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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

199 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schweiz, Juli ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 19:49
In der Schweiz ist es so, dass Mord nach dreißig Jahren verjährt. Dies ist eindeutig so geregelt, was hier mit irgendeinem Hintertürchen gemeint ist, kann ich mir nicht erklären. Der Mörder kann zur Polizei gehen und gestehen und würde die Polizeistation als freier Mann wieder verlassen, allerdings verjährt in der Schweiz Vergewaltigung GAR NICHT. Wenn er also die beiden Mädchen vergewaltigt hat, würde er nach wie vor dafür zur Verantwortung gezogen werden können.
Dies regelt Artikel 101 Absatz e des Schweizer Strafgesetzbuches in Verbindung mit Artikel 190 Absatz 1.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 19:51
@LaraSentuerk

Das stimmt so nicht.
Folgende Fristen gelten für Sexualdelikte:
Für die Strafartikel Art. 187 StGB «Sexuelle Handlungen mit Kindern», Art. 189 StGB «Sexuelle Nötigung», Art. 190 StGB «Vergewaltigung» und Art. 191 StGB «Schändung» gilt:

für Kinder, die unter 12 Jahren ein Sexualdelikt erlebt haben sind die Tat(en) unverjährbar, falls die letzte Tat am 30.11.2008 noch nicht verjährt war. Dies gilt nur für Sexualdelikte nach den Regeln für Taten an Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren (Art. 101 StGB I lit. e);
für Kinder/Jugendliche, die ein Sexualdelikt zwischen 12 und 16 Jahren erlebt haben, sind alle Taten, die vor dem 30.9.1992 stattfanden, verjährt. Taten nach dem 1.10.1992 verjähren nach 15 Jahren. Die Verjährung tritt jedoch niemals vor Vollendung des 25. Altersjahres ein (Art. 97 StGB);
für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene verjähren die Taten nach 15 Jahren.

Für den Strafartikel Art. 188 StGB «Sexuelle Handlungen mit Abhängigen» gilt:

für Jugendliche zwischen dem 16. und 18. Geburtstag verjähren die Taten nach 7 Jahren. (Art. 97 StGB)

Für die Strafartikel Art. 194 StGB «Exhibitionismus» und Art. 198 StGB «Sexuelle Belästigung» gilt:

Das Opfer muss innerhalb von 3 Monaten seit der Tat oder seit bekannt werden des/der Täters/Täterin bei der Polizei einen Strafantrag stellen. Die absolute Verjährung beträgt 3 Jahre.
[http://www.lilli.ch/strafverfahren_verjaehrungsfristen/]

Also 'nur' Sexualdelikte an unter 12-Jährigen, die 2008 noch nicht verjährt waren, verjähren gar nicht.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 20:15
@Thawra
Oh, danke, wieder was gelernt.
Wie ist es denn dann mit der Verjährung des Mordes nach dreißig Jahren?
Noch eine zweite Frage: Wenn ich Art.101 richtig verstehe, verjährt auch Vergewaltigung gem. Artikel 190 gar nicht mehr. Ist das richtig? Denn soweit ich es sehe, gab es da 2012 eine Änderung.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 20:22
@LaraSentuerk

Also unverjährbar sind nur 'schwere sexuelle Missbräuche' (... Definition? Da bin ich mir nicht sicher...) an unter 12-Jährigen geworden. Das war aufgrund einer Volksinitiative, die am 30.11.2008 angenommen wurde, am selben Tag trat die später ausgearbeitete Umsetzung in Kraft.

Der Punkt ist hier der letzte Satzteil von Artikel 101, Ziffer 1, Absatz e):
wenn sie an Kindern unter 12 Jahren begangen wurden.
Das mit dem Mord sollte stimmen.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 20:25
@Thawra

Danke für die Erklärung, aber ist denn der Mord auf jeden Fall verjährt oder gibt es diesen Entscheidungsspielraum der Staatsanwaltschaft, von dem hier geschrieben wurde?


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

21.09.2013 um 20:30
@LaraSentuerk

Ich bin selbst kein Jurist, drum kann ich jetzt keine Garantie dafür abgeben, dass das stimmt - aber meines Wissens ist etwas verjährt, wenn es verjährt ist. Entscheidungsspielraum gibt es da kaum, würde ich sagen.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

22.09.2013 um 12:40
@Thawra
In Deutschland wäre das so. Strittig ist oftmals lediglich der Zeitpunkt an dem die Verjährungsfrist zu laufen beginnt und ob sie nicht noch durch einzelne Ereignisse gehemmt wird.
Das ist hier aber nicht der Fall. Die Verjährungsfrist beginnt mit dem Tag der Tatbegehung.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

22.09.2013 um 21:52
Hallo zusammen,

ich würde gerne die Diskussion von der Verjährungsfrist zum mutmaßlichen Tatgeschehen lenken.
Vermutlich ist es recht trivial: die Mädels stehen etwas unschlüssig an dieser Kreuzung, machen vielleicht eine kleine Pause, ihr Mörder kommt im Auto vorbei, hält an und überredet die Mädchen zu einem kurzen Trip zu dieser Kristallhöhle. In deren Nähe kommt es zum Doppelmord.
Über das Motiv und die genaue Todesursache wurden ja keine endgültigen Erkenntnisse mitgeteilt.
Dennoch vermute ich eher ein sexuelles Motiv, wobei ich über den Grad der Ausführung nicht spekulieren will.
Ob allerdings dieser ominöse Stützstrumpf wirklich das Tatwerkzeug war, möchte ich doch anzweifeln. Wäre er genügend lange asserviert worden, hätten sich mit einer DNA-Analyse sicherlich Spuren der Mädchen an ihm nachweisen lassen, aber ob das der Fall war?
Ob allerdings die Suchaktionen nach dem Verschwinden so umfassend waren, sei dahingestellt. Denn eigentlich wäre es mehr als nahe liegend gewesen, die Umgebung der Kristallhöhle gründlich abzusuchen, da man ja durchaus von einem Abstecher der Mädchen zu dieser Höhle ausgehen durfte.

@Marianne48
Vielen Dank für die Hintergrundinformationen zu diesem Fall. Dieser Doppelmord ist in seiner filmischen Umsetzung einer meiner "liebsten" Fälle bei XY.

Viele Grüße
Ludwig


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 08:04
TV OSTSCHWEIZ

Sendung vom 16. 09. 2013 - Das ungeklärte Verbrechen wird in einem Buch aufgerollt.

J. K. erzählt davon, dass er bei seinen Recherchen an Personen heran gekommen ist, die mehr gewusst haben, respektive nicht alles den Medien erzählt haben. Und dadurch sei sein Interesse immer mehr gewachsen, er wollte wissen was wirklich passiert ist.

Ein Buch soll nun Aufschluss geben was wirklich passiert ist. Zusammen mit dem Autor Peter Beutler möchte J. K. seine Theorie, die er 30 Jahre lang verfolgt hat, publik machen.

****

Sendung vom 16. 09. 2013 - Wie ein Verbrechen die ganze Ostschweiz aufrüttelt.

Die beiden Frauen erzählen von der Zeit nach dem Verbrechen, von den Aengsten, der Ungewissheit, die das kleine Dörfchen Kobelwald b/Oberriet in Atem hielt.
Dass man die Kinder nicht alleine rauslassen wollte, weil man ja nicht wusste, ob der Täter sich in der Nähe rumtreibt…..

Der Chef der Kriminalpolizei St. Gallen redet zwar viel, sagt aber nichts Bemerkenswertes…..

Der Schriftsteller Arthur Honegger, der sich damals als Journalist mit dem Fall eingehend beschäftigt hat um in der Zeitschrift „Blick“ darüber zu berichten, und der seine Eindrücke später in einen Roman verarbeitete, erzählt davon, dass der Fall ihn heute zwar nicht mehr belaste, doch erledigt sei er deswegen für ihn trotzdem noch nicht. Er kann es einfach noch immer nicht begreifen, dass die Tat nicht aufgeklärt werden konnte, in diesem unserem Land mit einer gut funktionierenden Polizei/Kriminalpolizei.

J. K. der seit bald 30 Jahren über den Fall recherchiert, und der in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Peter Beutler ein Buch schreiben will, sagt, dass er mit dem Buch eine neue Theorie in den Raum stellen möchte. Dass er jedoch im Buch, sowie auch in diesem Interview anonym bleiben will. Wortwörtlich sagt er: „ Die Sache ist auch nicht ganz ungefährlich. Sie ist nicht ungefährlich, verstehen sie. Auch 31 Jahre nach dieser schweren Tat kann es gut möglich sein, dass der Täter oder die Täter mitten in unserer Gesellschaft sind.“
Ob er weiss, wer der Täter ist, das möchte J. K. nicht verraten. Namen von möglichen Tätern sollen auch im Buch keine Rolle spielen.

****

Sendung vom 17. 09. 2013 - Rückblick auf die umstrittene Polizeiarbeit.

U.a. wurde bei den beiden Leichen ein Stützstrumpf gefunden. Die polizeilichen Ermittlungen führten zu der Annahme, dass der Stützstrumpf mit grösster Wahrscheinlichkeit vom Täter stammt. Die Fahndungsarbeiten konzentrierten sich über lange Zeit auf diesen Strumpf. Später, zu spät wohl dann die Erkenntnis, dass der Strumpf im Zusammenhang mit der Beschwerung einer Wasserleitung stand. Andere Spuren wurden am Tatort nicht gefunden…..

J. K. meint dazu, dass der Kanton St. Gallen vermutlich überfordert war mit einem derart schweren Tötungsdelikt. Baldmöglichst hätte man der Oeffentlichkeit einen Täter präsentieren wollen, und somit wären schnell mehrere Personen ins Visier der Polizei geraten. So sei über lange Zeit ein Architekt aus der Gegend der Hauptverdächtige gewesen. Gegenüber TVO hätten mehrere Anwohner ausgesagt, dass sie heute noch glauben, dass er der Täter war.

Der Chef der St. Galler Polizei sagt dazu, dass diesem Hauptverdächtigen letztlich die Schuld nicht bewiesen werden konnte. Er konnte aber auch nicht absolut vom Verdacht ausgeschlossen werden. Jedoch: Im Zweifel für den Angeklagten musste das rechtsstaatliche Verfahren eingestellt werden.

Arthur Honegger, Journalist und Berichterstatter in der Zeitschrift „Blick“, hat bei seinen Recherchen der Polizei genau auf die Finger geschaut und auch er ist überzeugt davon, dass bei den Ermittlungen Fehler passiert sind.
Er hat herausgefunden, dass der leitende Untersuchungsrichter und der leitende Polizist tief zertritten waren. Es meint dazu: „Also ich fand, das ist ja hanebüchen….also ich meine, wenn man 2 tote Mädchen hat und einen Doppelmord aufklären muss, wo man ja eigentlich von den Spuren und von den Fakten her gesehen hat, dass das wahrscheinlich ein Sexualmord war. Ich will das mal so sagen, dass man dann da den Rank nicht miteinander gefunden hat, dass man nicht diskutiert hat miteinander, und mindestens gesagt hat, wir begraben diesen Streit bis wir den Fall aufgeklärt haben…..das hat mich auch sehr gewundert.“

Der Polizeichef sagt dazu: „Also diese Information habe ich nicht, die habe ich auch nicht in den Akten gefunden. Aber es ist natürlich bei so schweren Fällen immer so, dass eben gewisse verschiedene Arbeitshypothesen sind, Tatverdacht… und dass dann gewisse Spannungen aufkommen können zwischen den verschiedenen Sachbearbeitern. Dass ist damals nicht anders gewesen als heute.“
Dass die Ermittlungen an einem internen Streit gescheitert sind, das bezweifelt der Kripo-Chef. Viel mehr habe die Kriminaltechnik anfangs der 80er-Jahren noch in den Kinderschuhen gesteckt. Die Liegezeit war eine Problematik, am Körper entstehen Veränderungen, vor allem wenn der Körper im Wald auch Tieren zugänglich ist. Heute haben wir aber z.T. ganz andere Mittel, wir haben vor allem das DNA.
Der Fall sei auch bei jedem neuen Technologie-Schritt wieder aufgerollt worden, leider ohne Erfolg.

Ob das stimmt will J. K. nicht beurteilen. Nebst den fehlenden Mitteln kennt er noch einen weiteren Grund, warum die Polizei keinen Täter gefunden hat. Dass die Spärlichkeiten von Informationen in den Anwohnern dieser Region zu suchen sind. Es sind Menschen, die, teilweise auch heute noch, sehr behördenkritisch sind. So hätte noch lange nicht jeder, der damals etwas gesehen hat, das auch der Polizei mitgeteilt. J. K. vermutet, wenn alle Informationen ans Licht gekommen wären, dann wäre der Täter heute gefasst.

****

Sendung vom 18. 09. 2013 - Die Spuren führten in verschiedene Richtungen.

Abseits der von den beiden Mädchen vorgenommenen Route - es wird vermutet, dass sie die richtige Abzweigung verpasst haben - an einer Strassen-Kreuzung oberhalb Koblewald/Kobelwies verliert sich ihre Spur. Dort werden auch die beiden Velos einen Tag nach ihrem Verschwinden aufgefunden.

J. K. meint:„Man kann davon ausgehen, auch anhand von Zeugen im Bereich Strassenverzweigung, dass es hier zu einer möglichen Kontaktaufnahme mit dem Täter oder der Täterschaft gekommen ist.“

Die Polizei hat die ganze Gegend nach den Vermissten abgesucht. Doch gefunden wurden sie erst 2 Monate später von einem Wanderer, der dem Verwesungsgeruch nachgegangen ist.
Laut Kripo-Chef wurden sie in einem schwer zugänglichen Gelände gefunden. Ihre Körper waren mit Steinen und Steinplatten zugedeckt.
Wegen der aussergewöhnlichen Fundstelle sind im Dorf auch heute noch diverse Anwohner überzeugt davon, dass der Täter ortskundig war. Doch vor der Kamera will niemand reden. Auch die Polizei vermutete einen Täter aus der Umgebung. Mehrere Anwohner wurden im Laufe der Ermittlungen festgenommen. Mangels Beweisen wurden alle wieder frei gelassen.

J. K. will im Buch, das über seine 30-jährige Arbeit geschrieben werden soll, eine neue Theorie verfolgen. Er sagt dazu: „Eine Geschichte, die halt wirklich vielleicht in eine andere Richtung hineingeht. Eine Geschichte, die weggeht von dem was man gekannt hat. Die weggeht vom Oberrheintal, die weggeht vom Grossraum Kristallhöhle Kobelwald, sondern vielmehr auch den Fokus auf den Raum Bodensee legt.“

Eine Theorie die für Arthur Honegger gar nicht so abwegig ist. Besonders das Dorf Goldach, wo die beiden Mädchen hergekommen sind, könnte auch die Heimat des Täters sein. Denn als er damals über den Fall berichtete hatte er auch Kontakt zu den Eltern der beiden Mädchen. Einer der Väter hat zu ihm gesagt, er vermute, dass das jemand aus dem engeren Kreis sei, einer von Goldach, der die Mädchen umgebracht habe…..
Honegger ist der Meinung, man habe in Goldach - er hat dort mit verschiedenen Leute geredet - sich eine Art von „gemeinsamem Schweigen“ auferlegt. Ueberall habe man zu ihm gesagt, dass man dazu gar nichts sagen werde. Es habe damals jedoch Gerüchte gegeben, dass das jemand ganz Wichtiger gewesen sei, der die Mädchen umgebracht habe. Um wen es sich dabei gehandelt habe, das habe er nicht heraus finden können. Irgend etwas habe in Goldach einfach nicht gestimmt, das hätte ihm sein Instinkt gesagt. Er hätte dann auch anonyme Telefonanrufe bekommen, bei denen ihm dringendst angeraten wurde, die Finger von dieser Geschichte zu lassen. Sonst könne er eines Tages seines Lebens nicht mehr sicher sein, das sei so ein heisses Eisen. Die Telefonate sind nachgewiesenermassen von Goldach aus geführt worden. Ob die Drohungen vom Täter selber gekommen sind, das weiss Arthur Honegger nicht.

J. K. ist überzeugt davon, dass Opfer und Täter sich gekannt haben. Seine Theorie dazu: „Dass der mögliche Täter, oder die möglichen Täter Kenntnis gehabt haben von dieser Fahrrad-Tour, das ist sehr schwierig nachzuweisen, aber ich denke halt, anhand des Fundplatzes der Leichen geht es schon in die Richtung eines Beziehungsdeliktes.“
Mehr Details zu dem was seiner Meinung nach bei der Kristallhöhle passiert ist, will J. K. nicht erzählen. Das sei dann Bestandteil seines Buches.

*****

Sendung vom 18. 09. 2013 - Peter Beutler arbeitet an einem Roman über den Kristallhöhlenmord.

„Herr Beutler, wie ist es denn zu dieser Zusammenarbeit mit J. K. gekommen?“

Peter Beutler: „Auf eine sehr ungewöhnliche Art. J. K. hat ein Buch von mir gelesen, hat mir nachher ein Mail geschickt und gefragt, ob ich mich nicht auf diese Art auch mit dem Kristallhöhlenmord auseinander setzen möchte.“

„Sie haben ja schon verschiedene solche Bücher geschrieben, auch in Romanform, über Sachen die aufgelöst worden sind. Was hat sie denn jetzt dazu bewogen, sich diesem Mord, der ja noch ein ungelöster Fall ist, anzunehmen?“

Peter Beutler: „Der J. K. hat mich dazu bewogen, der J. K. mit seinen Hintergrund-Informationen. Ich muss sagen, ich habe ja auch 1982 als dieser Mord passiert ist, davon gehört. Das ist für mich nicht neu gewesen. Ich habe 1 Jahr später auch die XY-Sendung gesehen. Und bei dieser Sendung habe ich grad den Eindruck bekommen, etwas stimmt nicht, hat nicht überein gestimmt mit dem was ich vorher dazu gelesen habe."

„Jetzt hat es doch so lange gedauert, bis sie sich wirklich damit befassen. Wir haben von Arthur Honegger gehört, dass das ein etwas heisses Eisen ist… also er hat gesagt, dass er fast bedroht worden ist. Er hat unserem Journalist auch gesagt, es sei auf sein Haus geschossen und Feuer gelegt worden. Haben sie nicht ein bisschen Angst, sich dem anzunehmen?"

Peter Beutler: „Ich habe jetzt das in dieser Form zum ersten Mal gehört und bin beeindruckt. Ich habe vielleicht Respekt, Angst eigentlich nicht, nein. Das sind Drohungen, und Drohungen habe ich in meinem Politikerleben und in meinem Leben als Journalist bisweilen schon gehört. Auf das gehe ich nicht speziell ein, nein.“

„Wir haben jetzt in diesen Beiträgen öfters auch J. K. gehört, seine Einschätzungen. Wie glaubwürdig ist J. K. denn für sie?“

Peter Beutler: „Glaubwürdig. Sehr glaubwürdig sogar.“

„Haben sie seine Informationen denn in irgend einer Form überprüfen können?“

Peter Beutler: „Nicht alle, aber ich habe mit ihm reden können, und er hat mir einen seriösen und vor allem engagierten Eindruck gemacht. Und dass er schon sehr lange sich mit dem befasst, das war für mich auch ein Zeichen, dass etwas dahinter ist und dass man ihn ernst nehmen muss.“

„Sie haben die XY-Sendung erwähnt, die vielen Medienberichte, von denen wir hier im Studio halt auch eine Auslage gehabt haben. Jetzt so viele Jahre danach, wie ist für sie als Ausgangslage für ihr Buch die Faktenlage 31 Jahre später?“

Peter Beutler: „Also die Faktenlage ist ganz sicher wesentlich umfangreicher als sie seinerzeit im XY gebracht worden ist. Ich möchte nicht alle Sendungen von XY verreissen - aber diese Sendung, die hat ganz sicher nicht zur Lösung dieses Verbrechens beigetragen. Von mir aus gesehen hat sie eher falsche Spuren gelegt. Es ist genau das Gegenteil… genau das Gegenteil von dem was der J. K. und genau das Gegenteil von dem was der Arthur Honegger sagt.“

„Haben sie jetzt, nach so vielen Jahren - der Fall ist ja verjährt - die Polizeiakten einsehen können?“

Peter Beutler: „Nein, die Polizeiakten habe ich nicht einsehen können. Ich habe das zwar versucht, doch zu Polizeiakten kommt man nicht so ohne weiteres. Ich werde nicht ganz aufgeben, und werde auch in diese Richtung etwas nachstossen, selbstverständlich.“

„Hilft ihnen die Verjährung dieses Falles vielleicht auch, etwaige Zeugen oder Beteiligte zu Wort kommen zu lassen, die vielleicht bis anhin nichts sagen wollten weil sie nicht mehr in den Fall hinein gezogen werden wollten?“

Peter Beutler: „Das glaube ich nicht. Diejenigen, die nichts haben sagen wollen, die werden auch jetzt nichts sagen.„

„Haben sie Kontakt gehabt mit dem engeren Umfeld, z. B. mit den Eltern der beiden Mädchen?“

Peter Beutler: „Habe ich nicht. Ueber den J. K. habe ich das höchsten gehabt. Er hat natürlich schon versucht, Kontakte zu knüpfen, das ist ihm z. Teil auch gelungen. Das heisst aber nicht, dass ich nicht auch - im Laufe des Schreibens dieses Romans - versuchen werde, ein Gespräch zu erreichen mit den Betroffenen.“

„Sie wählen die Form des Romans um den Mord wieder aufzugreifen. Warum diese Form?“

Peter Beutler: „Diese Form ja, das ist vielleicht ein Ausweg, eine Notlösung. Einen Dokumentarbericht kann ich nicht bringen. Das hat verschiedene, auch rechtliche Gründe. Man kann nicht einfach einen Dokumentarbericht über etwas schreiben, ….schreiben, dass das so und so gewesen sei, obwohl da und dort noch die eine und andere Information fehlt. Das geht nicht. Und auch die Unsicherheit, dass man plötzlich jemanden beschuldigen könnte, der nichts damit zu tun hat. Also, dass man jemanden ungerecht behandelt, das darf natürlich nicht sein, und das möchte ich auch nicht machen. Ich müsste 100-prozentig sicher sein, wenn ich einen Dokumentarbericht schreiben wollte. Würde ich das nicht machen, dann müsste nämlich die Polizei oder der Staatsanwalt das an die Oeffentlichkeit bringen.“

„Würden sie lieber einen Dokumentarbericht schreiben, aufgrund von dem was sie jetzt vielleicht wissen, oder was ihnen der J. K. erzählt hat?“

Peter Beutler: „Nein, das liegt mir weniger, das müsste jemand anderes machen.“

„Als Romanautor nehmen sie einen Fall, sie überhöhen gewisse Sachen, überhöhen vielleicht die Spannung an anderen Orten. Sie drehen da wahrscheinlich schon ein bisschen an den Tatsachen. Ist das redlich, jetzt von aussen betrachtet. Darf man das bei einem Fall der noch nicht gelöst ist?“

Peter Beutler: „Das ist natürlich etwas, was ich mich selber auch schon mehrmals gefragt habe. Was man mir auch schon vorgeworfen hat bei meinen Büchern „Weissenau“ und „Hohle Gasse“. Aber Fiktion ist ein Mittel um auf Umwegen auch zur Wahrheit zu kommen. Fiktion ist ein Kurs, ist eine Gratwanderung. Und ich hoffe, dass mir das gelingt.“

„Also sie versuchen nicht, nur aufgrund der Informationen von J. K. einen Bestseller zu machen mit viel Spannung….mit etwas, was halt noch etwas im Gedächnis drin ist? Das würden sie in Abrede stellen.“

Peter Beutler: „Ja, auf jeden Fall. Also Spannung, dass darf sein. Es darf einen Unterhaltungswert haben. Doch wenn das Buch rein nur darum gelesen wird, weil es spannend ist, dann habe ich eigentlich den Auftrag, den ich bekommen habe nicht richtig gelöst.“

„Glauben sie wirklich, dass dieser Roman - sie haben vorher etwas in diese Richtung erwähnt – tatsächlich zur Wahrheitsfindung etwas beitragen kann…..wenn man verfremdet, wenn man vielleicht gewisse Handlungsstränge noch zusätzlich einfügt für die Dramatik.“

Peter Beutler: „Ja, ja natürlich, das kann sein. Ich kann eine Rückmeldung bekommen, dass das nicht so war, dass es anders war.„

„Wir haben jetzt von 2 Thesen gehört, auch vorher im Beitrag. Eine geht so um die Täterschaft im Raum, wo man die beiden Mädchen gefunden hat. Die andere These, die wir heute gehört haben, eher von dort, wo sie hergekommen sind. Welche These wird von ihnen im Buch favorisiert oder heraus gestellt?“

Peter Beutler: „Die Erste, im Gegensatz zu der Zweiten von Herrn Honegger. Dort wo der Mord passiert ist, das ist für mich eigentlich klar.“

„Welches wird für sie der schwierigste Teil sein zum schreiben, auch wenn es ein Roman ist?“
Peter Beutler: „Sie haben das schon angetönt….ich darf niemanden verletzen, der noch heute im Umfeld der Opfer lebt, das darf ich nicht. Das ist etwas, was vielleicht auch nicht ganz einfach ist und was dazu führt, dass ich ein paar interessante Sachen nicht bringen kann, aber da schaue ich sehr darauf.“

„Besten Dank für ihren Besuch bei uns. Wir sind sehr gespannt auf ihr Buch, Herr Beutler. Wissen sie, wer der Mörder ist?“

Peter Beutler: „Ich würde sagen, sicher weiss ich das nicht, nein. Aber ich könnte eine Ahnung haben aufgrund der Informationen von J. K…..und auch, was ich jetzt vom Turi Honegger gehört habe, auf jeden Fall. Und das bestärkt mich auch wieder, das Buch zu schreiben. Und sie hat mir sehr viel gebracht diese Sendung sogar….das was ich kurz vorher gehört habe, ja.“
„Dann sind wir gespannt, ob ihr Roman das Mysterium von diesen Morden lösen kann. Besten Dank nochmal, Herr Beutler.“



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Marianne48 Diskussionsleiter
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 08:06
Das obige Posting ist die versprochene Uebersetzung der diversen TVO-Sendungen vom Schweizerdeutsch ins Hochdeutsche.


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Marianne48 Diskussionsleiter
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 08:24
@Ludwig_01

Ob die beiden Mädchen ihren späteren Mörder evtl. gekannt haben?....dass sie ihre Fahrräder einfach stehen liessen und mit ihm mitgegangen sind Richtung Kristallhöhle?


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 08:49
Es wäre logisch. Zu einem Fremden einzusteigen und die Räder stehen lassen, wäre merkwürdiger als wenn es jemand wäre, den man kennt, oder? Ich glaube ehrlich gesagt auch eher an 2 als an einen Täter, eher junge Männer, die sie kannten, wo sie vielleicht auch mitfuhren, weil mind. eine von beiden einen der beiden Männer toll fand? Ich stell mir vor, was mich in dem Alter bei einer Fahrradtour mit einer Freundin dazu hätte bewegen können, abzusteigen und in ein Auto zu steigen, und außer einer kurzen Spritztour mit ein paar netten Jungs, die man kennt, würde mir da ehrlich nicht viel einfallen! Auch würde das Ein-Täter-Szenario erschweren, wie man zwei ausgewachsene kräftige junge Mädchen überwältigt.

Vielleicht kam es ja irgendwie zu einer versuchten Vergewaltigung und im Kampf zu einem tödlichen Unfall/Sturz eines der Mädchen, und die Täter bekamen Panik, und brachten danach dann die einzige Zeugin um.


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Marianne48 Diskussionsleiter
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 09:20
Sackzement! Stört mich jetzt aber diese Kursivschrift in meinem Posting, die ich so nicht haben wollte! Und ich kann es nicht mehr ändern. :-((

*****

Oder aber, der Täter/die Täterschaft hat die Mädchen überzeugend dazu überreden können, ihn zur Kristallhöhle zu begleiten.

Er verwickelt sie in ein Gespräch, fragt sie, ob sie die Kristalllhöhle denn schon besucht haben. Die beiden verneinen! Er sagt, dass sie sich dieses Naturwunder aber nicht entgehen lassen sollten. Er kenne die Kristallhöhle sehr gut und könnte sie quasi als Führer begleiten.

Oder gar: Es sei der Höhlenwart, angestellt von der Gemeinde, und er habe den Schlüssel dazu....

http://www.kristallhoehle.ch/


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23.09.2013 um 10:51
@Ludwig_01
Wieso glaubst Du, dass der Stützstrumpf nicht das Tatwerkzeug war?


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23.09.2013 um 15:50
Ist es nicht so, dass die Verjährungsfrist gehemmt wird, wenn der Täter zwischenzeitlich in Haft war und zwar für die Dauer der Haftzeit?


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

23.09.2013 um 23:21
@Marianne48
@LaraSentuerk

Ich werde Euch ausführlicher antworten, allerdings aus Zeitgründen erst übermorgen. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich mir anhand des XY-Filmes viele Gedanken zu diesem Doppelmord gemacht habe, und einige davon sehe ich durch Mariannes eingestellte Berichte bestätigt, so z. B. meine Vermutung über suboptimal geführte Ermittlungen. Aber, wie gesagt, Genaueres folgt!

Viele Grüße, und ein herzliches Dankeschön an @Marianne48 für diesen thread,
Ludwig


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

24.09.2013 um 08:52
@Ludwig_01
Während ich nach Informationen zu diesem Fall gesucht habe, da war ich recht unsicher, ob sich nach so langer Zeit überhaupt noch jemand dafür interessieren könnte.

Jetzt bin ich froh, dass es doch das eine und andere Mitglied gibt, das sich noch daran erinnert, sich darüber hinaus auch damit auseinander gesetzt hat.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

25.09.2013 um 23:57
Hallo zusammen,

wie versprochen einige meiner Gedanken zu diesem Doppelmord, der mir deswegen im Gedächtnis geblieben ist, weil die filmische Umsetzung an Originalschauplätzen in der idyllischen Landschaft, begleitet von der XY-atypischen Zithermusik auf so entsetzliche Weise mit diesem schrecklichen Verbrechen endet.
Meine ohne Hintergrundinformationen eher intuitiv gewonnenen Eindrücke lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. An dieser besagten Straßenkreuzung sind die Mädchen zufällig auf ihre/n Mörder getroffen. Eine geplante Verabredung schließe ich aus, da sie ja ursprünglich eine andere Route geplant hatten.
2. Vielleicht hielten die Mädchen ihre/n Mörder sogar selbst an, um nach dem Weg zu fragen, oder aber er/sie tat/en dies, weil in den Mädchen aufgrund ihrer Unschlüssigkeit leichte Opfer zu vermuten waren. Der Erstkontakt war offenbar recht harmonisch; hierfür spricht das geordnete Abstellen der Fahrräder.
3. Die Mädchen fuhren freiwillig mit, und zwar Richtung Kristallhöhle. Ob aus Naivität, Neugier oder fehlendem Gefahrenbewusstsein sei dahingestellt; jedenfalls ist ein derart "zutrauliches" Verhalten junger Mädchen nach meiner Erfahrung so selten nicht.
4. Vom Abstellort des Autos gingen sie in Richtung des späteren Tatorts mit, dort wurden sie völlig überraschend angegriffen und ermordet; ihre Leichen in unwegsamem Gelände notdürftig versteckt.
5. Vermuten würde ich auch, dass ein zunächst intendierter Missbrauch nicht vollzogen wurde.
6. Aufgrund des an diesem Samstag "nicht besonderen" Wetters im Appenzeller Land werden sich in der Nähe der Kristallhöhle kaum Menschen aufgehalten haben.

So viel also in kurzen Worten zum von mir vermuteten Tathergang, und nun zu den anderen Aspekten:

Grundsätzlich teile ich derartige Verbrechen in zwei Kategorien ein, in solche, die sich aufklären lassen sollten und solche, die de facto kaum aufzuklären sind. Diese Einschätzung ist sicherlich willkürlich und erhebt keinen Anspruch auf Absolutheit, dennoch habe ich diesen Doppelmord eindeutig in die erste Kategorie eingestuft.
Aber bei der Präsentation der Fahndungsansätze im Studio hat der bemitleidenswerte Oberleutnant Benziger im wesentlichen nur den besagten Stützstrumpf (und die verschwundenen Papiere von Brigitte M.).
Aber, im Ernst: welcher junge Mann führt einen alten Damenstützstrumpf im Auto mit, zu welchem Zweck auch immer??? Und wie sollte die Verwendung als Tatwaffe vonstatten gegangen sein bei gleich zwei Opfern? Da ist ein mögliches Szenario schon arg weit hergeholt...
Da darf dann die Frage doch schon erlaubt sein, ob die KaPo St. Gallen mit diesem Fall so professionell umgegangen ist wie es zur Klärung erforderlich gewesen wäre.

Zur Anzahl der Täter: ich neige auch zur "Zwei-Täter-Hypothese" wie @diegraefin
, obwohl die Tat auch von einem durchzuführen gewesen wäre, indem er z.B. ein Mädchen eine Steilwand hinunterstürzt und sich dann dem zweiten zuwendet. Aber ohne genaue Kenntnis der topographischen Gegebenheiten des Auffindeortes der Leichen und des Gewichtes der sie bedeckenden Steine ist jede derartige Spekulation Makulatur. Für zwei Täter könnte aber auch der Umstand sprechen, dass nur bei einem Mädchen die Papiere gestohlen wurden.
Ortsfremd werden sie aber kaum gewesen sein, der wer benutzt schon derart kleine Sträßchen? Wohl doch nur Anwohner oder jemand, der sie aus einem triftigen Grund aufsucht.

Die angekündigte literarische Umsetzung würde ich aber doch gerne einmal lesen!

Viele Grüße
Ludwig


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

26.09.2013 um 08:40
@Ludwig_01
Hat man nicht früher Stützstrümpfe benutzt als Ersatz für Keilriemen? Könnte nicht der Täter so was wirklich zufällig im Auto gehabt oder dort gefunden haben? Wenn die Täter zu zweit waren, halte ich es schon für möglich, dass einer ein Mädchen in Schach hält, während der Haupttäter das andere tötet. Außerdem weiß ich auch gar nicht, ob die Tötungsabsicht von vornherein bestand. Ich denke eher, dass die Situation eskaliert ist und sich der oder die Täter schnell etwas einfallen lassen mussten.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

26.09.2013 um 08:50
Zitat von LaraSentuerkLaraSentuerk schrieb:Hat man nicht früher Stützstrümpfe benutzt als Ersatz für Keilriemen?
Nein. Dazu hat man Nylonstrümpfe benutzt. Ein Stützstrumpf ist viel zu steif dafür. Und selbst wenn, warum hätte der Täter den Strumpf dann neben den Leichen ablegen sollen? Meiner Meinung nach wurde der Stützstrumpf nur erwähnt, in der Hoffnung dass sich jemand meldet, der ihn dort abgelegt hat, damit man einen Zusammenhang mit dem Verbrechen ausschließen kann oder um genauer zu verifizieren, wann die Leichen dort abgelegt wurden.


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Marianne48 Diskussionsleiter
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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

26.09.2013 um 09:05
Guten Morgen allerseits
Zitat von Ludwig_01Ludwig_01 schrieb:Die angekündigte literarische Umsetzung würde ich aber doch gerne einmal lesen!
Auch ich bin sehr gespannt darauf, was in diesem Buch geschrieben steht. Leider müssen wir uns mindestens 1 Jahr lang gedulden.

Was ich mich halt auch immer wieder frage, ob denn die Polizei überhaupt Suchhunde eingesetzt hat. Die gab es zu jener Zeit auf jeden Fall schon.

Ich erinnere mich an den Vermisstenfall Peterli Roth von Mogelsberg im Jahre 1984, zwei Jahre nach dem Kristallhöhlenmord. Damals hat eine Hundestaffel unseres Hundesport-Vereins sich an der Suche beteiligt.

Oder aber: Die beiden Mädchenkörper sind erst einige Zeit später dorthin gebracht worden, wo sie dann letztlich aufgefunden wurden.

Bei einer wirklich eingehenden Suche hätten doch auch abgeknickte Aeste und dergleichen mehr darauf hingewiesen, dass da jemand abseits des Weges, im Dickicht des Unterholzes rumgetrampelt ist.

Ich habe übrigens noch einen weiteren Bericht gefunden. Darin ist die Rede davon, dass an demselben Tag in die Kristallhöhle eingebrochen wurden sei. Und wenn ich das Geschriebene richtig interpretiere, dass es gar sein könnte, dass der Täter die beiden Körper vorerst für einige Zeit in den Tiefen des Sees, der sich in der Kristallhöhle befindet, deponiert haben könnte.
Doch für mich ist dieses Prozedere schwer nachvollziehbar.

http://www.toggenburgertagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/rorschach/tb-ot08/Raetselhafter-Einbruch-in-die-Hoehle;art2889,3068751


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

26.09.2013 um 09:12
@John_Doe_1974
Das mit der Erwähnung im Fernsehen habe ich auch so verstanden wie Du.
Das war eher nach dem Motto: Hallo, als Ihr den Strumpf dahin geworfen habt, ist Euch da was aufgefallen?
Das mit den Nylonstrümpfen stimmt soweit, allerdings ist der Stützstrumpf an sich, zumindest heute, nicht mehr so steif. Er unterscheidet sich lediglich durch die Fadenstärke- das lässt ihn blickdicht werden- und seine Kompressionswirkung. Ich benutze sie selber und kann Dir sagen, dass man damit definitiv einen Keilriemen ersetzen könnte.
Aber da ja Dein und mein Eindruck von dieser Frage sowieso der selbe waren, hat sich diese Erklärung ja auch erübrigt.


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

10.10.2013 um 15:16
Hallo,
ich bin eher die stille Leserin in diesem Forum, weil mir das Niveau der Diskussionen hier (lese von Anfang an zB. im Thread "Tötungsdelikt Gabriele Obst" mit, und was da abgeht ist schwerst verdaubare Kost) manches Mal schweres Sodbrennen bereitet. Das nur zur Erklärung, weshalb ich hier unvermutet auftauche.

Dennoch - der Fall des Kristallhöhlenmordes beschäftigt mich schon sehr lange und es tat gut, zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.

Jetzt aber ist es sehr ruhig geworden, was ich schade finde.

Dass zu diesem Fall ein Buch erscheint, ist interessant.
Liebe @Marianne48 hast du Ahnung, ob dieses Buch ausschließlich in der Schweiz erscheint oder auch in den Nachbarländern?

FG, Karin


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

10.10.2013 um 15:44
Tsass, zu rasche Finger:)))

Ich wollte zum Fall auch was schreiben.

Eine Täterschaft von WF oder JU (@KnastHoeness fragte am 21.09.2013, wo sich die beiden zur Tatzeit aufgehalten haben) kann man mit Bestimmtheit ausschließen. JU saß zu dieser Zeit noch im Gefängnis, er kam erst 1990 auf Betreiben vieler Promis, und mit Zustimmung des damaligen österreichischen Justizministers, frei. WF war zu dieser Zeit in Freiheit, aber ebenso wie bei JU hätten die beiden Opfer (KG und BM) wohl nicht seinem "Beuteschema" entsprochen.

JU strangulierte seine Opfer, und die, die er nach seiner bedingten Freilassung angeblich umgebracht hatte, waren ausschließlich Prostituierte und älter. WF wiederum verging sich an Kindern und vorrangig an Knaben.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass KG und BM nicht von einem Täter umgebracht wurden. KG sieht auf den Fotos noch zart und kindlich aus, aber BM kommt auf den Fotos schon relativ stattlich rüber. Und ein Einzeltäter hätte wohl ziemliche Mühe gehabt, beide zu überwältigen und zu töten.

Die Theorie von @Ludwig_01 finde ich einleuchtend. Ich denke, dass, an diesem Tag war anscheinend Schlechtwetter, die beiden sich verfahren hatten, ratlos vor dem Hinweisschild standen, es vielleicht in dem Moment wie aus Eimern schüttete, und da kommt der Wagen vorbei mir den netten, jungen Männern.

Die fragen, wohin ihr zwei, na, da und da hin, aha, mit dem Rad, ist aber unfreundliches Wetter, regnet ja, wisst ihr, da unten ist die Kristallhöhle, können wir euch hinbringen, schaut euch die an, bis es aufhört zu regnen, wir bringen euch wieder zurück, die Räder könnt ihr so lassen, werden schon nicht geklaut werden.

Man fährt in die Nähe der Höhle, dann wird vielleicht einer von den beiden netten, jungen Männern zudringlich. Möchte der doch schon besser entwickelten BM einen Kuss rauben. Die wehrt sich energisch, es kommt zu einem Gerangel, und im Zuge dessen stürzt sie aus großer Höhe ab. KG muss das miterleben, ist jetzt natürlich die unliebsame Augenzeugin, die der Polizei nicht nur eine gute Täterbeschreibung liefern kann, sondern auch das Autokennzeichen und -fabrikat verraten könnte. Also muss sie weg, wird gestoßen und das Unheil war angerichtet.

Ein perfektes Verbrechen, kein Augenzeuge hat die beiden Mädchen mit den Männern wegfahren sehen. Nicht mehr zu klären und jetzt auch noch verjährt. Ein Jammer.

FG, Karin


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Der Kristallhöhlenmord in Oberriet/CH (anno 1982)

11.10.2013 um 13:40
Unheimlicher Fall, wenn ich ehrlich bin. Habe ihn eher durch Zufall hier entdeckt, kannte ihn bis dato auch nicht bewusst, aber irgendwie fesselt er mich jetzt.

Ich muß erstmal die Artikel nachlesen, die habe ich noch nicht alle durch und an den xy-Fall kann ich mich im ersten Moment nicht erinnern - kann aber sein, daß die Erinnerung zurückkehrt, wenn ich ihn anschaue.
Total schockiert war ich - ich wusste es ehrlich nicht - das in der Schweiz Mord verjähren kann. Das hätte ich nicht gedacht, tut aber erstmal nichts zur Sache.


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