Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
15.10.2014 um 09:41
Etwas muss ich - der Gerechtigkeit halber - noch hinzufügen. Ohne J. K. wäre dieses Buch nicht entstanden. Das ist unbestritten Thomas Benz' Verdienst. Dahinter verblassen die nicht immer angenehmen Begleitumstände. Aber auch diese gehören auf den Tisch.
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
15.10.2014 um 10:48
Meine Ansichten zum Buch:
Das Buch wird den Opfern dieser Tat nicht gerecht, in keinster Weise. Der eigentliche Fall wird regelrecht zugepflastert mit einer Fülle von – man könnte schon sagen – „Verschwörungstheorien“.
Der Autor greift von vollen Händen in sämtliche Kisten krimineller Machenschaften, die in der heutigen Kriminalistik zu finden sind, und verwurstelt diese buchstäblich mit dem eigentlichen Ausgangsthema!
Ich musste mich durch seitenlanges Geschreibsel kämpfen: über Frauenhandel, illegale Prostituion, Geschäftemachereien mit Pornografie, brutalste Mordtaten in Kenia, einem Banküberfall, das Weisswaschen von Schwarzgeldern, Erpressungen, irgendwelchen mafiösen Verbindungen und derartigem mehr....
Und in diese dunklen Geschäfte wird zusätzlich noch der eine und andere Angehörige des Schweizerischen Militärkaders und sogar ein UNO-Beauftragter mit hinein verwoben.
Nein, Hr. Beutler! Dieses Buch ist keine gelungene Arbeit. Zumindest nicht im Bezug auf den Mordfall Kristallhöhle!
Vielleicht mag es jene Leser begeistern, die gerne irgendwelche actiongeladenen Thriller lesen, irgendwelche zusammen geschusterten Verschwörungsgeschichten.....
Ich jedenfalls war einige Male drauf und dran, das Buch in die nächste Ecke zu schmeissen....aus grosser Verärgerung und Enttäuschung!
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
16.10.2014 um 22:42
Romane werden in der Literatur-Rubrik rezensiert.
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
22.10.2014 um 18:28
@ Marianne - habe Dein Buch: Kristallhöhle heute erhalten. Danke.
Bin froh, es selbst nicht gekauft zu haben.
Dieses Buch mag Leser begeistern, die sich nie ernsthaft mit dem Verbrechen auseinander gesetzt haben.
Habe bei Seite 101 das Buch geschlossen. Ich will Hr. Beutler keinen Vorwurf machen, mit den vorhandenen Indizien, die ihm zur Verfügung standen, kann man nicht anderst schreiben.
Da ich keine Leseratte bin, mich nur aufs wessentliche konzentriere, der Inhalt zT. ins Absurdium
abweicht, konnte und wollte ich meine wertvolle Zeit nicht weiter verschwenden.
Schade, hat J.K. oder T.B -egal, wie er sich nun nennen mag, nur ein Bruchteil seines Wissens in dieses Buch mitgegeben. ( Ich weiss, dass er einiges mehr ermittelt hat )
Interessante Indizien hatte er schon, weshalb er in diesem Forum fast ausrastete. Lieber J.K. ich darf schon schmunzeln ?
Damit stehen wir trotz dieses Romanes wieder am Anfang.
Ich mache Euch einfach mal einen Vorschlag: Schaut mal im Internet die veröffentlichten Seiten über den Seriemörder- Michel Peiry an. Der erste " bekannte Mord dürfte im Jahre 1981 gewesen sein.
Mord an Sylvestre - Miami - USA. Die letzten Morde 1986 - 1987 - Kroatien / Tessin / Neuchàtel /
Orsières ( VS ) Frankreich / Sottens. ( Alles im Google auffindbar ) Peiry war Höhlenforscher, nahm Autostopper mit, erschlug und verbrannte seine Opfer. Zwar wurde mir gesagt, man hätte Peiry
überprüft. Anhand der damaligen " Meinungsverschiedenheiten " innerhalb des Polizei Korps muss ich schon an deren Seriosität zweifeln. ( War übrigens im Vermisstenfall Annika Hutter auch nicht anderst)
Der " Kantönligeist " in dem man zuerst noch ein Rechtshilfegesuch eines anderen Kantones einholen musste, hat mich damals wie heute, verärgert.
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
25.10.2014 um 23:11
Hallo zusammen,
leider komme ich erst jetzt dazu, meine Eindrücke nach der Lektüre des Buches zu schildern. Im Gegensatz zu Marianne und Luppo hat mir der Roman richtig gut gefallen; man merkt halt, hier ist ein versierter Autor am Werk, der es geschickt versteht, verschiedene Handlungsstränge zu verknüpfen. Allerdings handelt es sich, wie auch Herr Beutler betont, um einen fiktiven Kriminalroman, und als solchen habe ich ihn auch aufgefasst und mir davon keine wesentlichen weiteren gesicherten Erkenntnisse zum Kristallhöhlenmord versprochen. Eines ist das Buch aber ganz sicher nicht: ein Dokumentation zum Kristallhöhlen-Doppelmord!. Entsprechende Erwartungen mussten daher ganz sicher enttäuscht werden. Ehe mein Beitrag aber zu einer Rezension mutiert, die von der Forumsleitung ohnehin nicht goutiert wird, möchte ich noch stichpunktartig meine intuitiven Eindrücke zu den thematisierten Verbrechen schildern:
1. Im Fall Ylenia L. bin ich nicht von einer Alleintäterschaft des H.U.v.A. überzeugt, und insbesondere nicht von dessen Suizid, ganz unabhängig von dem der Tat zugrunde liegenden Motiv.
2. Trotz allem gehe ich von einem zufälligen Zusammentreffen von Karin und Brigitte mit ihrem/n Mörder/n an eben dieser Kreuzung aus, wobei ich aber die Existenz und die räumliche Nähe der Kristallhöhle schon als Wesensmerkmal für diesen Doppelmord ansehe, denn ich vermute, dass die beiden mit Verweis auf deren Sehenswürdigkeit zur Höhle gelockt wurden.
3. Unabhängig davon, dass es einige Tatverdächtige gab, dürfte die Polizei bei ihren Ermittlungen der Täterschaft nie so richtig nahe gekommen sein. Die Nachbetrachtung im XY-Filmfall erweckt jedenfalls den Eindruck einer erschreckenden Hilflosigkeit - wie einiges andere auch.
4. Retrospektiv ist es natürlich ein Leichtes, die Polizeiarbeit in Frage zu stellen. Nichtsdestotrotz habe ich den Eindruck, die Schweizer Polizei sei vor dreißig Jahren konzeptionell und methodisch mit diesen Mord-/Vermisstenfällen überfordert gewesen, wobei die kantonale Zersplitterung ein Übriges getan hat.
Viele Grüße
Ludwig
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
26.10.2014 um 15:35
Ich kann nur staunen. Luppo, du hast offenbar das Buch zu früh weggelegt. Der Kristallhöhlenmord ist mit dem Fall Ylenia eng verknüpft. Das wird erst im dritten Teil klar. Danke Ludwig für deinen Beitrag. Du triffst es haargenau: "Kristallhöhle" ist kein Dokumentarbericht. Es ist ein fiktiver Krimi. Trotzdem hat Beutlers Roman viel mit den Mordfällen vom 31. Juli 1982 und vom 31. Juli 2007 zu tun.
Und: "Kristallhöhle" steht derzeit an der Spitze der Schweizer Bestsellerliste der Taschenbücher. Diese Woche auf Platz 2, letzte Woche auf Platz 1. Hinter diesem Buch sind berühmte Namen rangiert: Ken Follet, Martin Suter als einziger Schweizer neben Beutler. Der Rest weltbekannte ausländische Autoren.
Was hier eigentlich diskutiert werden sollte: Darf man einen fiktiven Roman über solche Verbrechen schreiben? Ich bin der Meinung: Man darf. Obwohl es kein Tatsachenbericht ist, könnte er vielleicht doch zur Klärung des anderen, noch nicht verjährten Verbrechens von 2007 führen. Und wer weiss, besteht wirklich ein Zusammenhang zwischen beiden, könnte er auch Licht ins Dunkel des Kristallhöhlenmordes gebracht werden.
Beutler hat einen ganz anderen Ansatz als die meisten von hier. Er ist kein Kriminalist wie ihm das bisweilen unterstellt wird, er ist eben ein Literat, und durchaus ein namhafter, meine ich. Der übrigens keine Berührungsängste hat und sich nicht scheut, in Allmystery einzuloggen. Welcher Bestsellerautor logt sich ausser ihm in Allmystery ein?
Ich denke, er hat es nicht verdient, hier zu Kleinholz geschlagen zu werden. Das heisst aber nicht, dass man ihn nicht kritisieren darf. Kritik sollte jedoch auch respektvoll sein.
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
27.10.2014 um 23:23
Wie kann man über ein Tötungsdelikt wie dieses so unendliche Spekulationen in Umlauf bringen?
Das frage ich mich schon die ganze Zeit.
Ausserdem kann sich niemand ein Recht nehmen darüber zu sprechen, wenn er nicht einmal den Leichenfundplatz aus erster Nähe betrachtet hat.
Ich glaube, es hat schon genügt, dass die Polizei mit der Sache spekuliert hatte, respektive verspekulierte!
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)
27.10.2014 um 23:50
Der Fall ist verjährt und man soll jetzt endlich Gras darüber wachsen lassen.
Die Opfer haben ihre Ruhe verdient, auch die Angehörigen, die ich aus erster Quelle in Erfahrung zu hören bekam, dass seit der Veröffentlichung des Romanes "Kristallhöhle " wieder alte Wunden neu aufgerissen wurden.
Man möge aus Respekt den Hinterbliebenen jetzt gerecht werden.
Ihre Liebsten sind nicht mehr da.
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