hopkirk schrieb:Wahrscheinlich sehen die das ganze Verfahren einfach nur objektiv. Ich hab es auch mit vielen einfach gestrickten Leuten zu tun, aber trotzdem weiß ich, wie ich Worte wie die von Herrn Obst zu verstehen habe. Die meisten Leute drücken sich nämlich nicht so gefühllos aus, wenn sie von verstorbenen Angehörigen reden. Es sei denn, sie konnten sie nicht leiden.
Kommst du aus Westfalen? Ich kann es mir kaum vorstellen, denn dann wüsstest du, dass es im normalen Umgangssprachton dort völlig wertfrei ist, eine Person, ob man sie nun mag oder nicht, mit "DIE/DER" anzusprechen. Nur Leute, die ein höheres Bildungsniveau haben, sind sich irgendwann bewusst, dass diese Dialektik im hochdeutschen Sprachgebrauch abwertend wirkt und vermeiden sie, was aber Leuten, die mit diesem Dialekt aufgewachsen sind, trotzdem ab und zu noch rausrutscht, selbst wenn sie drauf achten! GüO schätze ich so ein, dass ihm das nicht mal bewusst ist und er einfach redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und dass er ansonsten über Leute, die ihn einer Tat bezichtigen, die er nicht begangen haben will und wegen der er evtl. unschuldig im Gefängnis sitzt seit Monaten, keine netten Worte übrig hat, mag - vor Gericht ausgesprochen - nicht gut aussehen, ist aber menschlich nachvollziehbar, oder?
Für mich ist die Art, wie Herr Obst sich äußert (unverstellt, unbedacht, spontan) entlastend, weil es zeigt, dass der Mann scheinbar gar nicht in der Lage IST, eine Tat wie vorgeworfen zu begehen, denn wenn jemand sich so gut verstellen könnte, wie man es dafür müsste, direkt NACH einer solchen brutalen Tat an der Frau, mit der man 30 Jahre Tisch und Bett teilte, sogar der eigenen Familie gegenüber, dann sollte man auch in der Lage sein, sich gerade beim entscheidenden Prozess vor Gericht entsprechend überzeugend und gut zu verkaufen, oder?
Aber wahrscheinlich wird ihm jetzt von einigen noch so viel "Bauernschläue" unterstellt, dass er das weiß und sich ABSICHTLICH vor Gericht einfach darstellt, damit man nicht merkt, was er für ein Superbrain in Wirklichkeit ist und eben DOCH die Tat begangen hat!
shirleyholmes schrieb:Endlich mal jemand der es erfasst. Nur gefundene Spuren können ein Indiz oder Beweis sein. Nicht vorhandene Spuren können nur dann entlastend wirken, wenn dies explizit durch einen Sachverständigen bestätigt wird, dass Spuren hätten gefunden werden müssen.
Ich bin froh, dass wir in einem Rechtssystem leben, in dem man nicht seine UNSCHULD beweisen muss sondern der Staatsanwalt die SCHULD! Nicht gefundene Fasern sind somit entlastend vor Gericht, Punkt!