Todesfall Anton Koschuh

Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass bisher und auch momentan jede Theorie spekulativ ist.

Es gibt nur drei, maximal vier Möglichkeiten :

1. Suizid
2. Unfall
3. Normaler Todesfall / Krankheit
4. Verbrechen



Auf den letzten Seiten wurde gerade der Suizid wieder in den Vordergrund gestellt.
Darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber das es das Wahrscheinlichste sein soll, leuchtet mir nicht ein.
Üblicherweise werden bei den Möglichkeiten 1 - 3 die Betroffenen sofort oder innerhalb kurzer Zeit aufgefunden. Bei Möglichkeit 4 ist es oftmals eher umgekehrt.

@maif
Naja wenn aber ein Unfall/Suizid in einer solch abgelegenen Gegend passiert, dann wird er eben nicht gleich gefunden.

@obskur
Da kommen schon mal Radfahrer oder Fußgänger vorbei.
So abgelegen ist´s nun auch wieder nicht.

Würde als voraussetzen, dass AK den Weg verlassen hat. Warum ?

Wenn nun jemand behauptet , er hat sich bewusst in den dichteren Wald begeben, um sein Leben zu beenden, dann ist das mindestens so spekulativ wie alle anderen Theorien.

Die entscheidende, ungeklärte Frage ist nach wie vor : Wie kam er dort hin, bzw. warum stieg er dort aus, falls er mit dem Zug dorthin gelangte.

Den Rucksack hat man erst 3 Monate später gefunden, dass weißt darauf hin, dass da eben keine Spaziergänger vorbei kamen.

Zumindest kann man sagen, der Fundort kann keines der 4 Theorien ausschließen oder favorisieren.

Der Rucksack wurde nach meinen Erkenntnissen in Nähe der Gleise im Gebüsch bei einer Streckenbegehung gefunden.
Der war wahrscheinlich vom Weg gar nicht sichtbar.

Der Fundort lässt m.E. alle Theorien zu . Nur eben mehr oder minder wahrscheinlich.

@ThugLove 85: Das vom Bahnsuizid Deines Bekannten nichts in der Presse stand, ist leicht zu erklären.
Zwischen DB und Presse besteht nämlich eine Übereinkunft Schienensuizide nicht zum Gegenstand der Berichterstattung zu machen.
Weil diese Fälle erfahrungsgemäß neue Bahnsuizidenten nach sich ziehen.

Nach Robert Enkes Schienensuizid stieg in den folgenden drei Monaten die Anzahl der Bahnsuizide im Bereich der Deutschen Bahn um 35% an.

Berichtet wird nur, wenn es nicht vermeidbar ist oder schon Öffentlichkeit hergestellt ist, weil beispielsweise eine Person im besagten Gebiet gesucht wird.

@Strandschwalbe

Zwischen DB und Presse besteht nämlich eine Übereinkunft Schienensuizide nicht zum Gegenstand der Berichterstattung zu machen.

Kann ich bestätigen. Ich weiß selbst von 2 Fällen wo Nachbarn sich aus einem Hochhaus runtergestürzt haben. Kein Wort in der Presse.

Das gleiche gilt für die U-Bahn. Obwohl dies jährlich nicht selten vorkommt berichtet die Presse nur wenn es ein Unfall war oder eben der Grund nicht geklärt ist und deshalb Zeugen gesucht werden. Bei eindeutigen Suizid schreibt die Presse nichts.

@chey
Finde ich toll, wie du deinem Sohn aus seinem "Loch" geholfen hast ! Geld alleine ist nicht alles ! Bestimmt findet er ihn ein normales Leben zurück und bis dahin hat er auch Zeit, für sich zu überlegen, was er mit seinem leben machen will ( Ausbildung/ Beruf etc).. vielleicht ist er dzt sogar noch in der Pubertät ! Eine sehr bekannte Ärztin und Psychologin hat gemeint, dass dieser zustand bei Burschen häufig bis 20-24 Jahre anhält.

Was gegen einen Suizid spricht: er hatte in HH noch sehr viel Kontakt (mit dem Handy so viel ich verstanden habe)- mit wem wird sicher gerade ermittelt- das ist doch eher unüblich, wenn man aus dem Leben scheiden will!

@maif

Der Rucksack wurde neben den Gleisen gefunden, die anderen Gegenstände fand man unweit einer Lichtung - also ist wohl klar, dass es dort weder viel Wanderer oder Radfahrer gegeben hat. Und auch @Axolotl hat es bestätigt, dass dort die totale Einöde ist.

Andere Frage: Diese Wegstreckenbegehung, wie muss man sich das vorstellen? In welchem Umkreis erfolgt sowas? Von Bahnhof zu Bahnhof? Das wäre ja doch ne ziemliche Strecke und geht da einer alleine lang und wenn ja, muss es ja eben doch möglich sein, genau neben den Gleisen entlanggehen zu können.

@lisabetta77 - gegen Suizid spricht fast nie was, weil wir, die nicht mit dem Gedanken spielen, die Hoffnungslosigkeit in jemandem nicht nachempfinden können. Was für einen echten Grund gäbe es überhaupt für Suizid - keinen!

Interested schrieb:Das wäre ja doch ne ziemliche Strecke und geht da einer alleine lang und wenn ja, muss es ja eben doch möglich sein, genau neben den Gleisen entlanggehen zu können.

Stimmt, vor allem wenn man die Waldflächen mit einbezieht wird der Suchradius noch größer! Da reichen 30 Mann doch nicht mehr…

@Sherlox

Ich meine aber mal unabhängig von der Suche. Nur dieser Streckenposten. Wie weit gehen die, gehen die rechts lang in eine Richtung und auf der linken Seite dann zurück. Wonach genau suchen oder gucken die denn da überhaupt? In welchen Abständen machen die das und macht man das an jeder Strecke? By the way...wäre es da so gefährlich wie man hier annimmt - begibt sich der Steckenposten denn dann nicht in Todesgefahr? Sowohl, was den Göhrde Mörder anbelangt, wie auch Zugunfall ;)

@Interested

Interested schrieb:onach genau suchen oder gucken die denn da überhaupt? In welchen Abständen machen die das und macht man das an jeder Strecke? By the way...wäre es da so gefährlich wie man hier annimmt - begibt sich der Steckenposten denn dann nicht in Todesgefahr? Sowohl, was den Göhrde Mörder anbelangt, wie auch Zugunfall ;)

Vermutlich kucken die nach Beschädigungen, losen Bahndämmen, Unkrautbewuchs usw.
Und die werden das wohl kaum in finsterer Nacht machen, sondern tagsüber, mit Warnwesten, und natürlich beim Signalwärter angemeldet...

@lisabetta77
Danke :-) er hat sich noch dazu einen schwierigen Beruf gewählt in dem er aber Supertoll ist. Informations Technologe Technik, seine Lehrfirma gab ihn nicht gerne her, wissen aber den Gesundheitszustand und würden ihn jederzeit wieder nehmen. Und die Ausbildung kann er die Prüfung alleine jederzeit machen so das er abgeschlossen hat.

@Rho-ny-theta

Ok, danke! Aber wie muss man sich das vorstellen, laufen die an beiden Seiten der Gleise oder reicht da eine Seite. Worauf ich hinaus will, man kann also da normal langgehen - oder sperren die den Zugverkehr für sowas und laufen auf den Gleisen? Und wie weit laufen die da - Bahnhof zu Bahnhof geht ja nur, wenn diese nah beieinander liegen..

@Interested

Normalerweise wird da nur das Weichenfeld vor den Bahnhöfen abgeschritten, dass eine Länge von einigen hundert Metern bis zu mehreren km haben kann. In der Regel passiert das unter laufendem Betrieb, die Begehungstruppe kriegt aber per Funk Bescheid ob ein Zug kommt und hat auch i.d.r. noch einen "Spotter" dabei, der nur nach nahenden Zügen Ausschau hält und die Kollegen mit Megaphon oder Drucklufthorn warnt.

Edit: Nur das Weichenfeld deshalb, weil dort die größten Belastungen auftreten und Fehlfunktionen wahrscheinlich sind; für die Kontrolle der Überlandstrecken gibt es extra Schienenkontrollwagen mit Videoausrüstung und Messgeräten.

@Interested

So ein Instandhaltungsfahrzeug sieht dann etwa so aus:

Original anzeigen (0,4 MB)

@Rho-ny-theta

Verstehe! So kann ich mir das vorstellen. Da hätte man ja aus polizeilicher Sicht auch ruhig mal so einen Schienenkontrollwagen nutzen können - wer weiß, was sie noch wo finden.

Woww Danke. Kein verlorener Tag heute, wieder was gelernt :D

@Interested

Das würde wenig bringen, die ganze Ausrüstung ist ja auf die Schienen selbst und das unmittelbare Umfeld ausgelegt - für das Absuchen der Begrünungen und des weiteren Gleisumfeldes nur sehr eingeschränkt nutzbar. Da muss man notgedrungen von Hand suchen und auch in Gebüschen, Senken usw. nachsehen.