Ich habe mir die Nachtcafésendung vor paar Monaten mal angesehen, glaub ich. Jetzt nochmal.
Es berührt mich sehr, wie die Mutter spricht und die Situation darstellt, wie ihr Leben, das ihrerer Schwester und das des Schwagers komplett ruiniert wurde.
Dass der Redebeitrag der Mutter überhastet oder ein bisschen "ohne Punkt und Komma" rüberkommt, könnte auch daran liegen, dass ihr vorher mitgeteilt wurde, dass die Redezeit in so einer Sendung beschränkt ist und sie einfach, diese doch sehr umfangreiche Geschichte in der ihr zur Verfügung stehenden Redezeit unterbringen wollte.
Ich finde, sie hat es gut und klar dargestellt. Man merkt auch, an welchem Punkt sie ist.
marlonc schrieb am 07.02.2020:Was ich etwas traurig finde, dass die aktuelle Situation doch so hoffnungslos erschien.
Ja, es tut einem richtig weh. Was ich in der Sendung unpassend fand, war dass man danach die Familientherapeutin das Thema abschliessen und so stehen ließ.
Die Familientherapeutin sprach ja davon, dass man oftmals in den Generationen davor die Antworten finden kann, warum es später eskaliert oder warum spätere Generationen dieses oder jenes Verhalten zeigen od. eine Psychostörung haben.
Das kann schon sein, dass das ein Weg ist, besser zu verstehen, Antworten zu finden oder dass man durch so eine neue Sichtweise besser klarkommen kann.
Jedoch passte das aus meiner Sicht überhaupt nicht zu der Art der Bewältigung bzw. zu dem Stand, an dem sich diese Mutter befand. Beim vorgeschlagene Weg dieser Psychologin ging es darum, eine Idee zu bekommen, warum der Täter zum Täter wurde (Verständnis für den Täter zu erhalten...). Ihm damit ein Stückchen seiner Schuld zu nehmen und das in eine andere verflossene Generation abzugeben.
Die Mutter hat jedoch ganz klar dargelegt, wie sie dieses (tschuldigung) "Eiergeschaukel" (er lebt an einem See, sieht sich als Opfer...) nicht erträgt. Deshalb fand ich es äußerst unglücklich, diesen Redebeitrag der Familientherapeutin als Expertenbeitrag an den Schluss der Geschichte um den gewaltsamen Tod von Daniel und die zerstörte Familie zu setzen.
Ich bin der Meinung, der Mutter hätte man mehr Ehre erwiesen, wenn man ihre Geschichte ohne einen fremden Kommentar stehen gelassen hätte.
Ich finde es sehr stark von der Mutter, wie stark sie die Täterbetreuung verurteilt und wie sie sich positioniert. Auch ich wünsche ihr, dass in ihr Leben und das ihrer Schwester und deren Mann wieder ein bisschen Sonnenschein kommt.
marlonc schrieb am 07.02.2020:Dass man wieder Lernen kann, Freude zu empfinden, wenn auch im ganz kleinen Sinne. Ich wünsche den Eltern von Daniel und seiner Tante, dass ihr Weg noch nicht zu Ende ist.