Celladoor schrieb:Kurz nach dem Start sah man, dass sich scheinbar etwas von der Isolierung der Oberstufe gelöst hat. Vielleicht hat das etwas damit zu tun.
Sie haben beim Wechsel von der Block 1 auf die Block 2 Variante ziemlich viel am Treibstoffsystem geändert. Eigentlich muss man sagen: von Grund auf neu konstruiert. Anscheinend hat es dort einen Brand gegeben.
Als die Telemetrie abriss, war noch ein Triebwerk in Betrieb. Ich vermute, dass dieses Triebwerk in dem Augenblick auch noch versagt hat und damit das FTS gezündet hat.
Eigentlich war das Starship ja auch eine Block 1.9 Variante. Geplant wurde es ja für die Raptor V3 Triebwerke, weil die aber noch nicht fertig sind hatte dieses Starship Raptor V2 Triebwerke. Vielleicht hat auch das ein Problem bereitet.
Fedaykin schrieb:Wie gesagt so kann man alles als Erfolg verbuchen
Dürfte dieses Mal schwer fallen. Okay, es war der erste Flug einer Block 2 Variante, die schon fast eine komplette Neukonstruktion ist. Da war schon damit zu rechnen das irgendwelche Probleme auftreten. Ein Totalverlust noch vor erreichen des Orbits ist trotzdem ein herber Rückschlag. Zumal sie jetzt wahrscheinlich von der FAA ein Flugverbot bekommen werden und ne Untersuchung starten müssen.
Und den Flug müssen sie ja auch noch noch mal wiederholen. Das wirft sie im Zeitplan wieder einige Monate zurück.
Fedaykin schrieb:Die Triebwerke sind seit Start 1 immer wieder aufgefallen.
Interessant sind in dem Zusammenhang zwei Dinge: Beim Boost-Back-Burn sind 12 von 13 Triebwerken gelaufen. Beim Landing-Burn aber wieder alle 13. Das Triebwerk ist also offensichtlich nicht defekt, sondern einfach aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden. Nicht gut, aber auch keine Katastrophe. Das zweite ist, dass das Triebwerk, das bereits bei Flug 5 genutzt wurde, den ganzen Flug ohne zicken mitgemacht hat. Also die sind da sicher noch nicht am Ziel aber schon auf einem guten Weg.
Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum die Raptor V3 Entwicklung hinter dem Zeitplan ist. Sie fahren derzeit massive Tests um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Vor allem Testreihen bei denen die Triebwerke immer wieder an- und ausgeschaltet werden.
Fedaykin schrieb:Zumal das Nutzlast Problem bleibt.
Och, wird das nicht langsam langweilig? Wenn ich mich recht erinnere hast du (und auch der Wunderlich-Pfeiffer) neulich behauptet, dass die Nutzlast negativ sei. Jetzt fliegen sie auf einmal 20t.
Gestern in seinem Artikel zur New Glenn hat der Wunderlich-Pfeiffer das wieder so dargestellt, als wäre damit die Leistungsfähigkeit des Starships erreicht. ich bleibe dabei: wir haben die volle Leistungsfähigkeit immer noch nicht gesehen.
So lange sie Suborbital fliegen macht es einfach keinen Sinn große Nutzlasten mitzunehmen. Das Starship muss bei der Landung ziemlich leer sein. Das bedeutet eine Nutzlast muss auch ausgesetzt werden. Die einzige Nutzlast die sie aber zur Zeit fliegen können sind Starlink Satelliten. Die muss man aber Stück für Stück aussetzten und bei einem Suborbitalflug bleibt nicht viel Zeit dafür.
Ich vermute sogar, dass die 20t die Obergrenze der Nutzlast bei der Landung darstellen. Und das man einfach nicht mehr mitgenommen hat, weil man sonst die Landung gefährden würde, wenn das aussetzen so gar nicht klappt. Höhere Nutzlast würde also voraussetzen, das man a) das aussetzen erfolgreich getestet hat und b) in einen vollen Orbit geht.