Tunnel nach Afrika!
12.11.2010 um 07:54Ein Grossprojekt was laut Spiegel geplant ist:
Ein Tunnel von Spanien nach Marokko, Also Europa und Afrika!
12.04.2007
Giga-Projekt
Traum vom Tunnel nach Afrika
Von Stephan Orth
Von Tarifa nach Tanger: Unter der Straße von Gibraltar soll ein Tunnel Europa und Afrika verbinden. Die Planer hoffen auf verkürzte Reisezeiten und bessere Transportmöglichkeiten – doch noch ist das Finanzierungskonzept ähnlich bröcklig wie der Stein am Meeresgrund.
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Hamburg - Bislang zieht das 10.000-Einwohner-Nest Tarifa in Südspanien vor allem Wassersportler an – der Wind ist hier besonders gut für Kitesurfer. Doch bald könnten Konstruktions-Trucks und später Ströme von Reisenden hier einfallen: Denn zwischen Südspanien und Marokko, zwischen Europa und Afrika soll ein unterirdischer Eisenbahntunnel entstehen.
Das Grundkonzept des Projekts mit zwei eingleisigen Haupttunneln und einem Servicetunnel dazwischen ähnelt dem 50,5 Kilometer langen Eurotunnel zwischen England und Frankreich. Mit einer Länge von 38,7 Kilometern, davon 27,7 Kilometer unter dem Wasser, ist der unter der Straße von Gibraltar geplante Tunnel zwar kürzer, dafür jedoch um ein Vielfaches tiefer: Bis zu 500 Meter unter dem Meeresspiegel – unter 300 Metern Wasser und 200 Metern Boden - soll der neue Tunnel verlaufen. Zum Vergleich: Die Züge zwischen Dover und Calais fahren maximal 70 Meter unter dem Meeresspiegel.
"So etwas hat es noch nicht gegeben"
Vier große Ingenieurbüros aus Spanien, Marokko, Italien und der Schweiz arbeiten an dem Projekt. Für die Bauingenieure der Tunnelbau-Firma Lombardi, die am Bau des Gotthard-Tunnels beteiligt war, ist das eine gigantische Herausforderung. "Das ist ein Projekt am Limit des heutigen Wissens, so etwas hat es bisher noch nicht gegeben", sagt Andrea Panciera, einer der Projektleiter der Schweizer Firma. Beim Eurotunnel sei das Gestein im Boden sehr solide gewesen, der tonige Kalk und Sandstein unter der Straße von Gibraltar dagegen sei weniger stabil. An manchen Stellen könnte es aus Sicherheitsgründen nötig sein, bis zu 200 Meter unter dem Meeresgrund zu bohren. Zudem gibt es in der Region Erdbeben und starke Strömungen im Wasser.
Von der Machbarkeit ist Panciera jedoch nach vielen Testbohrungen und geologischen Untersuchungen überzeugt. Jetzt müssen die Daten noch in einer Kontrollphase verifiziert werden. "Danach hängt es von verschiedenen Behörden ab, ob das Projekt als ökonomisch und politisch sinnvoll eingestuft wird."
Für die Finanzierung jedoch gibt es bislang kein tragbares Konzept, immerhin hat schon der Eurotunnel etwa 15 Milliarden Euro gekostet. Zwar bekundeten Spaniens Premierminister José Zapatero und König Mohammed VI von Marokko im März gemeinsam ihr Interesse an dem Mammutprojekt – doch bislang stellten Spanien und Marokko zusammen gerade einmal mickrige 24 Millionen Euro zur Verfügung. Man hofft auf Zuschüsse aus EU-Mitteln.
14 Kilometer trennen Europa und Afrika
Bisher bilden sich gerade zur Urlaubszeit oft lange Schlangen an den Fähren zwischen den Kontinenten. Viele Marokkaner, die in Spanien oder Frankreich arbeiten, fahren dann zu ihren Familien zurück. Den Massenansturm nutzen jedoch auch Autodiebe, um mit den gestohlenen Fahrzeugen nach Afrika zu kommen, während auf der Gegenrichtung illegale Einwanderer ihr Glück versuchen. Die Befürchtungen, dass ein Eisenbahntunnel solche Tendenzen verstärken könnte, teilen spanische Sicherheitsfachleute nicht – sie glauben, dass sich der Zugverkehr besser kontrollieren ließe als die Fähren.
Die kürzeste Strecke durch die Straße von Gibraltar ist 14 Kilometer lang und führt von Point Canales in Spanien nach Point Cires in Marokko – bei einer maximalen Wassertiefe von fast 900 Metern war dieser Abschnitt jedoch sowohl für ein Tunnelprojekt als auch für Brückenpfeiler zu tief. Deshalb konzentrierten sich die Planer bald auf die doppelt so lange Strecke zwischen Punta Paloma in der Nähe der spanischen Stadt Tarifa und Punta Malabata in der Nähe von Tanger - hier ist das Wasser nur bis zu 300 Meter tief.
Über Jahre hinweg stand auch eine insgesamt 28 Kilometer lange Riesen-Brücke zur Debatte – deren vier Pfeiler hätten laut Entwurf etwa 800 Meter hoch sein müssen und knapp 500 Meter über die Wasseroberfläche geragt. Schließlich wurde diese Option jedoch verworfen, weil eine Brücke den Schiffsverkehr behindert hätte und besonders teuer gewesen wäre.
Optimisten hoffen, dass bei einem reibungslosen Ablauf die erste Röhre des Tunnels bis 2025 fertig gestellt sein könnte. Die jährliche Kapazität soll dann 15 Millionen Menschen betragen, mit Fertigstellung der zweiten Röhre sogar 45 Millionen. Eine Tunneldurchquerung soll 25 Minuten dauern. Damit könnte es möglich sein, innerhalb von 90 Minuten mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Sevilla nach Tanger zu fahren – ein Drittel der derzeitigen Reisezeit per Bahn und Fähre. Und marokkanische Kitesurfer kämen in Windeseile nach Tarifa."
Quelle SPIEGEL-online
Was denkt ihr wird das Ding gebaut, wächst dann Afrika mit europa mehr zusammen?
Ein Tunnel von Spanien nach Marokko, Also Europa und Afrika!
12.04.2007
Giga-Projekt
Traum vom Tunnel nach Afrika
Von Stephan Orth
Von Tarifa nach Tanger: Unter der Straße von Gibraltar soll ein Tunnel Europa und Afrika verbinden. Die Planer hoffen auf verkürzte Reisezeiten und bessere Transportmöglichkeiten – doch noch ist das Finanzierungskonzept ähnlich bröcklig wie der Stein am Meeresgrund.
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Hamburg - Bislang zieht das 10.000-Einwohner-Nest Tarifa in Südspanien vor allem Wassersportler an – der Wind ist hier besonders gut für Kitesurfer. Doch bald könnten Konstruktions-Trucks und später Ströme von Reisenden hier einfallen: Denn zwischen Südspanien und Marokko, zwischen Europa und Afrika soll ein unterirdischer Eisenbahntunnel entstehen.
Das Grundkonzept des Projekts mit zwei eingleisigen Haupttunneln und einem Servicetunnel dazwischen ähnelt dem 50,5 Kilometer langen Eurotunnel zwischen England und Frankreich. Mit einer Länge von 38,7 Kilometern, davon 27,7 Kilometer unter dem Wasser, ist der unter der Straße von Gibraltar geplante Tunnel zwar kürzer, dafür jedoch um ein Vielfaches tiefer: Bis zu 500 Meter unter dem Meeresspiegel – unter 300 Metern Wasser und 200 Metern Boden - soll der neue Tunnel verlaufen. Zum Vergleich: Die Züge zwischen Dover und Calais fahren maximal 70 Meter unter dem Meeresspiegel.
"So etwas hat es noch nicht gegeben"
Vier große Ingenieurbüros aus Spanien, Marokko, Italien und der Schweiz arbeiten an dem Projekt. Für die Bauingenieure der Tunnelbau-Firma Lombardi, die am Bau des Gotthard-Tunnels beteiligt war, ist das eine gigantische Herausforderung. "Das ist ein Projekt am Limit des heutigen Wissens, so etwas hat es bisher noch nicht gegeben", sagt Andrea Panciera, einer der Projektleiter der Schweizer Firma. Beim Eurotunnel sei das Gestein im Boden sehr solide gewesen, der tonige Kalk und Sandstein unter der Straße von Gibraltar dagegen sei weniger stabil. An manchen Stellen könnte es aus Sicherheitsgründen nötig sein, bis zu 200 Meter unter dem Meeresgrund zu bohren. Zudem gibt es in der Region Erdbeben und starke Strömungen im Wasser.
Von der Machbarkeit ist Panciera jedoch nach vielen Testbohrungen und geologischen Untersuchungen überzeugt. Jetzt müssen die Daten noch in einer Kontrollphase verifiziert werden. "Danach hängt es von verschiedenen Behörden ab, ob das Projekt als ökonomisch und politisch sinnvoll eingestuft wird."
Für die Finanzierung jedoch gibt es bislang kein tragbares Konzept, immerhin hat schon der Eurotunnel etwa 15 Milliarden Euro gekostet. Zwar bekundeten Spaniens Premierminister José Zapatero und König Mohammed VI von Marokko im März gemeinsam ihr Interesse an dem Mammutprojekt – doch bislang stellten Spanien und Marokko zusammen gerade einmal mickrige 24 Millionen Euro zur Verfügung. Man hofft auf Zuschüsse aus EU-Mitteln.
14 Kilometer trennen Europa und Afrika
Bisher bilden sich gerade zur Urlaubszeit oft lange Schlangen an den Fähren zwischen den Kontinenten. Viele Marokkaner, die in Spanien oder Frankreich arbeiten, fahren dann zu ihren Familien zurück. Den Massenansturm nutzen jedoch auch Autodiebe, um mit den gestohlenen Fahrzeugen nach Afrika zu kommen, während auf der Gegenrichtung illegale Einwanderer ihr Glück versuchen. Die Befürchtungen, dass ein Eisenbahntunnel solche Tendenzen verstärken könnte, teilen spanische Sicherheitsfachleute nicht – sie glauben, dass sich der Zugverkehr besser kontrollieren ließe als die Fähren.
Die kürzeste Strecke durch die Straße von Gibraltar ist 14 Kilometer lang und führt von Point Canales in Spanien nach Point Cires in Marokko – bei einer maximalen Wassertiefe von fast 900 Metern war dieser Abschnitt jedoch sowohl für ein Tunnelprojekt als auch für Brückenpfeiler zu tief. Deshalb konzentrierten sich die Planer bald auf die doppelt so lange Strecke zwischen Punta Paloma in der Nähe der spanischen Stadt Tarifa und Punta Malabata in der Nähe von Tanger - hier ist das Wasser nur bis zu 300 Meter tief.
Über Jahre hinweg stand auch eine insgesamt 28 Kilometer lange Riesen-Brücke zur Debatte – deren vier Pfeiler hätten laut Entwurf etwa 800 Meter hoch sein müssen und knapp 500 Meter über die Wasseroberfläche geragt. Schließlich wurde diese Option jedoch verworfen, weil eine Brücke den Schiffsverkehr behindert hätte und besonders teuer gewesen wäre.
Optimisten hoffen, dass bei einem reibungslosen Ablauf die erste Röhre des Tunnels bis 2025 fertig gestellt sein könnte. Die jährliche Kapazität soll dann 15 Millionen Menschen betragen, mit Fertigstellung der zweiten Röhre sogar 45 Millionen. Eine Tunneldurchquerung soll 25 Minuten dauern. Damit könnte es möglich sein, innerhalb von 90 Minuten mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Sevilla nach Tanger zu fahren – ein Drittel der derzeitigen Reisezeit per Bahn und Fähre. Und marokkanische Kitesurfer kämen in Windeseile nach Tarifa."
Quelle SPIEGEL-online
Was denkt ihr wird das Ding gebaut, wächst dann Afrika mit europa mehr zusammen?