@seli ...und du hast Einsicht in die Träume des Mannes?
Entschuldigung, dass ich jetzt ironisch werde, aber was da zusammengeschrieben wird, ist Himmel schreiend.
Jetzt ist es einmal so wie es ist. Das hat man hinzunehmen und aus.
Jesus, Maria und Josef - warum bewegt gerade DIESER Fall die Gemüter so sehr? Solche Familiendramen passieren täglich, allüber die Nation. Da werden Frauen zu Witwen, Männer zu Witwern, Kinder zu Opfern und/oder (Halb) -waisen - wie hier, nur anders.
Und gerade auf den Typen schießen sich alle ein. Jetzt werde ich tiefenpsychologisch, aber theoretisch, es KÖNNTE auch so gewesen sein: Ein Mann und eine Frau verlieben sich, heiraten, kriegen Kinder, betreiben gemeinsam einen Betrieb. Der gerät in Schieflage, das Geld wird knapp, die Schulden steigen. Es gibt Streit, Schuldzuweisungen, es wird tätlich, man wirft, schimpft, brüllt. Das geht über Tage, Wochen, Monate, Jahre - man redet nicht über die eigentlichen Probleme, welche nicht das Geld oder der Betrieb, der tschari gegangen ist, sind.
Das eigentliche Problem ist, dass beide nicht gelernt haben, Konflikte gemeinsam zu lösen, miteinander zu sprechen, Sorgen zu teilen, an einem Strang zu ziehen.
Man kratzt an der Oberfläche, solange bis der aufgestaute Frust, Wut, Zorn in unkontrolliertes Verhalten münden und eine tot ist (Bedenke: ER hätte ebenso sterben können durch der Frau Hand, nicht ausgeschlossen und schon vorgekommen).
Trennung negativ, keine Möglichkeit, wegen "der Kinder", die Schulden, mitgefangen, mitgehangen, vielleicht auch ein wenig wegen der Verwandten, Freunde, der Nachbarn, dieses Gerede. Vielleicht auch ein wenig Bequemlichkeit, man fetzt sich zwar, aber ist nicht "allein" (von der Einsamkeit sprechen wir mal nicht).
Nach der Tat, wohin, was tun? Gestehen bedeutet neben Schmach, Unehre, mit dem Finger auf sich gezeigt kriegen, dass man seine Kinder für viele Jahre a) verliert, eventuell für immer b) in die Obhut anderer geben muss. Ungute Gedanken. Existenz weg, Reputation weg, Kinder weg.
Also - Entsorgung. Ich gebe zu, die Art der Entsorgung ist "...". Die Crux: Wenn man einmal mit einer Lüge anfängt, folgt die nächste, die nächste, und so weiter. Man baut sein Lügenkonstrukt, man muss unehrlich sein gegenüber ALLEN und - irgendwann glaubt man wohl, dass a) die Sache nicht mehr herauskommt und b) dass die Frau die Schuldige war, MANN nur zum Guten gehandelt hat, wegen "der Kinder".
MANN hat vielleicht jeden Tag in dem Bewusstsein gelebt, dass irgendwann der Tag X kommt und als er kam, Tränen - Selbstmitleid? Erleichterung? Endlich? Scham vor den Kindern, der 2. Gattin? Vor sich? Angst?
Vor Gericht erzählt MANN natürlich die Geschichte aus seiner Sicht (wie es wohl auch FRAU getan hätte, denn ehrlich, wer schädigt sich selbst? Ist man ein Narr?). Und diesen Glauben, das habe ich für "die Kinder" getan, den nehme ich ihm ab.
Fazit: Getötet, getäuscht, gelogen, geängstigt, kein Tag ohne Angst, entlarvt zu werden. Die Kinder geliebt, in anderen Fällen glauben auch die Kinder dran. Alleine großgezogen, irgendwie über Wasser geblieben und jetzt ist alles vorbei.
Acht Jahre, um nachzudenken und zu begreifen, WAS eigentlich geschehen ist. Ein Leben zerstört, zwei Glauben vernichtet. Eine Liebe verraten. Sich selbst geschadet.
MANN hat am 14.02.2005 entschieden (bewusst oder passiert) ein Leben auszulöschen und anschließend bewusst entschieden, Komödie zu spielen. Er darf weiterleben, aber - allein die kalte Verachtung im Forum gibt einen Geschmack, wie künftig der Umgang mit ihm sein wird - das wird bestimmt kein schönes Leben für ihn. Und ich denke, das ist schlimmer als eine lange Freiheitsstrafe. Vor allem, wenn sich seine Kinder, die man liebt und denen es an nichts gefehlt hat (ja, man kann auch ohne Mutter glücklich leben - wie viele Mutter lose Kinder beweisen es) ihm nun den Rücken zuwenden.