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Das mysteriöse Leben des Dr. Krombach aus Lindau am Bodensee
06.11.2016 um 16:39Meine persönliche Review zu dem Film "Im Namen meiner Tochter - Der Fall Bamberski" über Kalinka und Dr. Krombach.
Vorpremiere im Lindauer Parktheater am 12. Oktober 2016 - 20 Uhr.
Präsentiert wurde die Vorpremiere u.a. von der Lindauer Zeitung und dem Parktheater Lindau.
Der Film soll ein Drama sein, mit leichten Doko-Elementen. Er erzählt die Geschichte von der Tötung Kalinka Bamberski 1982 in Lindau am Bodensee, aus der Sicht ihres leiblichen Vaters André Bamberski. Er ist auch die Hauptperson. 2. Hauptperson ist Dr. Krombach. Dieser steht aber in der Geschichte nicht im Mittelpunkt, sondern eher der Kampf des Vaters Bamberski um Aufklärung und Gerechtigkeit. Der Film geht ca. 85 Minuten und ist eine französisch-deutsche Produktion.
POSITIV:
Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rolle sehr authentisch! Auch die Nebendarsteller geben sich sehr große Mühe! Cast und Ausstattung sind 1a!! Der Film hat einen Retro-Touch. Die Bilder, Farben und auch die Musik ist sehr passend! Die Kulisse, die Autos, die Kleidung usw. sind sehr schön. Technisch (Film, Schauspieler, Kamera, Schnitt, Ton usw.) ist der Film sehr gelungen! Wenn man den Fall kennt und auch vom Bodensee kommt, ist der Film sehr aufregend. Er regt auch zum denken an und man überlegt, wie man selbst in der Situation handeln würde, aus Sicht von Herrn Barmberski, man zweifelt am deutschen Rechtssystem und rätselt, wie sowas passieren kann, dass Beweise verschwinden, dass Dinge vertuscht werden und dass man den mutmaßlichen Täter nicht schon früher zur Verwantwortung gezogen hat. Man überlegt, ob man vielleicht auch Selbstjustiz vollzogen hätte, sicher schrecken manche Menschen sogar vor Mord nicht zurück, wenn es um die eigenen Kinder geht. Manch einer hätte vielleicht nicht 30 Jahre gewartet. Der Film ist interessant und die ca. 85 Minuten vergehen wie im Flug. Der Film lässt den Zuschauer am Ende mit seinen Gedanken alleine. Jeder soll sich selbst seine Meinung bilden und man hat viel Raum für eigene Vorstellungen und Gefühle. Es bleiben Fragezeichen und jeder muss selbst entscheiden, wie es weiter geht, bzw. wie er mit dem Film umgeht. Absolutes Highlight der Vorpremiere: am Ende stehen die deutschen Produzenten des Films REDE UND ANTWORT. In einer Art Podiumdiskussion, toll moderiert von Chefredakteur der Lindauer Zeitung, Herrn Dirk Augustin, können die Besucher Fragen stellen und auch Kritik äußern, bzw. Kommentare abgeben. Für mich noch interressanter als der eigentliche Film, zumal ich im Vorfeld nichts davon wusste. Es waren auch einige Zeitzeugen anwesend, wie der damals ermittelnde Kriminalkomissiar und die Lindauer Kripo (leider nicht gesprochen), ehemalige Angestellte und Patienten von Dr. Krombach, Nachmieter von Dr. Krombachs Haus, Nachbarn, Ersthelfer die zum Tatort gekommen sind und Kalinka tot aufgefunden haben.
NEGATIV
Der Film soll, laut Aussage der deutschen Produzenten" keine Dokumentation sein, sondern ein Drama." Darum habe man auf viele Details verzichtet. Hauptperson war auch nicht Dr. Krombach, sondern der 30-jährige Kampf von Bamberski. Ich persönlich hätte den Film länger gemacht und noch mehr heraus geholt. Ggf. sogar 2 oder 3 Teile gemacht. Aber dies war lt. Produzenten nicht möglich. Viele interessante Details wurden nicht erwähnt. Nun kommt der Widerspruch, a) keine Doko mit vielen Details aber b) ein Drama, in der die Dramatik nicht 100% ausgespielt wird. Für einen Kinofilm hat es mir an Thriller-Feeling gefehlt. Die beiden Hauptdarsteller, vor allem Sebastian Koch, konnte die Rolle gar nicht komplett verkörpern, er war toll, aber konnte sich nicht komplett ausspielen. DA WÄRE NOCH VIEL VIEL MEHR DRINNEN GEWESEN! Er selbst sagt in einem Interview, er hätte den Spannungsbogen am liebsten noch mehr aufgezogen, so dass der unwissende, nicht schon in den ersten Minuten sieht, was mit Kalinka passiert ist. Er hätte sich gewunschen, wenn der Zuschauer, vielleicht bis zum Höhenpunkt, nicht sicher ist, ob vielleicht Bamberski Paras hat und vielleicht verrückt ist. Mir war der Spannungskurve viel zu flach und der Höhenpunkt zu kurz. Die Stelle, an der Krombach entführt wird, ging gefühlte 3 Minuten. Man hätte das ganze viel aufregender inszinieren können, mehr auf die Psyche eingehen, mit Handkameras filmen, wie bei Breaking Bad. Spannung und Thrill wie bei Stieg Larsson und doch mit Details und Fakten bestückt. Bamberski oder Krombach Rolle wäre sicherlich auch etwas für Bryan Cranston aka Walter White, er hätte Bamberski und auch Krombach verkörpern können, aber auch nur, wenn das Drehbuch spannend wäre.
Ich vermute, das Geld ist ausgegangen oder die Anwälte von Krombach haben viel gestrichen oder verboten.
Die Produzenten haben erzählt, dass die Anwälte von Krombach den Film vorab gesehen und genehmigt haben.
Ich habe das Gefühl, der französische Produzent, hat sich ein paar Monate mit dem Film befasst, und hatte Lust auf den Film. Grundlage war das Buch von Bamberski. Perfekt ausgereift war das Projekt dann doch nicht, oder das Ziel war nicht so hoch. Nun scheint mir, der Film landet unter der Woche im ZDF und gerät in Vergessenheit. Lieber hätte ich fürs Fernsehen eine 2 oder 3.Teiler produziert. Spannend, mit allen Fakten, die Psyche von Krombach belichtet, warum seine erste Frau schon an einer Spritze gestorben ist, was ist damals passiert? Sein Vater im 2. Weltkrieg? Warum Leiche nicht gekühlt? Aber die Genehmigung hätte man sicherlich nicht bekommen, solange Dr. Krombach noch lebt. Glaube sogar, dass noch andere Verfilmungen folgen könnten, zumindest wenn Hollywood von der Sache mitbekommt ;-) Ob die Macher und Auftraggeber, sowie die Schauspieler und auch Bamberski selbst zufrieden mit dem Film sind, glaub ich nicht so recht. Meine persönliche Meinung.
Fazit: Interessanter Film zu einem sehr mysteriösen, bösen und interessanten Fall. Sollte man sich ansehen, wenn man sich mit dem Fall befassen möchte, oder befasst hat. Wer den Film nicht sieht, verpasst auch nichts besonderes. Für Bodenseeler oder Lindauer sehr schön anzusehen. Das Drama ist ok. leider ohne extremen Spannungsbogen und Nervenkitzel und ohne allen Details. Schade, habe mir etwas mehr erwartet, zumal noch so viel Fragen offen sind und es bis heute unerklärlich ist, wer die Organe entnommen hat. Trotzdem fand ich die Vorpremiere sehr unterhaltsam, besonders die Podiumdiskussion und die Kommentare der Zeitzeugen haben Gänsehaut bewirkt und man befand sich sehr sehr nah an der REALTITÄT und der damaligen Geschichte. Immer noch bleibt sehr viel OFFEN :-) Meine Schulnote: 3+
Vorpremiere im Lindauer Parktheater am 12. Oktober 2016 - 20 Uhr.
Präsentiert wurde die Vorpremiere u.a. von der Lindauer Zeitung und dem Parktheater Lindau.
Der Film soll ein Drama sein, mit leichten Doko-Elementen. Er erzählt die Geschichte von der Tötung Kalinka Bamberski 1982 in Lindau am Bodensee, aus der Sicht ihres leiblichen Vaters André Bamberski. Er ist auch die Hauptperson. 2. Hauptperson ist Dr. Krombach. Dieser steht aber in der Geschichte nicht im Mittelpunkt, sondern eher der Kampf des Vaters Bamberski um Aufklärung und Gerechtigkeit. Der Film geht ca. 85 Minuten und ist eine französisch-deutsche Produktion.
POSITIV:
Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rolle sehr authentisch! Auch die Nebendarsteller geben sich sehr große Mühe! Cast und Ausstattung sind 1a!! Der Film hat einen Retro-Touch. Die Bilder, Farben und auch die Musik ist sehr passend! Die Kulisse, die Autos, die Kleidung usw. sind sehr schön. Technisch (Film, Schauspieler, Kamera, Schnitt, Ton usw.) ist der Film sehr gelungen! Wenn man den Fall kennt und auch vom Bodensee kommt, ist der Film sehr aufregend. Er regt auch zum denken an und man überlegt, wie man selbst in der Situation handeln würde, aus Sicht von Herrn Barmberski, man zweifelt am deutschen Rechtssystem und rätselt, wie sowas passieren kann, dass Beweise verschwinden, dass Dinge vertuscht werden und dass man den mutmaßlichen Täter nicht schon früher zur Verwantwortung gezogen hat. Man überlegt, ob man vielleicht auch Selbstjustiz vollzogen hätte, sicher schrecken manche Menschen sogar vor Mord nicht zurück, wenn es um die eigenen Kinder geht. Manch einer hätte vielleicht nicht 30 Jahre gewartet. Der Film ist interessant und die ca. 85 Minuten vergehen wie im Flug. Der Film lässt den Zuschauer am Ende mit seinen Gedanken alleine. Jeder soll sich selbst seine Meinung bilden und man hat viel Raum für eigene Vorstellungen und Gefühle. Es bleiben Fragezeichen und jeder muss selbst entscheiden, wie es weiter geht, bzw. wie er mit dem Film umgeht. Absolutes Highlight der Vorpremiere: am Ende stehen die deutschen Produzenten des Films REDE UND ANTWORT. In einer Art Podiumdiskussion, toll moderiert von Chefredakteur der Lindauer Zeitung, Herrn Dirk Augustin, können die Besucher Fragen stellen und auch Kritik äußern, bzw. Kommentare abgeben. Für mich noch interressanter als der eigentliche Film, zumal ich im Vorfeld nichts davon wusste. Es waren auch einige Zeitzeugen anwesend, wie der damals ermittelnde Kriminalkomissiar und die Lindauer Kripo (leider nicht gesprochen), ehemalige Angestellte und Patienten von Dr. Krombach, Nachmieter von Dr. Krombachs Haus, Nachbarn, Ersthelfer die zum Tatort gekommen sind und Kalinka tot aufgefunden haben.
NEGATIV
Der Film soll, laut Aussage der deutschen Produzenten" keine Dokumentation sein, sondern ein Drama." Darum habe man auf viele Details verzichtet. Hauptperson war auch nicht Dr. Krombach, sondern der 30-jährige Kampf von Bamberski. Ich persönlich hätte den Film länger gemacht und noch mehr heraus geholt. Ggf. sogar 2 oder 3 Teile gemacht. Aber dies war lt. Produzenten nicht möglich. Viele interessante Details wurden nicht erwähnt. Nun kommt der Widerspruch, a) keine Doko mit vielen Details aber b) ein Drama, in der die Dramatik nicht 100% ausgespielt wird. Für einen Kinofilm hat es mir an Thriller-Feeling gefehlt. Die beiden Hauptdarsteller, vor allem Sebastian Koch, konnte die Rolle gar nicht komplett verkörpern, er war toll, aber konnte sich nicht komplett ausspielen. DA WÄRE NOCH VIEL VIEL MEHR DRINNEN GEWESEN! Er selbst sagt in einem Interview, er hätte den Spannungsbogen am liebsten noch mehr aufgezogen, so dass der unwissende, nicht schon in den ersten Minuten sieht, was mit Kalinka passiert ist. Er hätte sich gewunschen, wenn der Zuschauer, vielleicht bis zum Höhenpunkt, nicht sicher ist, ob vielleicht Bamberski Paras hat und vielleicht verrückt ist. Mir war der Spannungskurve viel zu flach und der Höhenpunkt zu kurz. Die Stelle, an der Krombach entführt wird, ging gefühlte 3 Minuten. Man hätte das ganze viel aufregender inszinieren können, mehr auf die Psyche eingehen, mit Handkameras filmen, wie bei Breaking Bad. Spannung und Thrill wie bei Stieg Larsson und doch mit Details und Fakten bestückt. Bamberski oder Krombach Rolle wäre sicherlich auch etwas für Bryan Cranston aka Walter White, er hätte Bamberski und auch Krombach verkörpern können, aber auch nur, wenn das Drehbuch spannend wäre.
Ich vermute, das Geld ist ausgegangen oder die Anwälte von Krombach haben viel gestrichen oder verboten.
Die Produzenten haben erzählt, dass die Anwälte von Krombach den Film vorab gesehen und genehmigt haben.
Ich habe das Gefühl, der französische Produzent, hat sich ein paar Monate mit dem Film befasst, und hatte Lust auf den Film. Grundlage war das Buch von Bamberski. Perfekt ausgereift war das Projekt dann doch nicht, oder das Ziel war nicht so hoch. Nun scheint mir, der Film landet unter der Woche im ZDF und gerät in Vergessenheit. Lieber hätte ich fürs Fernsehen eine 2 oder 3.Teiler produziert. Spannend, mit allen Fakten, die Psyche von Krombach belichtet, warum seine erste Frau schon an einer Spritze gestorben ist, was ist damals passiert? Sein Vater im 2. Weltkrieg? Warum Leiche nicht gekühlt? Aber die Genehmigung hätte man sicherlich nicht bekommen, solange Dr. Krombach noch lebt. Glaube sogar, dass noch andere Verfilmungen folgen könnten, zumindest wenn Hollywood von der Sache mitbekommt ;-) Ob die Macher und Auftraggeber, sowie die Schauspieler und auch Bamberski selbst zufrieden mit dem Film sind, glaub ich nicht so recht. Meine persönliche Meinung.
Fazit: Interessanter Film zu einem sehr mysteriösen, bösen und interessanten Fall. Sollte man sich ansehen, wenn man sich mit dem Fall befassen möchte, oder befasst hat. Wer den Film nicht sieht, verpasst auch nichts besonderes. Für Bodenseeler oder Lindauer sehr schön anzusehen. Das Drama ist ok. leider ohne extremen Spannungsbogen und Nervenkitzel und ohne allen Details. Schade, habe mir etwas mehr erwartet, zumal noch so viel Fragen offen sind und es bis heute unerklärlich ist, wer die Organe entnommen hat. Trotzdem fand ich die Vorpremiere sehr unterhaltsam, besonders die Podiumdiskussion und die Kommentare der Zeitzeugen haben Gänsehaut bewirkt und man befand sich sehr sehr nah an der REALTITÄT und der damaligen Geschichte. Immer noch bleibt sehr viel OFFEN :-) Meine Schulnote: 3+