Es wird nahezu sicher in den nächsten Wochen noch eine ganze Reihe von Schein-Erfolgsmeldungen geben. Zwei davon (neben uninteressanten Fertigmeldungen ohne Messung wie
hier) hat TomWhoKnows bereits auf seiner Facebook-Seite gepostet:
1. Ein chinesischer Keshe-Anhänger zeigt seine selbstgebaute “Magrav Power Unit” mit angeschlossenen Stromzählern an Ein- und Ausgang. Der Eingangs-Stromzähler zeigt ca. 208 kWh, der Ausgangs-Stromzähler ca. 2570 kWh. Hurra! Jubel im Keshe-Lager. Ohne jedes Hinterfragen wird die frohe Botschaft weiterverbreitet.
(
https://www.facebook.com/tomwhoknows123/posts/1183000658383805 )
Zumindest ein paar Leuten sind dann aber doch Merkwürdigkeiten aufgefallen: 1. Der scheinbare Leistungszuwachs liegt ungefähr beim Faktor 12, und damit sehr weit über den ca. 20%, die Keshe selbst — der nun wirklich nicht für Untertreibungen bekannt ist — für den anfänglichen Betrieb angegeben hatte. 2. 2570 kWh Ausgangsenergie ist ein erstaunlich hoher Wert. Keshe selbst gibt eine maximale Ausgangsleistung von 2 kW an, und sehr viel mehr kann der Versuchsaufbau auch von den Leiterquerschnitten, etc. kaum verkraften. Der Versuchsaufbau hätte also schon über 1000 Stunden in Betrieb sein müssen, was nicht sein kann, weil die Veröffentlichung der “Blueprints” bei weitem noch nicht so lange zurückliegt.
In Keshe’s morgendlicher
http://livestream.com/accounts/15210385/blueprint/videos/103752650 ca. @41:10 kam dann die Aufklärung: Die beiden Stromzähler wurden vor dem Versuch
nicht auf Null gesetzt (d.h. standen auf irgendwelchen Werten von ihrer vorherigen Verwendung) und die Anfangswerte sind
nicht bekannt. Die angezeigten Werte haben also keinerlei Aussagekraft.
2. Ein bulgarischer Keshe-Anhänger zeigt seine selbstgebaute “Magrav Power Unit” mit angeschlossenen Energiemessgeräten an Ein- und Ausgang. Das Eingangs-Energiemessgerät zeigt 4,63 kWh, das Ausgangs-Energiemessgerät 4,70 kWh. Als Betriebszeit werden 48 Stunden angegeben, woraus man auf eine Last von ca. 100 W schliessen kann.
(
https://www.facebook.com/tomwhoknows123/posts/1184830648200806 )
In diesem Fall ist die Aufklärung besonders einfach: Die Abweichung liegt mit ca. 1,5% im üblichen Toleranzbereich von Energiemessgeräten der Art, wie sie auf dem Foto zu sehen sind. Die Verwendung von zwei unterschiedlichen Modellen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen. Aufgrund der relativ niedrigen Last fällt der Leistungsverbrauch durch den ohmschen Widerstand der Spulen (siehe meine obige
Formel) nicht ins Gewicht.