der ca. 50 bis 65 Jahre alte Mann lauerte offensichtlich bereits vor den offiziellen Öffnungszeiten den in der Bank beschäftigten Personen auf und zwang diese gegen 8 Uhr unter Vorhalt einer Schusswaffe zur Öffnung des Tresors. Nach der Öffnung des Tresors nahm der unbekannte Täter das dort gelagerte Bargeld an sich, packte es in eine mitgebrachte Einkaufstasche und flüchtete vom Tatort.

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/fahndung/detailansicht/fahndung-nach-zwei-bewaffneten-bankueberfaellen-auf-volksbank-alzey-worms-1

Dort auch eine Personenbeschreibung und vier Bilder.

TatsachenTreue schrieb:Ein Delikt, das wohl immer seltener wird.

In der Tat:

Die Anzahl der traditionellen Banküberfälle in Deutschland ist seit 2012 um fast 90 Prozent gesunken, und zwar von 202 auf 28 Fälle im Jahr 2021. Doch nur die Methoden sind anders, denn gleichzeitig haben sich die Geldautomatensprengungen hierzulande auf 392 Fälle fast verzehnfacht, so Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/bankueberfall-geldautomaten-kriminelle-1.5733341

Die Geldautomatensprengung ist der neue Banküberfall

Ergänzend zu diesen beiden Beiträgen:

Beitrag von Lanza (Seite 65)
Beitrag von Lanza (Seite 65)

hier nun eine nicht redaktionell bearbeitete dpa-Mitteilung, die von der SZ veröffentlich wurde:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/autobahn-rastplatz-angriff-wohnmobil-gerammt-und-ehepaar-verletzt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240718-930-177119

emz schrieb:hier nun eine nicht redaktionell bearbeitete dpa-Mitteilung

Das ist schon ein Widerspruch in der Einleitung. Auch die dpa hat eine Redaktion.

Aber interessant aus dem Artikel, dass es wohl gleich 5 TVs waren:

Dann seien der Mann und seine 50 Jahre alte Frau von bis zu fünf Personen angegriffen und schwer verletzt worden, berichtete die Polizei.

Die Attacken sollen mit Tritten und spitzen Gegenständen - also Messer oder Schraubenziehern - ausgeführt worden sein.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/autobahn-rastplatz-angriff-wohnmobil-gerammt-und-ehepaar-verletzt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240718-930-177119

Lanza schrieb:Die Geldautomatensprengung ist der neue Banküberfall

Scheint so.
Und ändert manches.

Diese Täter treten dem Bankpersonal nicht mehr gegenüber, es fallen insofern psychisch belastende direkte Konfrontationen weg.
Sorgen und Ängste konnen bei Bewohnern von Gebäuben mit Geldautomatene entstehen - Furch vor Sprengung genau dort.
Personenschäden grundsätzlich möglich, wenn bei Sprengung Stabilität Gebäude unterschätzt.
Der Schaden besteht nun aus geraubter Summe + Sachschaden + Renovierungskosten.
("Zwangsrenovierung" der Filiale mag ich nicht wirklich als Vorteil sehen bei länger nicht umgebauten Filialen.)

Auffällig finde ich im Presseportal die große Anzahl an Fällen mit nur verbaler Beschreibung der Tatverdächtigen. Es sollte doch eigentlich Bilder aus den Automaten und Filialen geben? Oder wird auf Öffentlichkeitsfahndung verzichtet, weil Identität Tatverdächtiger/Zugehörigkeit zu schon bekannten Banden auch anders/schneller ermittelbar? Oder tarnen sich die Tatverdächtigen hinreichend -wie im einzigen Fall mit Foto, den ich fand:

Tatzeit:
1. 22.4.24
2. 14.05.24
Tatort:
1. Stadtzentrum Schenefeld
2. Elbgaupassage Hamburg
Tatvorwurf:

In den Nächten zum 22.04.2024 und 14.05.2024 hatten zwei unbekannte Täter versucht, durch Sprengungen von Geldautomaten an das darin befindliche Bargeld zu gelangen. Es entstand jeweils ein erheblicher Schaden, Bargeld konnten die Täter jedoch nicht erlangen. Für die Taten brachten die Täter pro Tatort zwei graue 11 kg Propangasflaschen in die Bankfilialen.

Aufgrund neuer Ermittlungsansätze wird angenommen, dass die Täter aus dem Umfeld der Tatorte stammen.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/2256/5824381

Dort auch zwei Bilder der Tatverdächtigen. Bei einem ist nur die Bekleidung zu sehen (Kapuze, Kopf vornübergebeugt), beim anderen nur eine schmaler Streifen auf Höhe der Augen (Kapuze, Textil vor Gesicht).

TatsachenTreue schrieb:Aufgrund neuer Ermittlungsansätze wird angenommen, dass die Täter aus dem Umfeld der Tatorte stammen.

Bislang hatte ich immer von Niederländischen Banden gehört, die die Gedautomaten ausspionieren, das Material besorgen und die Sprengung von Marokkanern ausführen lassen, die auch gleich wieder weg sind.
Nun gut, wenn diese Täter also aus der Nachbarschaft stammen, wird das schon so sein.

Lanza schrieb am 15.07.2024:Recht jung der TV. Wie kam er dann scheinbar gezielt auf den 74jährigen ?

Der TV, ein 22jähriger Serbe wurde in der Nähe von Paris gefunden und festgenommen.

Die Hintergründe zum Motiv bleiben weiterhin unklar, am Ende vom Video wird die Frage aufgeworfen ob evtl. doch ein Raub aus dem Ruder gelaufen ist:

Tötungsdelikt am Ammersee: Verdächtiger in Frankreich gefasst | BR24live

Externer Inhalt
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Das Video startet etwa erst ab Min 03:00. Der Redakteur befragt dort den BR Polizeireporter zum Fall und die Hintergründe und wie es zur Festnahme kam werden dort dargestellt

emz schrieb am 14.05.2024:Bei der Angabe zur Körpergröße sollte es nicht allzu schwierig sein, den Täter zu ermitteln.

Vielleicht doch, da die "nur" 1,60m Größe wohl doch nicht gesichert sind.

Er sei 40 bis 50 Jahre alt und etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß, habe stark gebräunte Haut und kurze schwarze oder graue Locken.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/frau-angeschossen-verletzt-polizei-fahndung-108.html

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TatsachenTreue schrieb am 04.07.2024:Tatzeit: 13.05.2024 gegen 5.10
Tatort: Total-Tankstelle, Bürger-Meister-Pütz-Straße, Duisburg Meiderich

Der Eintrag im Fahndungspotal NRW wurde gelöscht, die Polizeimeldung dazu ist noch online, weiteres finde ich nicht. Tatverdächtiger vermutlich mindestens identifiziert.

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Lanza schrieb am 17.07.2024:Na da wurde ja 3 Monate bisher Rücksicht genommen, obwohl ein 30jähriger lebensgefährlich verletzt wurde

Ich vermute stark, dass bislang sehr wohl ermittelt wurde. Nachdem nun offensichtlich die Voraussetzungen zur Öffentlichkeitsfandung erfült waren, ging es auch schnell:

Bereits einen Tag nach der Öffentlichkeitsfahndung kannten die Beamten die Identität der zwei Jugendlichen. Das bestätigte ein Pressesprecher des Frankfurter Polizeipräsidiums im Gespräch mit t-online. Somit ist die Fahndung beendet.

Quelle: https://www.t-online.de/region/frankfurt-am-main/id_100450682/frankfurt-eckenheim-nach-messer-attacke-zwei-junge-taeter-identifiziert.html

TatsachenTreue schrieb:Ich vermute stark, dass bislang sehr wohl ermittelt wurde. Nachdem nun offensichtlich die Voraussetzungen zur Öffentlichkeitsfandung erfült waren, ging es auch schnell:

Welche Voraussetzungen sollen das sein, die 3 Monate dauern. Es ist m. M. fahrlässig nach einer solchen Tat nicht frühzeitig eine ÖF zu veranlassen.

Lanza schrieb:Welche Voraussetzungen sollen das sein, die 3 Monate dauern. Es ist m. M. fahrlässig nach einer solchen Tat nicht frühzeitig eine ÖF zu veranlassen.

Was genau ermittelt wurde, warum scheinbar zunächst sich noch Erfolg versprochen wurde und dann erst die Voraussetzungen als gegeben gesehen wurden, weis ich natürlich nicht.

Aber zu den gesetzlich geregelten Voraussetzungen gibt es zwei gute Quellen.

Einmal das BKA.

Bei einer Öffentlichkeitsfahndung ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Das bedeutet, dass in jedem Einzelfall eine sorgfältige Abwägung zwischen

dem öffentlichen Interesse an einer wirksamen Strafverfolgung oder der Erfüllung anderer öffentlicher Aufgaben und
den schutzwürdigen Interessen des Gesuchten oder sonstiger Betroffener erfolgt.
[...]
Zudem müssen andere Formen der Aufenthaltsermittlung erheblich weniger Erfolg versprechen oder wesentlich erschwert sein.

Ausführlichere Erklärungen, was das jeweils genau bedeutet, Beispiele - die finde ich nicht. Vermutlich finden sich tiefergehende Ausführungen in Lehrbüchern für Juristen und Polizisten.
Bei anderen öffentlichen Ausgaben scheint mir der Aspekt Gefahrenabwehr möglich - ich vermute bauchgefühlig, eine Öffentlichkeitsfahndung wird umso eher genehmigt, umso höher eine Wiederholungsgefahr bei den Tatverdächtigen gesehen wird.

Quelle: https://www.bka.de/SharedDocs/FAQs/DE/Oeffentlichkeitsfahndung/oeffentlichkeitsfahndungFrage02.html

Auch Wikipedia beschäftigt sich mit den Voraussetzungen der Öffentlchkeitsfahndung.

In Deutschland ist die Öffentlichkeitsfahndung in § 131a StPO normiert. Die Anordnung von Fahndungen nach § 131a Abs. 3 und § 131b StPO darf nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzug auch durch die Staatsanwaltschaft und ihre Ermittlungspersonen erfolgen. Fahndungen nach § 131a Abs. 1 und 2 StPO bedürfen der Anordnung durch die Staatsanwaltschaft; bei Gefahr im Verzug dürfen sie auch durch ihre Ermittlungspersonen angeordnet werden (§ 131c StPO).

Mit dem Strafverfahrensänderungsgesetz von 1999 (StVÄG) wurde die strafprozessuale Öffentlichkeitsfahndung nach § 131 StPO umfassend reformiert. Daraus entstanden die heutigen §§ 131 – 131c StPO, welche nunmehr den verfassungsrechtlichen und strafprozessualen Voraussetzungen entsprechen. Seitdem ist der grundrechtliche Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung als Ausfluss des Persönlichkeitsrechtes rechtlich unbedenklich möglich. Seit der Reform sind Detailregelungen für Fahndungsmaßnahmen, spezielle Eingriffsbefugnisse anstatt einer Generalklausel, sowie die Zulässigkeit und Grenzen der strafrechtlichen Verarbeitung von personenbezogenen Daten bereichsspezifisch geregelt.

Verkürzt erläutert regelt § 131 StPO die Zulässigkeit von Fahndungsmaßnahmen und speziell die Öffentlichkeitsfahndung zum Zweck der Festnahme einer namentlich bekannten Person. § 131a StPO regelt die Fahndungsmaßnahmen und im Speziellen die Öffentlichkeitsfahndung zum Zweck der Aufenthaltsermittlung, sowie Identitätsfeststellung. § 131b StPO regelt die Einfügung von Abbildungen (Fotos, Videos, Phantombilder) bei einer Öffentlichkeitsfahndung. § 131c StPO die Anordnungsbefugnis für Öffentlichkeitsfahndungen.

Für Öffentlichkeitsfahndungen zu präventiven / polizeirechtlichen / gefahrenabwehrrechtlichen Zwecken bestehen in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen.

Quelle: Wikipedia: Öffentlichkeitsfahndung#Rechtliche Einordnung

Insbesonders zum letzten Satz des zweiten Ansatzes hätte ich eine Fußnote erwartet - weil sich das für mich noch zu allgemein liest, mir noch nicht klar wird, was damit genauer gemeint ist.

@TatsachenTreue

Verhältnismäßigkeit ist für mich, wenn lebensgefährliche Verletzungen vorliegen, dass alles zeitnah und schnell getan wird, dass diese TVs, keine Chance (in diesem Fall wohl etwa 100 Tage) mehr bekommen, einer weiteren Person solche Verletzungen zuzufügen

Lanza schrieb:Verhältnismäßigkeit ist für mich, wenn lebensgefährliche Verletzungen vorliegen, dass alles zeitnah und schnell getan wird, dass diese TVs, keine Chance (in diesem Fall wohl etwa 100 Tage) mehr bekommen, einer weiteren Person solche Verletzungen zuzufügen

Eine effektive Strafverfolgung (somit zuerst auch Fahndung) ist auch mein Interesse. Ebenso die Einhaltung der Regelungen des Rechtsstaates.
Für die Beurteilung der Verhältnismäßigkeit bzw. den Zeitpunkt der Öffentlichkeitsfahndung fehlen m.E. allerdings Informationen. Wie quasi schon erwähnt warum wurde wohl angenommen, mit welchen anderen Methoden die TVs zu ermitteln; wie gesichert erscheint den Behörden der genaue Tatablauf - damit auch gibt es Aufnahmen der Tat selber oder wurden die TVs durch Beschreibung (vom Opfer oder/und Zeugen?) auf Bildern aus der Umgebung des Tatortes als TV erkannt?

Unbekannt ist auch - und möglicherweie ein Kriterium bei der Frage Öffentlichkeitsfahndung ja/nein - ob es vorherige Verfahren/Anzeigen gab/gibt, bei denen die Beschreibungen zu den Erkenntnissen der Behörden zu diesen TVs passen.

Der in diesem Fall schnelle Erfolg der Öffentlichkeitsfahndung ist gewiss positiv, war aber m.e. nicht unbedingt zu erwarten. Das zeigen die ganzen anderen Fälle hier im Thread, wo trotz teils echtguter Bilder die gesuchten TV bislang offensichtlich weder identifiziert noch festgenommen werden konnten.

rhapsody3004 schrieb am 14.09.2023:Ps.
Bin wirklich mal über Mutmaßungen hinaus aufs Motiv gespannt, sollte das im Verlauf ergründet werden können.

Hier ein Satz zum Motiv nachdem auch das Urteil vor kurzem gesprochen wurde:

Täter habe sich wahllos Opfer gesucht
Als Mordmerkmale erkannte das Gericht für alle drei Fälle Heimtücke und niedrige Beweggründe. "Der Angeklagte ist mit seinem Auto durch die Gegend gefahren und hat sich wahllos Opfer ausgesucht", sagte der Vorsitzende Richter. Motiv für die Taten sei die Unzufriedenheit des Angeklagten mit seiner Lebenssituation gewesen.

Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/haft-mord-inline-skaterin-100.html