@Nitro Nitro schrieb: sollte man auch die Faktenlage kennen. Und die sagt nun mal, dass die Angelschnüre keinen Fahrradfahrer zu Fall gebracht haben können! Entsprechende Verletzungen wie beispielsweise Prellungen, die bei einem Sturz entstanden sein müssten, sind meines Wissens auch nicht vorhanden. Deine Version ist also so nicht möglich, andere Szenarien dagegen sehr wohl!
Aber auch da haben wir lange drüber diskutiert. Auch wenn die Schnur beim dagegen Fahren reißt und somit kein unüberwindliches Hindernis dargestellt hat, so bekommt man doch im Dunklen einen gehörigen Schreck. Ich persönlich und auch viele andere hier, wären wohl abgestiegen und hätten nachgeschaut, was das war und ob alles ok ist. Diese Reaktion hätte für einen Übergriff aus dem Hinterhalt gereicht.
Ich gehe aber immer noch davon aus, dass Frau Obst eigentlich geradeaus wollte, um die Arrode zu beliefern. Ich hätte es im Dunklen womöglich so herum gemacht, da der Stellort des Rades dann beleuchtet und überschaubar ist. Dann wäre sie womöglich an der Gabelung Arrode/Steinhausener Weg durch etwas, was ihr nicht ganz geheuer war, abgedrängt worden und ist dann den Steinhausener Weg rein. Nach etwa 150 m ist man dann, was eventuell beruhigend ist, wieder von hinten an der Siedlung und quasi im gewohnten Gebiet. Das ist die Stelle, wo auch der Abzweig des Paulinenweges an einem Haus im Wald endet. Bekam dieses Haus eigentlich eine Zeitung? Dort etwa auch hatte Herr Obst, wenn ich das richtig verstand, nach ihr gesucht. Ist dort eine Brücke am Laibach? Sie hätte die Arrode auch von hier aus beliefern können, denke ich. Meist gibt es kleine Trampelpfade der Anwohner an solchen Stellen. Gibt es den hier? Die Zusteller gehen aber auch schon mal über niedrigere Zäune und die Gärten, wenn das eine entsprechende Zeitersparnis einbringt. Bei mir hatte sich früher nie jemand deswegen beschwert. So kann es auch sein, dass sie generell so fuhr, falls sie noch den Hof bei der Kurve etwa 800 m weiter beliefern musste. Ich kann mir das allerdings nicht vorstellen, dass man solch ein hohes Risiko als Frau Nacht für Nacht und dazu noch stets zur etwa selben Zeit im dunklen Wald mit dem Fahrrad eingeht. Das ist einfach zu viel Wald und Risiko für eine oder zwei Zeitungen, denn ab dem von mir gerade genannten Abstellplatz ist´s dann erst mal vorbei mit Siedlung. Ich hatte früher eine ähnliche Situation und habe diese Zeitung dann an einen Zusteller vom Nachbarbezirk abgegeben, der das dann schnell mit dem Auto erledigte. Auch hätte man es im Anschluss an die Haupttour gerade noch schnell mit dem Auto machen können, während die Kaffeemaschine läuft.
Es ist mir auch aufgefallen, dass die Bewohnerin der Margarethe-Windhorst-Str. 8 diesmal eine Autotüre erwähnte, die sie aber nicht im Zusammenhang mit dem "Streit" vor ihrem Haus wertete, da sie genauso gut von einem Strorck-Mitarbeiter hätte sein können. Es ist demnach nichts vollkommen Ungewöhnliches, dass sich um diese Zeit gegen 4:30 Uhr morgens schon die ersten Storck-Mitarbeiter dort draußen aufhalten. Auch hat hier mal wer erwähnt, dass nachts öfters Leute unter der nahe gelegenen Brücke herumlungern. Von dem Wegfahren des Autos hat die Anwohnerin jedenfalls nichts gesagt. Ich habe heute Nacht noch einmal darauf geachtet, fahrende Autos sind definitiv besser zu hören und viel lauter als beispielsweise Stimmen und Schritte vor dem Haus. Und wer das Knallen einer Autotüre hören kann, der hört auch das Motorgeräusch des dazugehörigen wegfahrenden Autos. Das heißt wohl, dass dieses Auto dort zumindest noch so lange gestanden haben muss, bis die Anwohnerin dann, wie ihr Mann, wieder eingeschlafen ist. Wenn also Frau Obst an dem Streit dort beteiligt war, was ich mir nach wie vor schwer vorstellen kann, da sie ja dann zuverlässig, wie sie war, auch die Zeitung eingesteckt hätte, wäre sie längst schon an der Stelle des späteren Übergriffs gewesen, bevor dieser Wagen überhaupt losgefahren wäre. Damit kann das nicht Herr Obst gewesen sein, denn der hätte ja mächtig Gas geben müssen, wenn er seine Frau an der Stelle des Übergriffs hätte erwischen wollen und zufuß hätte er das mit seinen 74 Jahren erst recht nicht geschafft. Ich vermute also nach wie vor, dass Frau Obst an der Auseinandersetzung vor der M-W-Str. 8 nicht beteiligt war, sondern sie bemerkte und es dann vorzog sicherheitshalber zuerst die Arrode zu beliefern. Dort lief sie dann dem Täter, der an der strategisch besten Stelle ihrer Tour bereits wartete, direkt in die Arme. Da die Suchhunde anzeigten, dass Frau Obst tatsächlich selbst am Fundort ihres Rades war und von dort dann nur mit einem Auto entführt worden sein kann, kann ich hier den Ausführungen der Anklage, die sowohl vor der M-W-Str. 8 als auch im Steinhausener Weg das Ehepaar Obst als Akteure sieht, nicht folgen. Im Gegensatz zu damals, als wir dies diskutieren, wissen wir heute, dass es noch mehr Menschen gibt, die von dem Verlauf ihrer Route wussten und es wird sogar auch noch mehr geben, als die uns derzeit bekannten. Zu nennen wären da beispielsweise Frau Obsts Vertretungen, wenn sie mal ausfiel, und deren Angehörige. Die Streitenden haben sich bis heute nicht gemeldet, was nicht unbedingt etwas heißen muss. Vielleicht haben sie einfach nichts mitbekommen oder mit der Polizei nicht viel am Hut.
Wieso sollten also diese Schnüre mit dem Übergriff definitiv nichts zu tun haben können? Weil es so nicht in das derzeitige Konzept passt?