@FabianoFabiano schrieb:Ich frage mich, ob Zeit eher ein innerer, sozusagen imaginärer Vorgang ist, oder ein äusserer Vorgang?
Ich denke nicht, dass es soetwas wie eine "objektive Zeit" gibt. Das Phänomen "Zeit" entsteht im Bewusstsein.
Fabiano schrieb:Die Zeit vergeht... Aber was passiert denn dabei wirklich? Gehen wir durch die Zeit oder geht die Zeit durch uns hindurch?
Zeit ist eine sehr hartnäckige Illusion. Es hat für uns Menschen zwar den Anschein, als gäbe es eine objektive Zeit, der wir unterworfen sind, aber in Wirklichkeit ist Zeit etwas rein subjektives, vom Bewusstsein abhängiges. Das merkt man auch schon daran, dass im Bewusstsein für jeden die Zeit unterschiedlich schnell vergeht.
Starrt man die ganze Zeit auf eine Uhr, dann scheint die Zeit ewig zu sein, schaut man aber hingegen einen spannenden Film, dann scheint sie wie im Fluge zu vergehen. Aber letztendlich ist da doch keine Zeit, die fließt, oder vergeht. Letztendlich gibt es doch nur das ewige Jetzt. Ich schreibe
jetzt diesen Beitrag, und nehme
jetzt meine Zeilen wahr, aber das Schreiben der Wörter "Ich schreibe
jetzt diesen Beitrag" ist nicht mehr jetzt, sondern bloß eine Erinnerung.
Das Leben ist immer
jetzt, das, was wir "Vergangenheit" nennen ist bloß ist früheres Jetzt.
Man kann sich das ganze so vorstellen: Man nehme einen Behälter, in diesem Behälter ist das ewige Jetzt, die Zeitlosigkeit. Die Dinge in diesem Behälter ändern sich zwar ständig, aber es ist immer Jetzt, es ist immer Gegenwart. Da fließt also keine Zeit von A nach B, sondern es sind bloß verschiedene Zustände oder Erfahrungen innerhalb der ewigen Gegenwart.
Fabiano schrieb:Selbst wenn wir die Augen schließen, vergeht die Zeit doch genauso?
Ja, aber auch nur im Bewusstsein.
Sowas wie "Zeitlosigkeit" im Sinne von, dass die Zeit stehen bleibt, wir quasi in einem Moment verharren, sowas ist m.E. nicht möglich. Jedenfalls könnten wir uns eines solchen Zustandes nicht bewusst sein.
Aber Zeitlosigkeit im Sinne von, die Abwesenheit der Illusion der Zeit gibt es schon. Also ein Zustand, in dem wir in einem unendlichem Moment sind, sozusagen, wo es kein Vergehen von Dingen gibt, sondern nur der eine konstante Zustand.
Fabiano schrieb:Wo aber ist der Schnittpunkt zwischen noch nicht da und schon vorbei? Gibt es diesen sogenannten Augenblick des Jetzt überhaupt? Ist es nicht vielmehr ein ineinander fließen? Aber dann würde es im Grunde das, was wir als Jetzt bezeichnen ja gar nicht geben?
Nunja, wir leben immer im Jetzt. Wir denken zwar an vergangene Ereignisse (frühere Jetzts), aber dies geschiet dennoch in der Gegenwart, bzW. im Jetzt
:)Fabiano schrieb:Woher kommt denn die Gegenwart?
Die Gegenwart kommt nicht von irgendwoher, m.E.
:)Die Gegenwart ist einfach. Existenz bzW. Bewusstsein ist immer gegenwärtig, es ist immer vorhanden, du selbst bist dieses immer gegenwärtige Ich, dass sich nie verändert. Aber du beobachtest dich innerhalb von dir selbst. Und innerhalb von dir selbst machst du eine Erfahrung als Mensch, der die Illusion der Zeit und der Emotionen erfährt
:)Fabiano schrieb:Woher kommt der nächste Augenblick?
Der nächste Augenblick ist ein "nächstes Jetzt", dieses Jetzt ist erst dann real, wenn es Jetzt erfahren wird. Diesen Satz hier liest du jetzt, aber im nächsten Augenblick wirst du einen anderen Satz lesen. Nämlich diesen hier, und der ist JETZT aktuell und real
:)