Todesfall Anton Koschuh

Interested schrieb:Und wem sollte man das warum, außer der Familie mitteilen? Ich denke kaum, dass man diesen Fall weiterhin öffentlich behandeln wird - weil er die Öffentlichkeit eben auch nichts angeht und im Falle von Suizid oder Unfall auch keine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht.

Das ist genau der Knackpunkt. Ob es Suizid war oder ein Unfall, oder, was ich denke, das nicht geklärt werden konnte, ist eben ein Unterschied und mich hätte es schlicht interessiert, was den nun in Erfahrung gebracht wurde. Abschliessend.

z3001x schrieb:Halt ein bisschen irritierend nach dem monatelangen Einbinden der Öffentlichkeit in die Suche.

Dann richtet sich Deine 'Kritik' aber an die Familie Koschuh, Max und nicht an die Polizei, denn diese hat die Öffentlichkeit nicht monatelang eingebunden, lediglich Zeugenaufrufe gestartet und ansonsten ganz normale Informationspolitik betrieben - man ist ja sogar auf dieses Forum eingegangen, nachdem der Göhrdemörder ins Spiel gebracht wurde - weil man sich mehr oder minder genötigt sah, das zu kommentieren.

@Interested
Ich will die Famile Koschuh aber gar nicht kritisieren. Die haben sie sich nach Kräften bemüht, ihren vermissten Sohn, Bruder, Cousin zu finden. Dazu war Öffentlichkeit notwendig, auch in dem Rahmen, da Toni an so vielen Orten hätte sein können. Und dass sie das Ergebnis, falls es ihr bereits vorliegt, nicht teilen, find ich schon OK.
Die Polizei bzw. StA ist nun mal Herrin des Ermittlungsverfahrens, nicht der Familie, ihr obliegt es, ob und inwieweit sie ein Ermittlungs-Ergebnis mitteilt. Da gibt es schon Ermessenspielräume und "Gefahr für die Bevölkerung" ist nicht der einzige Grund, weshalb man derartige Information in der Praxis weitergibt.
Dabei geht es gar nicht Befriedigung von Voyeurismus oder Sensationsgier oder anderer niedriger Bedürfnisse, sondern einfach darum, dass diejenigen, die den Fall mit ernsthaftem Interesse und Engagement verfolgt haben, wissen, in der kürzesten und dezenstesten Form, was passiert ist. Das fände ich "passend", auch wenn die Behörden nicht dazu verpflichtet sind.
Aber OK. Es ist wie es ist. Und man kann das anders sehen.

z3001x schrieb:Die Polizei bzw. StA ist nun mal Herrin des Ermittlungsverfahrens, nicht der Familie, ihr obliegt es, ob und inwieweit sie ein Ermittlungs-Ergebnis mitteilt.

Damit beantwortest Du es doch schon selbst!

z3001x schrieb:sondern einfach darum, dass diejenigen, die den Fall mit ernsthaftem Interesse und Engagement verfolgt haben

Das meinen sicherlich viele von sich, auch wenn sie den größten Humbug geschrieben haben.

z3001x schrieb:Aber OK. Es ist wie es ist.

Jep!

@Interested
Blablabla.

z3001x schrieb:Dabei geht es gar nicht Befriedigung von Voyeurismus oder Sensationsgier oder anderer niedriger Bedürfnisse

Sichi?

Wurde das Engagement nicht genügend gewürdigt? Meinst Du, man hat als eifriger user, Leser, irgendwelche Ansprüche?

@all Also für mich ist die Todesursache nach wie vor offen. Und Aussagen von Polizeibeamten zu diesem Fall sind Privatmeinungen, denn wenn es offiziell keine Stellungnahme dazu gibt müssten die besagten Polizeibeamten immer dazu fügen, dass das lediglich ihre Privatmeinung sei. Ermittlungserkenntnisse dürfen die doch gar nicht preisgeben, und das werden sie mit Sicherheit auch nicht tun.

@z3001x
Das größte Problem hierbei ist doch, dass es vermutlich gar keine bahnbrechenden Erkenntnisse gibt, über die man berichten könnte. Der Fall ist nicht mehr so aktuell, dass jedes Detail öffentlich gemacht werden müsste. Die Umgebung Norddeutschlands hat nicht einmal einen persönlichen Bezug ihm. Allenfalls in der österreichischen Heimat würde also noch ein Interesse bestehen, von weiteren Erkenntnissen zu erfahren, wobei die Todesursache vermutlich noch nicht einmal eindeutig geklärt werden kann. Machen wir uns nichts vor. Es gibt nicht mehr viel zu berichten, das die Öffentlichkeit großartig interessieren/etwas angehen könnte.

@Interested
Ich denke je mehr Aufwand man in eine Sache steckt, umso mehr Ansprüche/Ewartungen stellt man (vielleicht auch unbewusst). So etwas in der Art liest man hier bei Allmy ja immer wieder. Vermutlich nicht ohne Grund.

Wenn Du als eifrigster Schreiber hier, ob Humbug oder nicht, darfst Du selbst entscheden, meinst, die Öffentlichkeit hat kein Interesse zu haben, dann zeugt das von einem etwas absurden Verständnis der gedeihlichen Kommunikation zwischen Organen des Staates und ihrem Souverän.
Aber wundern tut mich das nicht.

@charms

Da gebe ich Dir völlig Recht! Manche scheinen das dringend zu benötigen.

Marita schrieb:Also für mich ist die Todesursache nach wie vor offen. Und Aussagen von Polizeibeamten zu diesem Fall sind Privatmeinungen, denn wenn es offiziell keine Stellungnahme dazu gibt müssten die besagten Polizeibeamten immer dazu fügen, dass das lediglich ihre Privatmeinung sei. Ermittlungserkenntnisse dürfen die doch gar nicht preisgeben, und das werden sie mit Sicherheit auch nicht tun.

Gut auf den Punkt gebracht.

Wenn aber Anwohner die zuständige Polizeiwache um Auskunft ersuchen und dort vorstellig werden, ist dann die Auskunft im Dienst befindlicher Beamter eine Privatmeinung?

Es handelt sich nicht um einen Plausch mit einem Polizisten, der dienstfrei hat und irgendwo am Kneipentresen sitzt.

Als Anwohner finde ich, hat man wohl ein Recht darauf zu wissen, ob evtl. ein gefährlicher Verrückter im Raum Suderburg und dort am Bahnhof sein Unwesen treibt oder nicht.

@Strandschwalbe

Brauchste gar nicht weiter erklären. Hattest ja beim ersten Mal schon die Wache erwähnt - aber wenn selektiv gelesen wird, weil man nicht seinen Anspruch erfüllt bekommt, das Recht auf Information, die einen gar nichts angeht, dann stellt man sich halt stur :)

@Strandschwalbe

Strandschwalbe schrieb:Als Anwohner finde ich, hat man wohl ein Recht darauf zu wissen, ob evtl. ein gefährlicher Verrückter im Raum Suderburg und dort am Bahnhof sein Unwesen treibt oder nicht.

Und als Person, die einen Urlaub plant hat man kein Recht zu wissen in welcher Gegend man urlauben würde? Oder eine Person, die zuziehen will?

@Marita

Aber dann könnte man doch nirgendwo Urlaub machen - Du weißt doch über die anderen Orte auch nicht, ob da ein Mörder wohnt^^ Du weißt noch nicht mal, wer neben Dir im Bus sitzt, beim Arzt oder sonst wo!

@Marita: Naja. Soviele Urlauber gibt´s hier direkt nun wirklich nicht. Als Studenten an der Hochschule Suderburg, die teilweise auch am Bahnhof Suderburg aus- und einsteigen müssen und direkte Anwohner, die auch mal das Haus verlassen müssen- zwecks Arbeit, Einkaufen etc.- im Dunkeln zurückkommen und sich und sein Eigentum selber schützen müssen, finde ich kann man wohl eher ein berechtigtes Interesse an Auskunft bejahen- als z.B. einer Person die zig Kilometer weit weg wohnt.

Mal abgesehen von Tonis Familie.

@Interested

Interested schrieb:Aber dann könnte man doch nirgendwo Urlaub machen

Aber "nirgendwo" war auch kein so seltsamer Vorfall.
Ich glaube, dass ich schon ein Recht darauf habe zu erfahren, ob die Ermittlungen ins Leere gegangen sind, oder ob es ein anderes konkretes Ergebnis gibt. Denn gäbe es tatsächlich ein Fremdverschulden, dann würde mich nämlich brennend das Motiv interessieren. Denn so könnte ich, im Fall des Falles einer ähnlichen Handlung mich entsprechend darauf einstellen. Z.B. Wenn ich weiß, dass in der U-Bahn zunehmend mehr Taschendiebe unterwegs sind, dann stelle ich mich darauf ein und trage meine Geld unter meiner Kleidung. (Blödes Beispiel, ich möchte hier aber kein anderes anführen!)
Ich weiß, für dich kommt eine Fremdtäter-Option nicht infrage, deswegen hat es für dich nicht dieselbe Relevanz als für mich. (Das ist okay so!) Für mich ist das eben nicht ausgeschlossen, solange es die Polizei nicht offiziell bekanntgibt. (Das ist auch okay so!)
Was die Polizei inoffiziell bekanntgibt ist eine andere Sache. Bei jeder Nachfrage der Bevölkerung am Polizeiposten müssten die Beamten eigentlich zuerst bei den, mit dem Fall betrauten, Polizisten nachfragen, ob das, was gestern gegolten hat auch heute noch ihre Gültigkeit hat.
Ansonsten bräuchten die gar nicht an dem Fall arbeiten, wenn es dort nicht Bewegungen geben darf, die zwischen Suizid, Unglück oder Fremdtätertheorie hin- und herschwanken.
Es soll auch schon vorgekommen sein, dass sich die ermittelnden Beamten selbst nicht darüber einig waren. Doch vielfach ordnen jene sich der Allgemein-Meinung unter, die richtig gesehen hätten, wie sich oft immer erst im Nachhinein herausstellt.

@Strandschwalbe
Ich denke mal wenn in der Gegend Suderburg ein gefährlicher Verbrecher ernsthaft vermutet
würde,das es dann auch zu entsprechenden Hinweisen/Warnungen an die Bevölkerung
kämme,alles anderre wäre doch unverantwortlich.
Das da seit Oktober nichts mehr zu lesen ist (in den Zeitungen) deutet darauf hin das
die Polizei den Fall wohl als Unglück/Suizid sieht.

@Marita

Der einzige Grund, warum ein Fremdtäter für mich nicht in Frage kommt ist der, dass es keine Anzeichen, auch nach Beginn der Ermittlungen, daraufhin gab. Es fand im Vorfeld schon zuviel statt, was einzig auf das mysteriöse Verhalten von Toni zurückzuführen war und nicht unbedingt auf eine weitere Person - und die Ermittlungen haben auch nichts in diese Richtung ergeben.

Man kann sich auf so etwas nicht einstellen, jeder Fall ist anders. Siehe Vergewaltigungen, die passieren sehr vielfältig und es gibt nichts, wie man dem vorbeugen könnte - es kann auch in den eigenen 4 Wänden passieren.

Gäbe es Informationen, hätte man die Öffentlichkeit informiert - hat man aber nicht und vielleicht weiß die Familie ja mittlerweile viel mehr, als wir ahnen!

@Interested

Interested schrieb:Siehe Vergewaltigungen, die passieren sehr vielfältig und es gibt nichts, wie man dem vorbeugen könnte - es kann auch in den eigenen 4 Wänden passieren.

Man kann vlt. nicht überall vorbeugen aber sich darauf einstellen, dass so etwas passieren kann, wenn ... (Da gibt es viele Situationen und Beweggründe, die zu einer Vergewaltigung einladen/führen. Wenn ich die kenne, kann ich mich besser schützen. Allerdings gibt es Situationen, wo man nicht unbedingt damit rechnet, ...)