uatu schrieb:Ich hatte bereits in meinem vorhergehenden Beitrag erläutert, warum das falsch ist.
Nope, das hast du ganz und gar nicht.
Du weißt zwar, dass es in irgendeiner Kirche läutet, aber weder weißt du, welche Kirche es ist, noch zu welchem Anlass es dort läutet.
Mal zum Anfang, an dem wir zunächst definieren, was wir unter dem jeweiligen Begriff verstehen.
Du fokussierst dich offenbar auf den Aktienhandel mit deiner Annahme, der innere Wert sei bei einer Kaufentscheidung wichtiger als der Marktwert, weil wie du weiter erklärst der Marktwert immer langfristig sich dem inneren Wert angleichen würde.
Nun, klären wir erstmal, was du mit dem inneren Wert meinen könntest.
Ich gehe stark davon aus, dass du damit den Kapitalwert der Firma meinst. Also alle vorhandenen Güter, die man irgendwie beziffern kann. Gut..
Dann klären wir weiter, warum der Marktwert anders ist, als der innere Wert.
Der Marktwert berechnet sich aus dem Kapitalwert der Firma (innerer Wert) und dem, was an synergetischer Leistung aus Arbeit, Kapital UND Marktgeschehen drin stecken könnte.
Also auch aus der daraus resultierenden Wahrscheinlichkeit, wie ein Unternehmen in absehbarer Zeit prosperieren könnte, und einen entsprechenden Mehrwert generiert, der wiederum in den Gesamtwert der Anteile eingepreist werden kann.
Es ist also eine Wette auf eine überschaubare Zukunft, die hier eine besondere Rolle spielt, und die lässt du einfach unter den Tisch fallen mit den Worten, der innere Wert (also das eingesetzte Kapital) ist von besonderer Relevanz, und die mehr oder minder wahrscheinliche Aussicht auf Gewinne eines Unternehmens, was sich im Marktwert widerspiegelt, sei es nicht.
Wie erklärst du das? Ergibt für mich als Unternehmer gar keinen Sinn, weil ich ja nur deshalb mein Kapital investiere, bestimmte Synergien ausschöpfe, alles rund rum arbeiten lasse, weil ich eben auf dem Markt gute Chancen sehe, den Wert meines Kapitals zu vermehren. Das entspricht doch dem Marktwert meines Unternehmens, und das ist absolut essentiell, wenn es um die Bewertung irgendwelcher Eigneranteile geht.
Ganz davon ab, dass sich diese Art der Bewertung nicht auf alle Waren, Dienstleistungen und Rohstoffe anwenden lässt, die auch auf dem Markt gehandelt werden, die aber eben fast ausschließlich den Gegenwert von Angebot und Nachfrage haben, weil der innere Wert hier kaum bestimmbar ist, und über den Gebrauchswert nicht hinaus gehen kann. Hier macht der Begriff "Gebrauchswert" tatsächlich mehr Sinn als bei irgendwelchen Anteilen, obschon es auch hier im Kern um nichts anderes geht, als darum, wie bedeutsam etwas für ein bestimmtes Vorhaben ist.