Der Fall Brigitte Erdmann

Ich glaube das die offene Balkontür im Film, bei dem spontanen verlassen der Wohnung mit der Schwester, ein Hinweis darauf war, dass die Polizei vermutet, das der Täter auch auf diesem Weg in die Wohnung gekommen sein kann.
Ich kann mir weniger vorstellen, das eine junge alleinstehende Frau, arglos spät abends noch jemanden im Nachthemd die Tür öffnet.
Für mich sieht es ehr so aus, als wäre Brigitte in ihrer Wohnung überrascht worden.
Entweder befand sich der Täter bereits in der Wohnung, oder er kam rein, als Brigitte schon bettfertig war.
Deswegen auch der Tatort Bett....und nicht Wohnzimmer oder Küche.

@Tyson1511
Aber es war März. Im März lässt man doch nicht den ganzen Tag die Terrassentür aufstehen? Versehentlich? Sie kam ja nach der Arbeit an diesem Tag nicht nach Hause, sondern ging zuerst zu einem Steuerberater und dann zur Sprachenschule. Sie war eine auffallende Schönheit. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie in dem einen oder anderen Mann schon dementsprechende Begierden und Sehnsüchte ausgelöst hat. Vielleicht wurde sie vom Täter auch schon länger beobachtet, eventuell sogar von der Nachbarschaft aus. Seine Begierde und seine sexuellen Phantasien könnten immer mehr angestachelt worden sein bis er endlich mal zur Tat überging.

@Robin76
Das Eine schliesst das Andere ja nicht aus.
Auch ein Verehrer kann sich natürlich SO zutritt verschafft haben und hat sie im Bett überrascht.
Muss ja auch nicht heißen das sie den ganzen Tag die Tür offen hatte.
Vielleicht hat sie nochmal gelüftet, bevor sie sich schlafen legte, oder was auch immer.

Ich kenn das persönlich auch sehr gut. Brigitte wohnte in der ersten Etage. Da stellt sich schon ein relatives Sicherheitsgefühl ein. Warum nicht die Tür offen lassen, kommt doch eh keiner hier hoch geklettert.
Wenn man Erdgeschoss wohnt, achtet man natürlich extrem auf verschlossene Türen.
Aber 1,2,3 Etage ehr weniger.

Die Szene im Film kann man anders nicht erklären.
Der Hinweis der offen gelassenen Balkontür, zeigt sehr deutlich, das Brigitte diese Tür womöglich wieder offen hatte.
Und da es ja keine Einbruchsspuren gab, ist die Variante sicher ebenfalls gegeben.
Für mich als Frau auch nachvollziehbarer, als das öffnen der Tür im Nachthemd. Würde ich nur bei sehr guten Bekannten, Freunden und Verwandten machen......und ich denke die dürften alle überprüft worden sein.

Tyson1511 schrieb:Ich kenn das persönlich auch sehr gut. Brigitte wohnte in der ersten Etage. Da stellt sich schon ein relatives Sicherheitsgefühl ein. Warum nicht die Tür offen lassen, kommt doch eh keiner hier hoch geklettert.

Es geht ja nicht um das Hochkommen und um das Sicherheitsgefühl. Aber ich lass doch im März, es ist immer noch Winter, keine Balkontüre absichtlich offen stehen. Dann müsste es tatsächlich so gewesen, dass sie nochmals gelüftet hat, bevor sie sich schlafen legte.

Aber wenn ich mir das Backsteinhaus so ansehe, so denke ich, dass in dieser Alsterdorferstraße reger Verkehr geherrscht haben durfte und es ringsherum auch viele Nachbarn gab, die einen Balkonkletterer eventuell mitbekommen haben müssten. Er müsste deshalb auf jeden Fall zu späterer Stunde hochgeklettert sein. Aber hatte sie sich tatsächlich mit offener Balkontür im Winter schlafen gelegt?

@Robin76
Warum nicht ?
Soooo kalt ist es im März nicht mehr. Ausserdem hat jeder Mensch ein anderes Schlafverhalten ( bzw Sauerstoffbedarf während des Schlafens)
Und das die Tür "absichtlich" offen war, ist ja auch nicht gesagt.
Vielleicht war sie angelehnt, aber der Griff nicht nach unten ( verschlossen), sondern geöffnet....
Gibt einige Möglichkeiten

Möglichweise war die Türe noch vom Vortag offen,ist vielleicht zugeschlagen und durch die Dichtungen auch "zu" geblieben.
Wenn sie nicht im Wohnzimmer gewesen ist,ist es ihr gar nicht aufgefallen.

Ist mir,ehrlich gesagt,auch schon passiert,daß ich auf diesem Wege wohl tagelang die Balkontüre "auf" hatte.
Ich hätte es nur an der Stellung des Griffes erkennen können.Wenn man sich aber nur kurz im WZ aufhält,achtet man nicht auf sowas.

Und am Tattag war sie scheinbar sehr eingespannt,hatte viel zu tun.

Ich hatte auch schonmal daran gedacht,ob der Täter die Möglichkeit hatte,sie von gegenüber zu beobachten?

Die alsterdorferstrasse in Hamburg ist eine vielbefahrene Hauptausfallstrasse in Richtung Norden. Da fahren immer Autos und es ist nicht gerade sehr ruhig.
Ich sehe das auch als hohes Risiko ausgerechnet dort an einer Fassade auf einen Balkon zu klettern.

@Whitelight
@Tyson1511
Okay, wem Schimmelbefall nichts ausmacht, der soll von mir aus im März seine Balkontüre stundenlang geöffnet lassen. Der Vermieter wird demjenigen für dieses Lüftungsverhalten ewig dankbar sein. :) Ansonsten ist Stoßlüften - ein paar Mal jeweils 10 Minuten angesagt.

Wenn die Tür nicht mehr offenstand, sondern nur angelehnt, dann dürfte es ein Täter eventuell von unten gar nicht gesehen haben und schon gar nicht bei Nacht. Nee, bei dieser Version ist auch ein Haken.

Whitelight, ein Täter von Gegenüber, das rückt bei mir auch immer weiter nach vorne.

@Robin76
Ja.
Er muß ja nicht zwingend dort gewohnt haben.Vielleicht dort gearbeitet?
Was hat sich denn Gegenüber befunden?Vielleicht Büros?

Bei meiner Türe sieht man es am Griff,wenn Türe offen steht er schräg,ist also auch von außen sichtbar.

ich kanns mir auch nicht recht vorstellen,daß dort jemand an einer viel befahrenen Straße,hochgeklettert sein soll.
Aber unmöglich ist es nicht.

Wie lange wohnte sie dort?
ist sie kurz vorher erst dort eingezogen?

Vielleicht war es wirklich ein Raubmord und die Attraktivität des Opfers und die Kontaktanzeigen sind die falsche Fährte.
Beschaffungskriminalität. Warum sollten attraktive, sich auf Männersuche befindende junge Frauen keinem Raubmord zum Opfer fallen.
Dann könnte der Täter beispielsweise auch sehr jung gewesen sein, so dass er aus dem Raster fällt.

Die Balkontür könnte sie zum Schlafen geöffnet haben, um frische Luft zu haben.

Im Xy Bericht wurde gesagt das sie Krank war, und trotz Krankheit zur Arbeit und zur Sprachschule gegangen ist.
Aus diesem Grund kann ich mir nicht vorstellen das sie die Balkontür auf gelassen hat, und genauso wenig kann ich mir vorstellen das sie ein Date mit einem Fremden hatte. Wer holt sich denn ein erstes date mit einer roten Nase ins Haus :)

Ich habe mir den Film nochmals angesehen, eine offene Terrassentür wurde auch später nochmals eingeblendet. Voraussichtlich wird wegen den fehlenden Einbruchsspuren darauf gesetzt. Aber ich bin überzeugt, dass man Türen von 1983 oder noch älter - wie in dem Film, den ich hier eingestellt habe - ohne Spuren auch ohne Schlüssel öffnen kann, zumal die Haupteingangstüre immer offen gestanden haben soll.

Sie war an diesem Tag angeblich stark erkältet, ging trotzdem zur Arbeit, trotzdem zum Steuerberater und trotzdem zur Sprachenschule. Meiner Meinung dürfte die Erkältung dann nicht zu schlimm gewesen sein. Aber weshalb schleppt man sich mit einer Erkältung durch den Tag? Weil man eventuell abends noch etwas vor hat, auf das man auf keinen Fall verzichten wollte. Eine Verabredung? Es wurde nichts gesagt, wo sie gegessen hat und ob sie dort alleine gegessen hat.

Spekulieren wir mal, dass sie mit jemandem zum Abendessen verabredet war und dieser Jemand ist absichtlich nicht gekommen, sondern hat sie nur beobachtet und dann nach Hause verfolgt, wartet eine zeitlang ab, klingelt dann mit einer Entschuldigung an der Wohnungstür oder verschafft sich durch entsprechende Werkzeuge selbst Zutritt.

Wenn derjenige mit ihr verabredet war, glaube ich nicht, dass er sie versetzt, um sie dann in der Wohnung zu überraschen.

Ich vermute immer noch den abgewiesenen Mann, der aus Frust, Eifersucht und Machtwillen gehandelt hat.

War eigentlich die Terrassentür offen, als die Polizei die Wohnung aufbrach?

Eventuell war es eine Date, welches eskalierte...

@Ocelot
Genau diese Frage wollte ich auch einwerfen. Möglicherweise ist der vorherige Hinweis mit der Balkontür bei xy ein Hinweis, dass die Balkontür offen stand, als man sie fand?!

Am Mittwoch präsentierte der ZDF eine Folge der Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ zum Thema Brigitte Erdmann.

5.000 Euro soll es für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, geben: Das führte dazu, dass seit der Ausstrahlung am Mittwoch bereits zehn Anrufe bei den Ermittlern eingegangen sind. Brauchbare Hinweise werden nun ausgewertet.

http://www.mopo.de/nachrichten/hinweise-nach--aktenzeichen-xy--brigitte-erdmann--kann-ihr-moerder-nach-32-jahren-gefunden-werden-,5067140,30042668.html (Archiv-Version vom 06.03.2015)

Habe mir gerade ungeklärte Morde angesehen.

Die Balkontüre ging nach außen auf.
man nimmt an,daß der Täter sich an der Türe aufhielt,weil in diesem Bereich Blutspritzer gefunden wurden.
Der Herr von der Kripo sagt,daß sie wohl Frauen und Männer kennenlernen wollte.
Diese Anzeigen,die in der Oxmox eingekreist sind,sind von einer Lehrerin und von einem Mann.Hier ein komischer Text:"Du hast Probleme,ich hab Probleme..."-liest sich eigentlich nicht wie eine kontaktanzeige,finde ich.

Schön,intelligent,geldgierig,so stand es in der Zeitung.
-wollte sich mit teuren Sachen schmücken,wurde gesagt.
suchte Kontakt zur Hamburger High Society
lernte Fremdsprachen
und der Modeljob

-und dann lebt sie in einer kleinen,spartanisch eingerichteten Wohnung?

Woher kam denn die Info,daß sie geldgierig sei??

Alles in allem hört es sich so an,als ob sie einen reichen Gönner gesucht hat.
Oder,wie soll ich es ausdrücken,ist es möglich,daß sie auch anderen "Geschäften" nachging?

Ihr Geburtstag ist am 13.9.

@Whitelight

Whitelight schrieb:-und dann lebt sie in einer kleinen,spartanisch eingerichteten Wohnung?

War die Wohnung nicht karg eingerichtet, weil es nur ne Übergangswohnung war und sie bald nach Mainz ziehen wollte?

Was ist denn so schlimm daran, dass sie mehr vom Leben wollte?

Sie war einsam. Selbst heute ist 1,82 m groß für eine Frau. Aber nicht mehr so selten. 1980 dürfte sie auch einen Großteil der Männer überragt haben. Sie hatte damit wohl weniger Probleme. Aber hat es bei den Männern vorab gesagt.

Dazu kommt, dass sie sich hochgearbeitet hat. Ich finde das eine enorme Leistung. Und alles ohne Unterstützung.

Dann noch sehr hübsch.

Das kann sehr einsam machen und so fühlte sie sich ja wohl auch. Da sind Freunde, männlich wie weiblich, die man offensiv sucht doch nicht ungewöhnlich.

Ausser ihrer Schwester hatte sie wohl niemanden.