OTTOBAHN - Technisch überhaupt realisierbar? Oder doch eher Abzocke?

Syndrom schrieb:Ging mir nur darum, das schwebende Lasten an Seilen ueber Publikumsverkehr durchaus zulaessig sein kann- mehr nicht.
Ob bei Otto die noetigen Bruchlasten/Sicherheitsreseven Aufgrund des geringen Platzes gebracht werden koennen..... ist was Anderes .

Die Dinger die du meinst werden von richtigen Menschen gesteuert. Man kann da vorausschauend handeln und dazu erreichen die Teile wohl nie den Erdboden so das sich jemand die Birne dran stoßen kann.

nocheinPoet schrieb:Das ständige hoch und runter wird auch einiges an Energie kosten, wenn es kein Gegengewicht gibt. Man könnte beim Ablassen Strom erzeugen, dennoch gibt es Verluste.

Wie auch immer, das wird nichts und ist nichts nur Betrug.

Nun plane bitte nicht noch eine weitere Sollbruchstelle ein. Das dürfte eh ziemlich haarig werden wenn da ein paar tausend Gondeln durch die Stadt irren und hin und wieder bei einer der Aufzug versagt. Dann warten unter Umständen zig Leute damit die Feuerwehr sie per Leiter runter holt. Und alles ohne Klo an Bord!

FatBaron schrieb:Dann warten unter Umständen zig Leute damit die Feuerwehr sie per Leiter runter holt. Und alles ohne Klo an Bord!

Die im Stau können sich ja eben selbst abseilen. Gut, blöd, wenn gerade der Rhein oder die Oberleitungen einer Bahn unter einem sind.

@Radfahrer
Da sprichst du was an!
Normale Durchfahrtshoehen (wie bei Bruecken) kann man gleichmaessig einhalten, aber Kreuzungen mit Frei-/Oberleitungen fordern ganz andere Sicherheitsabstaende!

Noch eine Problematik mehr!


:mlp:

Syndrom schrieb:Normale Durchfahrtshoehen (wie bei Bruecken) kann man gleichmaessig einhalten, aber Kreuzungen mit Frei-/Oberleitungen fordern ganz andere Sicherheitsabstaende!

Ja, achte in dem Video darauf welche Konstruktionen dort oft nötig waren um über bereits vorhandene Verkehrswege zu kommen. Der Tunnel geht dann unter den Gleisen des Bahnhofs. Nun stell dir auch mal vor wie die Pfeiler der Ottobahn bei einer lichten Höhe von 15 Meter aussehen werden. Das kann man mit Stahlkonstruktionen schlicht nicht mehr bezahlen.
https://www.youtube.com/watch?v=JMLFDzdWReM

FatBaron schrieb:Die Dinger die du meinst werden von richtigen Menschen gesteuert. Man kann da vorausschauend handeln und dazu erreichen die Teile wohl nie den Erdboden so das sich jemand die Birne dran stoßen kann.

Bei Hängearbeitsbühnen ist oft auch schon das Gebäude so ausgelegt, dass unter den Bereichen wo die operieren gar keine Menschen unterwegs sein können, weil die baulich abgetrennt sind, oder nur relativ kleine Bereiche betretbar sind die man dann im Arbeitseinsatz vollsperrt. Und das, obwohl die Bühnen sehr leicht sind und 5 oder mehr Ebenen an redundanten Sicherungen aufweisen. Und nur vertikal rumfahren, die Horizontalbewegung erfolgt ja nicht unter Last.

Und es gibt auch gar nicht so viele Fensterputzer auf der Hebebühne, das kennt man zwar aus Filmen, aber die sind in echt hauptsächlich bei älteren Gebäuden verbaut, oft auch nachträglich. Heute arbeitet man in Deutschland häufig auch mit individuell aufgehängten Kletterern oder Hubwägen.

Trotzdem gibt es alle paar Jahre mal tödliche Unfälle, das sollte dem Ottobahn-Konzept auch zu denken geben.

Syndrom schrieb:Noch eine Problematik mehr!

Ach was, die anderen müssen doch dem "innovativen neuen Konzept weichen", oder nicht? Das ganze wird übrigens peinlicherweise in der Lokalpresse prominent beworben:

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/taufkirchen-bei-muenchen-ort486320/ottobahn-gondel-taufkirchen-nahverkehr-91279766.html

https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/wolfratshausen-ort29708/s7-verlaengerung-nach-geretsried-schwebe-statt-bahn-91638742.html

und die bayerische Verkehrsministerin macht den Scheuer:

„Gerade im Großraum München brauchen wir solche kreativen Ideen, um den Verkehr zu entzerren”, sagte Ministerin Kerstin Schreyer am Donnerstag.

Wie kann man nur so dämlich sein?

Rolly22 schrieb:Wie kann man nur so dämlich sein?

Wo Fördergelder für Innovationen vergeben werden wird halt jeder Hirnfurz zur Innovation erklärt, die Leute die das politisch vertreten haben ja oft keinen Sach- und leider fast genau so oft auch keinen gesunden Menschenverstand mehr, und die haben auch nicht einen solchen Vorschlag auf dem Tisch sondern 50 oder 100, da reicht doch eine gut aufgemachte Broschüre die den Referenten blendet schon aus dass der Minister eine Kurzzusammenfassung auf den Tisch kriegt bei der schon nicht mehr erkennbar ist dass es Murks oder Betrug ist. So sind leider die Realitäten.

Auf stern.de wurde im Oktober 2020 geschrieben, das mit der Hebe- und Senkvorrichtung noch hakt, aber in einem Jahr alles serienreif wäre. Außerdem wurde dort geschrieben, dass herunterlassen der Kabine mehr Energie verbraucht als die gesamte Fahrt. Deswegen wurden Bedenken geäußert, ob die Ottobahn eine Stromschiene braucht, weil die Akkuladung nicht ausreicht. Also sind die hier im Forum geäußerten Probleme bekannt. Damals sollte die Stützen noch enger stehen, alle 5 oder 10 Meter voneinander entfernt.

https://www.stern.de/auto/fahrberichte/ottobahn-gondelsystem-eine-neue-ebene-9443056.html

Nobiscum schrieb:Damals sollte die Stützen noch enger stehen, alle 5 oder 10 Meter voneinander entfernt.

Kannst du direkt vergessen, eine normale Fahrbahn hat eine Mindestbreite für einen Fahrstreifen von mindestens 2,75 Metern und kann bis zu 3,75 breit sein, das heißt bereits eine insgesamt dreispurige Fahrbahn könntest du nicht mehr überbrücken noch bevor du Bankette, Fahrradstreifen, Gehweg und so weiter berücksichtigt hast, damit kannst du also bereits eine übliche Kreuzung mit Linksabbiegerspur nicht mehr überwinden. Also städtebaulich so gut wie nirgends in gerader Strecke realisierbar, also Quatsch und an der Realität vorbei.

An solchen Aussagen erkennt man auch sofort, dass sich da nie jemand auch nur die grundlegendsten praktischen Gedanken gemacht hat, oder mal irgendwas abgemessen. Das ist einfach nur Geschwurbel, da hat jemand nach dem Abstand gefragt und der Befragte hat aus dem Gefühl raus irgendwas dahergesabbert, weil es keine echten Berechnungen oder Planungen gibt, auf die er hätte zurückgreifen können.

Nobiscum schrieb:Auf stern.de wurde im Oktober 2020 geschrieben

CEO: "Wir können das ganze innerhalb eines Jahres zur Serienreife bringen." Ab wann gerechnet? Bisher hat man nicht mal Türen. Und was das Hebemodul angeht, kann ich mich nur wiederholen. Eine Entwicklungszeitangabe von weniger als 5 Jahren dürfte absolut unseriös sein. Wie lange sitzen die schon dran? Haben sie überhaupt schon angefangen?

Besonders schön finde ich übrigens die grüne Umrankung der Stützen und Schienen auf den Bildern. Sehr fantasievoll...

Rolly22 schrieb:Besonders schön finde ich übrigens die grüne Umrankung der Stützen und Schienen auf den Bildern. Sehr fantasievoll...

Anhand der Markierungsstreifen auf der Fahrbahn in den Bildern kann man übrigens leicht errechnen dass der Abstand zwischen den Stützen in der Abbildung zwischen 12 und 24 Metern beträgt, das Bild entspricht da also auch nicht den Aussagen :D

36 m Teststrcke gibt es

Revolution für den Stadtverkehr? Ottobahn bekommt Teststrecke in Taufkirchen

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Mehr werden es wohl nicht werden. Auf längeren Strecken sollen 120 km/h oder mehr erreicht werden.

Im Model wird die Gondel an teleskopierbaren Rohren herabgelassen und hat einen Sensor der das Herablassen stoppt.

Revolution für den Stadtverkehr? Ottobahn bekommt Teststrecke in Taufkirchen

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Wenn es unten nicht frei wird, bleibt man also oben längere Zeit hängen.

Im Büro stehen die Stützen alle 3 m.

Interview mit Ottobahn - die Revolution der urbanen Mobilität?

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Nobiscum schrieb:Damals sollte die Stützen noch enger stehen, alle 5 oder 10 Meter voneinander entfernt.

Was irgendwie doch nicht so recht zur Aussage passen will, dass sich die Bahn "nahtlos" ins Stadtbild einfügen würde. Da helfen auch die Begrünungen nicht weiter, würde ich meinen.

Wie soll eigentlich das Ansteuern des Zielpunkts genau funktionieren, wo man herabgelassen werden möchte? Was ist, wenn sich an der angepeilten Position aktuell gerade dauerhaft ein Hindernis befindet? Findet dann die Kabine eigenständig einen Ersatzhaltepunkt oder muss man den selber suchen? Im übrigen, wenn die Überlandstrecken in der Mitte von Autobahnen verlaufen sollen, dann kann dort natürlich sowieso nicht gehalten werden.

Nobiscum schrieb:Im Büro stehen die Stützen alle 3 m.

Das Modell im Büro wirkt sowieso recht instabil und nicht für höhere Geschwindigkeiten geeignet.

Beitrag von Nobiscum (Seite 8)
Bei 03:50 ungefähr: sieht stabil aus :Y:
Denke so steif wie das klappt werde da kaum Kräfte an der Aufhängung wirken.

Interessant ist auch, wie in dieser einen Animation, in der eine Gondel ins Bild kommt, runterfährt und dann während sie hoch fährt die zweite ins Bild gefahren kommt, die einfach auch hält und runterfährt. So umgeht man in der Theorie das Problem mit dem Rückstau :Y: Würde ja doof aussehen in einer Werbeanimation wenn schon da ein Stau entsteht.

Neues Design der FAhrzeugkabine wurde auch noch gemacht, um von den technischen Problemen abzulenken.
https://vision-mobility.de/news/ottobahn-futuristisches-design-fuer-das-autonome-kabinenverkehrssystem-173153.html

Nobiscum schrieb:Neues Design der FAhrzeugkabine wurde auch noch gemacht, um von den technischen Problemen abzulenken.
https://vision-mobility.de/news/ottobahn-futuristisches-design-fuer-das-autonome-kabinenverkehrssystem-173153.html

Bitte immer auch das Thema im Auge behalten. Das habe ich gerade gepostet, gestern oder vorgestern.