Trailblazer schrieb am 07.07.2021:Ich würde niemandem, der ein laufendes Windows auf seinem Rechner ganz ohne Probleme in Betrieb hat, den dringenden Umstieg auf Linux empfehlen.
Meiner Meinung nach ändert sich gar nicht soooo viel mit Windows 11.
Sowohl mein 6 Jahre altes 8 Kern Notebook würde laufen, mein 7 Tage alter PC wohl auch.
Nur mein 12 Jahre alter Win7 PC, auf dem ich Win10 hatte, es aber nicht brauche, weil der nur für Video-/Audioschnitt benutzt wrd.
Kommen wir damit zu dem "Problem" Linux:
Ich bin kein genereller Anhänger oder Verfachter von irgendwas. Ich habe MacOS (auch auf einem PC) im Einsatz gehabt, habe alle Windows Versionen "durch" und mich auch an Linux versucht, habe das aber schnell wieder gelassen. MacOs lief in der Leopard Version auf dem o.g. 12 Jahre alten PC einwandfrei mit Updates, etc. pp. und war dort auch spürbar schneller als Windows 7.
Dann wollte ich zum Spaß Linux mal antesten. Ich habe mir zuerst eine Live DVD von "Mint" besorgt. Diese konnte ich auf keinem der 3 o.g. Rechner zum Laufen bewegen. Also "Slot in", "Power on" und "just use" ist nicht.
Dann habe ich mehrere Freunde, Linux User, um Rat/Hilfe gebeten und damit fing es an. Der eine meinte, ich MÜSSE Debian nehmen, der andere schlug Red Hat vor, der nächste Ubuntu......
Ich bekam es (Red Hat) zum Laufen, aber außer einer Hand voll Programmen bekam ich einfach nichts geregelt.
Angefangen über Grafikkarten Treiber, Soundkarten Treiber, über USB Probleme, Inkompatibilitäten hin und her, schwand der Wunsch nach Linux so schnell, wie er kam. Anleitungen im Netz? Oftmals Fehlanzeige. In Foren bekam ich Tipps wie "Installier doch Debain" und andere, nicht zielführende Ratschläge. Auch das nimmt einem die Lust auf mehr...
Ich arbeite z.B. seit Jahren mit Pro Tools, einem hochprofessionellen Audio Programm. Es gibt bisher keine Linux Versione davon. Ebenso sind die Treiber für professionelle Viedo-/Audiohardware, wenn überhaupt vorhabnden, schwer bis gar nicht einzurichten. Der Weg über Die Konsole ist altbacken. Das hat man früher, zu Zeiten des "SoundBlaster 16 Bit" unter DOS 5.5 grmacht, heute erwarte ich einfach einen Installer, der ALLES alleine kann.
Ich möchte mir nicht meinen eigenen Kernel programmieren müssen, ich möchte unkompliziert mit einem System produktiv arbeiten. Genau das ist mit Linux nur sehr begrenzt möglich.
Thema Spiele:
Längst nicht jedes Spiel ist als Linux Version verfügbar. Ok, dann nimmt man "Vine", der aber auch nicht "Copperfield" heißt
;)Thema: Videoschnitt.
Eines der intuitivsten Schnittprogramme ist "Edius" von Grassvalley in Zusammenarbeit mit After Effects.
Auch hier existieren keine Linux Versionen. Warum nicht?
Ich denke, es lohnt sich einfach nicht für die Hersteller, diese zu schreiben. Linux hat (
[Siehe hier] einen Marktanteil, der noch weit unter dem von MacOS liegt. Finanziell kann und will sich der Hersteller das nicht leisten, weil es nicht in Umsatzzahlen zurückkommen wird.
Von Linux Versionen für die Plugins solcher Programme ganz zu schweigen...
Nächstes Problem: Software Inkompatibilitäten.
Wir nutzen in der Fa. hauptsächlich "Office" und bekommen von Kunden jede Menge Listen zugeschickt.
Diese Listen verwenden nicht selten über Tabellenblätter verteilt, sehr verschachtete Formeln, die z.B. unter OpenOffice Fehler schmeißen, nicht verarbeitet werden können und daher unter Linux wertlos für uns wären. Hier sollten die Linux Softwareautoren aich an die "Standards" halten und nicht versuchen, eigene Regeln aufzustellen und der Standard ist nun mal "
was alle benutzen".
Linux mag schneller sein als Windows, das aber halte ich auch für eher "gefühlt". Mal ist ein Rechner hier schneller, mal dort. Blender jedenfalls ist auf meinem PC, worauf ich Red Hat hatte, exakt so schnel wie in der Windows Version. Getestet und gemessen.
Von daher finde ich diese "
Steig doch auf Linux" um Threads/Posts für voreilig und auch verunsichernd. Die Leute können doch gar nicht wissen, was ich mit dem PC so alles mache. Wenn ich z.B. lese "
Mit Linux wär das nicht passiert... Blah", wenn es mal wieder Angriffe/Trojaner gab, drehen sich meine Gehirnwindungen um sich slbst
;)Klar gibt es für Linux, wie für MacOS VIEL weniger Schadsoftware. Auch für die "Softwareerpresser" lohnt sichs offenbar nicht, Linux/Mac Versionen zu schreiben. Keine Ahung...
Gucky.