charms schrieb:Wieso hält man sich trotzdem so lange damit auf?!
Suizid ist ein ziemliches Tabu, man merkt es schon daran dass manche User das Wort nur mit der Kneifzange anfassen wollen, bzw. daran wie agressiv manche reagieren wenn man das Thema im Gespräch hält. Umso schwerer muss es für die Familie sein, sich mit so etwas auseinanderzusetzen.
Ich vermute es hängt damit zusammen, dass Suizid schlimmer ist als der Tod alleine. Der unverschuldete Tod eines Verwandten ist schon schlimm genug. Beim Suizid ist der Verstorbene aber Opfer und Täter zugleich und es kommt eine Komponente des Verrats und des ultimativen Vertrauensbruchs hinzu, die sich in Fragen wie "warum hat er nie was gesagt?", " Wir hätten ihm doch geholfen?" "Wie kann er uns das nur antun?" ausdrückt.
Trotzdem bin ich der Meinung ist der Familie nicht geholfen, Wenn man ihr immer neue Flöhe in Form von möglichen (und vor allem unmöglichen) Mordvarianten ins Ohr setzt. Es muss natürlich untersucht werden ob ein Verbrechen vorliegt und das ist eine Aufgabe der die Polizei zur Zeit sicher nachkommt. Aber man müsste sich langsam auch darauf vorbereiten dass evtl. keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden werden.
Und hier nochmal der ausdrückliche Hinweis: Auch ein Unfall ist möglich, ich versteife mich nicht auf einen Suizid. Ein Verbrechen ist auch nicht auszuschließen, klar.