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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

10.620 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japan, Katastrophe, Erdbeben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gefahren von AKW: Der Super-GAU

22.12.2012 um 19:33
@Gibson
Magst du mir die Komplette Seite dazu posten? Wenn ich das richtig interpretiere ist das die Konzentration gewesen. Was soll uns denn da noch treffen?


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

22.12.2012 um 19:37
@Heizenberch
Stichwort: ODL - Ortsdosisleistung. Ist eine Siete des Bundesamtes für Strahlenschutz. Da wird generell im Zweistundentakt Material über die gemessene Radioaktivität aufgeführt.

Einmal...
http://odlinfo.bfs.de/

und ein anderes Mal... (Unter dem Unterpunkt "Spurenanalyse in Deutschland" findest du die Grafik)...
http://www.bfs.de/de/ion/imis/odl_messnetz.html (Archiv-Version vom 16.01.2013)


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22.12.2012 um 19:38
@Gibson
Dann hat uns diese "Wolke" doch damals erreicht. Sind doch Messwerte aus D.


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22.12.2012 um 19:39
@Heizenberch
Ja, hat sie. Aber es war hauptsächlich das Jod 131, das glaube eine Halbwertszeit von 8 Tagen hat. Und Cäsium 137.


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22.12.2012 um 19:42
@Gibson
Wir mussten nichmal Jodtabletten nehmen ;)

Ich denke, wenn sie Fukushima nicht absichtlich in die Luft sprengen, haben wir keinen großen Grund zur Sorge.

Mir bereitet eher Sorgen, dass, wärend wir Atomkraftwerke schließen, Frankreich und andere Nachbarn fleißig aufrüsten.


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22.12.2012 um 19:43
@Heizenberch
Wenn in Frankreich was passiert, dann sind wir dran. Hier sind die Politiker gefragt. Aber wie die Leute (ausnahmsweise) so schön sagen: Es muss erst was passieren.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

22.12.2012 um 19:47
@Gibson
Eben ... das ist das Problem des Menschen. Er sieht keine hypothetischen Probleme.

Dennoch gibt es einen Fortschritt. In Frankreich gibts den ersten Internationalen Fusionsreaktor. Ich weiß nicht, wie weit die mit dem Bau sind. Aber wenn Fusionsreaktoren funktionieren sollten, dann wären wir einen großen Schritt weiter im "Kampf" gegen die Kernspaltung.


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22.12.2012 um 19:52
@Heizenberch
Nur habe ich wenig Hoffnung, dass die eingebildeten Politiker, die die Atomkraft weiter vertreten, früh genug ein Einsehen haben werden. Unsere Regierung hat da noch -> relativ <- verantwortungsbewusst gehandelt. Wohl auch, weil es nicht mehr anders ging.


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22.12.2012 um 19:55
@Gibson
Das ist das Problem mit den meisten Politikern. Die wissen nicht, was sie machen. Reden können sie aber mehr nicht.

Aber wenn Kernfusion funktioniert, dann werden die Energiekonzerne hellhörig. Eine günstige Alternative mit kaum Müllerzeugung.


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22.12.2012 um 19:57
@Heizenberch
Ich habe mich mit Kernfusion noch nicht beschäftigt, aber hoffe, dass da kein ebenso großer Müll auf uns zukommt.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich denke, wenn sie Fukushima nicht absichtlich in die Luft sprengen, haben wir keinen großen Grund zur Sorge.
Aber wenn es eine Wasserstoff-Explosion geben würde, dann wäre es das ja. Und die Experten machen sich wohl nicht umsonst Sorgen. Einige gehen ja davon aus, dass die gesamte Nordhalbkugel verstrahlt sein würde. Bleibt abzuwarten.


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22.12.2012 um 20:00
@Gibson
Der Müll, der entsteht hat so kurze Halbwertszeiten, dass Stunden nach dem Abschalten die Fusionskammer gefahrlos betreten werden kann. Ich glaube es gibt nur Probleme mit den Neutronen, die die Wände angreifen. Aber der Müll der Entsteht ist im gegensatz zu dem "Spalungsmüll" verschwindend gering.


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22.12.2012 um 23:34
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Geht man davon aus, dass im Reaktor 100 T Material sind. Wenn man jetzt das unrealistische Szenario durchspielt, bei dem alles Material gleichmäßig über den Erdball verteilt werden würde, so hätte man pro m² auf der Erde 0,0000002 Gramm des Materials.
Leider noch was mehr, alleine im Abklingbecken des Reaktorblocks vier, sollen 460 Tonnen liegen. Grösstensteils gebrauchte Stäbe (was viel schlimmer ist) und auch ein paar Neue. Problem; da liegt auch viel Plutionium rum, das Zeugs ist chemisch giftig, aber noch viel schlimmer, es hat eine unglaublich hohe Halbwertszeit.

Wieviel total rumliegt in allen AKWS/Becken in Fukushima haben ich als Massenangbe im Netz nicht gefunden, aber man kann es grob rechnen. Wenn 1500 Brennstäbe 460 Tonnen sind, sind 10'000 Brennstäbe rund 3'000 Tonnen Material. Die Angaben von 10'000 Brennstäben insgesamt stammen aus der Presse. Dass sich das Material nicht gleichmässig verteilt ist klar, ein grossteil wird in Fukushima liegen bleiben und ich teile auch nichr die Meinung des Weluntergangsszenario
http://denkbonus.wordpress.com/2012/10/26/fukushima-die-nachste-katastrophe-naht/


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23.12.2012 um 00:03
Zitat von GibsonGibson schrieb:Ich habe mich mit Kernfusion noch nicht beschäftigt, aber hoffe, dass da kein ebenso großer Müll auf uns zukommt.
Wie Otomo bereits geschrieben hat, da braucht man sich keine Sorgen machen. Während der Fusion tritt zwar ordentlich Strahlung auf, aber verschwindet wieder nahezu vollständig nach dem Ausschalten. Hochgehen kann Wendlstein7x oder Iter auch nicht, sobald die Energiezufuhr abgeschaltet wird, hört der Prozess augenblicklich auf..und tritt das mehere hundert millionen Grad heisse Plasma auf die Stahlwand, kühlt es sich augenblicklich ab, da passiert also auch reingarnix. Radioaktiver Abfall bleibt nicht zurück bzw. nach X-Jahren betrieb sind die Wände der Fusionskammer leicht strahlend.


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23.12.2012 um 00:05
@mayday
Gut. Aber ist es wirklich so extrem, wie du oben geschrieben hast, wenn das Ding in Fukushima in die Luft fliegt, dass alles verstrahlt ist? Zumindest, wo die Wolke langzieht...


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23.12.2012 um 00:21
Wenn das in die Luft geht, sind auf jeden Fall grossflächig Gebiete verstrahlt, da wo der Wind das Zeugs hinbläst und das können hunderte oder tausende Kilometer weit gehen. Rgen wäscht den radioaktiven Staub wieder runter und ein Teil geht in Boden und Grundwasser. Das hat man damals auch bei Tschernobyl gehabt, einige Zonen viel weiter weg von Tschernobyl sind heute noch verstrahlt.

Wie schlimm es wird wenn das Block4 einstürzt, das weis keiner genau, man kann nur mutmassen. Was ich geschrieben habe war ne Spekulation. Die Menge an Material ist viel höher als in Tschernobyl, jetzt ist die Frage was damit geschieht. Das schlimmste ist wohl wenn es in die Luft gelangt, aber wieviel davon in die Luft geht, wieviel ins Wasser und was liegen bleibt, kann keiner sagen.


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23.12.2012 um 00:24
@mayday
Weißt du, wie wahrscheinlich so eine Explosion noch ist? Oder dass die Reaktorblöcke einstürzen/umkippen und/oder es passiert?

Und wie schnell können die die Brennstäbe da rausholen? Ich habe mal gehört, die Strahlung sei da so hoch, dass ein Rausholen selbst mit Robotern nicht möglich sei.


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23.12.2012 um 00:31
Die Japsen sollen ein paar Stäbe bereits mit dem Heli abtransportiert haben seit dem Unglück. Irgendwo habe ich gelesen dass sie mindestens 10 Jahre bräuchten um alle rauszuholen. Das wäre viel zu lange, in dieser Zeit besteht die Gefahr dass es böse endet. Eigentlich müssten die Japaner andere Länder um Hilfe bitten. Die Amis hätten locker die Möglichkeit zu helfen, mit Flugzeuträger vor Ort und Helikoptern. Die haben jedoch auch kein Interesse sich dem Risiko der Strahlung auszusetzen und das Japanische Volk ist ein stolzes Volk, die Fragen nicht um Hilfe, oder erst wenn bereites alles eskaliert ist.


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23.12.2012 um 00:41
@mayday
Weißt du ob es Tendenzen gibt, dass sie bald nachgeben werden und Hilfe annehmen?

Eine verdreckte Welt, am Ende sind wir alle grausig am Arsc*. Vielleicht nicht mehr lange. Darf man eigentlich gar nicht drüber nachdenken, sonst dreht man irgendwann durch.


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23.12.2012 um 00:57
Nein, ich habe keine Ahnung ob sie um Hilfe bitten werden. Die grösste Gefahr besteht ja von starken Erdbeben. Auf Seite 484 ist ein Video gepostet, ein Jap. Professor für Erdbebenforschung sagt, dass in den nächsten vier Jahren die Wahrscheinlichkeit eines sehr grossen Bebens bei 75% liegt und die seimische Aktivität sehr viel höher ist als sie angenommen haben, ein x-faches stärker als beim Bau der Kraftwerke berücksichtigt wurde.


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23.12.2012 um 02:13
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Geht man davon aus, dass im Reaktor 100 T Material sind.
Fehlanzeige. Sind ca. 2500 t MOX-Brennelemente, zumindest "offiziell". Und die enthalten alle Plutonium.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Bist du dir sicher, dass das radioaktive Material in einem Kraftwerk in diesem Zustand ausreicht, um die gesamte Welt zu verseuchen, wo doch die Menge an spaltbarem Material, die für Atombombentest (die großflächig verteilt gemacht worden sind) eingesetzt worden ist, um viele Größenordnungen größer ist?
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Klar würden viele Menschen ihr Leben lassen müssen, wenn dort etwas schief geht. Das bestreite ich garnicht. Aber es wird kein Globales Massensterben geben. Ich bezweifle, dass es überhaupt starke globale Auswirkungen haben wird.
Die Menge würde gewaltig sein und viel viel größer als die bei den Nuklearwaffentests. Die Nagasaki-Bombe "Fat Man" (war die größere) hatte nur 6,2 kg (!) Delta-Phase-Plutonium-Legierung an Spaltmaterial. Das ist im Vergleich zu den 2500 TONNEN Plutonium-Uran-MOX in Fukushima ein Witz von einem Fliegenschiss. Überleg jetzt mal folgendes (ich zitiere jetzt mal Wikipedia):

Toxizität von Plutonium
Plutonium ist wie andere Schwermetalle giftig und schädigt besonders die Nieren. Es bindet ebenfalls an Proteine im Blutplasma und lagert sich unter anderem in den Knochen und der Leber ab. Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich.
So, das ist aber noch nicht alles, denn:
Viel gefährlicher als die chemische Wirkung ist seine Radioaktivität, die Krebs verursachen kann. Bereits die Inhalation von 40 Nanogramm 239-Pu reicht aus, um den Grenzwert der Jahres-Aktivitätszufuhr für Inhalation bei Arbeitern zu erreichen. Diese Menge ist so winzig, dass die Giftigkeit von Plutonium noch gar nicht zum Tragen kommen kann.
Ein einziges Partikel von 1 µ ist bereits praktisch sicher Krebs erzeugend. 1 µ ist 1 Millionstel Gramm. Und in Fukushima liegen 2500 TONNEN davon. Immer noch so entspannt?
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Geht man jetzt realistischer davon aus, dass nur kleinere Anteile in die Atomsphäre geblasen werden, so ist die "Verseuchung" auf fast der gesamten Erde so gering, dass es keine Auswirkungen hat.
Nix realistisch. Das ist eher die unrealistischste Annahme.^^ Die großen Problemisotope Plutonium und Strontium-90 sind Feststoffe und gelangen zunächst zwar nicht in die Atmosphäre bzw. entfernen sich nicht so weit vom Streuungsort Fukushima. Aber Japan wäre nach der Detonation der 4 Höllenkessel sowas von tot, dass man von einem nuklearen Holocaust sprechen könnte. Und alles, was in der Nähe ist, nämlich China, Korea, zahlreiche Inselchen und die umliegenden Meeresgebiete, wären alle stockverstrahlt und kein Land würde die verseuchten Überlebenden aufnehmen. Das wäre ein einziges Chaos.

Doch damit nicht alles. Der Teil, der sich global verteilen wird über die Atmosphäre, besteht aus den nicht festen Bestandteilen und das sind die Cäsium-Isotope und das Jod-131. Und davon würde dann die 85-fache Menge Tschernobyls rumschweben. Da kriegt jeder auf der Welt sein Stück vom Kuchen. Strahlende Aussichten, wie beim Wetter. Und was ist mit der Nahrungskette? Jeder Fisch, jede Muschel und diverse Seevögel (die dann wieder alles an Land brächten), wären satt gefüllt mit den genannten Isotopen, also ungenießbar. Es würde ein Prozess in Gang gesetzt werden, der eine unfassbar große Tragweite hätte. Problem ist nur, wir reden hier von einer Sache, die tatsächlich in den nächsten Jahren passieren kann. Ein regionales Erdbeben der Stärke 8,0 genügt.

Man muss es einfach sagen, wie's ist. Die Lage ist mehr als ernst und wenn man sich dann noch überlegt, mit welchen hochgefährlichen Technologien die selbsternannte Krone der Schöpfung da alles spielt, dann dürfte eigentlich niemals mehr irgendein Ignorant sagen, dass der Hund dümmer sei als der Mensch. Der Hund hält sich sein Zuhause, der Mensch zerstört sich seins. Tepco öffnete die Büchse der Pandora. Noch ist der Deckel nicht ganz auf. Noch.


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