Noumenon schrieb:Video von PBS Spacetime an, wo Matt O'Dowd das Timescape Model ganz gut erläutert
Ich kenne das Video. Was ist denn Deine Meinung zum Thema? Ich selbst sehe den CMB als größtes Problem. Ein inhomogenes Universum würde eben so eine Hintergrundstrahlung erzeugen, eine inhomogene. Da sagt Timescape etwas anderes - oder aber behaupetet, wir wären so von Massenansammlungen und Voids umgeben, das die CMB davon ausgemittelt wird. Das aber ist so extrem unwahrscheinlich.
Mir persönlich erscheint Timescape als eine Methode, das Lambda CDM Modell mal durchzurütteln. Daher erscheint es mir sinnvoll, die Dinge durch Timescape zu betrachten. Folgende offene Fragen gäbe es an das bestende Modell nach Timescape:
1. Hubble-Tension
Lokale Messungen (bspw. über Supernovae) ergeben höhere Werte für die Expansion, CMB-Messungen liefern niedrigere Werte
2. Nahbereich-Supernovae
Supernovae im Nahbereich (z < 0,03) passen in den Daten besser zu Timescape als Lambda CDM
3. CMD-Anomalien
Bei genaurem Hinsehen lässt sich im CMB eine Assymetrie feststellen, der Süden ist kälter. Dort befindet sich auch der kalte Fleck.
4.Baryonische Akkustische Oszillation
Die "Schallwellen" des frühen Universums erzeugen Strukturen, die gewissermaßen Störungen im Lambda CDM darstellen, aber in Timescape gewissermaßen als reguläres Artefakt enthalten sind
Ich betrachte Timescape als ein Modell, das die Homogenität des Universums in Frage stellt. Das wird sich hoffentlich klären, wenn Euclid erst mal seine 10 Milliarden Galaxien durchforstet hat. Die Krise in der Kosmologie ist gewissermaßen unabhängig von Timescape, insofern, als das Timescape hochgespült wurde, als die Krise begann. Es gibt noch reihenweise anderere Alternative Deutungsmöglichkeiten wie bspw. MOND. Die aber funktionieren schlecht mit aktuellen Beobachtungen. Dunkle Energie wird aber so oder so in Frage gestellt. Bleibt also nur die Möglichkeit der Deutung. Was wäre Deine bevorzugte Erklärung für die Diskrepanz in den Daten?