Heide_witzka schrieb:Bei der Evolution gibt es doch auch eine Selektion. Warum sioll die bei Zellen für einen gezielten Eingriff sprechen, beim Nacktmull aber nicht?
Warum soollen sich unter ähnlichen Ausgangsbedingungen nicht auch ähnliche Zellen entwickeln können?
Klarstellung:
1. Ich spreche nicht von einem gezielten Eingriff.
2. Ich spreche nicht von ähnlichen Zellen, sondern von Zellen gleicher Bauart.
Die Frage warum unter ähnlichen Ausgangsbedingungen sich nicht die gleichen Zellen entwickeln können, ist falsch. Vielmehr sollte es heißen was es bedeutet wenn sie es tun. Sieht man mal die Komplexität des Lebens, dann glaubt man bei der Entstehung war der große Zufall im Spiel. Tatsächlich ist auch niemals wieder die spontane Entstehung von Leben beobachtet worden.
Wenn Du wirklich interessiert bist, dann lese erstmal das:
Entstehung der ersten Zelle (Seite 2) (Beitrag von TangMi) ...um zu verstehen was ich mit Komplexität meine.
Ich will nicht - wie Kalamari es behauptet die Evolutionstheorie anzweifeln, oder hier einen intelligenten Eingriff implizieren, sondern nur auf die (Un)/- Wahrscheinlichkeiten hinweisen - und das insbesondere bei der Big Bang Theorie (in Bezug auf nur einen Urknall), und auch bei der Entstehung komplexer Zellen.
Dabei geht es mir darum, dass das, was letztendlich dazu führt das Zellen entstehen, entweder ein riesengroßer Zufall ist (damit wäre das Leben auf der Erde ggf. einzigartig), oder aber das Leben zwangsläufig unter bestimmten Bedingungen entsteht (ich tendiere zum 2ten).
Entsteht das Leben ggf. unter bestimmten Bedingungen überall wo es möglich ist, dann wäre es wie eine Saat, welche auf dem Acker geeigneter Planeten Früchte trägt (das ist für mich z.B. ein faszinierender Gedanke).
Heide_witzka schrieb:OK, aber was ist deine Alternative?
Da ist erstmal keine Alternative, nur der Gedanke das die einmalige Entstehung eines sofort funktionierenden Universums, unwahrscheinlich ist.
Leider wird es jetzt etwas länger, da ich auch erklären möchte was mich auf solche Gedanken gebracht hat:
1. Wäre die Schwerkraftkonstante z.B. nur etwas niedriger, hätte dies zur Folge, dass Sterne, wie die Sonne, nicht in der Lage wären einen Kernfusionsprozess in Gang zu setzen.
Wäre sie nur etwas höher, würden diese Ihren Energievorrat in sehr kurzer Zeit verbrauchen, in zu kurzer Zeit, so dass sich Leben gar nicht erst hätte entwickeln können.
2. Wären die Kernkräfte, die die Atome zusammenhalten nur etwas stärker, würden die Elektronen wie in einem schwarzen Loch auf den Kern stürzen. Wäre sie nur etwas schwächer, könnte es keine chemischen Reaktionen geben.
3. Hätte das Wasser nicht so sonderbar zufällige Anomalien (Gefrierverhalten, Siedepunkt, Dichteverlauf, etc.), wäre Leben auf Wasserbasis unmöglich.
4. Hätte die Erde nicht den genau richtigen Abstand zur Sonne wären wir nicht...
5. Wäre die Lichtgeschwindigkeit nicht konstant, dann würden wir die Abläufe anders erleben...
6. Hätte die Erde keinen Mond wären unser Leben vielleicht gar nicht möglich oder zumindest ganz anders..
7.Bei einer geringfügig stärkeren Gravitation wäre wahrscheinlich das ganze Universum wie ein schlecht aufgestelltes Zelt in sich zusammengebrochen, und ohne genau die richtigen Werte hätte es weder die richtigen Dimensionen und Bestandteile noch die richtige Dichte gehabt....
8. Bei einer schwächeren Gravitation dagegen hätte sich nichts zusammenfinden können, und das Universum wäre für alle Zeiten eine langweilige, gleichmäßig verteilte Leere geblieben....
9. Damit das Universum in seiner uns erkannten Form existieren kann, muss Wasserstoff sich ständig in einem genau festgelegten, vergleichsweise großen Umfang in Helium verwandeln – nämlich so, dass sich sieben Tausendstel seiner Masse in Energie verwandeln. Wäre dieser Wert nur geringfügig niedriger – beispielsweise nicht 0,007, sondern 0,006 Prozent –, könnte keine Umwandlung mehr stattfinden: Dann würde das Universum aus Wasserstoff und nichts anderem bestehen. Ein geringfügig höherer Wert – 0,008 Prozent – und die Verschmelzung würde so heftig ablaufen, dass der Wasserstoff schon längst aufgebraucht wäre. So oder so würde die geringste Abwandlung der Zahlen dazu führen, dass es das Universum, wie wir es kennen und brauchen, nicht gäbe....
10. Zitat: "Die Existenz des Lebens im Universum verdanken wir den Sternen. Schon seit längerem war klar, dass bestimmte Bedingungen im Universum die Entstehung von Leben begünstigen. Wir wissen, dass der heute vorhandene Kohlenstoff und Sauerstoff im Inneren von Roten Riesensternen erzeugt wurde. Ohne diese beiden Elemente wäre kein organisches Leben möglich. Der Vorgang, bei dem Kohlenstoff in Roten Riesensternen erzeugt wird, heißt Tripel-Alpha-Prozess. Dabei verschmelzen drei Heliumkerne zu Kohlenstoff. Dieser Prozess hängt von zwei der fundamentalen Kräfte in unserem Universum ab, der starken und der elektromagnetischen Kraft. Die Frage, die sich Oberhummer und seine Kollegen stellten, war, wie sehr man diese beiden Kräfte ändern kann, sodass immer noch ausreichend Kohlen- und Sauerstoff als Voraussetzung für Leben gebildet werden.
Das Ergebnis war überraschend. Nur eine winzige Abweichung von einem halben Prozent für die starke Kraft würde bereits dazu führen, dass im Universum praktisch kein Kohlenstoff oder Sauerstoff und damit auch kein Leben existieren könnte. Die Forschungsergebnisse zeigen, wie fein abgestimmt der Kosmos ist, um Leben zu ermöglichen."
https://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/3448/11. Zitat: "Explodierende Sonnen, die verheerende Druckwellen erzeugen, Schwarze Löcher, die alles verschlingen, was ihnen zu nahe kommt, Kollisionen mit anderen Himmelskörpern - auf den ersten Blick wirkt das Universum alles andere als lebensfreundlich.
Schaut man jedoch genauer hin, ergibt sich ein völlig anderes Bild: Der Kosmos scheint geradezu
maßgeschneidert für Leben zu sein. Wären nämlich die Eigenschaften der Elementarteilchen, aus denen jede Materie besteht, die Stärke und Art der Kräfte im Universum sowie die grundlegenden Größen wie etwa die Lichtgeschwindigkeit nur ein wenig anders, als sie es sind, gäbe es keine Sterne, keine Planeten und damit auch keine Lebewesen.
So sind beispielsweise die Größenverhältnisse der Teilchen innerhalb eines Atoms und die Kräfte, die sie zusammenhalten, optimal aufeinander abgestimmt, berichtet das Magazin "Bild der Wissenschaft" in seiner August-Ausgabe. Sie sind genauso stark, dass das Atom stabil ist und trotzdem mit anderen Atomen interagieren und chemische Verbindungen bilden kann. Wären sie nur geringfügig größer oder kleiner, wären solche Reaktionen viel zu langsam oder die Kerne der Atome wären so instabil, dass sie sofort zerfielen. Die Folge: Im Universum gäbe es keines der Elemente, aus denen Sterne, Planeten und andere feste Himmelskörper zusammengesetzt sind.
Ähnliches gilt für die Anzahl der Raumdimensionen, die Verteilung von Materie und Antimaterie im
Kosmos, für die Schwerkraft und sogar für das Alter des Universums. Doch woher kommt diese
unglaubliche, auf das Leben zugeschnittene Feinabstimmung? Kann sie zufällig entstanden sein? Mit dieser Frage beschäftigen sich immer mehr Physiker und Kosmologen. An einen Zufall wollen sie dabei nicht glauben - zumindest so lange nicht, bis alle anderen Erklärungsversuche gescheitert sind."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/kosmologie-das-massgeschneiderte-universum-a-428007.html12. Zitat aus Bild der Wissenschaft:
"So hat Roger Penrose von der University of Oxford abgeschätzt, dass die Wahrscheinlichkeit für unser Universum, so wie es ist, nur 1 zu 10 hoch 10 hoch 123 beträgt. Wollte man diese doppelte Hochzahl ausschreiben, wären dafür weitaus mehr Hefte von bild der wissenschaft nötig, als im gesamten beobachtbaren Universum Platz hätten. Im Vergleich dazu ist die Wahrscheinlichkeit für eine kurzlebige kosmische Einbildung ziemlich groß: Zwischen vielleicht 1 zu 10 hoch 10 hoch 21 für einen bewussten, kleinstmöglichen Computer und 1 zu 10 hoch 10 hoch 51 bis 1 zu 10 hoch 10 hoch 70 für ein Boltzmann-Gehirn. Auch diese Zahlen sind astronomisch groß – aber verglichen mit 1 zu 10 hoch 10 hoch 123 geradezu mickrig. (Wollte man 10 hoch 10 hoch 51 ausschreiben, würden die bdw-Heftstapel dafür bequem in der Milchstraße Platz finden.) "
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=31782104 (Archiv-Version vom 10.05.2015)13. Eigene Anmerkung: Der -entweder-.ungeheure Zufall der Entstehung des Lebens auf der Erde - oder die zwangsläufige Entwicklung zum Leben durch chemische Evolution.
Mir scheinen das eine Menge Zufälle zu sein....
Die Alternative wäre ggf. das es bereits unzählige Big Bangs gegeben hat.
Aber mein Fazit daraus wäre dann:
1. Zwischen den einzelnen Big Bangs kann eigentlich keine Zeit vergehen, da eine Singularität keine Zeit verbraucht - und das was keine Zeit verbraucht existiert für mich erstmal nicht.
2. Das Potential für mein Bewusstsein war schon immer da, ansonsten gäbe es mich nicht. D.h. es war ggf. auch in etwaigen Vorgänger-Universen bereits vorhanden/möglich.
3. Ich frage mich ob nicht auch so etwas wie ein Universum einer Evolution unterliegen kann, wenn es ggf. unzählige vor- Versuche gegeben hat.