Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

hanna7 schrieb:Das muessen U.und der Anwalt gut abwaegen. Eine rechtfertigende Notwehr kann er nicht begruenden, denn am Boden liegend konnte D. ihn nicht mehr bedrohen. Trotzdem wurde auf ihn eingeschlagen...

Das ist der einzige Knackpunkt den ich da noch sehe. Aber wenn er wirklich eine sehr schlüssige Begründung für die Tat an sich und das Vorgeschehen liefert und die Brutalität dann mit einem kompletten ausrasten erklärt weil sich eben alle Gefühle bahn gebrochen haben könnte unter Umständen sogar das schlüssig werden...

Ja, aber mal ganz ehrlich:

Er ist angeklagt wegen Totschlag. War von Anfang an klar. Der TV schweigt.

Jetzt im Prozessverlauf könnte man ihm - in Voraussicht des Verteidigers, der dem TV zum Schweigen dringend geraten hat - , Mordmerkmale konstruieren und evtl. diese auch nachgewiesen werden, wenn das Motiv käme .

Mordmerkmale:
Heimtücke - kein Problem: Der TV hat das Opfer an den Tatort gelockt . Nach der Rechtsprechung handelt heimtückisch, wer die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers bewusst zur Tötung ausnutzt und in feindlicher Willensrichtung gegen das Opfer handelt.[40][41]

Grausamkeit
Das Opfer ist körperlichen oder seelischen Qualen ausgesetzt, die nach Intensität und Dauer über das „normale Maß“ einer Tötung hinausgehen, wobei der Täter aus gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung heraus zusätzlich die Todesqualen erhöhend handelt.

@Archer

Anwalt Hans Reinhardt

Wenn ich jemanden freibekommen könnte, mit rechtlich zulässigen Mitteln, dann würde ich das tun, auch wenn ich wüsste er war schuldig!

Ca. bei Minute 1:01

Hans Reinhardt, Anwalt & Strafverteidiger

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Das ist die Realität und so arbeiten Anwälte.
Diese Einstellung von Anwälten, halte ich für bedenklich und zugleich beschämend.

Aber lassen wir es jetzt gut sein, diese Diskussion ist hier nicht erwünscht und OT.

Naja, Heimtuecke bei einem Angriff von vorne ist kaum zu begruenden. Denn dann weiss das Opfer, dass das es angegriffen wird und ist nicht mehr arglos bei dem Angriff auf sein Leben.. Heimtuekisch handelt der Angreifer von hinten, der Heckenschuetze oder Giftmoerder. Klar konnte D. sich nicht mehr wehren, weil er nicht rechtzeitig "gewarnt" wurde, um den Anschlag erfolgreich abzuwehren. Wenn das allerdings Voraussetzung waere, waere jeder Totschlag ein Mord, denn jedes Mordopfer wird sich des Angriffs nicht mehr erwehren koennen, sonst waere es ja nicht tot... Gerade das BVerfG fordert wegen der lebenslangen Strafe eine restriktive Auslegung, weil eben nicht jeder vorsaetzlich herbeigefuehrte Tod als Mord mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe gewertet werden soll...

Ich bin mir nicht sicher, ob der Richter in seinem Innersten wirklich zu 100 % von der Schuld des Tatverdächtigen überzeugt ist.

Lt. unserer Prozessbeobachter sagte er ja wohl auch:
"In Richtung Ulf sagte er, wenn man auf ein extrem falsches Urteil zusteuern würde, wäre er es, der dies verhindern könnte."

Daraufhin wollte der Anwalt nochmals mit seinem Mandanten sprechen. Wenn ein Richter vollständig überzeugt ist von der Schuld, warum sollte er das dann noch einwerfen?

Ein Mordmotiv sei aber nicht nachweisbar. "Wäre der erste Schlag von hinten gekommen, wäre Heimtücke naheliegend gewesen", erklärte der Richter. "So, wie sich der Fall jetzt darstellt, wäre das aber reine Kaffeesatzleserei. Der Strafprozess stößt an dieser Stelle an seine Grenzen." t

Der Strafprozess stößt an dieser Stelle an seine Grenzen!, gesprochen von Richter drees.

Soll wohl heißen das Urteil wird zwischen Totschlag und Mord liegen. Heißt für mich auch Höchstmaß für Totschlag. Ich könnte mir denken das der Richter schon im reinen mit sich ist was das Strafmaß angeht.
Mann kann ihm den Mord nicht nachweisen ist aber kurz davor was die Beweislast angeht.
So sehe ich das gesprochene.
Vlt. Hat der Anwalt gerade deswegen nun schwitzige Hände und möchte nun was herausschlagen durch
Evtl. Teilgeständniss.
Was denkt ihr dazu?

@chantilly
Um ihm die (letzte?) Gelegenheit zu geben, den Mund aufzumachen!?

@Nussknacker13
... Wenn man auf ein EXTREM FALSCHES Urteil hinsteuern würde...

@Nussknacker13
Genauso sehe ich diesen Satz auch. Ulf sagte ja wohl er wäre es nicht gewesen. Nun läuft alles auf eine
Verurteilung raus und der Richter bietet im an, wenn er denn unschuldig ist kann er ja was dagegen tun.

@KT
Danke, genau so @chantilly

@chantilly
Mit diesem Satz spricht er meinermeinung nur den Tv an. Das ist kein Satz für die Öffentlichkeit sonders explizit für Ulf.
Dieser Satz heißt doch im übertragenen Sinne nichts anderes wie"wenn du der Meinung bist wir steuern auf ein extrem falsches Urteil hin, dann unternehme doch etwas dagegen und äußere dich zum Fall damit wir verstehen warum du unschuldig bist"
So und nur so verstehe ich diesen Satz.
Der RA wird das verstanden haben und will sich nun noch mal mit seinem Mandant darüber beraten.
Ich kann mir vorstellen das am Montag was entscheidendes kommt.

Meiner Meinung nach ist der Richter zu 100% davon überzeugt, dass da der richtige auf der Anklagebank sitzt und ich bin auch der Meinung, dass er ihn eigentlich gerne wegen mordes verurteilen würde, aber das einfach nicht möglich ist... Dieser Satz an Ulf ging ausschließlich an ihn! Er wollte damit den druck auf Ulf erhöhen indem er ihn persönlich anspricht und mehr oder weniger an ihn appelliert! Ich weiß nicht in er vorher schonmal das Wort direkt an Ulf richtete, außer vielleicht am ersten Tag um zu fragen ob er aussagen möchte... Auf mich wirkte diese direkte Absprache sehr eindringlich und ich glaube er würde es auch daniels Eltern wünschen, dass Ulf endlich den Mund aufmacht, denn ob mans glaubt oder nicht, Richter sind auch Menschen...

Oder U wird die Haftzeit nutzen und ein Buch über seine Geschichte schreiben.
Nicht das er nach der Haft gleich wieder Straffällig werden muss um seinen Lebensunterhalt zu sichern.

@TatzFatal
Bei dem Anwalt! Der lässt sich sein schweigen sicher gut bezahlen...;-)

@pipilotta : - )
Jeder RA muss eine gewisse Anzahl an Pflichtverteidigungen übernehmen, und das Ganze zu einem festgelegten Stundensatz (niedrigster Satz). Dazu ist jeder RA verpflichtet.
Der verdient nicht gut an U.

@TatzFatal
Oh ok, das wusste ich nicht! Aber käm der Anwalt dann nicht eher aus dem Kreis Düsseldorf als Pflichtverteidiger?

Ich habe noch nie gehoert, dass ein Verteidiger eine bestimmte Anzahl an Pflichtverteidigungen uebernehmen muss. In der Praxis lieben Verteidiger Pflichtvetteidigungen, weil die meisten nicht im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht taetig sind und ansonsten kaum ein Angeklagter die Rechnungen bezahlt. Das Land bezahlt wenigstens.

@pipilotta
Jeder Bürger hat die Wahl (ich glaube zw. zwei) Pflichtverteidigern zu wählen.
Der Firmensitz und der Raum des RA in welchem Umkreis er Mandanten übernimmt hängt davon ab was der RA beantragt und genehmigt bekam.
Mein RA darf auch im Ausland für mich Tätig sein weil er die Zulassung dafür besitzt.

@hanna7
Ich hatte meinen RA mal gefragt wie das so ist mit den Pflichtverteidigungen.
Mein RA hasst Pflichtverteidigungen, hat lieber normale Kunden.

Er steht jedenfalls nicht auf der Liste für Pflichtverteidigung im Bezirk RAK Düsseldorf.