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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

10.620 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japan, Katastrophe, Erdbeben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gefahren von AKW: Der Super-GAU

15.12.2013 um 15:32
@bit
Klar war ja in Englisch angegeben.. srry.
Super das das problemlos zu laufen scheint...
Wäre es nicht besser erstmal die frischen zu entsorgen?
NG


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15.12.2013 um 16:04
@Z.
Die frischen BE kannst du ungekühlt irgendwo lagern, oder sogar noch in anderen AKW einsetzen. Das Problem stellen die gebrauchten BE dar, die noch Kühlung brauchen. Wenn noch so ein starkes Erdbeben wie damals kommt, kann keiner sagen ob das Abklingbecken dicht bleibt oder das Gebäude zusammenbricht. Und man muß unbedingt vermeiden das es wieder anfängt zu kockeln.

Hier mal eine Liste wie viel Wärme die BE noch im März 2011 produziert haben.

SFP4

Die BE, die schon über 10 Jahre im Abklingbecken rumgammeln, können gleich ins Endlager, wenn es eins geben würde.


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16.12.2013 um 11:39
@Z.
Tepco hat es heute Morgen erst geschafft ihre Seite zu aktualisieren.

img removecs 01


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

16.12.2013 um 14:34
Tepco hat es aber noch nicht geschafft die PDF "Fortschritte der Notfallschutzmaßnahmen" ins englische zu übersetzen. :(

http://www.tepco.co.jp/nu/fukushima-np/handouts/2013/images/handouts_131211_04-j.pdf

Aus der japanischen PDF entnehme ich, das Tepco die Arbeiter bei der Bergung der BE besser schützen möchte. Es ist geplant mit entsprechendem Abschirmungsmaterial die Dosisleistung der Arbeiter von zZ
70µSv/h um die Hälfte zu senken.

Der Sperrbereich um den Abluftkamin ist auch etwas größer wie die Bilder auf der letzten Seite vermuten ließen.

131211 03Original anzeigen (0,5 MB)


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16.12.2013 um 14:52
Hallo @bit

vielen Dank für die ganzen Informationen, die du so hier für uns bereitstellst. Tolle Arbeit!

Kannst du mir erklären, was das für türkise Farbe auf dem letzten Bild ist?
Oder ist das so ein Zeug, um radioaktive Stoffe zu binden, damit diese nicht in der Umgebung umher fliegen?

Gruß


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16.12.2013 um 15:19
Zitat von smokeheadsmokehead schrieb:Oder ist das so ein Zeug, um radioaktive Stoffe zu binden, damit diese nicht in der Umgebung umher fliegen?
@smokehead
Richtig, auf der letzten Seite hatte ich dazu schon etwas geschrieben und ein Video verlinkt. Die unterschiedliche Färbung des Zeugs erkläre ich mir so, das man dann besser erkennen kann wo man schon war und wo noch was hin muß.
Im Original nennt Tepco das Zeug "dust inhibitor". Hier die Pressemitteilung dazu:
http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11052614-e.html


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16.12.2013 um 15:30
@bit
Vielen Dank.
Ich hatte das auf der letzten Seite wohl wegen dem ständigen "drauf gehaue" überlesen.
Das Video hatte mir mein mobiler Browser, warum auch immer, nicht angezeigt. Jetzt seh ichs aber. Vielen Dank und weiter so! :)


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17.12.2013 um 22:41
@bit
Frisch in dem Sinne...
A. "Frisch" Potential komplett vorhanden = Ungebraucht...
B. "Frisch" aus dem Reaktor stammend = noch genug Reaktion/Spaltvorgänge...

Ich denke deswegen sollten die "frischen" zuerst raus..
Also die ganz neuen...falls das Ding havariert sind diese besonders gefährlich....weil unverbraucht.
Und die wie du schreibst gebrauchten ( aber frisch gebrauchten) die nur wenige Monate bzw. bis max Jahre aus dem Reaktor entnommen** wurden..

Es stimmt das zuerst an die gedacht** wird weil dort eben die grosse Hitze entstehen kann.
Wenn die aber entsteht ist es gut nicht gerade noch ungebrauchte im Pool zu haben...
In Zukunft werde ich mich konkreter äussern müssen... srry.

Ist es eigentlich technisch möglich zuerst die wirklich ""gefährlichen"".... jüngeren gebrauchten und die neuen ungebrauchten zu entsorgen? Oder besser, wird bei der Auflistung (siehe zB. Anzahl umgelagerter "ungebrauchter Brennstäbe") von Tepco auch angegeben wie alt die gebrauchten** sind die entnommen wurden? Also die die eigentlich zuerst raus sollten.... Fehlt mir noch als Info..

88 schöne Zahl.... es geht also strikt weiter...
Danke und netten Gruß Z.


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18.12.2013 um 06:33
@Z.
Schau doch einfach mal in die Liste.
Frisch = STEP3-B fresh fuel

Für gebraucht bezeichne ich die 548 STEP3-B, die aus dem Reaktorkern ausgelagert wurden. Und der ganze Rest sind verbrauchte/abgebrannte BE.

Tepco unterscheidet nur in frischen, unbestrahlten BE und abgebrannten BE.


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18.12.2013 um 08:18
Guten Morgen Zusammen,

mal eine kleine Frage, die vielleicht etwas OT ist, aber dennoch mit dem Thema BE zu tun hat.
Nach dem @Z. die Unterscheidung zwischen ganz frischen BE und anfängliche frischen BE gemacht hat:
Kann man die BE, mit denen gerade begonnen wurde zu arbeiten eigentlich weiter benutzen? Meinetwegen in einem anderen KKW? Oder müssen die erst aufwendig irgendwo aders noch aufgearbeitet werden?

Gruß


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

18.12.2013 um 11:23
@bit
Moin... auf der Liste sehe ich ganz genau welche, wie alt, wo etc. sie sind. Klar.

Die bisher herausgenommenen 88 um die gehts mir ...

Die werden nur in 2 Kategorien unterteilt scheint es... als frische oder gebrauchte. Wobei letztere ohne Verfalls-Datum angegeben werden oder?
NG


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18.12.2013 um 13:14
mIch denke deswegen sollten die "frischen" zuerst raus..
Also die ganz neuen...falls das Ding havariert sind diese besonders gefährlich....weil unverbraucht.
Und die wie du schreibst gebrauchten ( aber frisch gebrauchten) die nur wenige Monate bzw. bis max Jahre aus dem Reaktor entnommen** wurden
mmh die Frischen sind eigentlich ungefährlicher weil eben keien Aktivität vorhanden ist. Und was verstehen wir denn unter Haveriert bei dem Becken. Die zuletzt draußen sollten möglichst lange Abklingen soweit wie möglich.

Und die Hitzeentwicklung reicht eben auch bei Verlust des Wassers nicht aus eine Kernschmelzen oder Metallbrände zu entfachen.


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18.12.2013 um 13:38
tausende kinder mit auffälligen schilddrüsenanomalien.....

Die Präfektur Fukushima veröffentlichte im Juni einen neuen Zwischenbericht des Fukushima Health Management Survey. Kurz zusammengefasst sind die wesentlichen Erkenntnisse bislang: Von insgesamt 175.499 Kindern unter 18 Jahren, zeigten 76.230 (43,4%) auffällige Schilddrüsenbefunde, also Knoten oder Zysten.

http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau/artikel/770c8793636020d2b339ac0721b8e99b/-fdf7bdedf6.html (Archiv-Version vom 04.12.2013)


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18.12.2013 um 16:27
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und die Hitzeentwicklung reicht eben auch bei Verlust des Wassers nicht aus eine Kernschmelzen oder Metallbrände zu entfachen.
Ja klar... warum kühlt man den Scheiss überhaupt noch... ist doch alles Blödsinn.
Wasser raus dann läuft die Brühe zusammen und dann einfach auskehren, am besten vor deine haustür oder? ;)
NG


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18.12.2013 um 18:29
Hallo @pere_ubu , hallo @alle !


Ich halte die IPPNW für keine seriöse Quelle !

Geht es nach deren Publikationen, gibt es einen Zusammenhang zwischen deutschen Atomkraftwerken und Krebs bei Kindern. Tschernobyl müßte man in Mutantistan umbenennen und die Berrechnungen der WHO sind in deren Augen falsch und von der "Atomlobby" beeinflußt. Bohrt man in der Materie mal herum, kommt einem der Verdacht die IPPNW verkauft einem den "Normalzustand" als "Beweis" für die Folgen eines Atomunfalls und den Leser "für dumm".
Aufgrund von Obduktionen und Operationen geht man davon aus, dass bis zu 33 % der Bevölkerung Mikrokarzinome, die kleiner als 10 mm im Durchmesser sind, in der Schilddrüse hat. Davon werden maximal 0,5 % klinisch relevant.[6]
Dieses Zitat stammt aus Wikipedia Stichwort: Schilddrüsenkrebs - Häufigkeit.

Ich denke, man findet auf einmal so viele Verdachtsfälle, weil man nach dem Fukushima - Unglück verstärkt danach sucht. Der Rest ist Panikmache.


Gruß, Gildonus


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18.12.2013 um 18:51
ich seh schon anhand 2-3 hartnäckiger relativierer und verharmloser hier ,dass fukushima bald zu einer wallfahrtsstätte ala lourdes wird ;)

kinderärzte registrieren ananomalien nunmal früher und wenn sie aufrichtig genug sind und nicht nach der pfeife der atomlobby tanzen , dann kommen dabei unter anderem auch vermehrte leukämiefälle bei kindern in der nähe deutscher akws ans tageslicht.

den gruss zuletzt spar dir aber lieber bei konstruktionen wie diese:
Zitat von GildonusGildonus schrieb: und den Leser "für dumm".



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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

18.12.2013 um 19:30
Nun wir hatten vor zig Zeiten Akutellee Thermische Werte. Und man kühlt mit Wasser weil es Eben wichtig ist bis zu einem gewissen Zeitraum, außerdem schirm Wasser eben noch ganz gut die Anderen Effekte ab. Das ändert aber nix an der Tatsache das eben ab einer Gewissen Thermischen Energie es nicht mehr nötig ist. Die Castoren hängen ja auch nciht an einen Kühlkreislauf.


Aus seiten 500 oder so hatten wir doch mal ne Grafik mit den Aktuellen Thermischen Werten .

ebenso ist die Kritische Temperatur im Bereich von 800 Grad. 2011 sah das noch kritischer Aus, aber die 2 Jahre im Becken haben ne Menge bewirkt.
Zitat von pere_ubupere_ubu schrieb:ich seh schon anhand 2-3 hartnäckiger relativierer und verharmloser hier ,dass fukushima bald zu einer wallfahrtsstätte ala lourdes wird ;)
Und ? Fakten? Es nützt nunmal nix in die Katastrophe Dinge reinzuinterpretieren oder alle mögilchen Zusammenhänge herzustellen ohne hinreichende Grundlage.

aber schauen wir uns doch den gesamten Bericht mal an



[06.07.2013] Die Präfektur Fukushima veröffentlichte im Juni einen neuen Zwischenbericht des Fukushima Health Management Survey. Kurz zusammengefasst sind die wesentlichen Erkenntnisse bislang: Von insgesamt 175.499 Kindern unter 18 Jahren, zeigten 76.230 (43,4%) auffällige Schilddrüsenbefunde, also Knoten oder Zysten.

.140 Kinder (0,6%) wurden für Zweituntersuchungen einbestellt, da sie Knoten von über 5 mm Durchmesser oder Zysten von über 2 cm Durchmesser hatten. Im Fukushima Medical University Hospital wurden bei ihnen weitere Ultraschall-, Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt, sowie, falls für erforderlich erachtet, Feinnadelbiopsien1.

Bis Ende Mai 2013 hatten lediglich 421 dieser 1.140 Kinder (36,9%) mit auffälligen Schilddrüsenbefunden ihre Zweituntersuchung abgeschlossen; bei 145 wurden Feinnadelbiopsien durchgeführt.

Von den 145 Kindern, bei denen Feinnadelbiopsien durchgeführt wurden, wurden in 28 Fällen krebsverdächtige Zellen gefunden. 13 Kindern wurden bislang die Schilddrüsen entfernt. In 12 dieser Fällen wurden papilläre Schilddrüsenkarzinome bestätigt, 1 Fall wurde als gutartiger Tumor gewertet. Die übrigen 15 Kinder mit krebsverdächtigen Biopsiebefunden wurden bislang noch nicht operiert, so dass noch nicht sicher gesagt werden kann, ob sie tatsächlich Schilddrüsenkrebs haben oder nicht.


Insgesamt 719 weitere Kinder haben ihre Zweituntersuchungen noch nicht absolviert. Besonders besorgniserregend ist dabei die Situation in Koriyama Stadt: hier wurden 442 Kinder bei auffälligen Befunden in der Erstuntersuchung für eine Zweituntersuchung einbestellt. Lediglich 5 dieser Kinder haben die Zweituntersuchung jedoch bislang beendet. Bei 2 dieser Kinder wurde allerdings schon bösartiger Schilddrüsenkrebs festgestellt. Dies wirft die Frage auf, wie viele weitere Krebsfälle diagnostiziert werden, wenn die übrigen 437 Kinder aus Koriyama Stadt untersucht werden.

Auch darf nicht vergessen werden, dass 158.783 Kinder aus 34 weiteren Ortschaften in Fukushima ihre Erstuntersuchung noch nicht hatten und diese erst in den kommenden Wochen erhalten werden.

Die Schilddrüsenuntersuchungen in der Präfektur Fukushima sind, wie oben beschrieben, noch lange nicht abgeschlossen, so dass wir aktuell noch immer keinen Überblick über die tatsächliche Zahl von Schilddrüsenkrebsfällen bei Kindern und Jugendlichen haben. Geht man alleine von den Zahlen aus, die bereits vorliegen,so wurden bislang bei 15,4 von 100.000 Kinder und Jugendlichen krebsverdächtige Biopsiebefunde erhoben und bei 6,8 von 100.000 bereits Schilddrüsenkrebs diagnostiziert . Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht sicher zu sagen, ob diese unerwartet hohe Zahl an Schilddrüsenkrebsfällen auf die radioaktive Verseuchung nach dem Super-GAU von Fukushima zurückzuführen ist.

Das Nationale Krebszentrum in Japan gibt die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren in den Jahren 2000-2007 mit 0,35 pro 100.000 an (0,21 pro 100.000 für männliche, 0,49 pro 100.000 für weibliche Kinder und Jugendliche).(Center for Cancer Control and Information Services, National Cancer Center, Japan. Katanoda et al. "An updated report of the trends in cancer incidence and mortality in Japan." Japanese Journal of Clinical Oncology, 2013; 43: 492-507; http://ganjoho.jp/pro/statistics/en/table_download.html) Ähnliche Angaben werden für die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs in anderen Ländern, wie den USA oder dem Vereinigten Königreich gemacht: Studien konnten hier Inzidenzen zwischen 0,02 und 0,3 pro 100.000 zeigen. (Vaisman et al. "Thyroid Carcinoma in Children and Adolescents―Systematic Review of the Literature". Journal of Thyroid Research, Volume 2011; Wiersinga et al. "Thyroid cancer in children and adolescents--consequences in later life." J Pediatr Endocrinol Metab. 2001;14 Suppl 5:1289-96; discussion 1297-8; Harach et al. "Childhood thyroid cancer in England and Wales." Br J Cancer. 1995 Sep;72(3):777-83; „Thyroid cancer incidence statistics.“ Cancer Research UK, www.cancerresearchuk.org/cancer-info/cancerstats/types/thyroid/incidence/uk-thyroid-cancer-incidence-statistics#age).

Diese Angaben zur Inzidenz beschreiben die Anzahl von Neuerkrankungen in der Normalbevölkerung pro Jahr. Sie können demnach nicht direkt mit den Ergebnissen der Reihenuntersuchungen des Fukushima Health Management Survey verglichen werden, da hier eine große Anzahl symptomloser Kinder und Jugendlicher mit Ultraschall untersucht wurden und daher evtl. auch Krebsfälle gefunden wurden, die vielleicht erst Jahre später klinische Symptome verursacht hätten. Wenn durch eine Reihenuntersuchung eine höhere Rate an Erkrankungen festgestellt wird als in der Normalbevölkerung durch Symptome normalerweise auffallen, spricht man von einem sogenannten "Screeningeffekt". Dieser wird von den japanischen Wissenschaftler bislang für die unerwartet hohen Raten an Schilddrüsenkrebsraten in Fukushima verantwortlich gemacht. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sich diese Hypothese bestätigt oder ob, ähnlich wie nach dem Super-GAU von Tschernobyl, die Schilddrüsenraten über viele Jahre kontinuierlich ansteigen.

Nach Tschernobyl war erst ungefähr 4 Jahre nach dem Super-GAU ein signifikanter Anstieg der Schilddrüsenkrebsraten zu verzeichnen. Die Tatsache, dass Schilddrüsenkrebsfälle in Fukushima bereits so kurze Zeit nach der Katastrophe festgestellt wurden kann evtl. mit den besseren diagnostischen Möglichkeiten in Japan erklärt werden. In den, von Tschernobyl betroffenen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion existierten auch keine Reihenuntersuchungen mit hochauflösenden Ultraschallgeräte. So kann es durchaus sein, dass auch nach Tschernobyl die ersten Schilddrüsenkrebsfälle bereits deutlich früher auftraten, aber lediglich noch nicht diagnostiziert wurden.

Es ist insgesamt problematisch, die Effekte der Atomkatastrophe von Tschernobyl mit denen der Atomkatastrophe von Fukushima zu vergleichen, da sich die beiden Szenarien in wesentlichen Parameter unterscheiden. So ist die Nahrung japanischer Kinder auf Grund des hohen Gehalts an Fisch und Algen deutlich jodreicher als das der Bevölkerung rund um Tschernobyl. Auch wurde durch die Kernschmelzen von Fukushima insgesamt weniger Jod-131 freigesetzt als in Tschernobyl und ein Großteil des radioaktiven Niederschlags ereignete sich nicht über dem japanischen Festland, sondern über dem Pazifik, wo sie allerdings die marine Nahrungskette verseuchten.“. Gleichzeitig muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass die japanischen Behörden sich weigerten, den betroffenen Kindern schützende Jodtabletten zu verabreichen.

vergessen wir aber nicht die Halbwertzeiten von Jod, und dem Zeitraum zwischen Aufnahme durch Algen und Fisch, verdünnung bis hin das es die Kinder gegessen hätten.



Die genaue Belastung der Kinder in Fukushima mit radiaktivem Jod ist daher recht schwer abzuschätzen. Allerdings wurden im Staub von zahlreichen Kindergärten, Schul- und Pausenhöfen in der Präfektur Fukushima im Mai 2011 vom japanischen Wissenschaftsministerium deutlich erhöhte Werte von Jod-131 gefunden. (MEXT, “Calculation Results and Basis regarding Internal Exposure - Studied in Summarizing the “Tentative Approach”, May 12th, 2011; http://eq.wide.ad.jp/files_en/110512release1_en.pdf (Archiv-Version vom 03.04.2012)) Auch Obst und Gemüse, Leitungswasser und Fisch zeigten deutlich erhöhte Werte des radioaktiven Isotops - zum Teil noch drei Monate nach den ursprünglichen Explosionen. (WHO, „Preliminary dose estimation from the nuclear accident after the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami“. May 23rd, 2012, Table A8.2, p. 106; http://whqlibdoc.who.int/publications/2012/9789241503662_eng.pdf). Es ist also davon auszugehen, dass die Kinder in der Präfektur Fukushima über längere Zeit erhöhten Dosen an Jod-131 durch aufgewirbelten radioaktiven Staub und kontaminierte Nahrung ausgesetzt waren und daher ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Schilddrüsenkrebs haben. Auch ist zu bedenken, dass Kinder außerhalb der Präfektur Fukushima ebenfalls in Kontakt mit radioaktivem Jod kamen, so dass die auf die Präfektur beschränkten Untersuchungen zu kurz greifen. Durch den Super-GAU von Tschernobyl wurden ebenfalls etliche Schilddrüsenkrebsfälle in den vom radioaktivem Niederschlag betroffenen Ländern verursacht.

Man muss dabei bedenken, dass Kindern mit Schilddrüsenkrebs in einer aufwändigen Operation, die mit einem nicht unerheblichen Risiko einhergeht, die gesamte Schilddrüse entfernt werden muss. Auch müssen sie nicht nur für den Rest ihres Leben Schilddrüsenhormone schlucken, die mittels regelmäßiger Blutuntersuchungen genau eingestellt werden, sondern auch regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen kommen, da Rezidive nicht selten sind. Schilddrüsenkrebs ist also trotz der guten Behandlungsoptionen keine Lappalie für die betroffenen Familien.

Der Schutz vor radioaktiver Strahlung ist vor allem bei Kindern, die eine deutlich höhere Strahlenempfindlichkeit haben als Erwachsene, eine gesamtgesellschaftliche


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18.12.2013 um 19:41
@Fedaykin

Danke für die ausführliche und neutrale Ausführung.

Bei der ganzen Geschichte muss man schon noch bedenken, dass 2 Jahre viel zu kurz sind um Spätfolgen abzuklären und wie Du richtig zitiert hast - ohne Daten von Vergleichsgruppen kann man mit den Zahlen nicht viel anfangen. Sie _können_ Relevantes aussagen, die Aussage _kann_ zu hoch gegriffen sein, das Endergebnis nach 5, 10, 20 Jahren _kann_ auch viel höher ausfallen als die Untersuchungen jetzt erwarten lassen. Die Situation als solche ist ohnehin nicht mehr zu ändern, so kann man nur abwarten und auf das Beste hoffen.

@pere_ubu

Bist Du von der IPPNW angestellt?


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18.12.2013 um 21:18
@ShortVisit
Zitat von ShortVisitShortVisit schrieb:Bist Du von der IPPNW angestellt?
nein.
du ein schreiberling von tepco?
immerhin erwirtschaften die ja noch genug gewinn um verharmlosende schreiber gut zu finanzieren.

die zahlen oben beruhten nicht auf einer IPPNW-studie , sondern IPPNW zitierte das Fukushima Health Management Survey

im übrigen sind in der IPPNW ausgebildete doktoren und professoren vertreten ,denen du wohl auf ihren gebiet schwerlich das wasser reichen könntest.
schwerwasser vielleicht :D


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18.12.2013 um 23:17
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Dieses Zitat stammt aus Wikipedia Stichwort: Schilddrüsenkrebs - Häufigkeit.
@Gildonus
Wieso verschweigst du uns eigentlich das bei Kindern fast kein Schilddrüsenkrebs vorkommt?

Allerdings variiert der Altersgipfel in Abhängigkeit vom Krebstyp:
anaplastischer Typ: ca. 60. Lebensjahr
follikulärer Typ: ca. 50. Lebensjahr
papillärer Typ: ca. 25. Lebensjahr
medullärer Typ: ca. 40.–50. Lebensjahr
In den letzten Jahrzehnten ist die Inzidenz des Schilddrüsenkarzinoms weltweit angestiegen. Dabei bestehen deutliche Unterschiede je nach Region und ethnischer Zuordnung. Der Anstieg ist vor allem auf kleine (< 2 cm) papilläre Karzinome und jüngere Patienten zurückzuführen, wodurch sich eine Verschiebung zu Patientengruppen mit günstigerer Prognose ergibt.

Wikipedia: Schilddrüsenkrebs

Besonders deutliche Unterschiede gibt es wenn in der Region ein AKW in die Luft geflogen ist. Man kann zB einen deutlichen Anstieg des Schilddrüsenkrebs nach Tschernobyl feststellen.
sd statistik neu

In Österreich reicht das Krebsregister bis 1983 zurück und man kann auch hier noch eine Verdreifachung der Neuerkrankungen erkennen.
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/schilddruese/021796.html

Und in Fukushima stehen wir noch ganz am Anfang.
Ich übersetze mal das wichtigste aus dem letzten Schilddrüsentest von Fukushima.

Von 59 Fällen mit bösartigen oder bösartigen Verdacht wurden 27 Fälle operiert. Davon war ein Fall gutartig, 26 Fälle waren papilläre Karzinome.
Es sind 34 Jungen und 25 Mädchen erkrankt. Ihr Durchschnittsalter beträgt heute 16,8 ± 2,6 Jahre.
Der mittlere Tumordurchmesser beträgt 14,9 ± 8,3 mm. Wobei der größte Tumor 40,5 mm hatte.
http://www.pref.fukushima.jp/imu/kenkoukanri/251112siryou2.pdf (Archiv-Version vom 13.11.2013)


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