Gefahren von AKW: Der Super-GAU
05.11.2013 um 19:18@Fedaykin
Alle anderen Bedenken ausser dem China - Syndrom teile ich auch - Verseuchung im Nahbereich und, wenn der Teufel am Werk ist, auch im Umkreis von ein paar Kilometern. Für einen Transport in hohe atmosphärische Schichten (das wäre die hauptsächliche Gefahr für grössere Entfernungen) dürfte die erzeugte Wärme nicht ausreichen, aber ein Tsunami könnte da schon einiges anrichten, ebenso wie ein Taifun.
Zur Menge des Brennstoffs in Fukushima:
1) Der Unterschied in der Anreicherung bei Uran- und MOX - Brennstäben ist vernachlässigbar, MOX (Mischoxid..) bedeutet einfach, dass die Pellets aus einer Mischung von Uran- und wenigen Prozent Plutoniumdioxid bestehen, der Anteil an reaktionsfähigem Material kann schon deshalb nicht wesentlich höher sein als in reinen Uranoxid - Pellets, da sonst jeder damit beschickte Reaktor hochgehen würde. So aus dem Bauch heraus beträgt der Anteil an reaktionsfähigem Material in beiden Fällen etwas unter 5%. Genaue Zahlen kann ich Dir liefern wenn Du interessiert bist
Plutonium ist besonders deshalb gefürchtet, weil es einer der giftigsten Soffe ist, die wir kennen und weil es sich im Körper anlagert und dort durch seine Alphastrahlung Verwüstungen anrichtet. Anderseits ist das Zeug so schwer, dass es weder durch Strömungen noch durch Wind über weite Strecken verfrachtet wird.
Rechnen wir also mal: (alle Zahlen zur Sicherheit aufgerundet)
Gesamte Menge der Brennstäbe: aufgerundet 2500 Tonnen.
Davon Pellets rund 1200 Tonnen (der Rest ist Hülle etc.)
U235 und PU238 in neuen Brennstäben
insgesamt (5% von 44 Tonnen)
2,2 Tonnen (der Rest ist nicht spaltbares Material)
U235 und PU238 in abgebrannten Brennstäben
insgesamt (1% von 1156 Tonnen)
11,5 Tonnen (der Rest ist nicht spaltbares Material)
Immer noch ganz schön viel, aber wie gesagt Pu und U und wegen seines hohen spezifischen Gewichtes nich weit verfrachtbar. Und anderseits viel zu wenig konzentriert für eine spontane Kettenreaktion.
Trotzdem gibt es da ein viel ernsteres Problem: Die Spaltprodukte radioaktives Cäsium und Jod. Sie können leicht verweht oder ausgewaschen werden und haben die böse Eigenschaft, sich bevorzugt in bestimmten Nahrubgsmitteln und im Körper an kritischen Stellen (Schilddrüse) anzulagern, sie sind Krebserregend, aber nicht chemisch giftig. Ich habe jetzt (noch) keine Information, welche Menge dieser beiden Elemente die 14 Tonnen U und Pu im schlimmsten Fall freisetzen können, aber das sollte errechenbar sein - ich werde versuchen, die nötigen Informationen zu finden. Kritisch dürften da deher die neuen Brennstäbe sein.
Lustig ist das Ganze durchaus nicht, es ist sehr wohl eine erhebliche Katastrophe. Weltuntergang ist es aber auch keiner, es wird keine Verpuffung geben und schon gar keine Kernexplosion und wenn die Behörden richtg reagieren wrd der Schaden sich auf ein relativ kleines Gebiet beschränken und Menschen werden sicherlich nicht sterben wie die Fliegen. Auch nicht in Japan.
Fedaykin schrieb:mmh hast du nicht mit zuviel Uran gerechnet? Bzw der Anreicherungsfaktor spielt ja auch noch eine Rolle.Genau darum geht's ja in der ganzen Diskussion. Da die verschiedenen Isotope sehr ähnliches Atomgewicht habe ist es praktisch unmöglich, dass sich in der Schmelze die Isotope trennen und eiines davon konzentriert in einer kritischen Masse auftritt, daher also nix mit Verpuffung - das Zeugs wird einfach höllisch heiss (in Fukushima allerdings jetzt nicht mehr so sehr nach 2 Jahren)
Alle anderen Bedenken ausser dem China - Syndrom teile ich auch - Verseuchung im Nahbereich und, wenn der Teufel am Werk ist, auch im Umkreis von ein paar Kilometern. Für einen Transport in hohe atmosphärische Schichten (das wäre die hauptsächliche Gefahr für grössere Entfernungen) dürfte die erzeugte Wärme nicht ausreichen, aber ein Tsunami könnte da schon einiges anrichten, ebenso wie ein Taifun.
Zur Menge des Brennstoffs in Fukushima:
1) Der Unterschied in der Anreicherung bei Uran- und MOX - Brennstäben ist vernachlässigbar, MOX (Mischoxid..) bedeutet einfach, dass die Pellets aus einer Mischung von Uran- und wenigen Prozent Plutoniumdioxid bestehen, der Anteil an reaktionsfähigem Material kann schon deshalb nicht wesentlich höher sein als in reinen Uranoxid - Pellets, da sonst jeder damit beschickte Reaktor hochgehen würde. So aus dem Bauch heraus beträgt der Anteil an reaktionsfähigem Material in beiden Fällen etwas unter 5%. Genaue Zahlen kann ich Dir liefern wenn Du interessiert bist
Plutonium ist besonders deshalb gefürchtet, weil es einer der giftigsten Soffe ist, die wir kennen und weil es sich im Körper anlagert und dort durch seine Alphastrahlung Verwüstungen anrichtet. Anderseits ist das Zeug so schwer, dass es weder durch Strömungen noch durch Wind über weite Strecken verfrachtet wird.
Rechnen wir also mal: (alle Zahlen zur Sicherheit aufgerundet)
Gesamte Menge der Brennstäbe: aufgerundet 2500 Tonnen.
Davon Pellets rund 1200 Tonnen (der Rest ist Hülle etc.)
U235 und PU238 in neuen Brennstäben
insgesamt (5% von 44 Tonnen)
2,2 Tonnen (der Rest ist nicht spaltbares Material)
U235 und PU238 in abgebrannten Brennstäben
insgesamt (1% von 1156 Tonnen)
11,5 Tonnen (der Rest ist nicht spaltbares Material)
Immer noch ganz schön viel, aber wie gesagt Pu und U und wegen seines hohen spezifischen Gewichtes nich weit verfrachtbar. Und anderseits viel zu wenig konzentriert für eine spontane Kettenreaktion.
Trotzdem gibt es da ein viel ernsteres Problem: Die Spaltprodukte radioaktives Cäsium und Jod. Sie können leicht verweht oder ausgewaschen werden und haben die böse Eigenschaft, sich bevorzugt in bestimmten Nahrubgsmitteln und im Körper an kritischen Stellen (Schilddrüse) anzulagern, sie sind Krebserregend, aber nicht chemisch giftig. Ich habe jetzt (noch) keine Information, welche Menge dieser beiden Elemente die 14 Tonnen U und Pu im schlimmsten Fall freisetzen können, aber das sollte errechenbar sein - ich werde versuchen, die nötigen Informationen zu finden. Kritisch dürften da deher die neuen Brennstäbe sein.
Lustig ist das Ganze durchaus nicht, es ist sehr wohl eine erhebliche Katastrophe. Weltuntergang ist es aber auch keiner, es wird keine Verpuffung geben und schon gar keine Kernexplosion und wenn die Behörden richtg reagieren wrd der Schaden sich auf ein relativ kleines Gebiet beschränken und Menschen werden sicherlich nicht sterben wie die Fliegen. Auch nicht in Japan.