Bitcoin-Mining

@Gucky87: Die 50 Milliarden US$ hat keiner geklaut. Das sind einfach die aktuellen Kursverluste umgerechnet auf die Gesamt-Marktkapitalisierung aller (nennenswerten) Kryptowährungen, also den formalen Wert aller Kryptowährungen zusammen.

Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 19.000 US$ zu ...

Bitcoin ist heute übrigens unter das ATH aus dem 2017er-Zyklus gefallen und hat damit eine weitere durchaus relevante Marke unterboten. Aktuell ist jeder, der nach Weihnachten 2020 gekauft und bis heute gehalten hat, mit seinem Investment im Minus.

uatu schrieb:Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 19.000 US$ zu ...

Update nach ca. 5 Stunden:

Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 18.000 US$ zu ...

Kann mir noch mal jemand erklären, wie sowas irgendwann mal eine stabile und alternative Währung werden soll?

@skagerak: Erklärungs-Versuche wirst Du in der nächsten Zeit bei den üblichen Propagandisten (u.a. auf YouTube) zahlreich finden. ;) Ob man diese Erklärungen ernst nehmen sollte, ist allerdings eine andere Frage.

Das grundsätzliche Problem -- das viele Kryptowährungs-Fans nicht begriffen haben -- ist, dass Währungen (wenn man den Begriff mal locker fasst, so dass Kryptowährungen eingeschlossen sind) letztendlich eine entsprechende Wirtschaftsleistung gegenüberstehen muss, damit ein bestimmter Kurs tatsächlich Substanz hat. Die Bitcoin-Marktkapitalisierung ist von Anfang 2019 bis September 2021, also in ca. zweieinhalb Jahren, von ca. 70 Milliarden US$ auf ca. 1260 Milliarden US$, also um fast 1200 Milliarden US$ gestiegen. Ist irgendwo auf der Welt eine entsprechende zusätzliche Wirtschaftsleistung geschaffen worden? Natürlich nicht. Das kann nicht funktionieren. Ganz im Gegenteil wird beim Bitcoin-Mining wertvolle Energie für sinnlose Berechnungen verbraten, d.h. es wird reale Wirtschaftsleistung vernichtet statt geschaffen.

skagerak schrieb:Kann mir noch mal jemand erklären, wie sowas irgendwann mal eine stabile und alternative Währung werden soll?

Das Hauptargument der Bitcoin-Fans ist, dass Bitcoin eben limitiert auf 21 Millionen ist - Parallele zum Goldstandard - und sich die Volatilität im Laufe der Zeit verringern soll, wodurch es als Währung taugen soll.

Das Problem ist, dass Bitcoin durch die Begrenzung einen deflationären Charakter hat und das auf Dauer der Wirtschaft eher schadet als nutzt. Denn warum sollte jemand Geld ausgeben, wenn er davon eventuell die Woche danach mehr für die gleiche Summe bekäme? Die Folgen lassen sich gut am Beispiel Japans erkennen. Dort befand sich die Wirtschaft über 20 Jahre in einer (leichten) Deflation und in der Zeit ist die Wirtschaft nur geringfügig (im Vergleich zu anderen Industrienationen) gewachsen. Japans Pro-Kopf-BIP bewegt sich mittlerweile recht deutlich unter dem der USA, Kanada und den nord- und mitteleuropäischen Staaten.

Der aktuelle Absturz hat übrigens eines recht deutlich bewiesen, nämlich dass der Bitcoin eben keine Absicherung gegen Inflation ist, wie Bitcoin-Fans notorisch behaupteten. Die Inflation ist momentan galoppierend und trotzdem ist der Absturz beispielslos.

uatu schrieb:Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 18.000 US$ zu ...

Update nach etwas mehr als 2 Stunden:

Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 17.000 US$ zu ...

Ausserdem ist die Gesamt-Marktkapitalisierung von Kryptowährungen gerade unter 800 Milliarden US$ gefallen.

uatu schrieb:Bitcoin steuert gerade übrigens stramm auf die 17.000 US$ zu ...

Ethereum ist nur noch dreistellig (auch in US$). Das ATH lag übrigens bei fast 5.000 US$. Demnach sind 80% des Werten flöten gegangen.

Die "Luxus"-NFT-Kollektion "Bored Ape Yacht Club", die auf der Blockchain von Ethereum läuft, hat entsprechend auch massiv an Wert verloren. Die Pixel-Affen, die Leute für Hunderttausende US$ gekauft haben, sind teils nur noch fünfstellig.

https://medium.com/democratizing-finance/bored-ape-yacht-club-owners-are-down-nearly-80-in-less-than-6-weeks-7c5971f6d919

Da sind Werte eines durchschnittlichen Einfamilienhauses binnen Wochen in Rauch aufgegangen. Wie erklärt man sowas eigentlich Familie und Freunden?

Jetzt verkaufen wohl alle, die zu wesentlich niedrigeren Kursen eingestiegen sind. Das wars wohl mit der tollen "Währung".
Verspekuliert statt Vermögen vermehrt oder gesichert.

geisterfrei schrieb:Jetzt verkaufen wohl alle, die zu wesentlich niedrigeren Kursen eingestiegen sind. Das wars wohl mit der tollen "Währung".
Verspekuliert statt Vermögen vermehrt oder gesichert.

Diejenigen, die clever waren, haben ihre Gewinne vor wenigen Monaten mitgenommen. Ideologisch verblendete Bitcoin- bzw. Crypto-Maximalisten, die von "xyz-Coin to the moooooon!" phantasierten und/oder glaubten, Crypto würde Euro und Dollar ersetzen, dürfen jetzt zusehen, wie ihr Portfolio schmilzt wie eine Eiskugel auf dem Asphalt. ;)

es freut mich, dass hier im Forum zwischenzeitlich auch von anderen das deflationäre Problem einer "Währung" Bitccoin erkannt wurde.
Auch die Tatsache, dass der Bitcoin keinen inneren Wert hat, scheinen zwischenzeitlich mehr Leute zu anzuerkennen.

Ob der derzeitige Absturz der Kryptos schon der Anfang vom Ende ist, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es für viele ein bitteres Erwachen in der Wirklichkeit, obwohl viele sich die Welt immer noch schönzureden versuchen.

Mir tun die "Investoren" (obwohl hier hat man sich ja bereits ehrlicherweise als Spieler geoutet, Stichwort "Finanzcasino") wirklich leid, soweit sie einfach in einem Spiel verloren haben.
Aber hinsichtlich derjenigen, die nicht auf Argumente hören und lieber auf plumpe Youtube-Vids hereinfallen und glauben, sie seien schlauer als alle anderen, weil nur sie wissen, wie die Zukunft des Geldverkehrs aussieht, sorry, da habe ich nicht ganz so viel Mitleid.

Vielleicht komme ich hier ein bisschen besserwisserisch rüber, kann sein. Aber ich denke, dass ich in diesem Fall tatsächlich ein paar Zusammenhänge besser verstehe, als mancher, der glaubt, ein "Kryptoexperte" zu sein, weil er sich ein paar pseudofinanzwissenschaftliche Vids über Kryptos angesehen hat.

andy2 schrieb:Vielleicht komme ich hier ein bisschen besserwisserisch rüber, kann sein. Aber ich denke, dass ich in diesem Fall tatsächlich ein paar Zusammenhänge besser verstehe, als mancher, der glaubt, ein "Kryptoexperte" zu sein, weil er sich ein paar pseudofinanzwissenschaftliche Vids über Kryptos angesehen hat.

In den meisten Fällen basiert das Geplapper von "Kryptoexperten" auf der rechtslibertären österreichischen Schule von wegen wenig Staat, wenig Regulierung, keine Inflation = gut und alles andere = schlecht. Dieses Mantra wurde dauerhaft heruntergebetet, auch wenn namhafte Ökonomen und Börsenlegenden wie Warren Buffett davor warnten. Aber nein, ein paar "Kryptobuddies" wusste ja alles besser als Menschen, die Ökonomie über Jahre studiert und danach an Hochschulen gelehrt haben oder Menschen, die am Markt durch Handel Milliarden verdient haben und entsprechend ein "gewisses Näschen" für Trends haben.

In den letzten Wochen hat sich zudem die fiese Fratze der fehlenden Regulierung gezeigt, wie man am Kollaps von LUNA und Celsius sehen konnte. Da sind eben die Einlagen einfach weg. Tja.

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andy2 schrieb:Mir tun die "Investoren" (obwohl hier hat man sich ja bereits ehrlicherweise als Spieler geoutet, Stichwort "Finanzcasino") wirklich leid, soweit sie einfach in einem Spiel verloren haben

ich sehe es ja auch so, dass es lediglich ein Glücksspiel und Spekulation ist das Ganze.
Allerdings, wenn der Kurs noch weiter sinkt, werden sicher auch Einige wieder einsteigen - in der Hoffnung dass es wieder steigen wird ...
... und sie werden auch Recht behalten, weil durch ihren Einstieg der Kurs wieder hoch getrieben wird 😉
Und so wird es wohl noch eine Zeit weiter gehen - rauf und runter. Oder irgendwann platzt die Blase ganz - wie damals bei den Tulpen 😜

Optimist schrieb:Oder irgendwann platzt die Blase ganz - wie damals bei den Tulpen

Oder auch erstmal gar nich, so wie beim Gold. :D

mfg
kuno

@kuno7: Gold hat seinem Wert über Jahrtausende und zahllose verschiedene Kulturen hinweg bewiesen. Es ist zugegebenermassen nicht ganz einfach, den intrinsischen Wert von Gold zu begründen (m. E. spielt dabei u.a. die Dauerhaftigkeit eine Rolle -- sofern es gegen grobe Umwelteinflüsse geschützt ist, verändert sich Gold auch über Jahrtausende kaum), aber Krytpowährungen ähneln im Vergleich meiner Überzeugung nach doch sehr viel eher den Tulpenzwiebeln. ;)

uatu schrieb:Gold hat seinem Wert über Jahrtausende und zahllose verschiedene Kulturen hinweg bewiesen.

Die Nachfrage nach Gold ist deutlich höher als die Produktion, nur der Preis limitiert dies. Würde Gold "billiger" sein, dann würde es viel öfters im Privaten oder öffentlichen Umfeld eingesetzt werden.

Bei Bitcoin frage ich mich ob da nicht ein paar von der Anfangszeit mit größeren Mengen an Bitcoins in Zyklen immer ihr Geld rausholen...

uatu schrieb:Gold hat seinem Wert über Jahrtausende und zahllose verschiedene Kulturen hinweg bewiesen.

Ja, weil die "Blase" eben noch nich geplatzt is. ;) Mir ging es im Grunde um diese Aussage:

Optimist schrieb:Allerdings, wenn der Kurs noch weiter sinkt, werden sicher auch Einige wieder einsteigen - in der Hoffnung dass es wieder steigen wird ...
... und sie werden auch Recht behalten, weil durch ihren Einstieg der Kurs wieder hoch getrieben wird

Das is beim Gold eben genauso, nur das die Schwankungen nich so groß sind.

Gold wird, ebenso wie Bitcoin, nur deshalb gekauft, weil man hofft, dass es im Wert steigt oder wenigstens die Inflation langfristig ausgleicht. Kaum jemand kauft Gold, weil es für etwas benutzt werden soll, die mit Abstand meisten spekulieren auf eine Wertsteigerung, ebenso beim Bitcoin.

mfg
kuno

Das auf einen ausgeprägten Bull Run ein Bärenmarkt folgt wissen auch die "namhaften Ökonomen". Die Aktienmärkte sind ebenfalls in einer Korrekturphase. Ich kann keine außergewöhnliche Entwicklung erkennen die darauf schließen lässt das Bitcoin scheitert. Auch nicht bei einem Preis von 10k. Wie bei jedem Crash gab es Leute die mit Gewinn verkauft haben und solche die panisch mit Verlust verkauft haben. Während die Wette der langfristigen Anleger die noch halten noch offen ist. Ob Bitcoin ab jetzt immer mehr Richtung Null geht oder sich stabilisiert und irgendwann ein neues Allzeithoch erreicht wird sich zeigen.

Erfreulich ist das der ganze Müll im Altcoin Bereich und generell im Kypto-Sektor in solchen Phasen weggespült wird. Typische positive Aspekte eines Bären Marktes eben.

Ich hoffe übrigens dass ihr außerhalb dieses Thread auch noch mit Bitcoinern diskutiert. Der Thread ist glaube ich ziemlich Anti-Bitcoin lastig. Die Tendenz ist dass ihr euch gegenseitig in eurem Standpunkt bestärkt statt bestimmte Kritikpunkte zu hinterfragen. Das selbe gilt für Bitcoiner die sich in Bitcoin Foren gegenseitig auf die Schulter klopfen.
Wenn man in so einer Blase gefangen ist, kommt irgendwann für manche wirklich ein böses Erwachen. Aber keine Panik. Bitcoin könnt ihr danach trotzdem noch nutzen :P

Blicklight schrieb:Der Thread ist glaube ich ziemlich Anti-Bitcoin lastig

sehe ich nicht so, sondern empfinde diesen Thread ziemlich ausgewogen.
Und das - wie man die Ausgewogenheit beurteilt - hängt dann wohl auch wiederum vom jeweiligen Blickpunkt ab 😉

Blicklight schrieb:Bitcoin könnt ihr danach trotzdem noch nutzen :P

ja, zum Spekulieren und Zocken immer 😉
Aber eigentlich könnte ich doch dazu auch in ein Kasino gehen? 🤷‍♀️

Blicklight schrieb:Der Thread ist glaube ich ziemlich Anti-Bitcoin lastig.

Schon etwas, ja. Vor allem gibts hier fast nur Extrempositionen, entweder Fans oder Hater, was eine sachliche Diskussion doch sehr erschwert.

mfg
kuno