Todesfall Anton Koschuh

MissMietzie schrieb:Würde man sich dazu jetzt äußern wäre es auch wieder nicht gut ;) Bin der aber der Meinung wenn man die Hilfe der Öffentlichkeit sucht muss man (leider) auch damit leben, dass die Leute reden.

Das wollte ich mit meinem kleinen Seitenhieb feststellen - mittlerweile riskiert man ja schon einen Rauswurf, wenn man sich darüber äußert dass man sich zu einem bestimmten Fall nicht mehr äußern darf...

Es ist ein weiterer unschöner Nebeneffekt von Kriminalfällen, dass Familien von Opfern und Tätern einen Teil ihrer Privatsphäre verlieren. Das liegt aber daran, dass Strafverfolgung und Gerichts-verhandlungen in der öffentlichen Hand liegen und das wiederum ist ein wichtiges Prinzip moderner Rechtsstaaten. Und genau deshalb lasse ich es mir auch nicht nehmen Kriminalfälle und Gerichtsverhandlungen zu verfolgen und darüber zu diskutieren.

@KonradTönz1

...richtig... weil es nunmal so ist, dass viele Verbrechen durch Zeugenaussagen vor der Stagnation gerettet werden oder sogar zur Aufklärung führen.

In vorbezeichnetem Fall fehlen diese Zeugen bisher. Bin gepannt, ob sich nicht doch noch jemand meldet, der Toni auch wirklich (!) nach seinem letzten Kontakt noch gesehen hat. Die gibt es doch mit Sicherheit. Man fährt nur leider meist sehr blind durch die Gegend.

MissMietzie schrieb:...richtig... weil es nunmal so ist, dass viele Verbrechen durch Zeugenaussagen vor der Stagnation gerettet werden oder sogar zur Aufklärung führen.

eher weil man schon vor Jahrhunderten erkannt hat, dass das Blutracheprinzip verheerende gesellschaftliche Folgen hat - und da ist man ganz schnell, wenn die Strafverfolgung in der Hand der Geschädigten liegt.

@MissMietzie....Man muss ja bei der Sachlage hier vom "Schlimmsten" ausgehen. Dann benötigt man Zeugen am 22.7.2013 von 15.30-20.30 Uhr.Das ist nicht einfach. Bei einem freiwilligen Verschwinden(woran ich nicht glaube) ohne Pass und Geld,und jetzt mal angenommen er wäre noch am Leben,dürfte es sicherlich Zeugen geben,die ihn gesehen haben.Selbst wenn er Monate durch die Natur streift,muss er ja Leuten begegnet sein.Es fehlt aber seit dem 22.7.jede Spur.Kein Lebenszeichen,keine Kontobeweging,keine Telefonbewegung.Somit gehe ich davon aus,dass man vorwiegend Zeugen am 22.7.suchen muß.

@bura

Überleg mal selbst 3 Monate zurück, als Du evtl. beim Einkaufen warst....Könntest Du Dich noch an einen einzigen Menschen erinnern, den Du getroffen hast? Man erinnert sich meistens nur an Begebenheiten, die entweder auffällig positiv oder negativ waren...

Das wird wohl mehr als schwer werden, da jemanden ausfindig zu machen. Und den Nachmittag kann man mehr oder weniger aufgrund des Zeitplans, den die Familie recherchiert hat, vernachlässigen. Sein Ticket hat er ja nun bezahlt und auch das Telefonat mit dem Freund hat es gegeben. Ab da erst wird die Sache wirklich mysteriös - oder findet am Ende einen logischen Hergang der Geschehnisse....

@Interested...das meinte ich ja. Ohne Geld und Pass kommst du nicht weit.Da muss er sich zwangsläufig wieder auf zivilem Gebiet bewegt haben.Deshalb schliesse ich das ja für mich aus.
Interessant wird es für mich ab 15.30 Uhr am 22.7.2013.Dort muß man nach zeugen suchen im Umfeld des Hamburger Bahnhofs,Bahnhofkameras auswerten etc.
Bei solch einer Sachlage mit plötzlichem Verschwinden ohne ein einziges Lebenszeichen über Monate,wird jeder Polizist nicht unbedingt davon ausgehen,dass der Anton weiterhin fröhlich durch die Natur schlendert,sich nur nicht meldet.

Interested schrieb:Und den Nachmittag kann man mehr oder weniger aufgrund des Zeitplans, den die Familie recherchiert hat, vernachlässigen. Sein Ticket hat er ja nun bezahlt und auch das Telefonat mit dem Freund hat es gegeben.

Seh ich auch so. Interessant ist doch alles nach seinem letzten Lebenszeichen. Warum Zeugen für Nachmittags? Da hat ihn sein GP doch noch gesehen und es gab Abends noch das Gespräch. Zeugen aus dem Zug oder vom Bahnhof (Uelzen z.B.) wären das Wichtige. Aber wie man schon sagt. Es müsste was sehr auffälliges gewesen sein, dass man sich das nach so langer Zeit noch in Erinnerung rufen kann.

@MissMietzie

Eben. Ich kann mich noch nicht mal an Leute erinnern, die ich letzte Woche gesehen habe...oder von mir aus auch nur gestern...Das macht es eben sehr schwierig mit den Zeugenaufrufen. Zumal ich Anton ausschließlich aufgrund seiner geringen Größe für 'auffällig' befinde.

Da der Zug ja Verspätung hatte und dadurch Anschlusszüge nicht mehr geschafft wurden sind, könnte es gut sein, dass man mit Zuginsassen ins Gespräch kam, Toni wird ja auch als sehr gesprächig in der Beziehung beschrieben und so eine Verspätung mit Folgen führt oft zu Gesprächen untereinander. Vielleicht erinnert sich da jemand dran.

ich hab mir in letzter zeit bewußt versuicht ein paar dinge zu merken, die mir halt aufgefallen sind. wenn ein auto wo stand und nur eine person am beifahrersitz saß oder so ähnlich. fakt ist, ich hab mir kaum was länger gemerkt, nicht mal die uhrzeit, obwohl ich bewußt darauf geachtet habe.

@MissMietzie...Ist für mich zu kurzsichtig gedacht.Interessant ist doch,warum er plötzlich aus der U-Bahn ausstieg und seinem Geschäftspartner beim Schliessen der Tür zurief"Er fahre mit dem Zug zurück"Dafür muss es Gründe geben! Das macht normalerweise niemand der nach Hause fliegen will und ein Flugticket besitzt.Ich würde von einem geplanten Treffen mit einer unbekannten Person,oder Personen ausgehen.Deshalb ist es sehr wichtig was er ab 15.30 Uhr gemacht hat.Das könnte zwingend im Zusammenhang mit seinem Verschwinden stehen.

Ist Toni denn sonst viel und gern geflogen? Falls nicht, könnte tatsächlich plötzliche Flugangst der Grund für das Umschwenken auf den Zug die Ursache sein. Sollte er früher häufig und gern geflogen sein, ist das trotzdem nicht ausgeschlossen, aber wohl unwahrscheinlicher.

Interested schrieb:Überleg mal selbst 3 Monate zurück, als Du evtl. beim Einkaufen warst....Könntest Du Dich noch an einen einzigen Menschen erinnern, den Du getroffen hast? Man erinnert sich meistens nur an Begebenheiten, die entweder auffällig positiv oder negativ waren...

Ich bin mir sehr sicher dass ich mich an einen 1,60 Mann erinnern könnte. Zumindest wenn er mit mir im Abteil gesessen hätte.

Man kann sich manchmal auch weit zurück erinnern, vor allem wenn man etwas sieht, das nicht ganz der Norm entspricht. Ich könnte mich glaube ich auch drei Monate zurück erinnern, vielleicht nicht welcher Tag genau, wenn ich einen so kleinen und dennoch sehr muskulösen und hübschen 40jährigen gesehen hätte. Er entspricht definitiv nicht der Norm.

@KonradTönz1

Aber doch nur dann oder? Wenn Du einfach nur an ihm vorbeigelaufen wärst, dann doch sicher nicht.

@Allgemeines
Kommt drauf an, worauf man achtet. Mir wäre er nicht aufgefallen und näher hingeschaut hätte ich auch nicht.

Liebe, sehr verehrte Familie des Herrn Anton Koschuh,

wenn Sie dies hier lesen müssen/können, dann wünsche ich Ihnen trotz all der Tragik, all der Sorgen, all des Leidens, all der Tränen, dass Sie sich über diese 73 Seiten wenigstens ein wenig amüsiert haben. Ich glaube nicht, dass Sie, als Sie sich um "Hilfe" an just dieses Forum gewendet haben, dazu gesagt haben, "bitte tuts 73 Seiten lang wild spekulieren, dann finden wir unseren Bruder sicher viel schneller." Und wer den "Fall" löst, kriegt die "Super-Allmystery-Detektiv-Krone" verliehen.

Dieser Wust an Verdächtigungen, an Spekulationen, an Wenns und Abers, an Empfehlungen an die wirklichen Experten, was sie denn zu tun haben. An Staffelhunde, die suchen sollen, an Großfahndungsaufforderungen, an Wölfen und Schafpelzen, an Bahnstrecken und Toilettefenstern, an Krankheitsbildern, an SMS- und Wortdeutungen, an Fahrplänen und Verdächtigungen von unschuldigen Geschäftspartnern - ist traurig, aber ich finde doch, an unfreiwilligem Humor mangelt es hier keinem.

Es tut mir herzlich Leid, dass ich solche sarkastischen Wort verwende, aber - das Recht, hier zu lesen, das lasse ich mir nicht nehmen - ich halte es nicht mehr aus.

dont feed the trolls

Interested schrieb:Aber doch nur dann oder? Wenn Du einfach nur an ihm vorbeigelaufen wärst, dann doch sicher nicht.

Wäre zumindest weniger wahrscheinlich. Weiterhelfen können solche Überlegungen in diesem Fall aber schon: Wenn man davon ausgeht dass ein Mitreisender aufgrund seiner äußeren Erscheinung auffällt (gutaussehend und besonders klein), zugleich aber trotz Fahndung keinerlei Hinweise eingehen von Bahnreisenden oder Mitarbeitern, kann man mit einer Sicherheit daraus schließen dass A.K. nicht im Zug war.

Es hat ja noch keine richtigen Fahndungsaufrufe in dieser Gegend gegenen, oder? Ich hätte schon Hoffnung, dass es Rückmeldungen geben wird. Man darf eines nicht vergessen, z.B. kennen Pendler meist ca. 90% der Fahrgäste, auch deshalb schaut man vielleicht noch einmalhin. Mir geht es zumindest so,vor allem wenn ich erst spät und nicht direkt nach der Arbeit nach Hause fahre. Es wäre deshalb klasse, wenn sich jemand zu genau diesem Zug mit einem Flyer stellen könnte und den an Fahrgäste austeilen könnte. Am besten in Uelzen, wo wahrscheinlich die meisten Menschen in diesen Zug einsteigen! Ich wohne leider in Österreich, deshalb kann ich es nicht tun. Aber jemand aus Uelzen?.

@kf1801
deinen Worten ist nichts hinzu zu fügen.
DANKE!!

lawine schrieb:deinen Worten ist nichts hinzu zu fügen.

Doch: Nämlich dass sie noch überflüssiger waren als die monierten Spekulationen. Die Angehörigen haben mehrfach bewiesen, dass sie mit der öffentlichen Diskussion hier umgehen und die Beiträge richtig einordnen können.

@lawine

lawine schrieb:@kf1801
deinen Worten ist nichts hinzu zu fügen.
DANKE!!

Irre ich oder stammen nicht ein Teil der Spekulationen auch von dir? Ein Teil wurde ja auf Wunsch des Erstellers wieder gelöscht ;)

Hallo zusammen,

auch ich war bis jetzt stille Mitleserin.

Die ganzen Spekulationen und das "warum" er wann was gemacht hat - ich kann dazu nur folgendes sagen, ich habe selber eine Person in unserem Familienverband, die ohne Vorankündigung psychisch erkrankt ist.
Diese Person wirkt auf fremde "normal". Manchmal passiert es aber, dass sie für uns "gesunde" Menschen völlig sinnlose Handlungen macht. Sie fühlt sich plötzlich verfolgt (ohne tatsächlich verfolgt zu werden), schaltet das Handy aus (da sie Angst hat abgehört zu werden), klingelt plötzlich nicht bei der Türe, da sie Angst hat damit etwas anzurichten, und noch viele weitere "verrückte" Dinge passieren in so einem Zustand.

Was ich damit sagen will - wenn Toni wirklich psychisch angeschlagen oder erkrankt ist, helfen alle Spekulationen nicht. Bei solchen Personen KANN man keine Begründung für ihre Handlungen finden. Handlungen die uns als absolut irrsinnig erscheinen, sind für diese Personen in solch einer Ausnahmesituation in der sie sich befinden "normal".

Ich denke, man sollte sehrwohl dem Wunsch der Familie nachkommen und sich mit den Spekulationen zurück halten und versuchen möglichst viele Leute zu erreichen in dem man über Toni redet und Plakate verteilt etc., so wie es die Familie wünscht und erbittet und nicht zu vergessen es heißt hier "Wer hat Anton Koschuh gesehen" nicht "was ist mit ihm geschehen".

@Sherlox
@Zfaktor

Das ging aber schnell...Hatte Kontakt mit einer sehr netten Redakteurin...hier die Online-Version des Artikels in der Uelzener Zeitung:

http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/vermisst-anton-koschuh-3167027.html

@Axolotl
Das find ich jetzt auch mal spontan und zudem sehr wichtig am richtigen Ort zu lesen. Danke