Todesfall Sigrid Paulus

@Mauro
OK das wusste ich nicht... lässt natürlich Raum für Spekulationen...

Kennen und was miteinander haben, sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe und bei solchen Nachverurteilungen wäre ich vorsichtig.



Man darf auch nicht vergessen, dass sowohl seine Kinder wie auch seine jetzige Frau ihn lieben. Das kann man ja nicht einfach so abstellen. Deshalb wäre ich mit Sachen im Sinne davon, dass sie ihn fallen lassen müssten usw. vorsichtig.

@Mauro

"Wie diese nun zu der "Entdeckung" der Leiche im gemeinsamen Haus steht, darüber können wir nur spekulieren."

Eben...man weiß es nicht. Ich würde in einem solchen Fall nicht in dem Haus bleiben und mich scheiden lassen bzw. eine Annulierung der Ehe beantragen...aber jeder Jeck ist anders.

Wie kann er überhaupt sich scheiden lassen haben, ohne Einverständnis der Frau? Kann man eine Ehe aufheben lassen, wenn der Partner unbekannt verzogen ist? Ich kenne es nur, dass man jemanden nach einer gewissen Weile für tot erklären lassen kann, wenn wahrscheinlich ist, dass er nicht mehr lebt, aber normalerweise dauert das länger als 5 Jahre, und in diesem Fall wurde ja nicht davon ausgegangen, dass sie tot ist.

Wie kommt es zu der Annahme, er habe neu geheiratet? Wegen der unterschiedlichen Nachnamen? Es gibt Paare, die behalten den eigenen Namen bei Heirat.

@diegraefin

Inhalt mein post S. 19/ 30.10.2013 16:00 h

>Es scheint unter bestimmten Voraussetzungen möglich zu sein…wie geschehen, denn G.P hat wieder geheiratet, nur nicht die 10 Jahre abwarten wollen.

>Die Wiederverheiratung ist nur möglich, wenn von Amts wegen der Ehepartner für tot erklärt wurde. Das geht aber in der BRD erst nach einer Wartezeit von in der Regel 10 Jahren ab Verschwinden, und nur per Gerichtsbeschluss.

...wenn man verheiratet und danach nicht geschieden oder verwitwet ist, kann man nicht ein zweites Mal heiraten. Das wäre Bigamie + damit strafbar.
Zur Lösung des Problems gibt es aber zwei Möglichkeiten:
Entweder, man läßt den Ehepartner für tot erklären. Oder man läßt sich scheiden.

Das geht auch, wenn der Ehepartner nicht da ist. Natürlich müsste ihm der Scheidungsantrag + der weitere gerichtliche Schriftwechsel zugestellt werden. Kann man aber trotz intensivem Bemühen die Adresse (die sog. ladungsfähige Anschrift) nicht ermitteln, dann kann ausnahmsweise eine sog. öffentliche Zustellung erfolgen. Dazu gibt es extra Schaukästen in den Gerichten, in die die Schriftstücke gehängt werden. Hat sich dann der Adressat nach einer gewissen Zeit nicht gemeldet, gelten die Schriftstücke als zugestellt + das Verfahren kann seinen Fortgang nehmen + letztendlich in der Scheidung enden.<

@diegraefin
Hier steht's auch:

http://www.bild.de/regional/koeln/mord/so-kaltbluetig-ist-der-beton-killer-ehemann-33224940.bild.html

Danke @Mauro und @muscaria fürs Aufklären. Unfassbarer Fall!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr G.L. in den 3 Wochen seiner neuen Ehe einen neuen Mietvertrag für das Haus unter seinem neuen Namen und mit der neuen Ehefrau als Vertragspartnerin abgeschlossen hat, deshalb ist vermutlich immer noch der alte Mietvertrag gültig, den wohl nur er selbst zusammen mit Sigrid Paulus unterschrieben hat. Ob der alte Vermieter unter den gegebenen Umständen das Mietverhältnis weiterführen bzw. umschreiben will auf die neue Ehefrau und evtl. die Tochter, wage ich zu bezweifeln.

@Carlos007
Guter Einwand. Ich würde als Ehefrau auch zusehen, dass ich schnell mit meinen eigenen Siebensachen da rauskomme, und nach mir die Sintflut. ;) Sonst müsste sie ihm ja jetzt auch noch den Haushalt auflösen. Die Ehe dürfte aufgrund der Kürze und des Härtefalls sicher anulierbar sein.

Ich denke, die jetzige Frau hat es erst einmal sehr schwer, diesen Schock zu verdauen.
Sie liebt ja ihren Mann und ist genauso geschockt wie wir alle.
Das braucht sicher erst einmal Zeit, um zu realisieren, was da passiert ist.
Das Vertrauen ist mit Sicherheit dahin. Um das im Herzen zu klären braucht es sicher länger.

Sie braucht sicher psychologische Unterstützung in so einem Härtefall.


Wie G. P. sich scheiden lassen konnte, habe ich mich auch gefragt, habe mich aber aufklären lassen, dass das nach fünf Jahren geht, wenn die Partnerin nicht auffindbar ist. Man muss den anderen dafür nicht tot erklären lassen.

Letztendlich war die Scheidung ja überflüssig, da er ja Witwer war. Aber das wusste nur er alleine.

nachdem Sigrid P. ja noch gelebt haben soll, lediglich eben nicht auffindbar, geht eine scheidung trotzdem. ohne zustelladresse werden solche papiere dann beim amtsgericht öffentlich ausgehängt für eine gewisse zeit. das funktioniert so mit allen möglichen urteilen falls jemand "untergetaucht" ist. und er hat das ja jahrelang glaubhaft gemacht dass sie nur untergetaucht ist.

Solche Wiederverheiratung gab es ja massenweise während des Krieges.
Die Ehefrauen wußten und hörten oft jahrelang nichts von ihren Ehemänner. Hatten oft auch noch kleinere Kinder zu versorgen und da es früher nicht statthaft war mit einem Partner unter einem Dach zu leben wurde die Ehen auch recht schnell anuliert und die Männer für tot erklärt.
Damit wieder Recht und Ordnung ins Haus einkehrte.
Es soll Fälle gegeben haben, da standen dann plötzlich irgendwann die Ehemänner wieder vor der Tür.

@Granola
Ja, die letzten Männer kamen meines Wissens nach erst 10 Jahre nach dem Krieg aus russischer Kriegsgefangenschaft, wenn man das noch zu der Zeit rechnet, die die Männer schon während des Kriegs weggewesen sind, wird es sicher einige gegeben haben, die damals nach Hause kam und ihre Frauen wiederverheiratet fanden, wer wartet schon 10 Jahre und länger auf den Ehemann, den man für tot hält inzwischen?

Die Sache mit einer Scheidung wurde ein paar Seiten weiter vorne bereits geklärt.

Hier ein weiterer Bericht aus dem Express von heute

http://www.express.de/bonn/schauspiel-nach-eiskaltem-mord--so-scheinheilig-jammerte-der-beton-killer-gerd-p-,2860,24892106.html

Na ja, ist ein bisschen "reisserisch" geschrieben (Express ist halt die "BILD-Zeitung" des Rheinlands).

Ich bin sehr gespannt, wie sich GP´s Verhalten zur Vertuschung dieser Tat auf das Strafmaß auswirken wird. Im Fall von Trudel Ulmen z. B. hat der Ehemann 11 Jahre Haft für Totschlag bekommen. Aber er hat keine TV- oder Zeitungsinterviews gegeben, geschweige denn die Leiche in seinem Keller einbetoniert und "ganz normal" im Haus weitergelebt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass diese ganzen Umstände ein nicht gerade geringes Strafmaß für GP bedeuten wird.
Und es ist davon auszugehen, dass der Fall Paulus am gleichen Gericht wie der Fall Ulmen verhandelt und entschieden werden wird. Vielleicht sogar vom gleichen Richter?!

lara1973 schrieb:

"KrimiFan72 schrieb:
Es gibt mindestens genauso viele Frauen die in Beziehungen ihre Männer demütigen und verletzen und sich dann plötzlich wundern, wenn es mal eines auf die Fre... gibt !"

"Klasse Einstellung! Da wundert's mich jetzt auch nicht, dass es Männer wie Herrn Paulus gibt... "

Mich auch nicht.

Ich habe obigen Kommentar von KrimiFan72 vor einigen Tagen der allmystery-Verwaltung gemeldet.
Die Meldung wurde bearbeitet, es erfolgten jedoch keine Konsequenzen.

Hier wird also körperliche Gewalt gegen Frauen gebilligt, rechtfertigt und beschönigt.
Skandalös.

Ich denke KrimiFan72 hat sich da zu heftig ausgedrückt, aber die Grundtendenz seiner Aussage war m.E. nicht, dass körperliche Gewalt beschönigt wird.

Es ging wohl vielmehr darum, dass oft vergessen wird, dass auch Frauen gewalttätig sind - aber eben nicht auf der physischen, sondern auf der psychischen Ebene. Und das sogar ziemlich heftig. Es gibt dann Männer, die sehen rot, haben sich nicht mehr unter Kontrolle und rasten aus. Das ist nicht zu entschuldigen und nicht zu rechtfertigen - ganz klar - aber manchmal auch eine Erklärung.

Wie es bei Herrn P. war, kann ich nicht beurteilen. Und ich will hier auf keinen Fall Gewaltaten-Mord gutheißen!

@Nitro:
NICHTS erklärt körperliche Gewalt!
Es ist ein armseliges Zeichen von Schwäche, wenn man (hier: Mann) sich in der beschriebenen Situation nicht mit Worten zu wehren weiß - oder den Raum verlässt - und stattdessen zu körperlicher Gewalt greift.

@Levin Besser sollte es heißen: Nichts rechtfertigt körperliche Gewalt. Erklärungen gibt es dagegen viele.

Aber dennoch darf man da nicht pauschal (ver)urteilen. Sich psychischer Gewalt einfach zu entziehen, den Raum einfach zu verlassen, das ist nicht jedem möglich. Wer so eine Situation selbst erlebt hat, weiß das.

Aber ich denke, solch eine Diskussion ist in diesem Thread nicht angemessen, denn zu OT.

@Nitro:

Es obliegt jedermanns / jederfraus eigener Verantwortung, sich einer derartigen beschriebenen Situation entweder zu entziehen - oder sich verbal zu äußern.

(Re)Agiert man stattdessen körperlich - und auch noch gegen ein körperlich unterlegenes Gegenüber! - lädt man Unentschuldbares auf sich.

Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren.
Physische Gewalt, vor allem gegen körperlich Schwächere, ist ein komplettes No-Go!

Besagtes KrimiFan-Posting wurde der Verwaltung erneut gemeldet.

(Von meiner Seite kein weiteres OT-Statement mehr, ich habe alles mir dahingehend Wichtige geäußert.)