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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

10.620 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japan, Katastrophe, Erdbeben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gefahren von AKW: Der Super-GAU

03.11.2013 um 14:22
es geht nix über die gute Deutsche Panik vor dem Wort was mit A anfängt..


@ShortVisit

folgendes Szenario. Was würde Passieren wenn ein Brennstab nichtmehr im Abklingbecken sondern im Freien Liegen würde? Also ohne Kühlung?

Würde es noch zu einer Schmelze des Elements kommen?

Würde es nicht schlimstenfalls eine lokale starke Vertrahlung geben?


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03.11.2013 um 14:34
Kennt jemand gute Dokus oder Filme über nukleare Katastrophen ?

Gruss behind the eyes


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03.11.2013 um 14:40
@behind_eyes

"Das China-Syndrom" würde mir da spontan einfallen; zu Tchernobyl und Three Mile Island gibt es jeweils sehr gute BBC-Dokumentationen, die auch relativ neutral sind.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

03.11.2013 um 15:31
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:folgendes Szenario. Was würde Passieren wenn ein Brennstab nichtmehr im Abklingbecken sondern im Freien Liegen würde? Also ohne Kühlung?
Würde es noch zu einer Schmelze des Elements kommen?
Würde es nicht schlimstenfalls eine lokale starke Vertrahlung geben?
http://wortewert.wordpress.com/2013/01/30/schwimmen-im-abklingbecken-eines-atomkraftwerks/ (Archiv-Version vom 14.11.2014)


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03.11.2013 um 15:35
AKW DeutschlandOriginal anzeigen (0,3 MB)


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03.11.2013 um 15:39
Die offiziellen japanischen Stellen haben es zugegeben: Die gesamten Mengen von Radioaktivität, die in den Abklingbecken der vier Reaktoren von Fukushima gespeichert waren, fliessen mit dem Kühlwasser ungebremst ins Meer!

Dies bezieht sich auf die sogenannten Abklingbecken, in denen die abgebrannten Bennstäbe aufbewahrt werden – normalerweise innerhalb der eigentlichen Reaktor-kammern – um die besonders hohen Strahlenwerte etwas zu erniedrigen, bevor die Brennstäbe in ein Endlager gebracht werden – das es überhapt noch in keinem Land gibt.

Diese Abklingbecken müssen laufend mit Wasser gekühlt werden, weil die Brennstäbe weiterhin hohe Mengen an Wärmeenergie erzeugen, die normalerweise durch ein Kühlsystem ohne diekten Kontakt die Energie, aber nicht die Strahlung nach aussen abführt.

In Fukushima sind aber nun mehrere dieser Abklingbecken freigelegt (durch die Wasserstoff-Explosionen, die den ganzen Bereich der vier Reaktoren zerstört haben).

Sie werden durch Wasser gekühlt, das anschliessend in den Untergrund unter dem Reaktor fliesst. Um zu verhindern, dass dies Wasser von dort direkt ins Meer läuft, hat man eine Mauer errichtet. Was nun als neue Information kommt, ist: Das Wasser hat den Kopf der Mauer erreicht und fliesst bereits ins Meer.

Das bedeutet, dass unvorstellbar grosse Mengen an extrem hoch verstrahltem Wasser austreten und von den Meereströmungen in alle Richtungen getragen werden.

Hier einige Zitate, die sich auf eben diese Situation beziehen:

Und nun kommt die Aussage von Robert Alvarez, ehemaliger Politikratgeber des Sekretärs für Nationale Sicherheit und Umwelt beim US-Ministerium für Energie:

„Sie [die gelagerten Brennstäbe] enthalten grob 336 Millionen Curie an Radioaktivität mit langer Halbwertszeit. Davon sind 134 Mill. Curie Cäsium-137 – [und zusätzlich gewaltige Mengen an Plutonium, das Zehntausende von Jahren Halbwertszeit hat, Zusatz von mir], etwa das 85-fache der Menge an Cs-137, das durch den Tschernobyl-Unfall freigesetzt wurde, nach Schätzung des US Nationalen Rates für Strahlenschutz (NCRP). Die gesamte Menge an verbrannten Brennstäben in Fukushima-Daichi enthält nahezu die Hälfte von allem Cäsium-137 nach Schätzung des NCRP, das in die Atmosphäre entlassen wurde durch Atombombentests, Tschernobyl und alle Wiederaufbereitungsanlagen der Welt (~270 Mill. Curie oder ~9.9 E+18 Becquerel). Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit versteht, dass Reaktoren, die Jahrzehnte lang in Betrieb waren, wie die in Fukushima-Daichi, mit die größten Konzentrationen an Radioaktivität des Planeten angehäuft haben.“

„Japans ehemaliger Botschafter in der Schweiz Mitsuhei Murata wurde eingeladen, vor der Öffentlichen Anhörung des Budget-Komitees im Ständerat über den Fukushima-Unfall zu sprechen. Er sagte vor dem Komitee ganz klar, dass wenn das beschädigte Gebäude von Reaktor Nummer 4 einstürzt mit seinen 1535 Brennstäben in dem Pool 30 m über der Erde, dann wird … auch der Pool mit 6375 Brennstäben in 50 m Entfernung betroffen werden. … Eine solche Katastrophe würde uns alle auf Jahrhunderte hinaus beeinträchtigen“

„Anti-Atomphysiker Dr. Helen Caldicott sagte, dass, wenn der Brennelementepool Nummer 4 kollabiert, sie ihre Familie aus Boston evakuieren und auf die südliche Hemisphäre fliehen wird. Dies ist eine besonders dramatische Erklärung, wenn man bedenkt, dass die Ostküste nicht so direkt der Strahlung wie die Westküste ausgesetzt ist.“

„Botschafter Murata schieb auch in einen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen und an den japanischen Premier:„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Schicksal Japans und der ganzen Welt von Reaktor Nummer 4 abhängt. Dies wird von zuverlässigsten Experten wie Dr. Arnie Gundersen oder Dr. Fumiaki Koide bestätigt.“

Diese Aussagen beziehen sich nur auf das Abklingbecken im Reaktorgebäude 4, während jetzt alle Abklingbecken das Kühlwasser ans Grundwasser geben, weil der Bereich vor der Mauer „voll“ ist und jegliches zusätzliche Kühlwasser ins Meer läuft.

Es ist also noch Schlimmeres geschehen als das, was die obigen Erklärungen beinhaltet.

Nun, was werden die Atomkraft-Propagandisten und Politiker nun machen?

Na, natürlich das Gleiche wie immer: Sie werden die Grenzwerte heraufsetzen bis auf die Werte, die wirklich gemessen werden und behaupten, alles darunter sei unschädlich.

Da kann es schon mal vorkommen, dass die neuen Grenzwerte 10 Mal höher liegen als jene, die gerade noch galten.

Dabei ist das allgemeine Niveau der gemessenen Radioaktivität gar nicht so wichtig. Wichtig sind die radioaktiven Teilchen von Jod, Cäsium und Strontium, wie auch jene von Plutonium (und das sind keineswegs alle), die über die Luft oder die Nahrung in den menschlichen Körper kommen können.

Die genannten Teilchen baut der Körper nämlich in körpereigenes Gewebe ein und strahlen im Körper immer weiter. Auch wenn die Mengen so gering sind, dass keine Strahlenkrankheit auftritt, verursacht die Strahlung Krebs und verändert das Erbgut, was meistens zu Todgeburten, manchmal aber zu schlimmsten Missbildungen führt.


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AEOU ehemaliges Mitglied

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03.11.2013 um 15:50
Ich befürchte das es nicht gut endet, da man Tepco die Kontrolle überlässt und eine neue Naturkatastrophe nur eine Frage der Zeit ist.


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03.11.2013 um 18:08
@AEOU
Zitat von AEOUAEOU schrieb:Ich befürchte das es nicht gut endet, da man Tepco die Kontrolle überlässt und eine neue Naturkatastrophe nur eine Frage der Zeit ist.
Hmmm...
Wen würdest Du denn da vorschlagen?
Einen Politiker, der sich profilieren oder sein Mandat bei der nächsten Wahl sichern will?
Einen Redakteur der europäischen oder (noch schlimmer, der US-) Journaille?
Einen Experten für die Ökologie in Island?
Hinz?
Kunz?

So einfach ist das nicht. Kräfte von aussen kennen die Verhältnisse (ökologisch, ökonomisch, meteorologisch, geologisch... ) in den meisten Fällen nur aus zweiter Hand und wenn sie sie aus erster eigener Erfahrung kennen sind sie meist keine Experten für Nuklear - Unfälle. Was also sollen die dort, ausser im Weg herumzuwuseln und sich womöglich medienwirksam einen Knöchel zu brechen?

und:
Zitat von AEOUAEOU schrieb:Ich befürchte das es nicht gut endet
Welches böse Ende (schlimmster möglicher Fall) stellst Du Dir denn so vor? (aber bitte konkrete Angaben, nicht ein "Die Welt wird untergehen und für immer unbewohnbar". Also, Zahlen Schätzwerte mit fundiertem Hintergrund und so weiter)


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03.11.2013 um 18:32
@ShortVisit
Was für eine Kritik ausserhalb des in Fukushima gegebenen Kontextes ist das denn?
Zitat von ShortVisitShortVisit schrieb:Hinz?
Kunz?
............ sind bereits dort am machen, oder glaubst du das was dort vor sich geht ist das Result von Profis und Experten?
Zitat von ShortVisitShortVisit schrieb:Welches böse Ende (schlimmster möglicher Fall) stellst Du Dir denn so vor?
Es gibt keine Haribo mehr, auf Tv-soaps muss verzichtet werden und Alf stirbt an einer Überdosis.

Was bitte soll er sich den vorstellen?
Haufenweise Krebskranke.
Verseuchte Meere und Lebensmittel...
Menschen die an den Folgen sterben...

Was soll die .. sch.. Frage.. Um hier einen drauf zu machen ich weiß mehr als du?
Ist die Antwort nicht ordnungsgemäss... dann heißts doch gleich wieder Verschwörungstheo oder sonst was. Das man denn Leuten noch nicht mal ihr Gefühl, das dort etwas schlimmes passiert ist und noch schlimmeres passieren kann, nicht mal zu lassen gedenkt... Wie weit sind wir schon?

Mit rethorischen Massnahmen wirds auch nicht besser... Klar ist das es zu den 3 beschriebenen Umständen kommen wird, wenn die Zwischenlager havarieren... Niemand weiß wirklich was alles noch passieren kann. Man weiß nicht mal wie die Stäbe reagieren werden wenn der Pool havariert.. es gibt einfach keine Erfahrungswerte. Auch du wirst hier deswegen nichts runterspielen können...

Ich reg mich echt auf.... mit Wissen geht Verantwortung mit ein, und nicht die Intentionen zum Hornberger schiessen auf Spatzen....

Nichts für ungut.
G. Z.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

03.11.2013 um 18:57
@Z.

Komm wieder runter :)

Wie weit würde denn im schlimmsten Fall die Verseuchung reichen, wenn bei der Bergung der Brennstäbe was schiefgeht?

Und wer in einem Land ausserhalb Japans ist denn mit den Verhältnissen dort vertraut und kann mit ihnen (Beben stärke 7 oder Mehr, Taifun mit 200 Kmh ud 50mm Regen in einer Stunde) umgehen?

Beruhige Dich, wenn Du nicht gerade auf dem Reaktorgelände herumstreifst, bist Du in keiner Gefahr. Was passiert den, wenn bei der Bergung ein solches Brennelement auf den Boden fällt und nicht geborgen werden kann?

Es wird verdammt heiss. So heiss vielleicht, dass das ganze Ding schmilzt.
Und dann?

Die Hülle könnte mit Wasser reagieren (wenn vorhanden) und Wasserstoff produzieren. Wenn das Ding aber so heiss ist, dann zündet das sich bildende Luft/Wasserstoff Gasgemisch (Vulgo Knallgas) sofort und verpufft/verbrennt harmlos. China - Syndrom ist auch nicht - wenn das Ding schmilzt wird das Verhältnis Oberfläche zu Volumen drastisch grösser, die Konzentration an spaltbarem Material ist ohnehin recht gering und die Energie in einem solchen Brennstab (oder auch in mehreren) reicht bei weitem nicht aus um sich in den Boden zu schmelzen.

Was sicherlich passieren wird ist, dass der Nahbereich radioaktiv verseucht und eventuell für Menschen unzugänglich wird. Damit kann man leben, eine solche Entsorgung können Maschinen recht gut besorgen.

Kernkraft ist Sh**sse und wir sollten so rasch wie möglich davon wegkommen. Das ist ein Problem, mit dem sich die Politiker herumschlagen müssen und ob und wie sie das tun bestimmst unter anderem auch Du mit Deiner Stimme am Wahltag. Bei der Aufarbeitung der Fukushima - Katastrophe haben die aber nichts verloren, ausser dafür zu sorgen, dass notwendige Resourcen verfügbar sind und zu kontrollieren, ob solche Mittel nicht in dunklen Kanälen versickern. Wobei selbst dafür den meisten Politikern das nötige Wissen und der Überblick fehlen. Dafür gibt es aber Experten. Jedoch bitte _Japanische_. Die kennen sich dort nämlch aus, zum Unterschied von Europäern und Amerikanern samt Verbündeten.

Aber da Du ja nicht "Hinz und Kunz" bist - hast Du vielleicht einen durchführbaren Plan, was dort als nächstes geschehen soll?
Bitte unter Berücksichtigung aller verfügbaren Resourcen, Maschinen, Arbeitskräften und, und, und...

Ach ja - hast Du schon mal ein Erdbeben der Stärke 7 (_nicht_ 9) oder einen Taifun mit Orkanböen von 200 Kmh miterlebt? Wenn Dann Deine Kleider nicht in die Reinigung müssen ist Dir meine Bewunderung sicher.

So, das musste einmal gesagt werden. Böse Sprüche allein lösen das Problem sicher nicht.


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03.11.2013 um 20:19
@Z.

Nachtrag und Korrektur:

Was passieren könnte und das ist nach meinem Kenntnisstand as schlimmste Szenario:

Die herausgefallenen Brebbstäbe heizen sich auf und schmelzen. Ein Taifun mit enormen Regenmengen erzeugt aud den geschmolzenen Brennstäben wasserstoffgas und es entsteht eine Knallgas - Verpuffung, welche dazu führt, dass radioaktives Cäsium und Jod in den Sturm geblasen werden.

Dies würde zu einer Verseuchung eines grösseren Gebietes führen, wobei größer nicht "weltweit" sondern eher den Umkreis von ein paar Dutzend Kilometern bedeutet.

Wenn ein Reaktor, so wie der einstmals geplante in Zwentendorf, in einer Entfernung von nur etwa 30 Kilometern von einer Millionenstadt gebaaut werden soll, dann schauen die Dinge schon ganz anders aus, da bleibt kein Auge trocken in einem solchen Fall. Aber der Nahbereich in dem es gefährlich wäre ist evakuiert und di paar mutierten Schmetterlinge, deren "Eltern" in der Reaktor - Ruine herumgeflattert sind werden vielleicht sogar, wenn sie sich überhaupt fortpflanzen können, vielleicht sogar noch farbenprächtigere Nachkommen haben (oder solche, die beissen oder Blut saugen. Beides ist aber sehr unwahrscheinlich.)

Und wenn wir schon dabei sind, ich habe auch eine Idee oder einen Vorschlag, wie man das Problem zumindest kleiner machen könnte:

1) Man könnte das Meer vor den Kraftwerken mit einem Damm eingrenzen. Wenn die Fläche groß genug ist (die Holländer sind da recht gut darin) dann sorgt die natürliche Verdunstung dafür, dass der Dreck driinnen bleibt und das Wasser verdunstet. oder

2) Wenn man es schafft, das Kontaminierte Wasser über eine genügend große Fläche zu verteilen, hätte man den gleichen Effekt - das Wasser verdunstet, der Dreck bleibt da.

Vielleich gibt es da etwas, das ich nicht bedacht habe, aber eine Fehler - Analyse ist jederzeit willkommen :)


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AEOU ehemaliges Mitglied

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03.11.2013 um 20:50
@Z.

Danke


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04.11.2013 um 00:38
@JonnyDepp
@Fedaykin
Auch ganz interessant, der Link bezieht sich aber auf "schwimmen in einem Abklingbecken" Es ist ein prima Beispiel wie Wasser Neutronen bremst (Moderator). Anzahl Kernspaltungen gehen dadurch jedoch nicht zurück..im Gegenteil, langsame Neutronen können von Uranatomen besser eingefangen werden.

Liegen mehrere Brennstäbe auf einem Haufen im Freien, ist klar was passiert, sie schmelzen.

Ein einzelner Brennstab aber ist ne gute Frage. Ob der auch schmilzt? Ich weis es nicht. Die Strahlung aber welche an die Umgebung (Luft) abgegeben wird, würde auf jeden Fall stark steigen, weil das Wasser fehlt, das die energiereichen schnellen Neutronen bremst.


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04.11.2013 um 17:17
Zitat von Z.Z. schrieb:Text
Zitat von JonnyDeppJonnyDepp schrieb:Dabei ist das allgemeine Niveau der gemessenen Radioaktivität gar nicht so wichtig. Wichtig sind die radioaktiven Teilchen von Jod, Cäsium und Strontium, wie auch jene von Plutonium (und das sind keineswegs alle), die über die Luft oder die Nahrung in den menschlichen Körper kommen können
.

Ja das wäre das eigentliche Problem. Nur im Kühlwasser dürften diese Elemente ja nicht in großen Mengen vorhanden sein weil ja eben Energie und Direktstrahlung abgeführt wird und kein Radioaktives Material.
Zitat von Z.Z. schrieb:Das man denn Leuten noch nicht mal ihr Gefühl, das dort etwas schlimmes passiert ist und noch schlimmeres passieren kann, nicht mal zu lassen gedenkt... Wie weit sind wir schon?
Mit rethorischen Massnahmen wirds auch nicht besser... Klar ist das es zu den 3 beschriebenen Umständen kommen wird, wenn die Zwischenlager havarieren... Niemand weiß wirklich was alles noch passieren kann. Man weiß nicht mal wie die Stäbe reagieren werden wenn der Pool havariert.. es gibt einfach keine Erfahrungswerte. Auch du wirst hier deswegen nichts runterspielen können
Ich finde man sollte dennoch mal irgendwo zwischen Alles ist in Ordnung und ahh die Menschheit geht Unter ankommen.
Zitat von maydaymayday schrieb:Liegen mehrere Brennstäbe auf einem Haufen im Freien, ist klar was passiert, sie schmelzen.
Genau das ist ja die Frage ob die Restreaktion und die begrenzte Temperaturabfuhr über Luft ausreichen um die Stäbe noch zum Schmelzen zu bringen.
Zitat von ShortVisitShortVisit schrieb:Die herausgefallenen Brebbstäbe heizen sich auf und schmelzen. Ein Taifun mit enormen Regenmengen erzeugt aud den geschmolzenen Brennstäben wasserstoffgas und es entsteht eine Knallgas - Verpuffung, welche dazu führt, dass radioaktives Cäsium und Jod in den Sturm geblasen werden.
Dies würde zu einer Verseuchung eines grösseren Gebietes führen, wobei größer nicht "weltweit" sondern eher den Umkreis von ein paar Dutzend Kilometern bedeutet.
Das ist eben der Punkt. Wieviel Zeit bis zur Schmelze Bleibt und was für Gegenmaßnahmen existieren. Ich meine im worst Chase müsste man es eben Abdecken, damit es lokal Begrenzt bleibt und eben die Mittelfristigen Isotope sich nicht groß Verteilen.
Zitat von ShortVisitShortVisit schrieb:Und wenn wir schon dabei sind, ich habe auch eine Idee oder einen Vorschlag, wie man das Problem zumindest kleiner machen könnte:
1) Man könnte das Meer vor den Kraftwerken mit einem Damm eingrenzen. Wenn die Fläche groß genug ist (die Holländer sind da recht gut darin) dann sorgt die natürliche Verdunstung dafür, dass der Dreck driinnen bleibt und das Wasser verdunstet. oder
Kurzfristig dürfte sowas wohl nicht möglich sein.
Zitat von maydaymayday schrieb:Auch ganz interessant, der Link bezieht sich aber auf "schwimmen in einem Abklingbecken" Es ist ein prima Beispiel wie Wasser Neutronen bremst (Moderator). Anzahl Kernspaltungen gehen dadurch jedoch nicht zurück..im Gegenteil, langsame Neutronen können von Uranatomen besser eingefangen werden
davon bleibt noch im Falle des Meeres die Wunderschöne Halbwertsdicke von Wasser. SPrich wenn es schwer Isotope sind sinken sie auf den Grund. Und stören etwas weniger.
Zitat von maydaymayday schrieb:Ein einzelner Brennstab aber ist ne gute Frage. Ob der auch schmilzt? Ich weis es nicht. Die Strahlung aber welche an die Umgebung (Luft) abgegeben wird, würde auf jeden Fall stark steigen, weil das Wasser fehlt, das die energiereichen schnellen Neutronen bremst.
OK, aber es ist ja ein unterschied ob man eine Lokale Neutronenquelle hat oder ob sich großflächig Fallout verbreitet.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

05.11.2013 um 02:10
@SKEPTIKER123
http://fukushima.grs.de/brennelemente (Archiv-Version vom 31.10.2013)
Wikipedia: Kernkraftwerk Fukushima Daiichi
http://www.grs.de/kommunikation-medien/japan-statusmeldung-stand-29-03-2011-1830
Drüber ein paar Seiten wo man die hier genutzten Angaben findet..

Alle Brennelemente Fukushima 14223 Stk.
Block 1 + 2 + 5 + 6 lassen wir mal aus Spass raus und betrachten uns nur die restlichen 9022 Brennelemente, die in Block 3+4 und dem bei diesen Blöcken gelegenen....Zentrallager liegen.
In Block 3 und im Zentrallager liegen übrigens Mox-Elemente!
Also mal schauen..... Alle Zahlen mit, neuen, gebrauchten und Mox-Elementen...
ausser Block 4 da hats nur gebrauchte und ein paar frische...

Die Brennelemente sollen laut wiki ua. Quellen, 171,5 Kg wiegen und a 63 Brennstäbe enthalten,
jeder dieser Brennstäbe soll 3,685 m lang sein. In den Stäben befinden sich bis zur
Höhe von 3,485 cm, sogenannte Pellets mit ca. 1 cm Durchmesser. Das macht ca. 273,7 qcm Uran/(Mox) pro Stab. Das ist deshalb interessant weil wir, wenn wir eine Schmelze annehmen wollen, somit ungefähr wissen mit wieviel Qm Material wir es hier pro Block, oder im ZentralLager zu tun bekommen. Das Zentrallager soll nahe Block 3 + 4 gelegen sein deshalb halte ich es für wichtig auch dieses hier mit einzubeziehen. Gerade auch weil es MOX-Elemente enthält wie Block 3, in dem ich die im "Fuel und die im Lager" befindlichen zusammenzähle....

Also erstmal zu den Mengen mit denen wir es hier zu tun bekommen.


Zentrallager mit MOX-GEMISCH
Zentral-Lager 1093 Tonnen
Elemente 6375 - Brennstäbe 401.625 Stk.
Pellet-Volumen -Brennstäbe gesamt 110 qm
Kugel-Radius 2,97 m
K-Durchmesser 5,94 m
Geschätzt Uran-Mox-Mix-Fleck von ca. Mittig 0,99 m Höhe und 18 m Durchmesser*

Block 4 263 Tonnen
Elemente 1533 - Brennstäbe 96.579 Stk.
Pellet-Volumen - Brennstäbe gesamt 26 qm
Kugel Radius 1,84 m
K-Durchmesser 3,80 m
Geschätzt Uran-Fleck von mittig 0,6 m Höhe und gesamt 11,5 m Durchmesser*

Block 3 mit MOX-GEMISCH
Block 3 191 Tonnen
Elemente 1114 - Brennstäbe 70.182 Stk.
Pellet-Volumen der Brennstäbe gesamt 19 qm
Kugel Radius 1,65 m
K-Durchmesser 3,30 m
Geschätzter Uran-Mox-Mix-Fleck von mittig 0,55 m Höhe und gesamt 9,9 m Durchmesser*

Gesamt Block 3 + 4 und Lager Mox und Neue Brennelemente
Uran/Mox-Mix 1.547 Tonnen
Elemente 9022 - Brennstäbe 568.386 Stk.
Pellet-Volumen - Brennstäbe gesamt 156 qm
Kugel Radius 3,34 m
K-Durchmesser 6,68 m
Geschätzter Uran-Mox-Mix-Fleck von mittig 1,11m Höhe und gesamt 20 m Durchmesser*
(* Zur Anschauung evtl. geschmolzener Uran oder Uran-Mox Mengen.)

Wie gesagt reden wir hier NUR von 3+4 und dem Zentrallager...

So was könnt nun passieren?
Ja da würden wir alle gerne wissen, aber bei solchen Mengen auf einem Fleck ist so mancher,
und sicher auch der Spezialist, überfragt. Den es gibt einfach für solche Szenarien noch keine Präzedenzfälle.. (Glücklicher Weise). Sicher ist das sich das Zeug stark erhitzen wird.

Betrachten wir uns nunmal die Lage wenn in einem Pool wie in Block 4 ca. 26 Qm Uran (inkl. Frischer Elemente) zu einem wie geschätzt 0,6m hohen und ca 11 Meter Breiten "heissen Fleck" zusammenschmelzen.
1. Dann können "wirs" vergessen an Block 3 und das Zentrallager heranzukommen.
2. Werden wegen 1. Aus diesem Block 4 Fleck, dann auch Block 3 und Zentrallager Fleck......(vergessen wir 1+2+5+6 einfach)
3. Brauchen wir bei den Temperaturen und der Strahlung die zu erwarten ist, nicht auf Regen hoffen das es zur weiteren Knallgasexplosionen kommt. Fukushita liegt direkt am Meer und Grundwasser dürfte da kein Problem sein.
4. Es wird immer von "es sind ja abgebrannte Brennstäbe" geredet aber wir haben a. Zumindest in Block 3+4 ca. 254 B-Elemente, sprich 43,6 Tonnen firsche Brennstäbe lagern.... Und einige davon sind Mox-Brennstäbe(Block 3), wenn mich nicht alles täuscht...Plus die Teilabgebrannten aus Block 4, die sicher nochmal ein paar Tonnen auf die Wage bringen..
5. Da 4. Erhöht sich somit das Risiko das es in diesen vermutenten "Suppen" von teils frischem oder teilabgebrannten Spaltmaterial zur unkontrollierbaren (ah klingt das schei...e) Kettenreaktion kommen kann, die sich auf Dauer selbst erhält. Ich spreche deswegen seit Anfang davon, das es zu starken Verpuffung von Spaltmaterial kommen kann. Da ist eine Knallgasexplosion wie Fasnacht dagegen. Eine entsprechendes Verpuffungs-Szenario gleicht eher einer Schmutzigen Bombe im Mini Format. (hatten wir ja alles schon)
6. Und selbst wenn es nicht zu einer solchen Verpuffung kommt, wenn Block 4 - 26 qm Uran mehr als 3000 Grad heiss werden und abbrennen ...bei den Umständen und Mengen die da sonst noch Lagern... Dann imo gute Nacht Japan.
7. Der schlimmste Fall wäre, wir kommen dann an keines der Brennelemente mehr in Fukushita ran, 2490 Tonnen Uran und Mox würden dann gemächlich abbrennen.
Mit Explosionen (Knallgas) wäre zu rechnen die das Zeug über das nahe Land verteilen, während heisse Verbrennungsgase das Material bis in mehere tausend meter Höhe tragen...
Mit der Zeit (Jahre!?) könnte das sonst wohin gelangen..... Die Meere habe es ja schon bis USA verteilt...das wenige was bisher austrat... Ich bin da skeptischer als Du "Skeptiker" ;).

Es gibt hier einiges Zeugs was ich geschrieben habe, bitte such dir das was raus...
Aber.. mit Wählen gehen...etwas zu lösen....das kannste ja wohl vergessen!

Egal... habe sehr wenig Zeit und bitte um Entschuldigung falls es... unübersichtlich wurde...
Auf jeden Fall ist bei den Mengen meiner Meinung auch ein Szenario mit einzukalkulieren, das ziemlich sicher auch einen Teil des Rests der Welt betreffen wird...

Ich komme einfach nicht zu den kalks... die Verteilung über die Atmosphäre betreff, werde aber gerne noch was nachtragen falls dus für nötig hälst...

Ok..bin unten.. :)
Gruss


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05.11.2013 um 02:15
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ich finde man sollte dennoch mal irgendwo zwischen Alles ist in Ordnung und ahh die Menschheit geht Unter ankommen.
Klar sicher, mir wär das auch recht. Nur lässts sich leider "so" (wie kritisiert) kaum lösen.
Und ich bin wie gesagt, da ziemlich kritisch mit den Umständen wie sie sich bisher zeigen.
Gruss


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

05.11.2013 um 02:23
Ups sorry @SKEPTIKER123 die Post sollte an @ShortVisit gehen....


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05.11.2013 um 03:06
ÜBEL! Hmmm, den Wohnsitz doch besser auf die ISS verlegen, bis die Sache ausgestanden ist.


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05.11.2013 um 16:11
@Z.
mmh hast du nicht mit zuviel Uran gerechnet? Bzw der Anreicherungsfaktor spielt ja auch noch eine Rolle.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

05.11.2013 um 17:26
@Fedaykin
Grüss dich...
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:mmh hast du nicht mit zuviel Uran gerechnet?
in wie fern? Ich bin von den Angaben in den Links Ausgegangen.
In Wiki steht zB. das insgesamt ca. 2500 Tonnen an Uran und Mox Brennstoff dort 2011 März lagern.
Im März 2011 lagerten auf dem Gelände des Kraftwerks insgesamt rund 14.700 Brennelemente mit einer Masse an Kernbrennstoff von rund 2.500 Tonnen. I
Insgesamt kommt meine Rechnung auf etwas weniger ca. 2439 Tonnen... wobei ich die entsprechend angegebenen Anteile, auf 3+4 und Zentrallager verteilt habe, das entspricht ca. Uran/Mox-Mi 1.547 Tonnen. Der Rest, ca. 892 Tonnen geht zu lasten Blöcke...1+2+5+6...
Habe ein "mittel" zwischen den Angaben 170-173 Kg pro B-Element angenommen, nämlich 171,5 Kg.

Meinst du das? Natürlich weiß ich nicht exakt was dort im Moment lagert... Falls du sehr akruelle Daten hast, bitte ich dich diese zu verlinken....
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: Bzw der Anreicherungsfaktor spielt ja auch noch eine Rolle.
Klar vor allem wenn sie neu sind und natürlich wie hoch dieser noch ist wenn gebraucht.
Vor allem hallte ich aber die Neuen/frischen angespielt.
Das sind die oben angegebenen 43,6 Tonnen** aus 3+4. Bei 3 stellt sich nur noch die Frage wie viel der 52 B-Elemente hochaktive Mox-Brennelemente sind!? Ich hoffe das hier jemand die Lagerdaten auffrischen kann... (Übrigens alleine schon ziemlich viel Zeugs**, ohne die gebrauchten)

Mich interessiert das ganze und ich werde dazu noch sehr gerne Berechnungen ablassen. Wenn jemand neue Daten hat, was Zb. von den 2439 Tonnen noch dort ist, wäre das natürlich hilfreich... und für eine zur Verfügungstellung bedanke ich mich im voraus...

Dann könnte man mal berechnen, wie heiss, das abgerannte Uran, das frische und das Mox wird.... wie lange es im Schnitt so heiss bleibt, wie hoch die Abgase und Spaltmateial in die Atmosphäre kommen können (auch durch Knallgasszenarien im Boden)... und nochmal eine Such-Aktion starten, wie wahrscheinlich es bei frischen Uran/Mox Brennstäben zur einer selbsterhaltenden Kettenreaktion und somit auch zur angesprochenen schnellen Verpuffungen kommen kann...

Netten Gruss

(Lieber otomo falls du das liest, Fuku geht im Moment vor is einfach aktueller als in 5,2 Milliarden Jahren Erdstillstand..aber ich vergesse es nicht.. Danke)


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