Mordfall Yvonne Nöller
28.12.2013 um 19:35Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass irgendwas in der Verbindung zwischen der Tat und einem vermeintlichen Schuhfetischisten etwas hakt.
Schuhfetischismus ist ein Objekt-Fetisch. Meint: das Subjekt (in den Schuhen) steht nicht im Fokus des Interesses, sondern die Stimulanz durch das Objekt. In dieser Fetisch-Szene ist es i.d.R. eher der Fall, dass sich die Fetischisten von der "Dominanz" des Objekts sexuell stimuliert fühlen (nicht umsonst werden High Heels bevorzugt, deren Absatz an einen Phallus erinnern) und selbst eher devot sind und devot im Liebesspiel verhalten - sowohl dem Subjekt gegenüber als auch dem Objekt. Der klassische Schuhfetischist würde i.d.R. nicht auf einem Schuh seiner Begierde ejakulieren, da in diesem Fetisch das Worshipping im Vordergrund steht sowie die Dominanz des Objekts über den davon Erregten - und nicht umgekehrt die Dominanz des Erregten über das Objekt.
I.d.R. sind Ausübende dieses Fetischs nicht gerade "gewaltbereit" und v.a. würden sie sich nie achtlos dem Objekt ihrer Begierde gegenüber verhalten, indem Schuhe einfach liegen- oder sogar in einer Badewanne belassen werden. Aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Hier wurde ja bereits die Theorie angesprochen, dass sich das spätere Opfer über ihren Kunden lustig gemacht haben könnte. Implizit könnte also eine Affekttat vermutet werden, die ich allerdings - ausgehend von dem XY-Material - für wenig logisch erachte.
Der Sprecher verweist darauf, dass der Täter das Opfer "insgesamt drei Mal getötet" hat. Er misshandelte und würgte sie. Der Sprecher gab darüber hinaus an, dass er sie mit Wäschestücken fesselte, als sie schon tot war. Danach legte er sie in die Wanne. Das schaut mir eher nach einem sehr planvollen und überlegten Handeln aus, wobei die Handlungen (Vorsicht - Eindruck!) weniger aus unbedingtem Tötungswillen zu rühren scheinen, sondern aus einer unbedingten Verdunklungsabsicht motiviert scheinen. Ein relativ anonymer, sporadischer 0815-Kunde hätte in den 80ern hinsichtlich eines möglichen Überlebens seines Opfers wahrscheinlich weniger zu befürchten gehabt, als eine Person mit hohem Wiedererkennungswert, sei es auf Grund einer besonderen beruflichen oder Szenezugehörigkeit mit entsprechendem Standing.
Mich erinnert die Drosselung und Fesselung des schon toten Opfers mit Wäschestücken eher an die Vortäuschung einer Straftat mit sexuellem Hintergrund, wobei ja bereits ermittelt wurde, dass es zu sexuellen Handlungen noch nicht gekommen sein dürfte, als der Täter sein Opfer angriff. Stellt sich für mich die Frage, wer davon profitieren könnte, eine Gewalttat als Sexualstraftat darzustellen und sicherzugehen, dass das Opfer den Täter niemals identifizieren kann.
Eine solche Wohnung, wie das Opfer sie anmietete, um ihre Dienstleistung auszuüben, haben sich in dieser Zeit hauptsächlich Damen des Gewerbes genommen, die unabhängig von einem Zuhälter ihr eigenes Geschäft aufbauen wollten. Für mich wäre von Interesse, was das Opfer in der Zeit vor Anmietung dieser Wohnung gemacht hat.
Schuhfetischismus ist ein Objekt-Fetisch. Meint: das Subjekt (in den Schuhen) steht nicht im Fokus des Interesses, sondern die Stimulanz durch das Objekt. In dieser Fetisch-Szene ist es i.d.R. eher der Fall, dass sich die Fetischisten von der "Dominanz" des Objekts sexuell stimuliert fühlen (nicht umsonst werden High Heels bevorzugt, deren Absatz an einen Phallus erinnern) und selbst eher devot sind und devot im Liebesspiel verhalten - sowohl dem Subjekt gegenüber als auch dem Objekt. Der klassische Schuhfetischist würde i.d.R. nicht auf einem Schuh seiner Begierde ejakulieren, da in diesem Fetisch das Worshipping im Vordergrund steht sowie die Dominanz des Objekts über den davon Erregten - und nicht umgekehrt die Dominanz des Erregten über das Objekt.
I.d.R. sind Ausübende dieses Fetischs nicht gerade "gewaltbereit" und v.a. würden sie sich nie achtlos dem Objekt ihrer Begierde gegenüber verhalten, indem Schuhe einfach liegen- oder sogar in einer Badewanne belassen werden. Aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Hier wurde ja bereits die Theorie angesprochen, dass sich das spätere Opfer über ihren Kunden lustig gemacht haben könnte. Implizit könnte also eine Affekttat vermutet werden, die ich allerdings - ausgehend von dem XY-Material - für wenig logisch erachte.
Der Sprecher verweist darauf, dass der Täter das Opfer "insgesamt drei Mal getötet" hat. Er misshandelte und würgte sie. Der Sprecher gab darüber hinaus an, dass er sie mit Wäschestücken fesselte, als sie schon tot war. Danach legte er sie in die Wanne. Das schaut mir eher nach einem sehr planvollen und überlegten Handeln aus, wobei die Handlungen (Vorsicht - Eindruck!) weniger aus unbedingtem Tötungswillen zu rühren scheinen, sondern aus einer unbedingten Verdunklungsabsicht motiviert scheinen. Ein relativ anonymer, sporadischer 0815-Kunde hätte in den 80ern hinsichtlich eines möglichen Überlebens seines Opfers wahrscheinlich weniger zu befürchten gehabt, als eine Person mit hohem Wiedererkennungswert, sei es auf Grund einer besonderen beruflichen oder Szenezugehörigkeit mit entsprechendem Standing.
Mich erinnert die Drosselung und Fesselung des schon toten Opfers mit Wäschestücken eher an die Vortäuschung einer Straftat mit sexuellem Hintergrund, wobei ja bereits ermittelt wurde, dass es zu sexuellen Handlungen noch nicht gekommen sein dürfte, als der Täter sein Opfer angriff. Stellt sich für mich die Frage, wer davon profitieren könnte, eine Gewalttat als Sexualstraftat darzustellen und sicherzugehen, dass das Opfer den Täter niemals identifizieren kann.
Eine solche Wohnung, wie das Opfer sie anmietete, um ihre Dienstleistung auszuüben, haben sich in dieser Zeit hauptsächlich Damen des Gewerbes genommen, die unabhängig von einem Zuhälter ihr eigenes Geschäft aufbauen wollten. Für mich wäre von Interesse, was das Opfer in der Zeit vor Anmietung dieser Wohnung gemacht hat.